Dein Hund ist unruhig und wechselt ständig den Platz? 11 Ursachen & 6 Lösungen

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Dein Hund findet einfach keine Ruhe und tigert ständig durch die Wohnung? Dann solltest Du etwas tun, denn ein Vierbeiner, der ständig unter Strom steht und nicht abschalten kann, leidet auf Dauer sowohl körperlich als auch seelisch.

Die Gründe, die zu diesem Verhalten fühlen, sind sehr vielfältig. In den folgenden Zeilen findest Du die 11 häufigsten Ursachen für ständige Unruhe bei Hunden. Weiterhin nenne ich dir 6 Dinge, die Du unternehmen kannst, um die Situation zu entspannen.

Ruheloser Hund: Die 11 häufigsten Gründe

1. Stress & Nervosität

Wenn dein Vierbeiner ständig rastlos zu sein scheint, liegt es häufig an einem Grund, der auch uns Menschen sehr bekannt ist: Sie sind dann übermäßig nervös, was meistens an Stress liegt. Typische Stressfaktoren umfassen z.B. Lärm, zu viel Trubel im Haus oder große Umstellungen wie eine neue Umgebung nach Umzug.

Andere Haustiere können den Hund ebenfalls verunsichern, eventuell wird ihr Territorialverhalten dann so gestört, dass die Vierbeiner immer wieder nach einem neuen Platz suchen. Oft sind es aber auch die Halter, die dem Tier auf die Nerven gehen: Eine schwedische Studie fand z.B. heraus, dass Hunde in der Lage sind, ihr Stress-Level an das ihrer Bezugspersonen anzupassen.

Wenn dein Liebling gestresst ist, zeigt er gewöhnlich noch andere Anzeichen: Diese umfassen beispielsweise eine eingezogene Rute, Zittern, Speicheln und starkes Hecheln, Kratzen am Boden oder übermäßige Körperpflege bis hin zum Ausreißen von Fell.

2. Trennungsangst

Du bist häufig unterwegs und hast leider nur wenig Zeit für deinen Vierbeiner? Dann ist es sehr gut möglich, dass er unter Trennungsangst leidet.

Hunde sind sehr soziale Tiere und werden sehr verunsichert, sobald sie allein gelassen werden. Insbesondere bei mangelnder Vorbereitung im Welpenalter sind viele Vierbeiner dann dauerhaft traumatisiert. Laut einer US-amerikanischen Studie mit 400 tierischen Teilnehmern sind insbesondere Hunde, die in Ein-Personen-Haushalten leben, betroffen – sie leiden zweieinhalb mal so oft unter Trennungsangst wie Vierbeiner, die mehrere Bezugspersonen haben.

Sobald Du wiederkommst, wollen sie dann sicherstellen, dass Du auch bei ihnen bleibst. Der Hund kommt dann nicht zur Ruhe, weil er dich auf Schritt und Tritt verfolgt. Dementsprechend wechselt er seinen Platz, sobald Du aufstehst und in eine Richtung gehst.

3. Hyperaktivität

Hunde können wahre Energiebündel sein: Viele Rassen wurden als Gebrauchshunde gezüchtet, dementsprechend wollen sie auch körperlich und geistig gefordert werden.

Leider kriegen viele Haustiere nicht die Beschäftigung, die sie eigentlich brauchen. Ein kleiner Spaziergang um den Block reicht ihnen dann bei weitem nicht aus. In diesem Fall reagieren viele Vierbeiner mit hyperaktivem Verhalten. Sie werden rast- und ruhelos, können nicht abschalten und wechseln ständig ihren Aufenthaltsort.

Hundetrainerin Chalina Muschlien erklärt, was es mit Hyperaktivität auf sich hat. Quelle: LakeDog Akademie für Mensch & Hund GmbH / https://www.youtube.com/watch?v=tB3Gs9uWNxw

4. Schlafprobleme

Hunde schlafen gerne und lange: Bei einem erwachsenen Tier sind 12 Stunden eigentlich das Minimum, Welpen und Senioren schlummern auch mal 20 Stunden täglich. Das ist völlig normal, sie brauchen dieses Ruhepensum, um zu funktionieren.

Der Schlafrhythmus ist bei den Fellnasen anders als bei uns Menschen: Sie legen über den Tag verteilt viele kleine Nickerchen ein. Dafür müssen sie sich aber auch wohl fühlen, ansonsten können auch Hunde Schlafprobleme bekommen. Dann werden sie unruhig und suchen immer wieder einen anderen Ruheplatz.

Auch Albträume können hier eine Rolle spielen. Das ist dann insbesondere nachts der Fall, da die Tiere dann einen ausgeprägten Tiefschlaf haben.

5. Verdauungsprobleme

Gelegentlich liegt die Unruhe aber auch an der Verdauung: Wenn der Magen grummelt und sich Gase bilden, ist dem Hund oft schlecht, manchmal hat er sogar Schmerzen.

Anders als eigentlich logisch bleibt das Tier dann oft nicht liegen, sondern ist fast ständig in Bewegung. Einerseits liegt das daran, dass der Hund keine Ruhe findet, andererseits möchte er auch nicht schwach wirken und seine Schmerzen so kaschieren.

Weitere sicht- und riechbare Symptome sind dann vor allem Blähungen, Durchfall und manchmal auch Erbrechen. Tritt das Problem häufig auf, sind oft Fremdkörper oder eine Futtermittelunverträglichkeit schuld.

6. Läufigkeit

Deine Hündin ist läufig und auf einmal unruhig? Dann gibt es keinen Grund zur Sorge, die Hormone spielen der Hundedame einen Streich und veranlassen sie dazu, ständig in Empfangsbereitschaft zu sein.

Dieses Verhalten ist dann völlig normal. Oft sind die Hunde dann gleichzeitig plötzlich anhänglich und unruhig. Das Problem dürfte sich nach einigen Tagen wieder legen.

Beeinflusst auch Rüden

Auch Rüden lässt es natürlich nicht kalt, wenn eine läufige Hündin in der Nachbarschaft unterwegs ist. Sie können diese auch über größere Distanzen hinweg riechen, dementsprechend können auch sie unruhig werden, weil sie sich ein “Rendezvous” erhoffen.

7. Zu hohe oder zu niedrige Temperaturen

Anders als wir Menschen haben Hunde kaum Schweißdrüsen. Sie können ihre Körpertemperatur eigentlich nur über die Pfotenballen oder mit Hecheln regulieren. An sehr heißen oder kalten Tagen haben die Tiere dann einiges zu tun.

Sie versuchen dann, einen Ort zu finden, an dem sie genügend Wärme oder Abkühlung finden, um ihren Körper nicht über Gebühr zu belasten. Das kann einen häufigen Platzwechsel – auch nachts – zur Folge haben.

8. Demenzerkrankung

Nicht zuletzt dank moderner Tiermedizin werden Hunde immer älter: Mittlerweile gibt es doch einige Vierbeiner, die 15 Jahre oder mehr erreichen. Das hat allerdings leider auch zur Folge, dass Senioren vermehrt auch unter Altersbeschwerden leiden.

Eine davon ist die Hunde-Demenz, auch als CCDS (Canine Cognitive Dysfunction Syndrome) bekannt. Dabei verändern sich die Gehirnstrukturen so, dass das Tier irgendwann nicht mehr handlungsfähig ist.

Oft erkennt er dann seine menschliche Familie nicht mehr und ist häufig verängstigt. Laut der “Canine Dementia Scale” – einem weitverbreiteten diagnostischen Fragebogen für Tierärzte – gehört abnorme Unruhe zu den häufigsten Symptomen einer Demenz bei Hunden.

9. Inkontinenz

Ältere Hunde sind auch von Inkontinenz überdurchschnittlich oft betroffen. Die Vierbeiner können dann ihre Blase nicht mehr kontrollieren und nässen sich ungewollt ein.

Da auch Hunde über ein Hygienegefühl verfügen, fühlen sie sich dann unwohl. Sie kommen nicht zur Ruhe und bewegen sich rastlos durchs Haus.

10. Gelenkschmerzen & Probleme des Bewegungsapparates

Ähnlich wie bei Verdauungsproblemen sind Hunde auch bei Verletzungen oft eher unruhig. Das liegt nicht nur daran, dass sie versuchen, die Schmerzen zu kaschieren: Wenn ihnen etwas weh tut, finden sie meistens auch keine angenehme Schlafposition.

Häufig handelt es sich dabei um orthopädische Probleme wie Prellungen oder Bänderrisse, auch ein eingeklemmter Nerv ist eine mögliche Ursache. Chronisch wird die Unruhe oft bei degenerativen Erkrankungen wie Arthritis und Arthrose.

Oft sind ältere Tiere betroffen, es gibt aber auch Vierbeiner im besten Alter, die schon mit Störungen des Gelenkapparates zu kämpfen haben.

11. Magendrehung

In seltenen Fällen kann aber auch eine lebensgefährliche Magendrehung Ursache für unruhiges Verhalten sein. Dabei dreht sich der Magen um seine eigene Achse und schnürt die Blutgefäße ab. Ohne sofortige OP endet der Notfall eigentlich immer mit dem Tod des Vierbeiners.

Betroffen sind vor allem große Hunderassen mit tief sitzendem Brustkorb. Ein typisches Symptom ist dann aus dem Nichts kommende Unruhe. Weiterhin wird der Hund Würgeanfälle bekommen und eine Schonhaltung einnehmen.

Unruhiger Hund: 6 Lösungsvorschläge

Wenn der Hund auf einmal total unruhig wird, gibt es also verschiedene Ursachen, die in Frage kommen. Manchmal – z.B. bei akuter Läufigkeit – hat man kaum Handlungsspielraum und muss das Verhalten irgendwie hinnehmen. In anderen Fällen gibt es aber durchaus Strategien, um dem Problem Herr zu werden.

Dabei kommt es vor allem auf den Grund an, der zum ruhelosen Verhalten führt. Dieser ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich, Du musst den Hund also genau beobachten und auch auf etwaige andere Symptome achten.

Dann kann einer der folgenden sechs Lösungsansätze vielversprechend sein.

1. Komfortable Rückzugsorte schaffen

Sehr gute Erfolgschancen hast Du, wenn Du dem Hund bequeme Rückzugsorte bietest. Diese helfen nämlich gegen sehr viele mögliche Unruhefaktoren, so z.B. Stress, Schlafprobleme und Gelenkerkrankungen.

2. Den Hund optimal auslasten

Oft hilft es allerdings auch, dem Hund einfach mehr Bewegung zu gönnen. Hyperaktive Tiere kommen eigentlich nur nach voller Auslastung zur Ruhe, sie müssen sich also richtig auspowern.

Mit einem gemütlichen Spaziergang an der Leine ist es dann nicht getan. Derartige Vierbeiner brauchen eigentlich täglich ausgiebige Aktivitäten, um im Haus ruhig zu sein. Das beinhaltet sowohl körperliche Forderung, z.B. im Hundeauslaufgebiet, als auch geistige Förderung, hier können auf den Wissensstand abgestimmte Intelligenzspielzeuge hilfreich sein.

Das erfordert von dir natürlich einen größeren Zeitaufwand, dieser macht sich aber meistens schnell bezahlt.

3. Futterumstellung

Sollte dein Hund aufgrund von Verdauungsproblemen unruhig sein, ist ein Wechsel des Futters vielversprechend. Im Falle einer Unverträglichkeit gilt es dann, eine Sorte zu finden, die das betreffende Allergen meidet. Wenn Du Glück hast, reicht es dann schon aus, z.B. auf ein getreidefreies Futter umzusteigen.

Andere Fälle sind komplizierter. Manche Ausschlussdiäten beinhalten viele Futterwechsel, bevor eine Sorte gefunden wurde, die zum Vierbeiner passt. Für diese Fälle gibt es auch hypoallergene Hundefutter, die fast alle Zutaten, die als Risikofaktoren bekannt sind, meiden.

Auch für nervöse Tiere gibt es Spezialnahrung, nämlich Hundefutter für nervöse Hunde.

4. Beruhigungsmittel & Verhaltenstraining

Bei viel Stress kann es ebenfalls hilfreich sein, gezielt am Verhalten des Vierbeiners zu arbeiten. Schon ein wenig regelmäßiges Hundetraining wirkt sich oft schon positiv auf den Alltag aus. Wenn Du ein wenig Inspiration brauchst, kannst Du auch eine Online Hundeschule besuchen.

Bei schwierigen Fällen hilft oft ein Hundeverhaltensberater. Er beobachtet den Vierbeiner und seine Beziehung zu dir als Halter aus professioneller Perspektive. Ein Besuch beim Experten ist oft der Anfang eines Verbesserungsprozesses, der selbst aus vermeintlichen Problemhunden glückliche, disziplinierte Fellnasen macht.

Bei Nervosität helfen manchmal auch Beruhigungsmittel, die auch in schonender pflanzlicher Zusammensetzung erhältlich sind.

5. Anpassung der Zimmer-/ Bodentemperatur

Sollte der Hund frieren oder unter zu viel Hitze leiden, ist es ratsam, einen Schlafplatz zu schaffen, der eine für den Vierbeiner optimale Raumtemperatur aufweist.

Im Winter hilft es dann meistens schon, die Heizung etwas aufzudrehen. Sollte der Hund auf dem Boden liegen wollen, ist ein Teppich oder eine Auslegware von Vorteil.

An heißen Tagen sieht es wieder anders aus: Klimaanlagen sind nicht weit verbreitet, da Hunde ihre Körpertemperatur über die Pfotenballen regulieren, ist ein möglichst kühler Boden von Vorteil. Neben gefliestem Untergrund ist dann auch eine Kühlmatte eine Lösung, ein Spezial-Gel sorgt dann dafür, dass die Körpertemperatur korrigiert wird.

Viel trinken

Darüber hinaus muss ein Hund an warmen Tagen auch besonders viel trinken, um einen Hitzschlag zu vermeiden.

6. Tierärztliche Behandlung

In manchen Fällen kann oder muss die Unruhe auch durch den Tierarzt behandelt werden. Wenn eine Läufigkeit für das Verhalten verantwortlich ist, kann z.B. eine Hormonbehandlung die Symptome unterdrücken. Auch eine Kastration ist möglich.

Bei starken Gelenkschmerzen ist es oft möglich, durch die Gabe von Medikamenten Linderung zu verschaffen. Im Falle von fortgeschrittenen psychischen Problemen oder Stress ist es manchmal ebenfalls eine Option, Psychopharmaka zu verabreichen.

FAQs

Warum ist mein Hund so unruhig?

Unruhe beim Hund hat fast immer körperliche oder psychische Ursachen. Oft stecken Schmerzen dahinter, z.B. wegen Verdauungsproblemen, Verletzungen oder chronischen Gelenkerkrankungen. Aber auch Trennungsangst, Stress, Nervosität und Demenz können dazu führen, dass der Vierbeiner regelmäßig rastlos ist.

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Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.