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Welpen können ganz schön hyperaktive Nervenbündel sein: Die meisten Hundekinder haben “nur” ihre wilden 5 Minuten, andere sind aber fast permanent im Ausnahmezustand.
Das mag anfangs noch niedlich wirken, irgendwann ist aber die Grenze des Hinnehmbaren überschritten. Noch schlimmer: Ständige Unruhe kann sich auch ins Erwachsenenalter ziehen – dann ist es überhaupt nicht mehr süß.
Unruhige Welpen werden oft durch Reizüberflutungen und Überforderungen getriggert. Oft liegt es aber auch an Erziehungsfehlern und manchmal auch an körperlichen Ursachen. Damit Du weißt, was Du dagegen unternehmen kannst, habe ich dir 25 bewährte Tipps zur Beruhigung von Welpen und Junghunden zusammengestellt.
25 Tipps, um Welpen ruhiger zu kriegen
1. Geregelten Tagesablauf schaffen
Oft ist der Welpe nicht das Problem, sondern seine menschliche Familie: Der kleine Hund möchte sich in sein neues Rudel integrieren und übernimmt dann gerne Verhaltensweisen und Unarten, die er bei seinen Mitbewohnern beobachtet.
Wenn in deinem Haus keine Grunddisziplin herrscht und jeder zu jeder Tageszeit machen kann, was er will, wird sich dies auch auf die Einstellung des Jungtieres auswirken.
Dann hilft vor allem, einen geregelten Tagesablauf für alle zu schaffen. Mit einer festen Routine weiß der Vierbeiner, woran er ist: Als Gewohnheitstier nimmt ihm das viel Angst und Stress, er beruhigt sich oft deutlich besser und reift schneller.
2. Für Ruhephasen im Haus sorgen
Der Hund muss merken, dass es bestimmte Zeiten gibt, in denen er wild toben kann und Momente, in denen er ruhig sein muss. Das ist durchaus artgerecht, denn in freier Wildbahn können sich Jungtiere auch nicht jederzeit so benehmen, wie es ihnen gerade passt.
Dies bedeutet, dass Du im Haus für Ruhephasen sorgen musst. Dann schaltest Du z.B. den Fernseher ab, drehst die Musik leiser oder machst die Vorhänge zu. Der Welpe weiß dann: “Jetzt ist ein besonderer Moment, meine Familie und auch ich müssen uns etwas beruhigen”.
3. Beim Spaziergang das Tempo vorgeben
Welpen müssen erst noch lernen, ihre Energiereserven richtig einzuschätzen. Werden sie nicht gebremst, powern sie sich aus, bis sie nicht mehr können. Dann sind sie natürlich sehr unruhig und nur schwierig unter Kontrolle zu halten.
Insbesondere bei Spaziergängen kann das sehr nervig sein und sogar zu brenzligen Situationen führen. Gefordert bist dann Du als Bezugsperson, Ersatz-Elternteil und “Rudelführer” des kleinen Rackers: Du musst das Tempo vorgeben.
Bist Du zu schnell, wird der Vierbeiner schnell ungeduldig und hyperaktiv. Gehst Du den Spaziergang langsam und gemächlich an, lernt der Welpe: Auch er muss einen Gang herunterschalten.
4. Ausgiebige Auslaufstunde
Anders sieht es aus, wenn Du den Welpen schnell herunterkommen lassen möchtest. In manchen Fällen kann dann auch das Gegenteil angebracht sein: Ein sehr ausgiebiger Auslauf in sicherer Umgebung fördert das Tier körperlich und führt dazu, dass es sich richtig auspowert.
Aber aufgepasst: Anschließend ist das kleine Energiebündel natürlich wirklich hundemüde. Es muss also schnell nach Hause gehen, alternativ kannst Du den Welpen natürlich auch tragen oder in einer kuscheligen Transportbox ausruhen lassen.
Wassernapf bereithalten
Der Flüssigkeitshaushalt von Welpen ist noch im Aufbau, weshalb sie deutlich schneller dehydrieren als erwachsene Tiere. Bei anstrengenden körperlichen Aktivitäten unterwegs darf deswegen eine gut gefüllte Wasserflasche nicht fehlen.
Zum Trinken sind tragbare Reisenäpfe sehr praktisch. Mehr zu diesem Thema kannst Du in unserem “Reisenapf” Artikel erfahren.
5. Nicht zu wild mit dem Vierbeiner spielen
Welpen haben einen enorm ausgeprägten Spieltrieb, den Du auf jeden Fall fördern musst: Er dient nämlich nicht nur zum Spaß, sondern auch der Entwicklung des kleinen Vierbeiners. Er lernt so seine Grenzen kennen, weiterhin wird er motorisch und geistig geschult.
Die Jungtiere lassen sich dabei gerne einmal etwas gehen und spielen ziemlich wild. Das ist oft nicht nur ihre “Schuld”, wenn es zu hart zugeht, spielt meistens auch der menschliche Spielpartner eine Rolle.
Manche Menschen finden es sehr niedlich, wenn der quirlige Welpe herumschnappt und -kratzt oder sogar seine Zähne einsetzt und ermutigen ihn dann sogar zu diesem Verhalten. Damit wird dem Tier aber ein falsches Beispiel vorgelebt, er lernt dann, dass wildes Verhalten normal und sogar gewollt ist.
Wenn dein Hundekind beim Spielen zu ungestüm wird, musst Du deshalb einen Gang herunterschalten. Das senkt auch die Verletzungsgefahr – ein unglücklicher Sturz könnte schließlich auch bei Welpen böse Folgen haben.
6. Nicht übermäßig schimpfen
Viele Hundehalter denken, dass sie mit ihren Welpen streng sein müssen, damit sie es zu einem unproblematischen Familienmitglied entwickeln. Sie werden dann gerne mal laut und schimpfen ziemlich stark mit ihrem jungen Schützling.
Natürlich müssen die Vierbeiner irgendwann die Bedeutung eines “Neins!” erlernen. Wenn Du dabei zu laut vorgehst, kann das aber auch das Gegenteil erreichen.
Auch Welpen sind schon sehr empathische Tiere und orientieren sich am Verhalten ihres Halters. Ist ihre Bezugsperson aufgeregt, werten sie das als Aufforderung, ebenfalls am Rad zu drehen. Du bist also gut beraten, ein ausgeglichenes Vorbild zu sein.
7. Welpen mit Bedacht streicheln
Es ist sehr wichtig, dass Du mit deinem Welpen ausgiebig kuschelst und ihn streichelst. Das gibt ihm Geborgenheit und stärkt die Beziehung zwischen dir und dem neuen Familienmitglied.
Bei einer Streicheleinheit wird dir bestimmt schon aufgefallen sein, dass dein Schützling auf bestimmte Berührungen unterschiedlich reagiert: Manchmal entspannt er sich und schläft schnell ein, bei anderen Bewegungen reagiert er hingegen fuchsteufelswild und ist danach auf einmal sehr aufgeregt und hyperaktiv.
Diese Erfahrungswerte musst Du dir merken: Wenn Du ihn “richtig” streichelst, kann das eine sehr liebevolle und entspannende Beruhigung sein.
8. Frühes Kommandotraining
Ebenfalls zu mehr Disziplin und damit Ruhe beitragen kann alters- und artgerechtes Kommandotraining. Der Welpe lernt dabei spielerisch, auch in kritischen Situationen zu gehorchen. Wichtige Grundbegriffe wie “Sitz!”, “Platz!”“Aus!” und “Nein!” sollten zunächst im Vordergrund stehen.
Viele Tierfreunde denken, dass ein Welpe noch nicht in der Lage wäre, Kommandos zu folgen. Das ist aber ein Trugschluss: Wenn ein Jungtier vom Züchter übernommen wird, ist er typischerweise mindestens 6 bis 8 Wochen alt – in dieser Sozialisierungsphase sind sie besonders aufnahme- und annpassungsfähig.
Weitere Infos findest Du auch in unserem Artikel zum Thema “Hunde Trainingsplan erstellen”. Für mehr Details kann es sich auch lohnen, in ein Erziehungsbuch zu investieren.
Der Hund lernt damit nicht nur gehorsam, sondern auch Konzentration. Wenn er zu wild wird, kannst Du ihn z.B. mit einem “Platz!” Kommando gut beruhigen.
9. Erkundungsdrang des Hundes fördern
Viele Welpen sind aber auch aufgeregt, weil ihnen langweilig ist oder sie sich frustriert fühlen. Das liegt dann oft daran, dass sie in ihrem Erkundungsdrang gebremst werden.
Junge Hunde wollen gerne viel entdecken, da sind sie Menschenkindern sehr ähnlich. Wenn Du ihnen jetzt alles verbietest, werden sie sauer und reagieren sich oft an anderen Dingen ab.
Deshalb gilt: Du solltest die Neugierde deines Lieblings fördern, nicht bremsen. Hat er etwas kennengelernt, weiß er besser Bescheid und lässt die Dinge anschließend etwas ruhiger angehen. Davon ausgenommen sind natürlich Fälle, in denen Sachschäden oder Gefahr drohen.
10. Kauspielzeug
Hunde beruhigen sich aber auch, wenn Du sie ablenkst. Eine schöne Möglichkeit, den Welpen etwas herunterkommen zu lassen sind Kauspielzeuge. Sie beschäftigen den kleinen Vierbeiner nicht nur, sondern helfen ihm auch dabei, den Zahnwechsel besser zu überstehen.
Kau- & Tauspielzeug
Kauspielzeug ist dazu gedacht, dass der Hund sich alleine mit ihm beschäftigen und sich beruhigen kann. Ganz anders sieht es bei Zieh- oder Tauspielzeug aus: Es fördert zwar auch die Gebissfähigkeiten, das Tier entspannt sich dann aber nicht, sondern wird oft noch wilder.
Diese Modelle bestehen meistens aus sehr robustem Gummi oder ähnlichen Materialien. Während der Welpe auf ihnen herumkaut, solltest Du aber immer ein Auge auf das Tier werfen: Die Verschleißquote ist hoch, als Fremdkörper verschlucktes Spielzeug kann Erstickungsanfälle verursachen..
11. Wurf-/ Apportierspielzeug
Insbesondere in Verbindung mit Training hilfreich ist Wurfspielzeug. Dem Welpen wird dann spielerisch beigebracht, einen Gegenstand zu fangen und ihn – auf Kommando und mit Leckerlis als Belohnung – dir wieder zurückzugeben.
Anfangs kann so ein Spiel den Vierbeiner ziemlich wild machen. Mit der Zeit und der nötigen Konsequenz lernt das Jungtier aber auch Disziplin. Langfristig beruhigt es sich dann also eher – auch, weil die körperliche Aktivität dazu beiträgt, dass er sich richtig auspowern kann.
Die besten Welpenspielzeuge
Mehr Infos und Empfehlungen findest Du auch in unserem großen “Welpenspielzeug Test und Vergleich”.
12. Intelligenzspielzeug
Für Ablenkung und geistige Auslastung sorgt auch Intelligenzspielzeug. Hier gibt es einige Produkte, die auch für Welpen geeignet sind, so z.B. Schnüffelteppiche und bestimmte Strategiespiele. Weiterhin helfen sie, sofern sie altersgerecht sind, auch bei der Entwicklung des kleinen Vierbeiners.
Weitere Infos kannst Du auch unserem “Intelligenzspielzeug” Vergleich entnehmen.
13. Ernährungsanpassung
Welpen haben einen deutlich höheren Kalorienbedarf als erwachsene Hunde. Unter anderem deshalb brauchen sie ein Spezialfutter. Leider sind aber nicht alle Sorten optimal zusammengesetzt: Ideal für Jungtiere sind Kalorien, die vor allem aus hochwertigen Proteinen bestehen.
Diese kosten aber. Manche Hersteller weichen deshalb auf Kohlenhydrate, insbesondere Getreide, als Energiequelle aus. Diese sind einerseits besser als ihr Ruf – als Allesfresser können Welpen sie gut verdauen, sofern keine Futtermittelallergie besteht.
Kohlenhydrate werden im Körper zu Glucose umgewandelt und liefern dem Tier so eine schnell verfügbare Energiequelle. Manche Welpen überdrehen dann aber auch und werden hyperaktiv, bis der Zuckerspiegel wieder rapide abnimmt.
Welpenfutter im Überblick
Einen Überblick über empfehlenswerte Sorten findest Du auch in unserem “Welpenfutter Test und Vergleich”.
In diesem Fall kann eventuell eine Ernährungsanpassung, also z.B. ein Wechsel auf ein getreidefreies oder besonders proteinreiches Welpenfutter, helfen.
14. Reize minimieren
Welpen verfügen bereits über hervorragend ausgeprägte Sinne, die ihnen später in der freien Wildbahn insbesondere bei der Jagd helfen würden.
Ihre Spürnase wittert interessante Gerüche schon aus sehr weiten Entfernungen, sie können Töne hören, die wir Menschen überhaupt nicht wahrnehmen. Die Augen von Hunden sind besonders gut darin, schnelle Bewegungen innerhalb von Sekundenbruchteilen zu erfassen und darauf zu reagieren.
Beispiel-Möglichkeiten, Reize zu reduzieren
- Langsamere Bewegungen
- Lautstärke reduzieren (z.B. Fernseher, Lautsprecher)
- Erste Spaziergänge auf Wegen mit wenig Trubel (kaum Hunde, Passanten etc.)
- Nur wenige Bezugspersonen auf einmal (nicht alle dürfen den Hund gleichzeitig streicheln)
- Rollos/Vorhänge/Jalousien schließen (reduziert Bewegungsreize wie Vögel oder vorbeilaufende Tiere).
Dementsprechend sind die kleinen Vierbeiner sehr anfällig für Reize, die ihre Jagdinstinkte triggern. Wenn Du versuchst, ihnen diese zumindest etwas zu nehmen, stehen die Chancen gut, dass der Welpe sich schon bald etwas ruhiger verhält.
Das solltest Du allerdings nicht falsch verstehen: Welpen brauchen Reize, um sich angemessen entwickeln zu können. Sie müssen allerdings mit Bedacht auftreten, um das Jungtier nicht zu überfluten und letztendlich zu überfordern.
15. Entspannende Musik
Stattdessen gilt es, herauszufinden, welche Reize einen Vierbeiner positiv triggern. Auch Welpen mögen bestimmte Dinge, die sie “herunterkommen lassen” – welche das sind, musst Du selbst herausfinden, denn die Geschmäcker sind von Tier zu Tier verschieden.
Manche Hundehalter haben hervorragende Erfahrungen damit gemacht, ihren Schützling mit leiser klassischer Musik entspannen zu lassen. Insbesondere bei Reizüberflutungen, z.B., wenn es draußen sehr laut ist, reagieren viele Hunde auf derartige Klänge sehr entspannt.
Unsere Empfehlung
Schöne CD für Welpen & erwachsene Vierbeiner
Die “Beruhigende Musik für Hunde” CD vom Electric Air Project enthält 7 Tracks, die zwischen 8 und 15 Minuten lang sind. Laut Tierfreunden, die sich für diese Zusammenstellung entschieden haben, haben die ruhigen und entspannenden Songs eine hervorragende Wirkung auf ihre Schützlinge.
16. Massagen
Andere schwören hingegen auf sanfte Massagen: Genauso, wie es Körperstellen gibt, auf die Tiere sehr allergisch reagieren, gibt es auch welche, an denen sie sich sehr gerne berühren lassen und oft sogar schnell einschlafen.
Hier lohnt es sich, ein wenig herumzuprobieren: Manche Welpen lieben es, an den Ohren gekrault zu werden, andere sind Fan von Bauchmassagen.
17. Spielstunde mit Altersgenossen
Viele Welpen reagieren auch aus Unsicherheit gepaart mit fehlender Erfahrung sehr wild: Ohne angemessene Sozialisierung kommen ihnen ungewohnte Kontakte schnell unheimlich vor. Begegnungen mit anderen Hunden führen dann z.B. schnell zu Überforderung und unerwünscht wildem Verhalten..
Wenn Welpen in ihrer neuen Familie ankommen, befinden sie sich mitten in der Sozialisierungsphase. Sie gehen dann aktiv auf Artgenossen zu und lernen, mit ihnen klarzukommen.
Deshalb ist es empfehlenswert, dieses Verhalten behutsam zu fördern. Viele Hundeschulen bieten Welpenspielstunden an, in denen sich die Vierbeiner gemeinsam austoben können. So wird das Jungtier an andere Hunde gewöhnt und reagiert deutlich entspannter auf unerwartete Kontakte.
18. Hund an andere Menschen heranführen
Ähnliches gilt auch für den Kontakt mit Menschen: Wenn Welpen in ihrer Familie ankommen, akzeptieren sie ihre menschlichen Bezugspersonen schnell als ihr Ersatz-Rudel.
Mit Fremden sieht es allerdings anders aus: Ungewohnte menschliche Kontakte können den Vierbeiner schnell überfordern und dazu führen, dass das Tier überdreht.
Deshalb ist es ratsam, auch an der Sozialisierung mit Fremden zu arbeiten. Stell’ den Vierbeinern Bekannten vor und lass’ dem Hund Zeit, sie kennenzulernen. Dabei gilt: Anfangs dürfen nicht zu viele Menschen gleichzeitig mit dem Tier zu tun haben, deine Bekannten sollten den Kleinen zudem ruhig und respektvoll behandeln.
19. Ausreichend Schlaf für den Welpen
Welpen brauchen sehr viele Ruhephasen: Sie schlafen deutlich öfter und länger als erwachsene Tiere, ein Pensum von 18 oder gar 20 Stunden täglich ist ganz normal.
Leider unterschätzen viele Hundehalter diesen Bedarf: Sie sind der Ansicht, dass ihre kleinen Schützlinge von Beginn an an jeder Familienaktivität teilnehmen sollte, so dass ihnen nur noch die Nachtruhe bleibt.
Das ist natürlich viel zu wenig, übermüdete Welpen neigen dann zu hyperaktivem Verhalten, auch Wachstum und geistige Entwicklung können darunter leiden. Du musst also darauf achten, dass der Vierbeiner die Schlummerzeiten bekommt, die er auch braucht – dann wird er schnell wieder ruhiger.
20. “Eigenes Reich” für den Welpen schaffen
Dabei können auch kuschelige Ruhegelegenheiten zählen. Welpen lieben es, sich bequem zu entspannen – ein behagliches, hochrandiges Welpenbett oder ein gemütliches Kissen lassen den kleinen Vierbeiner schnell herunterkommen.
Auch ein überdachtes Refugium ist eine tolle Idee: Der Hund fühlt sich dann geschützt, weiterhin dämmt eine kleine Hundehöhle auch die Lautstärke, so dass das Tier nicht unnötig akustischen Reizen ausgesetzt wird.
Auf diese Weise hat dein Welpe schon früh sein “eigenes Reich”. Er kann sich zurückziehen und sich beruhigen, wenn er eine Pause braucht. Allerdings ist es dann wichtig, dass Du ihn nicht komplett allein lässt – er braucht auch deine Präsenz.
21. Welpen nicht für falsches Verhalten belohnen
Ebenfalls wichtig ist es, dass Du den kleinen Racker nicht aus Versehen für unerwünschtes Verhalten belohnst: Wenn er wild herumspielt – vielleicht sogar Dinge zerstört – und Du zu nachgiebig bist, kriegt er schnell eine falsche Vorstellung von dem, was erlaubt ist und was nicht.
Wenn Du z.B. lachst oder ihm lieb zuredest, wenn er seine wilden Minuten hat, kann er schnell den Eindruck bekommen, dass wir wollen, dass er sich so benimmt. Außerdem lernt er auf diese Weise, dass unangemessenes Benehmen die Aufmerksamkeit seiner Bezugspersonen auf sich zieht.
22. Welpen in manchen Fällen ignorieren
Solltest Du merken, dass der Vierbeiner überdreht, weil er dich provozieren will, ist es deshalb oft ratsam, ihn einfach zu ignorieren. Das bedeutet, dass Du auf wilde Annäherungsversuche am besten gar nicht reagieren solltest.
Seine Versuche, Blickkontakt aufzunehmen, gehen dann ins Leere, auch Anspringen bleibt unquittiert. In vielen Fällen merkt der Welpe dann, dass sein Verhalten nicht die gewünschte Wirkung zeigt, er wird dann schnell ruhiger.
Das hat alles natürlich seine Grenzen: Wenn Du fürchtest, dass der Welpe Schaden anrichten oder sich sogar in Gefahr bringen könnte, musst Du natürlich trotzdem einschreiten.
23. Freunde, Familie & Bekannte mit ins Boot nehmen
Welpenerziehung ist immer Teamarbeit: Nur wenn alle Familienmitglieder und Mitbewohner an einem Strang ziehen, kann sich der Vierbeiner zu einem entspannten, ausgeglichenen und gesund selbstsicheren Erwachsenen entwickeln.
Konsequenz ist dabei sehr wichtig: Sie kann aber kaum erreicht werden, wenn Du der einzige bist, der versucht, den Welpen zu beruhigen. Deshalb solltest Du auf jeden Fall einige Grundregeln beachten:
- Kinder sollten nur beaufsichtigt mit dem Welpen spielen
- Wenn Besuch ins Haus kommt, ist es ratsam, vorher zu sprechen
- Niemand sollte den Vierbeiner triggern und ihn so (auch unbeabsichtigt) wild machen
- Ideal ist es, wenn jedes Haushaltsmitglied gleich oder sehr ähnlich auf Versuche des Welpen reagiert, zu überdrehen.
24. Tierarzt aufsuchen
Wenn dein kleiner Vierbeiner immer wieder extrem wild ist, kann es aber auch hilfreich sein, beim nächsten Check-Up mit dem Tierarzt über eure Probleme zu sprechen. Er weiß ziemlich genau, welches Verhalten noch normal ist und welches nicht, oft kann er wertvolle Tipps für ein besseres Zusammenleben geben.
In manchen – sehr seltenen – Fällen ist es auch möglich, dass er dir zu einer sanften medikamentösen Therapie rät. Weiterhin kann der Experte auch Diagnosen über bei Welpen seltenen, aber durchaus möglichen Erkrankungen stellen, ein Beispiel wäre eine Schilddrüsenüberfunktion.
25. Professionelle Hilfe durch Verhaltensberater
In den meisten Fällen ist aber ein anderer Profi die erste Anlaufstelle, wenn es darum geht, einem chronisch unruhigen Welpen zu helfen: Verhaltensberater sind speziell geschulte Tierpsychologen oder Hundetrainer, die sich vor allem auf das Zusammenspiel zwischen Vierbeiner und menschlicher Familie konzentrieren.
Sie analysieren das Verhalten aller Beteiligten genau und geben im Anschluss wertvolle Erziehungstipps. Wenn Du diese befolgst, stehen die Chancen sehr gut, dass dein Liebling schon bald deutlich ruhiger, ausgeglichener und glücklicher wird.
FAQs
Wie kann man einen Welpen beruhigen?
Antwort
Welpen lassen sich am besten beruhigen, indem Du ein gutes Vorbild für das Hundekind bist: Mit einem geregelten Tagesablauf, ruhigen Worten und Bewegungen sowie angemessener Beschäftigung lässt sich schon viel erreichen.
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