Schwarzer Dreck im Hundeohr: Top 5 Gründe & Lösung 2024

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Wenn dein Vierbeiner in seinem Ohr dunkle, ins Schwarze gehende Ablagerungen aufweist, kann es sich einfach nur um angesammelten Dreck handeln. Oft stecken aber auch Ohrenentzündungen oder ein schmerzhafter Parasitenbefall dahinter.

In den folgenden Zeilen erfährst Du, welche 5 Ursachen am häufigsten für schwarzen Dreck im Hundeohr verantwortlich sind. Weiterhin nenne ich dir Lösungsmöglichkeiten und Tipps, wie Du Problemen bereits früh entgegentreten kannst.

5 Gründe für schwarze Ablagerungen in Hundeohren

1. Schmutz & Umwelteinflüsse

Dein Vierbeiner ist viel unterwegs und hat immer wieder schwarzen Dreck im Ohr? Nicht immer ist das gleich ein beunruhigendes Zeichen – wenn der Vierbeiner ansonsten keine negativen Symptome zeigt, können auch einfach Umwelteinflüsse dafür verantwortlich sein.

Dann handelt es sich dabei wahrscheinlich um kontaminierte Luft, die das Ohrenschmalz des Hundes dunkel gefärbt hat. Auch Fremdkörper wie Staub, Sand oder Pflanzenreste können ähnlich wirken.

Besonders betroffen hiervon sind Stadthunde und Tiere, die neben viel befahrenen Straßen leben. Auch das Wälzen im Dreck kann dazu führen, dass sich Erde und anderer Schmutz in den Ohren verfängt.

2. Bakterielle Infektionen

Deutlich schwerwiegender sind bakterielle Infektionen. Aufgrund des sehr tiefen Gehörgangs unserer vierbeinigen Freunde können sich Krankheitserreger schnell – und oft lange Zeit unbemerkt – im Ohr festsetzen.

Besonders davon betroffen sind Hunde, die Schlappohren aufweisen. Auch Tiere, die viel und gerne schwimmen, neigen häufiger zu Bakterienbefall, da sich die Kleinstlebewesen bei Feuchtigkeit stärker vermehren.

Starke Bakterienansammlungen sind auch mit bloßem Auge sichtbar, sie sind oft dunkel und wirken wie schwarzer Dreck. Weiterhin ist auch ein beißender Gestank, der aus den Ohren kommt, typisch für eine solche Infektion.

3. Pilzbefall

Eine weitere mögliche Ursache sind Pilzinfektionen. Meistens handelt es sich dabei um Malassezien, eigentlich völlig harmlose Hefepilze. Sie sind eigentlich Teil der natürlichen Hautflora unserer Vierbeiner, unter normalen Verhältnissen ist die Population kontrolliert.

Gerät dieses Gleichgewicht auseinander, vermehren sich die Pilze allerdings unkontrolliert und verursachen Probleme. Besonders der äußere Gehörgang ist dann betroffen, besonders anfällig sind Tiere, die viel im Wasser unterwegs sind: Feuchte begünstigt die Vermehrung nämlich.

Eine Pilzinfektion kann sich sehr schnell entwickeln und ist dann sowohl sicht- als auch riechbar: Betroffene Vierbeiner haben dann dunkle Ablagerungen im Ohr, die wie schwarzer Dreck aussehen. Der typische Pilzgestank hat eine ausgiebige Hefenote, viele Hundehalter fühlen sich auch an schmutzige Socken erinnert.

4. Ohrmilben

Parasiten sind ebenfalls oft für Infektionen im Gehörgang verantwortlich. Häufigster und wohl auch gefährlichster Verursacher ist die Ohrmilbe (Otodectes cynotis). Die winzigen Spinnentiere sind für das Krankheitsbild der Ohrräude verantwortlich.

Das heißt: Die Schmarotzer irritieren den Gehörgang des Vierbeiners mit ihrem Speichel. Der Körper versucht dann, sich mit der Bildung von mehr Ohrenschmalz zu verteidigen. Gleichzeitig entwickelt der Hund einen sehr starken Juckreiz am Ohr, er kratzt sich oft blutig. Die dadurch entstandene Kruste wirkt im Zusammenspiel mit dem Ohrenschmalz wie schwarzer Dreck.

Ohrmilben sind hochansteckend, sie springen blitzschnell von einem Wirt auf den anderen über. Deshalb sind soziale Hunde mit viel Kontakt zu Artgenossen besonders anfällig. Weiterhin ist auch eine Übertragung auf andere Haustiere, also z.B. von Katze auf Hund, möglich.

5. Allergische Reaktionen

Ebenfalls möglich sind allergische Reaktionen. Leider gibt es sehr viele Dinge, auf die Hunde sensibel reagieren: Von Umwelteinflüssen über bestimmte Futterzutaten bis hin zu Putzmitteln und anderen Chemikalien kann eigentlich alles ein Allergen sein.

Viele Hunde reagieren darauf vor allem mit einer Dermatitis, also einer entzündlichen Reaktion der Haut. Das schließt natürlich die Ohren mit ein. Die Ohrenschmalzproduktion steigt, gleichzeitig kratzt sich der Hund, wodurch der Gehörgang oft wie von schwarzem Dreck gesäumt aussieht.

Weitere Symptome von Ohrenproblemen

Wenn dein Hund schwarzen Dreck im Ohr hat, wird es ohne Behandlung früher oder später wahrscheinlich noch zu weiteren Symptomen kommen. Häufig beobachtet werden dann z.B.:

  • Gleichgewichtsstörungen (Innenohr betroffen)
  • Probleme beim Öffnen des Mauls und beim Kauen
  • Apathisches Verhalten
  • Appetitlosigkeit
  • Fieber
  • Schwellungen der Lymphknoten
  • Teilweiser oder kompletter Verlust des Gehörsinnes
  • Starker Juckreiz.

Quelle: SantéVet Tierkrankenversicherung.

Weitere Infos zum Thema

Mehr zum Thema – auch zu Ohrenschmerzen ohne schwarzen Dreck – findest Du auch in unserem Artikel “Hund kratzt sich am Ohr”.

Schwarzer Dreck im Hundeohr: Das kannst Du unternehmen

Wenn dein Vierbeiner schwarzen Dreck im Ohr hat, musst Du auf jeden Fall auf der Hut sein: Selbst, wenn sich der Hund noch vermeintlich wohl fühlt, kann sich sein Gesundheitszustand schnell verschlechtern.

Deshalb musst Du sofort richtig eingreifen, wenn dein Liebling betroffen ist. Sollte er zu Dreck im Ohr neigen, ist es zudem ratsam, bereits im Vorfeld Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, so dass das Problem in Zukunft seltener oder gar nicht mehr auftaucht.

1. Regelmäßige Ohrenpflege

Der erste Schritt zu einem gesunden Gehörgang bei Vierbeinern ist eine regelmäßige Ohrenpflege. Dazu gehört auch, dass Du regelmäßig – z.B. einmal die Woche – “nach den Rechten siehst” und die Ohren mit einer Taschenlampe nach Flecken und Verletzungen absuchst.

Sollte das Tier Dreck aufweisen, solltest Du das Ohr vorsichtig reinigen. Dies geschieht am besten in einem ruhigen Moment, achte dann auch darauf, dass der Vierbeiner während der “Behandlung” keine Schmerzen hat.

Viele Hundehalter pflegen die Ohren ihrer Schützlinge mit Baumwolltüchern, die in lauwarmes Wasser getränkt wurden. Andere setzen hingegen auf spezielle Ohrenpads oder Tropfen, die einmassiert werden.

Unsere Empfehlung

Bewährt & schonend

Die “Ferribiella Wet Wipes Ears” Ohrentücher ermöglichen dir eine sichere und schonende Reinigung des äußeren Gehörgangs. Sie sind fusselfrei, haben einen angenehmen Geruch und enthalten zudem natürliche Moos- und Mandelöl-Extrakte, welche zur Befeuchtung der Ohren beitragen.

Beachte dabei aber, dass Du ausschließlich den äußeren Bereich der Ohren reinigen solltest. Auf vermeintliche Hilfsmittel wie Wattestäbchen oder Pinzetten darfst Du aber nicht zurückgreifen, denn diese können das Ohr schädigen und sogar das Trommelfell zerstören!

Tierarzt Philipp Schledorn mit Tipps zur richtigen Ohrenreinigung beim Hund. Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=7s0RLFtOEBg .

2. Hund immer gut abtrocknen

Wenn dein Hund nass wird, solltest Du ihn auf jeden Fall immer gründlich abtrocknen. Das betrifft nicht nur das Fell, sondern auch die Ohren: Viele Pilzinfektionen und auch bakterielle Infektionen lassen sich so bereits im Vorfeld verhindern.

Das betrifft die verschiedensten Anlässe, so z.B.:

  • Schwimmeinheiten im See, Meer oder Hundepool
  • Baden des Hundes
  • Spaziergänge an regnerischen Tagen.

Da Hunde eine deutlich dichtere Haarpracht haben als wir Menschen, müssen sie deutlich länger und intensiver abgetrocknet werden, z.B. mit einem Spezial-Handtuch oder einem Hundebademantel. Den Ohren solltest Du dann besonderes Augenmerk schenken – allerdings musst Du ihn dort besonders vorsichtig abrubbeln.

3. Antiparasitäre Vorsichtsmaßnahmen

Gegen Ohrmilben helfen eigentlich nur Antiparasitika. Sollte dein Vierbeiner einer Risikogruppe angehören – also z.B. oft in einer Hundepension verweilen oder viel Kontakt zu fremden Artgenossen haben – können sie auch zur Vorbeugung eingesetzt werden.

Das ist erfreulicherweise vergleichsweise einfach: Die meisten Zecken- und Flohhalsbänder wirken nämlich auch gegen Milben. Mit einem speziellen Arzneimittel ausgestattet sind sie sehr zuverlässig und können monatelang eingesetzt werden, ohne dass Du das Halsband austauschen musst.

4. Tierärztliche Behandlung

In vielen Fällen ist allerdings doch ein Gang zum Tierarzt nötig. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Vierbeiner unter einer bereits weit fortgeschrittenen Ohrenentzündung leidet, die ihm sichtbar Schmerzen bereitet.

In den meisten Fällen wirst Du dann ein Rezept für ein Antiparasitikum, ein Antibiotikum bzw. ein antimykotisches Arzneimittel gegen Pilzbefall bekommen. Sollte eine Entzündung bereits stark fortgeschritten sein und bereits das Innenohr angegriffen haben, kann allerdings auch eine OP in Frage kommen.

FAQs

Warum ist Ohrenschmalz bei Hunden schwarz?

Normalerweise hat Ohrenschmalz bei Hunden eine bräunliche Einfärbung. Schwarz wird er eigentlich nur, wenn noch ein weiteres Problem vorliegt. Das kann Dreck durch Umwelteinflüsse sein, aber auch Bakterien, Pilze und blutige Krusten können den Schmalz dunkler machen.

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Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.