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Kennst Du das? Du hörst deinen Hund auf einmal röcheln und würgen, Du drehst dich zu ihm und plötzlich liegt cremefarbener Auswurf auf dem Boden.
Viele Tierfreunde geraten regelrecht in Panik, wenn sie dies miterleben. Das solltest Du aber tunlichst vermeiden: Gelbes Erbrechen kann zwar sehr angsteinflößend sein, ist in den meisten Fällen aber halb so wild.
Trotzdem musst Du etwas dagegen tun. Welche Möglichkeiten Du hast und wann Du sofort zum Tierarzt musst, erfährst Du in diesem Artikel.
6 Tipps wenn Dein Hund gelb erbricht
1. Allgemeinzustand des Hundes überprüfen
Wenn dein Liebling gelb erbricht, musst Du zunächst überprüfen, wie es ihm ansonsten geht: Ist er bei Bewusstsein oder wirkt er eher apathisch und nicht bei der Sache? Letzteres könnte auf eine Vergiftung schließen, die sofort behandelt werden muss!
Auch Symptome wie zusätzlicher Durchfall, Zittern oder Fieber sind Alarmzeichen, denen Du auf jeden Fall unverzüglich nachgehen musst.
2. Dem Vierbeiner etwas zu Fressen anbieten
Gelber Auswurf weist auf einen nüchternen Magen hin. In vielen Fällen tritt dieses Erbrechen dann auch nach einer längeren Fastenzeit des Vierbeiners auf. Diese kann verschiedene Gründe haben:
- Vielleicht hat der Hund sein Futter verschmäht.
- Auch medizinische Gründe, z.B. nach einer OP, können eine Rolle spielen.
- Es ist auch möglich, dass der Hund eigentlich gut frisst, seine letzte Nahrung aber bereits verdaut wurde – vor dem Frühstück spricht man dann auch von “Early Morning Vomiting”, also “Frühmorgendliches Brechreiz-Syndrom”.
Oft bessert sich die Lage dann, wenn Du dem Hund etwas zu Fressen anbietest. Eine kleine Mahlzeit füllt den Magen und verhindert so manchem Brechreiz.
Schonkost für empfindliche Fellnasen
Wenn dein Vierbeiner einen empfindlichen Magen hat oder sich gerade von einer Strapaze erholt, gibt es eine tolle selbstgemachte Alternative: Schonkost schmeckt sehr gut und ist auch noch unglaublich bekömmlich.
Mehr zum Thema gibt’s hier: Schonkost für Hunde
3. Fütterungszeiten strecken
“Early Morning Vomiting” wird insbesondere dadurch verursacht, dass der Magen leer ist und dadurch Flüssigkeit ausgespuckt wird. Dies lässt sich auch vermeiden, indem Du die Mahlzeiten ein wenig streckst.
Wenn der Hund z.B. nicht zwei größere, sondern vier oder fünf kleinere Futterrationen erhält, bleibt der Magen immer etwas gefüllt, zumindest gelbes Erbrechen dürfte dann der Vergangenheit angehören.
Futterautomat als Hilfe
Das ist allerdings auch eine etwas aufwändige Lösung: Wenn Du nicht den ganzen Tag zu Hause bist, kann so ein Rhythmus schwierig in die Tat umzusetzen sein.
Abhilfe könnte dann z.B. ein Futterautomat schaffen.
Achte darauf, dass der Vierbeiner genau dieselbe Futtermenge bekommt wie vorher – sonst droht Übergewicht!
4. Futterumstellung
Manchmal spielt auch eine Futtermittelunverträglichkeit eine Rolle. Allergische Reaktionen wirken sich dann gelegentlich auch auf den Magen aus, wenn er leer ist. Dies tritt teilweise auch auf, wenn eine Futtersorte einen hohen Anteil schwer verdaulicher Rohfaser hat – diese wirken wie ein Fremdkörper, der Hund würgt dann gelben Schleim aus.
In diesem Fall ist eine Nahrungsumstellung eine mögliche Lösung. Ein Wechsel auf ein besonders leicht verdauliches oder hypoallergenes Hundefutter verschafft vielen Vierbeinern Linderung.
Allerdings kann dies ein langer Prozess sein. Wenn unklar ist, welche Zutaten für Ärger mit der Verdauung sorgen, dauert es manchmal Monate und viele ausprobierte Sorten, bis der gewünschte Effekt eintritt.
5. Stressfaktoren beseitigen
Häufig wird Brechreiz allerdings auch von Stress ausgelöst. Ist der Magen leer, hat das Erbrochene eine gelbe Farbe. Dabei handelt es sich um keine Schutzreaktion des Verdauungstraktes, sondern um Stresshormone, die den Körper dazu bringen, etwas hochzuwürgen.
Zu den bekanntesten Stressfaktoren gehören Lärm/Unruhe, zu viel Zeit alleine und unangenehme Bewegungsabläufe, z.B. im Zuge einer Autofahrt. Wenn dein Vierbeiner eher sensibel veranlagt ist, musst Du dies auf jeden Fall ernst nehmen und versuchen, das Stresspotential so gut es geht zu mindern. Dann hört oft auch das Erbrechen auf.
6. Bei chronischem Erbrechen: Auf zum Tierarzt
Sollten alle Gegenmaßnahmen nichts helfen und der Hund regelmäßig erbrechen, solltest Du auf jeden Fall den Tierarzt aufsuchen. Es kann dann nämlich gut sein, dass eine Ursache dahintersteckt, die der Vierbeiner von alleine nicht beseitigen kann.
Dazu gehören dann u.a. Fremdkörper, die sich festgesetzt haben, Parasiten oder eine Gastritis. Auch Tumore gehören dazu. Unter Umständen können die Gründe für den Brechreiz also auch lebensgefährlich sein – im Zweifel lohnt es sich immer, ihn einem Experten vorzuzeigen!
Gelber Brechreiz beim Hund: Die 8 häufigsten Ursachen
Wenn das Erbrochene des Hundes eine gelbliche Farbe hat, dann handelt es sich eigentlich immer um eine Mischung aus Gallen- und Magensaft. Beide Säuren sind enorm wichtig für die Verdauung.
Die Gallenflüssigkeit befindet sich normalerweise im Dünndarm und sorgt dort vor allem für die Fettverdauung. Gewöhnlich verhindert die Magenpförtner-Muskelgruppe (Pylorus), dass sie nach oben entfleucht.
Wenn ein Hund gelb erbricht, stößt er meistens aufgrund einer Magenübersäuerung auf. Gleichzeitig ist der Pylorus nicht richtig verschlossen, was dann für den farbigen Mix sorgt. Verantwortlich dafür ist meistens eine der folgenden 8 Ursachen.
Galle kann auch grün sein
Die gelbe Farbe verdankt das Erbrochene vor allem den in der Gallenflüssigkeit enthaltenen Farbstoffen Bilirubin und Biliverdin. Je nach Zusammensetzung kann es aber auch grünlich wirken.
1. Magenübersäuerung
Ein sehr häufiger Grund für gelbes Aufstoßen ist eine Magenübersäuerung. Die Magensäureproduktion bei Hunden läuft anders als bei uns Menschen: Sie wird nur bei Bedarf angekurbelt, also insbesondere, wenn der Hund Futter erwartet.
Etwa 10 bis 15 Minuten vor der erwünschten Mahlzeit ist der Körper dann schon im Wartemodus. Bleibt die Fütterung aus, kann es zu einem Reflux kommen, durch den oft neben Magensäure auch Gallenflüssigkeit ausgespuckt wird.
2. Gastritis
Sehr charakteristisch für gelben Brechreiz auf nüchternen Magen ist auch eine Gastritis. Dabei handelt es sich um eine Magenschleimhautentzündung, die z.B. durch allergische Reaktionen, unverdaute Fremdkörper, Stress oder bakterielle bzw. Virusinfektionen verursacht werden kann.
Eine Gastritis kann akut, aber auch chronisch auftreten. In letzterem Fall muss sie auf jeden Fall tierärztlich behandelt werden. Neben einer Blutuntersuchung sind auch Ultraschall-Verfahren und eine Endoskopie Teil der möglichen Diagnostik-Werkzeuge.
3. Ausscheiden von Fremdkörpern
Auch Fremdkörper sind eine häufige Ursache für gelbes Erbrechen aus nüchternem Magen. Typischerweise sind dies kleine Teile, z.B. aus Plastik, die vom neugierigen oder unachtsamen Vierbeiner aufgelesen werden. Es können aber auch andere unverdauliche Substanzen, z.B. lange Grashalme, die nicht durch den Magen-Darm-Trakt gehören, sein.
Der Körper wehrt sich dagegen, indem er auch ohne Futter im Magen Brechreiz auslöst. In vielen Fällen geht dies auch gut und das gelbe Erbrochene ist nur von kurzer Dauer. Wird der Fremdkörper nicht ausgeschieden, kann es aber auch zu einem chronischen Zustand kommen. Bei unglücklicher Lage droht sogar ein lebensgefährlicher Darmverschluss.
4. Allergische Reaktionen & Futtermittelunverträglichkeiten
Ein weiterer häufiger Grund für gelbes Erbrochenes sind allergische Reaktionen: Der Hundekörper überreagiert dann auf harmlose Stoffe und versucht, sich mit Brechreiz zu wehren.
Oft handelt es sich dabei um Futtermittelunverträglichkeiten. Allerdings hat praktisch jede Substanz das Potential, beim Vierbeiner als Allergen zu wirken. Auf längere Zeit kann so eine Reaktion allerdings auch eine chronische Gastritis verursachen.
5. Parasiten
Ebenfalls die Darmflora durcheinander bringen und Brechreiz verursachen können Parasiten. In den meisten Fällen handelt es sich um Würmer, die jeden Vierbeiner befallen können.
Bei Verdacht auf Wurmbefall wird der Tierarzt eine Kotprobe fordern, die anschließend analysiert wird.
Entwurmung beim Hund
Im Artikel “Hund entwurmen – wann & wie oft” findest Du mehr zum Thema.
6. Vergiftungen
Manchmal erbricht der Hund auch gelb, wenn er Opfer einer Vergiftung geworden ist. Sehr tückisch sind dann zeitversetzt wirkende Giftköder: Sie machen sich oft erst Tage später bemerkbar, der Brechreiz tritt dann auch bei nüchternem Magen auf.
Meistens ist das Erbrechen dann nicht das einzige Symptom: Das Erbrochene ist oft nicht nur gelblich, sondern auch schaumig, auch (blutiger) Durchfall kommt häufig hinzu. Der Hund wirkt dann apathisch und kriegt meistens hohes Fieber – Du musst also SOFORT zum Tierarzt.
Ausführliche Infos kannst Du auch im Artikel “Vergiftungen beim Hund” nachlesen.
7. Magendrehung
Von einer Magendrehung sind besonders größere Rassen mit tief liegendem Brustkorb betroffen. Sie stellt einen akuten medizinischen Notfall dar, ohne sofortige OP endet sie eigentlich immer tödlich.
Der Magen dreht sich dann um seine eigene Achse und schnürt die Blutgefäße ab. Der Hund beginnt, zu taumeln, nimmt eine Schonhaltung ein und erbricht hell. Solltest Du eine Magendrehung vermuten, ist der Gang zum Tierarzt absolut notwendig – selbst mitten in der Nacht!
8. Tumore
Eine weitere gefährliche Ursache für gelbes Erbrechen sind Tumore. Besonders Geschwüre der Milz führen dazu, dass der Hund immer wieder unproduktiven Brechreiz hat.
Weitere Symptome sind u.a. häufiges Fieber, Schmerzen im Unterleib mit gekrümmter Haltung und blasse Schleimhäute. Erfreulicherweise sind vergleichsweise viele derartige Tumore gutartig, sie müssen aber trotzdem tierärztlich behandelt werden.
FAQs
Wann zum Tierarzt wenn Hund erbricht?
Sofort zum Tierarzt musst Du, wenn das Erbrochene deines Hundes blutig oder schaumig ist. Auch apathisches Verhalten, hohes Fieber oder gleichzeitiger Durchfall sprechen für einen Notfall. Mittelfristig solltest Du einen Experten aufsuchen, wenn der Vierbeiner immer wieder erbricht, denn chronischer Brechreiz kann ein Symptom für andere Erkrankungen sein.
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