Hund trinkt viel und hechelt: Ursachen & Tipps 2024

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Wenn Hunde hecheln, sind sie meistens entweder körperlich angestrengt oder nervös. Aber was ist, wenn der Vierbeiner gleichzeitig auch noch einen enormen Durst an den Tag legt?

Dann solltest Du auf der Hut sein: Die Kombination “Hund trinkt viel und hechelt” kann zwar harmlose Gründe haben, aber auch auf lebensgefährliche akute oder chronische gesundheitliche Probleme hindeuten.

Im folgenden Artikel erfährst Du mehr.

7 Gründe, warum ein Hund hechelt & Durst hat

1. Drohender Hitzschlag

Wenn ein Hund außerordentlich viel trinkt und gleichzeitig hechelt, musst Du unbedingt auf der Hut sein: Sehr häufig sind das nämlich Anzeichen für einen drohenden oder bereits aufgetretenen Hitzschlag.

Der Hund ist dann innerlich überhitzt, die überschüssige Wärme kann nicht schnell genug ausgeschieden werden. Aufgrund ihres dichten Fells und fehlender Schweißporen am Körper geschieht dies bei den Vierbeinern einfacher und schneller als bei uns Menschen.

Nicht nur im Sommer ein Problem

Ein Hitzschlag kann nicht nur an Sommertagen auftreten: Auch in stark geheizten Räumen kann es für den Vierbeiner schwierig werden, seine Körpertemperatur zu regulieren. Insbesondere Wohnungen mit Fußbodenheizung sind dann ein Risiko, da der Hund sich dann nicht über den Unterleib und insbesondere die Pfoten abkühlen kann.

Die Folge: Die Körpertemperatur steigt auf bedrohliche Höhen an, ohne Abhilfe droht schnell ein Austrocknen mit Kreislaufkollaps. Der Hund versucht dann instinktiv, mit Flüssigkeitsaufnahme und schnellem Hecheln entgegenzuwirken.

Das kann die Temperatur senken, reicht aber oft leider nicht aus: Bei einem Hitzschlag handelt es sich daher immer um einen medizinischen Notfall, der lebensbedrohlich ist!

2. Dehydrierungs-Symptom

Aber auch ohne Überhitzung kann der Hund austrocknen: Bei einer Dehydrierung ist der Flüssigkeitshaushalt so gestört, dass die Funktion der Organe beeinträchtigt wird. Bei längerer Austrocknung kann es dann zu einem Kreislaufkollaps kommen.

Ohne ausreichend Wasser erhöht sich die Herzfrequenz, weswegen der Hund häufig anfängt, stark zu hecheln. Gleichzeitig hat er natürlich sehr viel Durst, sobald er die Gelegenheit hat, wird er deshalb wahrscheinlich sehr viel trinken, um seine Flüssigkeits-Reserven wieder zu füllen.

Mögliche Ursachen für Dehydrierung beim Hund

  • Ernährungsumstellung von Nass- auf Trockenfutter
  • Chronische Erkrankungen
  • Folge von Durchfall und Brechreiz
  • Körperliche Schwäche und Verletzungen (Hund schafft es nicht mehr zum Napf)
  • Nebenwirkungen von Medikamenten oder Narkosemitteln
  • Stress, z.B. durch rivalisierende Hunde (Futterneid)
  • Demenz.

Eine Dehydrierung kannst Du an verschiedenen weiteren Symptomen erkennen: Die ausgetrocknete Haut ist so z.B. nicht mehr elastisch, auch blasse Schleimhäute und ein apathisches, manchmal aber auch unruhiges Verhalten sind typische Anzeichen.

Generell wird davon ausgegangen, dass ein Hund etwa drei Tage lang – an heißen Tagen kann es aber deutlich kürzer sein – ohne Flüssigkeit auskommen kann, ohne zu sterben. Das ist aber keine Entwarnung, denn schon nach wenigen Stunden können Probleme auftreten, die manchmal zu körperlichen Schäden führen.

3. Hohes Fieber

Eine dritte häufige Ursache ist hohes Fieber. Anders als beim Hitzschlag oder einer Dehydrierung handelt es sich dann nicht um eine externe Ursache, sondern um eine natürliche Reaktion des Körpers.

Sehr häufig tritt Fieber bei Infektionen auf, insbesondere bei Viruserkrankungen. Aber auch schwerwiegende Krankheitsbilder wie Tumore können eine häufige erhöhte Temperatur verursachen.

Temperatur beim Hund messen

Die Körpertemperatur wird bei einem Hund gewöhnlich rektal mit einem gewöhnlichen Fieberthermometer gemessen. Aber aufgepasst: Hunde sind von Natur aus wärmer als wir Menschen, erst bei etwa 40 Grad spricht man von Fieber.

Wenn dein Hund eine erhöhte Körpertemperatur hat, erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf, wodurch er viel trinkt. Durch die erhöhte Herzfrequenz atmet er gleichzeitig schwerer und hechelt oft. Betroffene Tiere wirken zudem oft schlapp und haben einen geschwächten Allgemeinzustand.

4. Cushing-Syndrom

Das Cushing-Syndrom gehört zu den häufigsten endokrinologischen Krankheitsbildern bei Hunden, es handelt sich um eine Hormonstörung. Der Körper bildet dann zu viel Cortisol, ein Steroid, das auch als “Stresshormon” bekannt ist.

Der Hund steht dann ständig “unter Strom”, obwohl eigentlich kein Anlass besteht. Starkes Hecheln steht deshalb an der Tagesordnung. Auch Heißhunger und Durst sind weit verbreitet, viele Vierbeiner haben dann ebenfalls Probleme mit Inkontinenz.

Weitere Symptome

  • Starke Gewichtszunahme
  • Haarverlust
  • Dünne Haut
  • Pigmentierung der Haut
  • Muskelschwund.

Quelle: Zentrum für klinische Tiermedizin, LMU München.

Am häufigsten von dieser Erkrankung betroffen sind ältere Hunde ab ungefähr dem achten Lebensjahr. Meistens ist ein kleiner, gutartiger Tumor in der Hirnanhangsdrüse für das Krankheitsbild verantwortlich, in wenigen Fällen stecken aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten oder andere, auch bösartige, Tumore in den Nebennieren dahinter.

5. Vergiftungserscheinung

Aber Achtung: Starkes Hecheln und viel Durst kann auch Anzeichen für eine Vergiftung sein! Dann handelt es sich prinzipiell immer um einen medizinischen Notfall, der sofort behandelt werden muss.

Leider gibt es sehr viele Giftstoffe, die dem Hund im Alltag gefährlich werden können. Dazu gehören nicht nur Schädlingsbekämpfungsmittel wie Rattengift, sondern auch vermeintlich harmlose Lebensmittel wie Schokolade oder Weintrauben.

Weitere Infos

Mehr zu diesem wichtigen Thema findest Du in unserem Guide “Vergiftungen beim Hund”.

Viele Giftstoffe wirken zeitversetzt, so dass manchmal mehrere Tage vergehen können, bis Symptome auftreten. Neben starkem Durst und nervösem Hecheln leiden viele Vierbeiner dann auch unter sehr heftigen Verdauungsproblemen wie Brechreiz und Durchfall, die sehr oft blutig sind.

6. Hund hat sich stark verausgabt

Wenn dein Hund allerdings nach einem langen Spaziergang nach Hause kommt oder gerade viel Sport gemacht hat, würde ich mir keine großen Sorgen machen, wenn er viel Durst hat und stark hechelt. Dann hat er sich wahrscheinlich einfach stark verausgabt.

Unsere vierbeinigen Freunde haben kaum Schweißdrüsen, weshalb sie überschüssige Körperwärme über das Maul regulieren müssen. Gleichzeitig verlieren sie beim Sport auch viel Flüssigkeit, weshalb sie danach den Wasserhaushalt wieder auffüllen müssen.

Das Hecheln dürfte dann nach wenigen Minuten wieder abklingen. Oft erholt sich der Hund anschließend bei einem kleinen Nickerchen.

7. Stress & Angst

Allerdings kann das Verhalten nicht nur von körperlicher Anstrengung, sondern auch durch emotionale Aufregung verursacht werden. Wenn ein Hund gestresst ist oder Angst hat, reagiert er häufig durch nervöses Hecheln und auch mit gesteigertem Durst – das liegt vor allem an den vielen Stresshormonen, die freigesetzt werden.

Hunde können hochsensibel sein und haben einen ausgezeichneten Spürsinn. Deshalb kommen viele Stressfaktoren in Frage, die wir Menschen gar nicht so wahrnehmen. Dazu gehören z.B. Lärm und Trubel, aber auch bedrohliche Artgenossen oder anstrengende Aktivitäten wie Auto- und Zugfahrten gehören dazu.

Häufig haben Hunde auch nachts Angst. Da liegt vor allem daran, dass die Vierbeiner im Dunkeln eher schlecht sehen und ihnen deshalb viele Schatten unheimlich vorkommen.

Weitere Ursachen für Hecheln

Es gibt noch viele weitere Gründe dafür, dass ein Hund hechelt. Meistens hat er dann aber keinen gesteigerten Durst. Mehr hierzu kannst Du auch in den folgenden Artikeln erfahren:

Hund trinkt viel und hechelt: 5 bewährte Lösungen

Wenn ein Vierbeiner viel Durst hat und gleichzeitig hechelt, dann handelt es sich also meistens um eigentlich ganz natürliche Reaktionen auf körperliche oder geistige Beschwerden.

Allerdings ist es dann auch wichtig, für Abhilfe zu sorgen: Gewöhnlich befindet sich der Hund in einer Ausnahmesituation, die ihm nicht gefällt.

Am besten ist es, bereits im Vorfeld dafür zu sorgen, dass sich das Tier nicht auf diese Weise unwohl fühlt. Sollte es dennoch geschehen, können die folgenden Lösungsansätze helfen.

1. Dem Hund Ruhe gönnen

Wenn ein Hund hechelt und einen hohen Flüssigkeitsbedarf hat, musst Du ihn zunächst einmal herunterkommen lassen. Das bedeutet: Du musst ihm Ruhe bzw. eine Pause gönnen.

Bei Spaziergängen oder Sporteinheiten bedeutet dies, dass Du die Aktivität zumindest kurzzeitig unterbrechen solltest. Sollte der Vierbeiner gestresst wirken, ist es zudem ratsam, die Umgebung etwas ruhiger zu gestalten: Stell’ also den Fernseher oder das Radio leiser und vermeide bitte unnötigen Lärm – dein Hund wird es dir danken!

2. Schattiger Platz zum Erholen

Sollte der Hund Anzeichen eines Hitzschlages zeigen, raten Experten dazu, mit ihm sofort in den Schatten zu gehen. So heizt sich der Körper nicht unnötig auf und das Hecheln kann seine Wirkung zeigen.

Überdachte Rückzugsorte wie Hundehöhlen sind bei warmem Wetter eher weniger zu empfehlen, da dort eine schlechte Luftzirkulation herrscht. Ein derartiges “eigenes” Reich kann aufgrund des Sicherheitsgefühls für den Vierbeiner und der schalldämmenden Eigenschaften allerdings eine gute Lösung gegen Stress sein.

Sanfte Abkühlung

Experten raten oft dazu, den Hund nicht schockartig, also z.B. mit einem Eimer kalten Wasser, abzukühlen, denn dies kann den Vierbeiner sehr belasten und ebenfalls zu einem Kreislaufkollaps führen. Empfehlenswerter sind sanfte Methoden wie eine kühlende Unterlage mit speziellem Gel, das die Temperatur nur um wenige Grad absenkt.

Mehr hierzu erfährst Du auch in unserem “Kühlmatten für Hunde” Test und Vergleich.

3. Viel Wasser geben

Wenn dein Hund hechelt und viel Durst hat, braucht er auf jeden Fall viel Wasser. Du musst also alles dafür tun, dass er seinen Flüssigkeitshaushalt auch wirklich auffüllen kann. Ist der Napf leer, solltest Du also Wasser nachgießen.

Da das Phänomen überall auftreten kann, ist es ratsam, auch unterwegs vorzusorgen. Ideal auch für längere Ausflüge ist dann die Kombination Reisenapf und Trinkflasche.

4. Angstlösende Maßnahmen

Bei Stress und Nervosität hilft es jedoch vor allem, alles dafür zu tun, dass der Hund sich wieder emotional wohl fühlt: Sobald die Produktion von Stresshormonen heruntergefahren wird, geht das Hecheln und der Durst oft von alleine wieder weg.

Das bedeutet insbesondere, dass Du erkennen musst, was den Vierbeiner belastet: Ist er ungerne in Menschenmengen unterwegs, solltest Du dir für den Auslauf z.B. lieber ruhige, wenig besuchte Routen aussuchen. Auch der Verzicht auf Autofahrten oder Streicheleinheiten mit beruhigenden Worten haben sich oft als angstlösend bewährt.

Manche Hundehalter haben auch gute Erfahrungen mit Beruhigungsmitteln für Hunde gemacht. Häufig handelt es sich dabei nicht um sedierende Arzneimittel, sondern um schonend wirkende Präparate auf pflanzlicher Basis.

5. Ab zum Tierarzt

In vielen Fällen ist es allerdings auch notwendig, den Tierarzt aufzusuchen. In manchen Fällen reicht es, einen Termin in der Sprechstunde zu vereinbaren, in einigen Notfällen musst Du allerdings sofort zum Mediziner, am Wochenende oder nachts auch zum Notdienst.

Zum Tierarzt musst Du z.B. beim Verdacht auf folgende Ursachen

  • Hitzschlag (Notfall)
  • Vergiftungen (Notfall)
  • Cushing-Syndrom
  • Länger anhaltendes Fieber
  • Dehydrierung, insbesondere bei Welpen und geschwächten Tieren.

Sollte Stress die Ursache sein, kann allerdings oft ein Verhaltensberater besser helfen. Dabei handelt es sich um speziell geschulte Tierpsychologen oder Hundetrainer. Sie beobachten sowohl den Hund als auch seine menschliche Familie genau und sind oft besser in der Lage, der Ursachen auf den Grund zu gehen als Tierärzte.

FAQs

Was bedeutet es wenn mein Hund ständig hechelt?

Hunde hecheln sowohl nach viel körperlicher Anstrengung als auch bei Hitze und emotionalem Stress. In manchen Fällen können aber auch ernsthafte Erkrankungen dahinter stecken, wenn dein Vierbeiner sehr oft ohne deutlich sichtbare Grund hechelt, solltest Du also auf jeden Fall den Tierarzt aufsuchen.

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Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.