Hund bellt mich an – was tun?

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Der Hund sollte bester Freund des Menschen sein. Umso schockierter sind viele Besitzer dann, wenn der Vierbeiner sie auf einmal laut und mit Nachdruck anbellt.

Für dieses Verhalten kann es mehrere Gründe geben, auf die man auf unterschiedliche Weise reagieren sollte.

In den nächsten Zeilen findest Du eine Übersicht über die Hauptursachen, die dazu führen. Und damit Du auch etwas dagegen tun kannst, gebe ich dir 5 praktische Tipps, mit denen dein Hund schon bald aufhören sollte, dich anzubellen.

Warum bellt mein Hund mich an?

Es gibt viele Gründe, warum ein Hund sein Herrchen/Frauchen anbellt. Es gibt also keine Hauptursache, stattdessen können die Motive des Vierbeiners sehr unterschiedlich sein: Von positiven Äußerungen bis hin zu sehr bedenklichen Verhaltensmustern ist eigentlich alles möglich.

So sind besonders die folgenden Gründe häufig Ursache für das unerwünschte Verhalten.

Mitteilungsbedürfnis

Wenn der Hund sehr aufmerksam ist, dann kriegt er wirklich viel mit. Und wichtige Informationen will er seinem Besitzer natürlich nicht vorenthalten. Leider wirkt das auf uns aber nicht sehr informativ und ist einfach nur störend.

Haschen nach Aufmerksamkeit

Es kann aber auch gut sein, dass sich der Vierbeiner einfach etwas vernachlässigt fühlt. Das kann er natürlich nicht auf sich sitzen lassen und möchte dann mit Nachdruck sagen, dass man sich doch bitte mit ihm beschäftigen soll.

Besonders, wenn der Hund viel Zeit alleine verbringen muss, ist sein Aufmerksamkeitsbedürfnis oft so hoch, dass er anfängt, den Halter anzubellen.

Angst und Nervosität

Bellen wird aber nicht nur zur Kommunikation genutzt, sondern kann auch Angst und Nervosität ausdrücken. Das solltest Du sehr ernst nehmen, denn Angst kann auch in Aggressivität umschlagen.

Diese Ursache kann charakterliche Gründe haben, es gibt aber auch Hunde, die wegen traumatischer Erfahrungen (häufig bei Hunden aus dem Tierheim) schnell nervös werden. Unter Umständen macht es dann auch Sinn, einen erfahrenen und professionellen Verhaltensberater hinzuzuziehen.

Dominanzverhalten

Sehr schwierig ist es, wenn der Hund bellt, um dich als Halter in die Schranken zu weisen. Dies bedeutet nämlich, dass er dich nicht als Rudelführer akzeptiert – er denkt, er sei der Chef und möchte dir mit lauten Belltönen Anweisungen geben.

Derartiges Dominanzverhalten kann unter Umständen auch gefährlich werden: In Krisensituationen lässt sich der Hund dann nicht mehr oder nur schwierig in den Griff bekommen.

Freude

Aber auch Freude kann dazu führen, dass das Tier dich anbellt. Meistens passiert das, wenn Du nach längerer Zeit wieder nach Hause kommst: Mit dem Bellen möchte er dir dann einfach nur sagen, wie glücklich er ist.

Auf Dauer werden diese Liebesbekenntnisse dann aber doch schnell zu einer Belästigung.

5 Tipps gegen das Anbellen durch den eigenen Hund

Wenn dein Hund dich als Ziel von Bellattacken auserkoren hat, solltest Du das nicht auf dir sitzen lassen. Denn das nervt nicht nur, sondern kann auch zu tiefgreifenden Problemen führen.

Zum Glück kann man aber etwas dagegen tun. So haben sich die folgenden 5 Tipps sehr bewährt, wenn das Tier es nicht lassen will, seinen Besitzer anzubellen.

1

Zeig’ dem Tier, wer der Chef ist

Bellen ist häufig Zeichen einer gestörten Rangordnung: Der Hund meint, er habe das Sagen und will dich durch laute Signale in die Schranken weisen. Das darfst Du dir nicht gefallen lassen: Du musst dem Tier also klar machen, wer der Chef ist.

Das geschieht nicht von einem Tag auf den anderen, sondern funktioniert nur mit Konsequenz: Lass’ z.B. beim Gassigehen nicht das Tier entscheiden, wo es hingeht, sondern führe es an der Leine. Reagiere nicht immer sofort auf ihn, sondern lass’ ihn Geduld haben.

Diese ganzen kleinen Schritte führen dazu, dass der Hund sich einordnet. Freches Anbellen dürfte dann, wenn Du feste Regeln durchziehst, mit der Zeit der Vergangenheit angehören.

2

Gib’ dem Hund Aufmerksamkeit und Liebe

Aber Vorsicht: Verwechsel’ deine Chefrolle nicht mit autoritärem Verhalten! Denn tyrannischer oder sogar gewalttätiger Umgang mit dem Hund löst das Dilemma nicht, sondern schafft nur noch mehr Probleme.

Stattdessen solltest Du dem Hund auch viel Aufmerksamkeit und Liebe geben. Spiel’ mit ihm so oft, wie Du es kannst. Reagiere auf ihn, wenn er den Kontakt zu dir sucht – dann kann er sich das verzweifelte Anbellen ersparen und wird ruhiger.

3

In manchen Fällen das Bellen ignorieren

Wenn dein Hund nur in bestimmten Situationen dazu neigt, dich anzubellen, kann es auch helfen, ihn einfach zu ignorieren. Das ist besonders dann eine gute Maßnahme, wenn das Tier aus Freude kläfft.

Reagierst Du nämlich darauf – und sei es durch Schimpfen – kriegt das Tier das Gefühl, dass sein Bellen erwidert wird und daher erfolgreich ist.

Wenn Du ihn aber, sobald er bellt, links liegen lässt und dafür umso erfreuter bist, wenn er leise auf dich zukommt, wird er sich das merken und in Zukunft ruhiger sein.

4

Den Hund körperlich und geistig auslasten

Wenn der Hund gelangweilt ist, möchte er dir mit dem Bellen häufig mitteilen, dass Du doch etwas mit ihm unternehmen sollst. In solchen Fällen ist es dann am einfachsten, ihn einfach auszupowern.

Versuch’ also, so häufig wie möglich mit ihm Gassi zu gehen und gönne ihm auch Freilauf. Regelmäßig neue Spielsachen in der Wohnung oder im Garten beschäftigen das Tier ebenfalls. Auch ein gemeinsames Lernen in der Hundeschule kann den Vierbeiner zufriedenstellen.

Hier findest Du übrigens meine Erfahrungen mit Online Hundeschulen.

5

Manchmal hilft auch ein Erziehungshalsband

In manchen Fällen kann auch ein Antibellhalsband helfen. Dabei gibt es sowohl Modelle mit Sensor als auch Geräte, die per Fernbedienung funktionieren. Wenn dein Hund dich anbellt, ist wahrscheinlich die letzte Variante ideal, weil Du so individuell darauf reagieren kannst, wenn er gerade dich anbellt.

Diese Hilfsmittel sind auch als Erziehungshalsbänder bekannt. Auf Knopfdruck wird dann ein schmerzloser Impuls, ein Ton oder ein unschädliches Spray freigesetzt, welcher dem Tier beibringt, dass sein Verhalten nicht gewünscht ist.

Hier findest Du meine Top 5 der Erziehungshalsbänder im Test & Vergleich.

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Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.