Hund bellt nachts – Was tun?

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Wenn dein Vierbeiner nachts richtige Bellanfälle bekommt, ist es mit dem erholsamen Schlaf schnell vorbei. Und nicht nur für dich bedeutet das Stress – auch deine Nachbarn und der Hund selbst bekommen dann nicht die nächtliche Entspannung, die sie brauchen.

Wenn dein Hund zur Schlafenszeit bellt, dann bist Du nicht allein. Viele Halter stehen vor demselben Problem. In den folgenden Zeilen erkläre ich dir, woran das liegen kann und wie Du die Nachtruhe wieder herstellen kannst.

Warum bellen Hunde nachts?

Bellen ist ein ganz natürliches Kommunikationsweg des Hundes. Er möchte also in den meisten Fällen etwas mitteilen. Wenn er zu gesprächsbedürftig wird, hat das meistens ganz triftige Gründe: Wenn dein Hund nur nachts zum Kläffer wird, sind die Ursachen oft andere, als wenn er in anderen Situationen regelmäßig bellt.

Einsamkeit

Jeder Hund hat einen anderen Charakter: Einige sind sehr unabhängig, manche brauchen aber ständig Kontakt zu ihrer Familie. In ihrem Rudel fühlen sie sich dann sicher und geborgen, alleine werden sie aber schnell ängstlich und unruhig.

Wenn sich so ein Hund dann nachts einsam fühlt, möchte er Kontakt zu seinem Rudel herstellen. Das erfolgt dann durch Bellen – es ist dann eine Art Hilferuf, der sagen soll: “Ich bin hier, bitte kümmert euch um mich.”

Plötzliche Reize

Aber auch plötzliche Reize können dazu führen, dass das Tier sich dazu gezwungen fühlt, zu bellen. Und es kann gut sein, dass Du diese überhaupt nicht wahrnimmst – schließlich haben Hunde ein deutlich besseres Gehör als wir Menschen.

Wenn ein Nachbar nebenan aufsteht, mehrere hundert Meter entfernt ein Auto vorbeifährt oder in kilometerweiter Distanz ein Feuerwerk abgebrannt wird, werden diese Laute von den Tieren sehr intensiv wahrgenommen. Dies wollen sie dann mit euch teilen und bellen deshalb.

Im Dunkeln ist der Gehörsinn noch viel wichtiger und ausgeprägter als tagsüber. Deshalb reagieren Hunde nachts sehr sensibel auf Störungen.

Beschützerinstinkt

Hier macht sich dann auch der Beschützerinstinkt bemerkbar. Denn jeder Hund ist irgendwie auch ein Wachhund. Wirkt etwas auf ihn bedrohlich oder fremd, gibt er Alarm. Das ist dann nicht böse gemeint, sondern ist seine Meldung an dich, dass er sich Sorgen um seine Familie macht.

Unruhe und/oder schlechter Schlaf

Bellen ist aber nicht immer nur eine Warnung. Manchmal ist es auch Zeichen von Unruhe. Wenn der Vierbeiner nachts laut wird, kann es also auch sein, dass er innere Unruhe spürt.

Das ist oftmals gepaart mit schlechtem Schlaf. Wenn der Hund nicht müde ist, langweilt er sich und möchte beschäftigt werden. Das äußert er dann mit lautem Bellen.

5 praktische Tipps, um den Vierbeiner nachts zu beruhigen

Nächtliches Bellen ist ein großes Problem, das man eigentlich nicht ignorieren kann. Die Lärmbelästigung führt nämlich nicht nur zu schlechtem Schlaf, sondern häufig auch zu Nachbarschaftsstreitigkeiten bis hin zu Gerichtsverfahren.

Es ist also ratsam, so schnell wie möglich etwas dagegen zu unternehmen. Die folgenden bewährten Tipps aus der Praxis können dir dabei helfen, die Nachtruhe im Haus wieder herzustellen.

1

Den Hund nicht alleine schlafen lassen

Häufig hilft es schon, den Hund zusammen mit dir schlafen zu lassen. Dabei muss er nicht gleich in dein Bett springen, es reicht völlig aus, sein Körbchen in deinem Schlafzimmer zu platzieren.

So fühlt das Tier sich nachts nicht alleine und kriegt außerdem mit, dass die ganzen akustischen Reize nur halb so wild sind: Denn wenn das Familienoberhaupt unbeeindruckt weiter schläft, kann die Gefahr nicht so groß sein.

Hat dies Erfolg und der Hund wird ruhiger kann man danach versuchen, den Schlafplatz wieder z.B. ins Wohnzimmer zu verlegen.

2

Mehr Auslastung tagsüber

Ein müder Hund schläft besser als ein unausgelastetes Tier. Das mag sich nach einer Binsenweisheit anhören – damit der Vierbeiner nachts nicht auf dumme Gedanken kommt, muss er aber wirklich ausgepowert ins Körbchen.

Gegen Bellen nachts kann also mehr Auslastung tagsüber helfen. Spiele viel mit ihm und gib’ ihm auch die Chance, sich im freien Auslauf abzureagieren. Oft ist schon viel getan, wenn man nicht nur an der Leine Gassi geht, sondern auch regelmäßig einen weitläufigen, aber übersichtlichen Park mit Wiese aufsucht.

3

Eine bequemere Schlafmöglichkeit

Vielleicht ist aber auch die Schlafmöglichkeit an sich das Hauptproblem. Es kann sein, dass das Körbchen zu klein ist oder der Hund einen bequemeren Untergrund braucht, um wirklich abzuschalten. Wenn Gelenke, Muskulatur und Knochen nachts zu stark belastet werden, wirkt sich das nämlich auch auf die Ruhephasen aus.

Es kann also helfen, dem Vierbeiner eine wirklich komfortable Schlafgelegenheit anzubieten. Viele Halter haben mit orthopädischen Hundebetten gute Erfahrungen gemacht – hier passt sich die Matratze dem Tier an, für optimale Bedingungen ist also gesorgt.

Hier findest Du eine Zusammenstellung von wirklich orthopädischen Hundebetten in allen Größen.

4

Weniger Geräusche nachts

Ebenfalls wichtig ist, dass Du dem Hund eine möglichst geringe Geräuschkulisse bietest. Achte also darauf, dass Du nicht mit angeschaltetem Fernseher einschläfst und stelle, sofern möglich, elektronische Geräte auf Standby.

5

Aufstehen und den Hund beruhigen

Und wenn alles nichts hilft, dann musst Du natürlich aufstehen und nach den Rechten sehen. Dann solltest Du das Tier aber nicht anschreien, um ihn zum Schweigen zu bringen. Hunde verstehen das nämlich nicht, stattdessen fühlen sie sich in ihrer Wahrnehmung bestätigt, für sie bellt der Besitzer dann mit.

Wenn Du auf den Hund einredest, solltest Du das also ruhig und in Zimmerlautstärke tun. Signalwörter wie “nein” in Verbindung mit einer eindeutigen Körperhaltung zeigen ihm häufig schon, dass das, was er tut, nicht gewünscht ist. Je niedriger der Ton, desto beruhigter ist der Hund und die Chancen stehen gut, dass er schon bald sorgenfrei weiter schläft.

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Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.