Hundefutter für leberkranke Hunde: Die Top 3 im Vergleich 2024

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Leider gibt es immer mehr Vierbeiner, die unter einer Erkrankung der Leber leiden. Manche Krankheitsbilder sind erblich bedingt, andere haben greifbare Ursachen und lassen sich häufig vermeiden. Ist der Hund einmal chronisch betroffen, ist dies aber zunächst kein Grund zur Panik, denn es gibt mittlerweile viele Therapiemöglichkeiten, die den Vierbeinern dennoch ein langes Leben ermöglichen.

Im Zentrum steht dann oft eine angepasste Ernährung, für die fast immer Spezialfutter empfehlenswert ist. Im folgenden Artikel erfährst Du, worauf Du dabei insbesondere achten musst. Weiterhin findest Du einen Vergleich unserer Top 3 Futter für leberkranke Hunde.

Überblick der besten Hundefutter für leberkranke Hunde

Unsere Empfehlung & bestes Trockenfutter für leberkranke Tiere: PetBalance Medica Leberdiät Geflügel & Reis
Das beste spezielle Leber Nassfutter: Royal Canin Hepatic
Unser Preistipp: Hill’s Prescription Diet l/d Liver Care

Testsieger: PetBalance Medica Leberdiät Geflügel & Reis

Unsere Empfehlung

Sehr verträgliches Trockenfutter

Ein sehr empfehlenswertes Trockenfutter ist die Sorte “PetBalance Medica Leberdiät Geflügel & Reis”. Das Futter nutzt Geflügel als Proteinquelle, wobei erfreulicherweise auch Frischfleisch dabei ist. Pflanzliche und tierische Öle sowie Leinsaat sorgt zudem für viele Omega 3 Fette.

Laut Erfahrungsberichten ist das Futter sehr verträglich, wozu wohl auch die schonenden Kohlenhydratquellen mit viel Reis beitragen. Auch die Akzeptanz wird von fast allen Hundehaltern gelobt, die Vierbeiner scheinen die Mischung sehr zu mögen.

Faktencheck:

  • Zusammensetzung: 25,5 % Reis, 21,4 % Mais, 9,2 % Geflügelprotein, Fischöl, 8 % frisches Geflügelfleisch, Rübentrockenschnitzel, Sonnenblumenöl, 4,4 % Maiskleber, 2 % hydrolisiertes Geflügelprotein, 1 % hydrolisierte Geflügelleber, 1 % hydrolysiertes Sojaproteinisolat, Leinsaat, Kaliumchlorid, Calciumcarbonat, Pulvercellulose, Flohsamen, Natriumchlorid, 0,06 % Mariendistelsamen
  • Analytische Bestandteile: 20 % Rohprotein, 19 % Fettgehalt, 5,1 % Rohasche, 2,8 % Rohfaser
  • Futterart: Trockenfutter
  • Geeignet für: Erwachsene Hunde.

Die Deklaration ist sehr gut, fast alle Zutaten werden mit Prozentangaben genannt, so dass Du dir ein gutes eigenes Bild von der Zusammensetzung machen kannst. Ein wenig kritikwürdig ist allerdings der etwas hohe Proteingehalt: Er beträgt um die 20 Prozent, was für ein Spezialfutter dieser Kategorie vergleichsweise viel ist.

sehr gute Deklaration

größtenteils sehr verträgliche Kohlenhydratquellen

mit vielen Omega 3 Fettsäuren

bei den meisten Hunden starke Akzeptanz

für ein Spezialfutter etwas viel Protein


Royal Canin Hepatic Nassfutter

Nassfutter

Renommierte Feuchtnahrung

Sollte dein Hund Feuchtnahrung gewöhnt sein, ist das “Royal Canin Hepatic Nassfutter” eine gute Idee. Es wird von vielen Tierärzten empfohlen, hat nur wenige Eiweiße und ist mit gerade einmal 4 Prozent Fett angemessen mager.

Der Feuchtegehalt beträgt über 64 Prozent. Laut Berichten von Hundehaltern ist das Futter trotz seiner angepassten Rezeptur sehr schmackhaft, den meisten Vierbeinern fällt die Umstellung so sehr leicht.

Faktencheck:

  • Zusammensetzung: Getreide, Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Öle und Fette, Mineralstoffe, Zucker
  • Analytische Bestandteile: 6,5 % Rohprotein, 4 % Fettgehalt, 1,7 % Rohasche, 1 % Rohfaser, 64,5 % Feuchtegehalt
  • Futterart: Nassfutter
  • Geeignet für: Erwachsene Hunde.

Etwas negativ fällt allerdings ins Gewicht, dass Royal Canin für dieses Futter auch Zucker verwendet. Trotzdem ist das Futter meistens gut verträglich, lindert die Beschwerden und sorgt für eine gute Verdauung.

von Tierärzten häufig empfohlenes Nassfutter

angemessen mager

saftig & anscheinend sehr schmackhaft

meistens sehr gut verträglich

enthält Zucker


Hill’s Prescription Diet l/d Liver Care

Preistipp

Günstige Spezial-Mischung

Ebenfalls eine schöne Wahl ist das “Hill’s Prescription Diet l/d Liver Care” Trockenfutter. Im Vergleich zu anderen Spezial-Sorten ist es vergleichsweise günstig, es eignet sich also auch für niedrigere Budgets.

Die Rezeptur ist gut an die Bedürfnisse leberkranker Hunde angepasst und enthält beispielsweise einen reduzierten Eiweißanteil und sehr wenig Kupfer. Etwas fragwürdig ist aber der sehr hohe Fettgehalt von über 20 Prozent.

Faktencheck:

  • Zusammensetzung: Getreide, Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Öle und Fette, Mineralstoffe, Zucker
  • Analytische Bestandteile: 16,4 % Rohprotein, 21,8 % Fettgehalt, 5,8 % Rohasche, 2,3 % Rohfaser
  • Futterart: Trockenfutter
  • Geeignet für: Erwachsene Hunde.

Sehr schön ist hingegen der hohe Gehalt an essentiellen Fettsäuren, die laut Herstellerangaben über 4 Prozent der Mischung ausmachen. Somit ist dieses Futter nicht nur wegen seines eher günstigen Preises eine sehr interessante Idee für leberkranke Hunde.

guter, angepasster Proteingehalt

mit sehr vielen essentiellen Fettsäuren

etwas günstiger als die meisten anderen Spezialsorten

ziemlich fettig


Die Kaufkriterien

Wenn dein Hund unter einer Lebererkrankung leidet, ist eine angepasste Ernährung einer der wichtigsten Therapie-Bestandteile. Nach der Diagnose wird der Tierarzt deshalb nicht nur Medikamente verschreiben, sondern auch einen Wechsel des Futters anordnen.

In manchen Fällen wird der Mediziner eine Sorte nennen, die ganz auf die Diagnose zugeschnitten ist. Bei den meisten Erkrankungen wird er aber nur allgemein sagen, dass der Hund ein Spezialfutter braucht.

Zum Glück hast Du hier eine ziemlich große Auswahl, da es ziemlich viele Hersteller gibt, die sich auf Nahrung für Hunde mit besonderen Anforderungen eingestellt haben. Angesichts der vielen Produkte gibt es aber trotzdem einige Unterschiede zwischen den jeweiligen Angeboten. Damit Du ein gutes Futter für deinen Fall findest, solltest Du vor der Bestellung gut nachdenken und vor allem auf die folgenden Kaufkriterien achten.

Art des Futters

Leberdiäten werden als Nass- und Trockenfutter angeboten. Beide Darreichungsformen haben ihre eigenen Vor- und Nachteile – mehr zum Thema kannst Du auch hier finden.

Bei derartigen Krankheitsbildern ist es allerdings sehr ratsam, den Hund und seine Organe nicht unnötig auf die Probe zu stellen. Deshalb wird oft empfohlen, bei der Futterart zu bleiben, die dem Tier vor der Diagnose gegeben wurde. Ein unnötiger Wechsel von Nass- auf Trockenfutter oder umgekehrt würde den Vierbeiner nämlich einigem Stress aussetzen, den es eigentlich zu vermeiden gilt.

Verwendete Proteine, Fette & Kohlenhydrate

Der Proteingehalt muss reduziert sein, da die Leber ansonsten zu viel Arbeit bekommen würde. Damit der Abbau nicht erschwert wird, ist eine sehr hochwertige Zusammensetzung sehr wichtig, es sollten also z.B. nur vollständige Proteinquellen mit allen essentiellen Aminosäuren Verwendung finden.

Beim Fettgehalt wird oft empfohlen, ein möglichst mageres Futter zu wählen. Gleichzeitig sollte das Fett gut verwertet werden können, hierzu sind insbesondere ungesättigte, essentielle Fettsäuren aus den Omega 3 und Omega 6 Gruppen gut geeignet.

Eine große Rolle bei Lebererkrankungen spielen auch Kohlenhydrate. Sie stellen oft den Großteil der bereitgestellten Energie dar. Die meisten Quellen basieren auf Getreide, wobei insbesondere einfach verdauliche und gut verwertbare Sorten wie Reis, Mais und auch Soja empfehlenswert sind.

Vitamine, Mineralien & Spurenelemente

Damit ein Futter die Leber nicht zu stark belastet, muss auch die weitere Nährstoffzusammensetzung optimiert sein:

  • Kupfer und Natrium können das Organ weiter schädigen und sollten deshalb z.B. nur in sehr kleinen Mengen enthalten sein.
  • Kräuter oder Antioxidantien (z.B. in Form von Obst, Gemüse und Vitaminen C bzw. E) helfen dem Hund hingegen eher weiter.
  • Zink kann die Leberfunktion anregen und muss mit Futter zugefügt werden.

Hierfür solltest Du vor allem auf die Pflichtangabe der “ernährungsphysiologischen Zusatzstoffe” schauen.

Deklaration der Zutaten

Eine Schwachstelle vieler Leber-Rezepturen ist die eher ungenaue Deklaration mit vielen Allgemeinplätzen. Es gibt aber auch Ausnahmen: Insbesondere, wenn dein Vierbeiner unter vielen bekannten Unverträglichkeiten leidet, ist eine möglichst lückenlose Angabe der Zutaten ein sehr wichtiges Kriterium. Das bedeutet u.a.:

  • Genaue Nennung der Inhaltsstoffe (z.B. “Geflügel” statt “Fleisch”, “Mais und Reis” statt “Getreide”)
  • Prozentangaben zu den einzelnen Zutaten und auch
  • Nennung von weiteren Infos, die nicht Pflicht sind (z.B. Kalzium-Phosphor-Anteil).

So weißt Du genau, was Du deinem Liebling servierst und kannst eine Sorte wählen, die zu seinem Profil passt. Produkte mit ungenauen Angaben können auch funktionieren, bei allergischen Reaktionen ist dann aber oft ein Wechsel des Futters in Verbindung mit einer Ausschlussdiät vonnöten.

Geschmack & Akzeptanz

Leberkranke Hunde müssen gut und effektiv fressen, damit ihr Körper möglichst optimal in Schuss bleibt. Deshalb sollte ein Futter auch wirklich die Geschmacksnerven des Vierbeiners treffen. Mit einer guten Akzeptanz schwinden die Chancen einer kurzzeitigen Mangelernährung und der Hund hat jederzeit ausreichend Kraft.

Einzig anhand von Zutaten- und Nährstoffangaben lässt sich diese Frage aber kaum beantworten. Es hat sich stattdessen sehr bewährt, auch auf Erfahrungsberichte anderer Hundehalter zu achten. Diese kannst Du auf fast jeder Kaufplattform finden, gewöhnlich sprechen gute Kritiken dafür, dass das Futter auch von anderen Tieren gut angenommen wird.

Vorteile von Leber Spezialfutter

Optimale Futterversorgung trotz Erkrankung

Mit einem speziell an die Bedürfnisse der leberkranken Vierbeiner angepassten Ernährung setzt Du den Grundstein für eine erfolgreiche Therapie: Ein großer Vorteil von Spezialfuttern ist, dass sie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse verwenden, um dem Hund alles zu geben, was er ernährungstechnisch braucht.

Im Vergleich zu Selbstgekochtem ist die Gefahr einer Mangelernährung so sehr gering.

Schont Leber & Stoffwechsel

Gleichzeitig wird die Leber so weit wie möglich geschont. Davon profitieren auch andere Stoffwechsel- und Verdauungsorgane. Der Körper wird auf diese Weise allgemein entlastet, der Hund ist fast asymptomatisch. Teure tierärztliche Behandlungen oder Besuche beim Notdienst sind meistens nicht notwendig, wenn der Hund optimal eingestellt ist.

Ermöglicht ein langes Hundeleben

So hat der Hund deutlich mehr Lebensqualität und noch viel Zeit auf dieser Welt vor sich: Wenn ein leberkrankes Tier angemessen ernährt wird, sind die Einschränkungen, die es ertragen muss, minimal. Viele Vierbeiner schaffen es so, ihre normale Lebenserwartung zu erreichen.

Nachteile von Futter für leberkranke Hunde

Allerdings haben Spezialfutter auch einige wenige “Nachteile”. Auch diese solltest Du kennen, bevor Du dich für eine Sorte entscheidest.

Für sensible Hunde etwas wenig Auswahl

So ist die Auswahl zwar ziemlich groß, aber nicht sonderlich breit: Hunde, die unter bekannten Futtermittelunverträglichkeiten leiden, haben angesichts der Zusammensetzungen von Spezialfuttern so oft das Nachsehen.

Viele Sorten sind sehr ungenau deklariert, bei den löblichen Ausnahmen dominiert Geflügel als Proteinquelle. Wenn dein Hund darauf allergisch reagiert, hast Du kaum andere Optionen. Auch Gluten (meistens in Form von Maiskleber) ist sehr weit verbreitet.

Sollte dein Hund die Spezialsorten nicht vertragen, bleibt oft nur der Umstieg auf selbst zubereitete Schonkost.

Teurer als normale Sorten

Weiterhin ist auch der Preis ein kleiner Nachteil von Spezialsorten: Die Mischungen sind generell nämlich deutlich teurer als Standard Hundefutter. Meines Erachtens nach lohnt sich ein Kauf aber trotzdem, da die Mehrausgaben durch geringere Kosten beim Tierarzt langfristig oft wieder wettgemacht werden.

Hunde Lebererkrankungen: Nur mit angemessener Ernährung therapierbar

Lebererkrankungen bei Hunden sind leider vergleichsweise häufig: Nachdem der Tierarzt die Diagnose gestellt hat, ist die Panik bei den Besitzern oft groß. Nicht immer ist diese allerdings begründet, denn es gibt doch einige Therapiemöglichkeiten.

Auf die leichte Schulter nehmen darfst Du ein derartiges Leiden aber nicht, denn die Leber gehört zu den wichtigsten Organen, Hunde bilden hier keine Ausnahme.

Eines der wichtigsten Stoffwechselorgane

Denn sie gehört neben Nieren und Bauchspeicheldrüse zu den wichtigsten Stoffwechselorganen überhaupt. Beim Hund ist sie u.a. für

  • den Fettstoffwechsel, also der Speicherung und Umwandlung in Energie
  • den Zuckerstoffwechsel, die Leber ist ein wichtiges Glykogen-Depot des Hundes
  • die Speicherung von Proteinen sowie die Verarbeitung und Ausscheidung von überschüssigen Aminosäuren und
  • die Blutgerinnung

wesentlich mitverantwortlich.

Angesichts dieser Aufgaben sollte klar sein, dass ohne Leber nichts läuft: Unbehandelt endet ein Versagen früher oder später leider tödlich.

Arten von & Ursachen für Erkrankungen der Leber

Leider gibt es einige Erkrankungen, die einer gesunden Leber abträglich sind. Einige sind leider unvermeidlich, für andere gibt es allerdings bekannte Ursachen oder Risikofaktoren.

Hepatitis

Eine Hepatitis ist eine chronische oder akut verlaufende Entzündung der Leber. Sie ist sowohl in unspezifischer Form (Gründe weitgehend unbekannt) als auch als ansteckende Hepatitis contagiosa canis oder Rubarth-Krankheit bekannt.

Letztere ist hochansteckend und wird durch das sogenannte Canine Adenovirus-1 hervorgerufen. Dieser wird durch Kot und Urin ausgeschieden und dann von anderen Hunden beim Schnuppern wieder aufgenommen. Hierzulande gehen die Infektionszahlen stetig zurück, in Osteuropa – ursprüngliche Heimat vieler adoptierter Straßenhunde – grassiert das Virus aber weiter.

Parasitenbefall

Auch Parasiten können der Leber zusetzen. Hier ist insbesondere die hochgefährliche Leptospirose zu nennen, die von Würmern übertragen wird – für eine Infektion reicht schon das Schnuppern an belastetem Kot oder das Trinken aus einer kontaminierten Pfütze.

Im Verlauf des Befalls wird nicht nur die Leber, sondern auch das zentrale Nervensystem angegriffen. Die Krankheit ist meldepflichtig und sollte nicht nur zwingend tierärztlich behandelt, sondern auch vorbeugend bekämpft werden.

Genetisch bedingte Erkrankungen

Es gibt aber auch Erkrankungen, die nach derzeitiger Erkenntnis allein genetische Ursachen haben. Hiergegen kann man nicht vorbeugend eingreifen, ein Auftreten ist einfach Pech. Zu den am weitesten verbreiteten erblich verursachten Leiden gehören

  • Der portosystemische Shunt, bei dem die Venen nicht genug Blut in die Leber pumpen. Früh erkannt lässt er sich häufig operativ korrigieren und
  • Die Kupferspeicherkrankheit (auch als Morbus Wilson bekannt), bei der eine Mutation dafür sorgt, dass sich sich zu viel Kupfer in der Leber ansammelt, was am Ende toxisch wirkt.

Vergiftungserscheinungen

Als Stoffwechselorgan Nummer 1 ist die Leber aber auch oft von Vergiftungen betroffen. Dabei handelt es sich eigentlich immer um einen akuten Notfall, denn der Zustand des Tieres kann sich innerhalb kürzester Zeit so rapide verschlechtern, dass akutes und tödliches Leberversagen eintritt.

Bei gefressenen Toxinen wie Rattengift, Schneckenkorn, Schokolade oder für den Hund giftigen Pflanzen, Obst und Gemüse können Kohletabletten als Erstmaßnahme verwendet werden. Bei giftigen Stichen oder Bissen helfen diese aber nicht weiter. Auf jeden Fall muss der Hund sofort in tierärztliche Behandlung, wenn Du vermutest, dass er vergiftet sein könnte.

Fettleber

Die Leber kann weiterhin viel Fett speichern. Werden ihr auf Dauer zu viele Lipide zugemutet, kann das aber die Funktion beeinträchtigen. Dieses Phänomen ist auch als Fettleber bekannt und betrifft eigentlich ausschließlich übergewichtige Hunde.

Sobald der Vierbeiner ein paar Pfund zu viel auf den Rippen hat, solltest Du deshalb einen Diätplan aufsetzen, um eine übermäßige Belastung der Leber zu vermeiden.

Chronische Entzündungen mit Leberfibrose & -zirrhose

Sehr schwierig sind chronische Leberentzündungen, die sich unbemerkt über längere Zeit hinweg verbreiten. Hierzu kann z.B. eine nicht erkannte Hepatitis führen, aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten oder häufiges Fressen von leicht giftigen Pflanzen sind bekannte Auslöser.

Am Ende stehen dann insbesondere zwei gefährliche Krankheiten:

  • Bei der Leberfibrose wird gesundes Lebergewebe durch Bindegewebe ersetzt, wodurch die Organfunktion Schritt für Schritt abnimmt.
  • Die Leberzirrhose funktioniert ähnlich, ist aber noch einen Schritt tückischer: Bei ihr wird nämlich auch die Leberläppchen-Architektur zerstört, was den Verfall beschleunigt.

Derartige Krankheiten sind unheilbar und können nur verlangsamt werden. Hierfür ist es wichtig, das Leiden zu erkennen, bevor es zu spät ist.

Leberkrebs

Eine sehr schlechte Prognose haben leider Tumore der Leber: Nur einige gutartige Wucherungen können operativ entfernt werden, ohne dass große Folgeschäden auftreten.

In den meisten Fällen sind sie aber leider bösartig und wuchern sehr schnell – therapieren lassen sie sich dann eigentlich nicht mehr, Leberkrebs bei Hunden verläuft fast immer tödlich. Vermutet wird, dass sie in den meisten Fällen aus genetischen Gründen auftreten.

Lebererkrankungen erkennen

Eine Lebererkrankung zu erkennen ist leider nicht immer so einfach, wie man zunächst denken mag. Viele Symptome treten nämlich auch bei anderen Krankheitsbildern auf, so dass Hundehalter oft erst sehr spät darauf kommen, dass das wichtige Organ betroffen sein könnte.

Folgende Symptome treten bei Leberschäden häufig auf

  • Apathisches Verhalten
  • Appetitlosigkeit
  • Aufgeblähter Bauch aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen
  • Brechreiz
  • Probleme mit der Blutgerinnung
  • Durchfall
  • Starker Durst bzw. übermäßiger Drang zum Wasser lassen
  • Fieber, bei Hunden über 39,5 Grad Celsius
  • Gelbe Verfärbungen der Augen & der Schleimhäute
  • schneller Gewichtsverlust ohne äußere Ursache und
  • Krämpfe bzw. Muskelzuckungen

Quelle: Futalis

Unbedingt zum Tierarzt

Bei Lebererkrankungen gilt: Je früher sie festgestellt werden, desto besser sind die Therapiechancen. In Verbindung mit einer Ernährungsumstellung ist es oft möglich, die Vierbeiner medikamentös oder operativ zu behandeln.

Wenn Symptome auftreten, solltest Du also nicht zögern und unbedingt sofort zum Tierarzt gehen.

So beugst Du Leberleiden bei Hunden vor

Einige Lebererkrankungen sind erblich bedingt, so dass man im Vorfeld nichts gegen sie tun kann. Das ist aber nicht immer so: Es gibt einige Strategien, die Du unbedingt befolgen solltest.

Wurmkuren & Impfungen durchführen lassen

So ist es eigentlich absolute Pflicht, den Hund regelmäßig entwurmen und alle notwendigen Impfungen verabreichen zu lassen. Auf diese Weise können viele Krankheiten wie Parasitenbefall oder das gefürchtete Canine Adenovirus-1 sehr zuverlässig verhindert werden.

Dies solltest Du nicht nur für deinen Liebling, sondern auch für dich, deine Mitmenschen und andere Vierbeiner tun. Derartig verursachte Krankheiten sind nämlich sehr ansteckend und können nicht nur auf Hunde, sondern auch auf andere Lebewesen übergehen.

An die Ansprüche des Hundes angepasste Futterrationen & Bewegung

Weiterhin hilft eine konsequente Gewichtskontrolle des Vierbeiners. Hierfür stellst Du ihn entweder auf eine Hundewaage oder tastest die Rippen ab. Wiegt er zu viel oder hat deutlich Speck angesetzt, ist es Zeit, ihn auf eine Diät zu setzen.

Bei geringem Übergewicht hilft dann oft schon eine leichte Reduzierung der Futterration oder der Verzicht auf Leckerlis. Bei starker Fettleibigkeit muss aber meistens auf ein sehr mageres Futter gewechselt werden.

In beiden Fällen sehr wichtig ist auch eine angemessene Bewegung. Der Hund sollte vermehrt ausgeführt werden. Mit einer artgerechten und auf den körperlichen Zustand Rücksicht nehmenden erhöhten Aktivität verbrennt das Tier mehr Kalorien als es aufnimmt – die Pfunde purzeln dann und die Leber wird weniger belastet.

Bei Risikofaktoren regelmäßiges Durchchecken

Sollte dein Hund einer Rasse angehören, die zu Leberkrankheiten neigt oder derartige Leiden in seinem Stammbaum weit verbreitet sein, ist es ratsam, ihn regelmäßig beim Tierarzt durchchecken zu lassen.

Mit einer turnusmäßigen Blutanalyse lassen sich viele Krankheitsbilder schon feststellen, bevor erste Symptome auftreten.

Rassen, die eher häufig zu Lebererkrankungen neigen

  • Australian Shepherds
  • Cairn Terrier
  • Cocker Spaniel
  • Dackel
  • Dalmatiner
  • Deutscher Schäferhund
  • Dobermann
  • Jack Russell Terrier
  • Labrador
  • Malteser
  • Pudel
  • Schnauzer
  • West Highland White Terrier
  • Yorkshire Terrier

Quelle: Tierheilpraxis Materia Medica, Bochum

Die Rezeptur von Spezialfuttern

Wenn die Leber am Versagen ist, handelt es sich leider fast immer um einen irreversiblen Zustand.

Besser wird es also in den seltensten Fällen, was aber nicht bedeutet, dass Du nichts tun kannst: Mit einem Spezialfutter für leberkranke Hunde lassen sich viele Leiden so verlangsamen, dass der Hund noch lange lebt und bis ins hohe Alter vital bleibt.

Die Rezepturen der einzelnen Sorten unterscheiden sich im Detail, haben aber dennoch viel gemeinsam.

Deutlich reduzierter Proteingehalt

So ist der Proteingehalt derartiger Futter deutlich angepasst:

  • Einerseits ist der Anteil sehr reduziert, so wird vermieden, dass die Leber überschüssige Aminosäuren abbauen muss und unnötig belastet wird.
  • Andererseits wird auch sehr viel Wert auf leicht verwertbare Proteine gesetzt, die sich nicht ohne Not in der Leber festsetzen, sondern sofort zu Energie verarbeitet werden.

Genutzt werden dafür nicht nur tierische Proteinquellen, sondern auch pflanzliche Eiweiße, z.B. in Form von Erbsen oder Soja.

Verzicht auf minderwertige Fette

Die Leber wird bei Spezialfuttern ebenfalls geschont, indem der Fettgehalt möglichst niedrig ausfällt. Das Futter ist dann nicht nur relativ mager, sondern nutzt auch eine besondere Fettzusammensetzung: Ein großer Anteil besteht dann aus ungesättigten Vertretern der Omega 6 und insbesondere der Omega 3 Gruppen.

Diese gehören zu den essentiellen und ungesättigten Fettsäuren, die dem Hund zugeführt werden müssen. Sie sammeln sich kaum in der Leber an, sondern werden schnell in Energie umgewandelt und können sogar die Verbrennung von Depot-Fetten ankurbeln. So wird das Organ spürbar entlastet.

Höherer Anteil an Kohlenhydraten

Aufgrund des geringeren Protein- und Fettgehaltes wäre ein Futter für leberkranke Hunde eigentlich sehr energiearm. Damit das Tier trotzdem genug Kraft für ein aktives Leben hat, enthalten diese Sorten einen höheren Anteil von Kohlenhydraten.

Dafür werden meistens sehr hochwertige Quellen mit viel Stärke verwendet. Meistens gehören Mais und Reis dazu. Bei vielen Futtern gehören Getreide so zu den Hauptzutaten. Dabei handelt es sich aber nicht um Füllstoffe, sondern um bewusst ausgewählte Energielieferanten, welche die Leber schonen.

Angepasste Vitamin- & Mineralstoffversorgung

Weiterhin ist auch der Anteil an Vitaminen und Mineralstoffen bzw. Spurenelementen so angepasst, dass die Leber nicht ohne Grund Stress ausgesetzt wird. Das bedeutet, dass u.a. der Gehalt an

  • Beta-Carotin bzw. Vitamin A
  • Kupfer und
  • Natrium

deutlich geringer ausfällt als bei normalen Mischungen. Gleichzeitig werden aber Nährstoffe, die der leberkranke Hund besonders braucht, stärker dosiert. Dazu gehören beispielsweise

  • B-Vitamine
  • Vitamin C, das bei einer Störung des Leberstoffwechsels nicht gut vom Hund produziert werden kann
  • Vitamin D3
  • Vitamin E sowie
  • Zink.

Alternative zu Spezialfutter: Selbstgekochte Schonkost

Leider passen nicht alle Spezialfutter für Leberkranke zu jedem Hund. Bei starken Verträglichkeitsproblemen kann es deshalb angebracht sein, die Versorgung selbst in die Hand zu nehmen. Hierfür ist dann Schonkost mit einfach verdaulichen, an den Gesundheitszustand des Tieres angepassten Zutaten eine schöne Idee.

“Freihändig” solltest Du diese Menüs allerdings nicht vorbereiten. Stattdessen ist es ratsam, einige Rezepte zusammenzustellen und anschließend dem Tierarzt oder einem kompetenten Ernährungsberater vorzuzeigen.

Auf BARFen lieber verzichten

Wenn dein Hund leberkrank ist, solltest Du auf jeden Fall auf eine BARF Fütterung verzichten. Rohes Fleisch in großen Mengen wären dann nämlich pures Gift für den Hund – sein kaputtes Stoffwechselorgan könnte die vielen Proteine nicht ausreichend verarbeiten.

FAQs

Was ist gut für die Leber beim Hund?

Um Leberschäden zu vermeiden, ist es u.a. unverzichtbar, den Hund regelmäßig entwurmen und impfen zu lassen. Weiterhin hilft ein möglichst fettarmer Speiseplan, der dem Hund nicht mehr Energie gibt, als er für seinen Lebenswandel braucht. Bei chronischen Leberschäden wird hingegen meistens ein Spezialfutter empfohlen.

Wie kann sich die Leber meines Hundes wieder regenerieren?

Kurzfristige Leberprobleme lassen sich häufig mit medikamentöser Behandlung und Schonkost bzw. Futter mit niedrigem Energiegehalt in den Griff bekommen. In manchen Fällen ist auch eine OP nötig. Bei chronischen Beschwerden muss der Hund im Regelfall aber lebenslang behandelt werden, im Zentrum der Therapie steht dann häufig ein Spezial Hundefutter für leberkranke Tiere.

Was füttern bei schlechten Leberwerten Hund?

Bei schlechten Leberwerten sollte der Hund ein protein- und fettreduziertes Futter bekommen, mit dem das wichtige Organ nicht zusätzlich belastet wird. Bei akuten Problemen hilft oft Schonkost auf Zeit. Sollte dein Vierbeiner unter einer chronischen Erkrankung leiden, ist aber meistens ein dauerhaftes Spezial Hundefutter für leberkranke Hunde vonnöten.

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Über den Autor Sven Kohler
Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.