Hund bellt im Garten – Was tun?

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Ein Grundstück mit Garten ist ideal für einen Hund: So hat er immer Platz, kann viel an die frische Luft und kann fast jederzeit draußen toben. Aber manchmal hat das auch eine Kehrseite: Egal, ob Menschen, Autos oder andere Hunde vorbeikommen – einige Tiere bellen alles ständig an.

Das kann schnell zu einem großen Problem werden und kann mehrere Ursachen haben. Welche diese sind und wie Du sie beheben kannst, erfährst Du in diesem Text.

Deshalb bellt Hund im Garten

Jeder Hund bellt hin und wieder. Wenn er aber im Garten ständig fuchsteufelswild wird, reißt die Geduld schnell. Nachbarn fangen an, sich zu beschweren, für Spaziergänger wird das Vorbeigehen zum Spießrutenlauf und auch die eigenen Nerven werden auf die Probe gestellt.

Das ständige Bellen im Garten gehört zu den häufigsten Problemen von Hundehaltern. Mehrere Gründe können dazu führen.

Ausgeprägtes Territorialverhalten

In vielen Fällen ist es ein ausgeprägter Territorialinstinkt, der den Hund zum Bellen verleitet. Schließlich ist der Garten zusammen mit dem Haus sein Revier. Und dieses möchte er auf jeden Fall gegen alle Eindringlinge verteidigen.

Entsprechend dieses Instinktes will das Tier dich deshalb nicht nerven, sondern dir helfen: Mit Bellen, so die Logik des Vierbeiners, gibt er dir als Besitzer/Rudelführer die Info, dass sich jemand dem gemeinsamen Revier nähert. Weiterhin möchte er damit das Revier gegen unbekannte Eindringlinge verteidigen.

Zeichen von Unsicherheit

Einerseits soll Bellen gegenüber Außenstehenden Macht demonstrieren. Allerdings ist die Gemütslage des Hundes dabei manchmal auch umgekehrt. Er fühlt sich nicht mächtig, sondern unsicher und versucht, das mit starkem Bellen auszugleichen.

Und in einem Garten gibt es für Vierbeiner vieles, das Nervosität wecken kann: Große Büsche, hinter denen wilde Tierchen rascheln, Früchte, die von Bäumen herunterfallen, unbekannte Passanten, die vielleicht gleich durchs Tor kommen – was für uns normal ist, kann für einen Hund durchaus Stress bedeuten.

Zu wenig Aufmerksamkeit

Manche Tiere Bellen aber auch, weil sie sich vernachlässigt fühlen. Sie wollen also eine Reaktion des Besitzers provozieren, und zwar mit dem Ziel, dass sie die volle Aufmerksamkeit des Halters erhalten.

Das kann überall vorkommen, tritt aber im Garten besonders häufig auf. Viele Hundehalter überlassen ihren Schützling dann nämlich sich selbst – sie denken, das Tier ist im Garten schon beschäftigt, während sie im Haus ein wenig abschalten können.

Langeweile

Zu viel Zeit im Garten kann aber auch dazu führen, dass der Hund sich langweilt. Ohne geistige und körperliche Beschäftigung ist er dann schnell unausgelastet und möchte gefördert werden. Verbal kann es das dann nur mit Bellen äußern.

5 Tipps gegen bellende Hunde im Garten

Bellende Hunde im Garten können nicht nur nervenaufreibend sein, sondern auch viel Ärger mit sich bringen. Manchmal landen Nachbarschaftsstreitigkeiten wegen Lärmbelästigung dann sogar vor Gericht.

Ein Dauerzustand ist ständiges Bellen also wirklich nicht: Um die Stimmbänder des Hundes und die eigenen Nerven zu schonen und um das Nachbarschaftsklima zu wahren, sollte man also so schnell wie möglich gegenwirken.

Und zum Glück gibt es keinen Grund, zu verzweifeln. Denn es gibt schon einige Strategien, um den Hund leiser werden zu lassen. Im Folgenden stelle ich dir 5 einfache und praktische Tipps für einen glücklicheren Hund und einen ruhigen Garten vor.

1

Gemeinsam mit dem Tier trainieren

Auch, wenn es verlockend ist: Im Garten sollte man den Hund auf Dauer lieber nicht alleine lassen. Dann fühlt er sich unter Umständen nicht nur verlassen, sondern denkt auch, er habe die Verantwortung für die Verteidigung des Reviers.

Auch draußen solltest Du deinen Vierbeiner deshalb so oft es geht begleiten. Diese Zeit könnt ihr dann dazu nutzen, das Bellen abzutrainieren. Dabei solltest Du vor allem mit Belohnungen arbeiten.

Stell dich also am besten gemeinsam mit deinem felligen Liebling (am besten angeleint) in den Garten. Sobald jemand vorbeikommt und der Hund anfängt, zu bellen, gibst Du ihm zu erkennen, dass dieses Verhalten nicht gewünscht ist. Wenn sich der Hund beruhigt, gibst Du ihm etwas Leckeres als Belohnung – so wird das Tier darauf konditioniert, das Bellen einzustellen.

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2

Aufs Bellen ruhig und gelassen reagieren

Dazu gehört auch, sich nicht zu hektischen Reaktionen hinreißen zu lassen: Wenn Du den Hund anschreist, wird er sich normalerweise nicht beruhigen, im Gegenteil: Er versteht das dann so, als würdest Du in sein Bellkonzert mit einstimmen.

Auch, wenn es schwer fällt: Sobald der Hund beginnt, laut zu werden, musst Du ruhig, souverän und bestimmt reagieren. Mache ihm also mit normaler Stimme klar, dass das, was er tut, nicht richtig ist. Unterstreiche deine Worte mit souveränen Gesten – so lernt das Tier, wer der Chef im Garten ist.

3

Für Beschäftigung sorgen

Auch Beschäftigungsmöglichkeiten können dafür sorgen, dass der Hund im Garten ruhiger wird. Gib’ deinem Vierbeiner also die Chance, sich körperlich und geistig etwas auszutoben. Spielzeug, Bälle oder auch größere Sachen wie eine Hundewippe sind Garanten gegen Langeweile.

4

Den Hund beobachten lassen

Hunde sind sehr aufmerksame Tiere, die viel durch Beobachtungen lernen. Oft hilft es deshalb, dem Tier zu demonstrieren, wie es richtig gemacht wird.

Wenn jemand zu Besuch kommt, solltest Du so z.B. als erster herausgehen und den Gast begrüßen. So weiß der Hund: Hier besteht keine Gefahr, der Rudelleiter akzeptiert den Eindringling.

Auch freundliches Grüßen von vorbeigehenden Spaziergängern und ruhiges Verhalten, wenn andere Hunde oder Autos vorbeikommen, können das Tier positiv einstellen.

5

Manchmal auch hilfreich: Antibellhalsband

In manchen Fällen kann auch ein Antibellhalsband helfen: Sobald der Hund bellt, wird dann meistens ein Sensor ausgelöst, der z.B. ein unschädliches Spray, einen kleinen, schmerzfreien Impuls oder einen kurzen schrillen Ton ausstößt.

Ein derartiges Halsband bekämpft zwar nicht unbedingt die Ursachen, führt aber oft schnell zum Erfolg. Besonders häufig werden sie deshalb von verzweifelten Hundehaltern genutzt, bei denen alle anderen Lösungsansätze nicht fruchten.

Hier findest Du eine Zusammenstellung von empfehlenswerten Antibellhalsbändern im Test & Vergleich.

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Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.