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Ein Hund kann ganz schön stinken und Dreck ansammeln – viele Hundehalter baden ihren Vierbeiner deshalb regelmäßig. Das ist für alle Beteiligten eine sehr stressige Angelegenheit und wird von vielen Tierfreunden leider auch etwas übertrieben.
Denn in einigen Fällen werden Hunde deutlich öfter gebadet als es notwendig und artgerecht ist. Dann kann sogar die Gesundheit des Tieres leiden. Um Stress und Krach zu vermeiden, solltest Du den Hund deshalb nicht häufiger baden als nötig.
Was nötig ist, hängt vor allem vom jeweiligen Hund ab. Im folgenden Text erfährst Du mehr zu diesem wichtigen Thema.
Wie oft muss man einen Hund baden?
Die meisten Hundehalter baden ihren Liebling regelmäßig. Das hat auch gute Gründe, denn die Vierbeiner können ganz schön miefen und hinterlassen in der Wohnung dann eine sehr unangenehme Duftnote.
Auch hygienische Gründe sprechen für ein Bad. Wenn ein Vierbeiner sehr aktiv ist und sich draußen viel bewegt, nimmt er viel Schmutz auf, insbesondere langhaarige Rassen sind dann wahre Dreckschleudern.
Das kann dann schnell zu einem Problem werden, da mit dem Hund auch Keime, Insekten und sogar Parasiten den Weg ins Haus finden. In manchen Fällen kann regelmäßiges Baden auch der Fellpflege dienen und Verfilzungen im Vorfeld verhindern.
So oft wie nötig, aber nicht übertreiben
Ich möchte also kein Plädoyer gegen das Baden halten. Allerdings sollte man es mit der Sauberkeit auch auf keinen Fall übertreiben. Generell raten Experten: Der Hund sollte so oft wie nötig, aber nicht viel mehr gebadet werden.
Dementsprechend gibt es keine Faustregel bezüglich der notwendigen Pflegeeinheiten im Nass. Bei einem zotteligen, sehr aktiven Vierbeiner kann es so durchaus nötig sein, ihn wöchentlich in die Badewanne zu verfrachten – bei schlechtem Wetter vielleicht noch häufiger. Tiere, die sich vor allem in der Wohnung aufhalten, kommen hingegen manchmal Monate ohne Bad aus.
Hunde “Geruchstypen” im Überblick
Wenn es um den Geruch von Hunden geht, gibt es im Grunde genommen drei Typen von Vierbeinern:
- Hunde, die praktisch überhaupt nicht riechen sind keine Geruchsbelästigung und müssen gar nicht oder nur sehr selten gebadet werden.
- Tiere, die hin und wieder “nach Hund” riechen, müssen eigentlich auch nicht oft gebadet werden – gewöhnlich reichen wenige Male im Jahr völlig aus.
- Vierbeiner, die sehr viel draußen sind und sich auch in Aas oder Kot wälzen, werden hingegen deutlich häufiger gebadet, da sie einen sehr widerlichen Gestank aufweisen können.
Haut der Vierbeiner dient auch als Schutzbarriere
In der Wanne werden sowohl Fell als auch die Haut gewaschen: Haut und Fell stellen normalerweise eine hervorragende Kombination dar:
- Das Haarkleid dient dazu, den Vierbeiner vor Umwelteinflüssen zu schützen und Nässe vom Tier fernzuhalten.
- Die Haut wiederum ist mit einem natürlichen Fett- und Talg-Schutzfilm ausgestattet, der vor allem dazu dient, Parasiten, Pilze und Krankheitserreger vom Körper frei zu halten.
Für Hunde-Ansprüche reicht dies vollkommen aus, solange es sich um keine starken Verschmutzungen oder Verfilzungen handelt. Das Tier selbst braucht also in den wenigsten Fällen ein Bad. Für uns Menschen kann das aber zu wenig sein, wenn hygienische Grundanforderungen oder Geruchsbelästigung ins Spiel kommen.
Zu häufiges Baden schwächt den Hund
Wenn der Hund dann sehr oft gebadet wird, gerät der gesamte natürliche Schutzmechanismus ins Wanken: Die Haut wird spröde, auch das Fell kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Im Endeffekt riecht der Vierbeiner für uns zwar sehr angenehm, wird aber auch großen Risiken ausgesetzt.
Viele Hauterkrankungen sind leider zu häufigem oder falschem Baden geschuldet. Dazu gehören z.B.:
- Haarausfall/kahle Stellen
- Ekzeme
- Pilzerkrankungen oder auch
- Trockene Haut.
Je häufiger gebadet wird und je minderwertiger die gewählte Seife/Shampoo ist, desto größer sind gewöhnlich die mittel- und langfristigen Schäden.
Alternative zum Bad: Regelmäßiges Bürsten
Häufig ist es gar nicht nötig, den Vierbeiner ständig in die Wanne zu stellen. Wenn es “nur” darum geht, Verschmutzungen wie Erde und Staub zu beseitigen, muss es kein Bad sein. Dann reicht ein gründliches Bürsten des Fells normalerweise völlig aus.
Hierfür solltest Du auf jeden Fall eine spezielle Hundebürste verwenden, die auf die Fellbeschaffenheit deines Lieblings zugeschnitten ist – mehr zum Thema kannst Du auch hier finden. Am einfachsten und hygienischsten ist es, wenn Du die Pflege zum regelmäßigen Ritual machst, z.B. immer, wenn der Hund aus dem Freien in die Wohnung kommt.
Bei starken Verschmutzungen kann zusätzlich auch ein Trockenshampoo verwendet werden. Dieses wird wie ein Puder auf die dreckige Stelle aufgetragen, nach kurzem Einwirken kann das Fell anschließend ausgebürstet werden.
Wann sollte man mit dem Baden beginnen?
Generell gilt also, dass ein Bad für Abhilfe sorgen kann, aber auf keinen Fall zu oft durchgeführt werden sollte: Ein Hund hat andere hygienische Ansprüche als wir, wenn man ihn ständig so sauber hält, wie wir es uns wünschen, kann er selbst Schaden nehmen.
Das bedeutet auch, dass Du nicht zu früh damit anfangen darfst, Haut und Fell des Vierbeiners zu strapazieren.
Sehr junge Tiere sollten möglichst nicht gebadet werden
Junge Welpen sollten deshalb möglichst nicht gebadet werden. Ihre Schutzschicht ist noch nicht ausgeprägt, wenn die noch im Aufbau befindliche Hautflora gestört wird, haben Keime leichtes Spiel. Aufgrund des vergleichsweisen schwachen Immunsystems in dieser Lebensphase kann ein Bad so ungewollte böse Folgen haben.
Experten empfehlen daher, Hunde bis zum vierten Lebensmonat überhaupt nicht zu baden. Anschließend solltest Du im ersten Lebensjahr maximal zweimal im Monat den Weg zur Wanne bestreiten.
Das kannst Du tun, wenn der Welpe stinkt
Wenn der Welpe stinkt, gibt es einige schonende Alternativen, welche Haut und Fell nicht übermäßig belasten. Dazu gehören u.a.:
- Nassen Welpen abtrocknen
- Ernährungsumstellung
- Fellpflege mit einer welpengerechten Bürste & ggf. Trockenshampoo
- Welpen beim Auslauf genau beobachten und einschreiten, wenn er sich z.B. wälzt.
Achtung: Wenn ein Welpe einen sehr unangenehmen Eigengeruch hat, kann dies auch Anzeichen einer Hauterkrankung, z.B. eines Pilzbefalls, sein. Sollte der Gestank über mehrere Tage hinweg anhalten, würde ich das Tier deshalb auf jeden Fall beim Tierarzt vorzeigen.
Gewöhnung an die Badewanne
Leider mögen es die meisten Hunde überhaupt nicht, gebadet zu werden. Das hat einerseits den Hintergrund, dass die Vierbeiner sehr sensibel sind: Der laufende Wasserhahn bzw. der Duschstrahl sind aufgrund des exzellenten Gehörs eine Lärmbelästigung für die Tiere, weiterhin hat Badewasser häufig eine für den Hund sehr unangenehme Temperatur, die sie aus der freien Wildbahn überhaupt nicht kennen.
Auch die Badewanne an sich spielt oft eine Rolle: Der Untergrund ist sehr rutschig, so dass sich der Hund auf diesem Geläuf sehr unsicher fühlt. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Vierbeiner schnell traumatisiert sind und extrem allergisch reagieren, wenn sie Anzeichen dafür haben, dass es nun in die Badewanne gehen soll.
Baden ist für die meisten Hunde purer Stress und muss deshalb gut vorbereitet sein: Fluchtversuche können nicht nur Verletzungsgefahr mit sich bringen, sondern auch viel Chaos verursachen. Deshalb ist es ratsam, den Hund so früh wie möglich an das Badezimmer zu gewöhnen – im folgenden Abschnitt erfährst Du, wie dies am besten gelingt.
Einen entspannten Moment abwarten
Bei Hunden gilt eigentlich immer, dass der erste Eindruck der wichtigste ist. Deshalb sollte die erste Begegnung mit der Badewanne gut gewählt sein. Wenn der Vierbeiner schlechte Erfahrungen macht, ist es gut möglich, dass das Bad bis an sein Lebensende zu einem Problem wird.
Bei den ersten Versuchen ist es daher wichtig, dass der Hund möglichst entspannt ist und keinen unnötigen Stress mit sich trägt. Ideal dafür sind Zeitpunkte, bei denen der Vierbeiner ausgepowert ist und eine enge Bindung zu dir hat, z.B. nach einem ausgedehnten gemeinsamen Spaziergang.
Den Hund mit “Trockenübungen” überzeugen
Sehr sinnvoll ist es, wenn der Hund zunächst einmal “Trockenübungen” ohne Wasser durchführt, bevor er das erste richtige Bad nimmt. Das kann bereits im Welpenalter geschehen, denn wenn die Badewanne bereits in der Sozialisierungsphase als ganz normal wahrgenommen wird, hat das Tier als Junghund und Erwachsener weniger Angst.
So kann der Vierbeiner z.B. die trockene Badewanne kennenlernen. Auch das Handtuch und der anfangs unangenehm klingende plätschernde Wasserhahn sind Teil dieser “Badewannen-Schulung”.
Da Haut und Fell nicht strapaziert werden, kannst Du dieses Training eigentlich so oft durchführen, wie Du möchtest.
So badest Du den Vierbeiner richtig
Anschließend geht es daran, den Vierbeiner auch wirklich mit Wasser und Seife/Shampoo zu baden. Hier gilt dann: Je besser beide Seiten vorbereitet sind, desto einfacher wird die Prozedur. Das bedeutet vor allem, dass alle notwendigen Badeutensilien griff- und einsatzbereit sein müssen.
Weiterhin spielen auch Wasserdruck und -temperatur sehr wichtige Rollen.
Checkliste
- Rutschfeste Unterlage
- Hundeshampoo
- Spielzeug
- Hunde Handtuch oder Bademantel & ggf. Fön
- Leckerli zur Belohnung.
Das richtige Shampoo wählen
Die erste Anschaffung, die Du treffen solltest, ist ein vernünftiges Shampoo. Da die Hundehaut andere Voraussetzungen als unsere hat, muss es unbedingt ein spezielles Hundeshampoo haben: Der pH Wert der Haut unserer Vierbeiner liegt bei etwa 7,5 – wir Menschen sind da mit einem Wert von um die 5,5 deutlich saurer.
Ein Shampoo für Hunde hat deshalb einen eher basischen pH Wert von um die 7. Weiterhin sind diese Produkte eher geruchsneutral, so dass dem Vierbeiner nicht der wichtige Eigengeruch genommen wird. Für besondere Fälle gibt es auch Spezial-Shampoos, z.B. gegen Flöhe.
Eine Übersicht empfehlenswerter Hundeshampoos kannst Du auch hier finden.
Rutschfeste Unterlage gegen Angst & Verletzungen
Ebenso wichtig ist eine rutschfeste Unterlage, auf der das Tier während der Bade-Einheit stehen kann. Dies nimmt dem Hund vor allem Angst, auf dem für die Pfoten zu glatten Wannenboden würde er ansonsten nur schlittern und zwangsläufig Panik bekommen.
Weiterhin reduziert so ein Helfer auch die Verletzungsgefahr für den Hund.
Angemessene Temperatur & Wasserdruck
Viele unerfahrene Hundehalter begehen den Anfängerfehler, den Hund entweder zu heiß oder zu kalt zu baden. Das sorgt nicht nur für eine unangenehme Erfahrung, sondern kann auch die Gesundheit des Vierbeiners gefährden, da Verbrennungen und Kreislaufprobleme drohen. Experten gehen deshalb eigentlich immer davon aus, dass eine lauwarme Temperatur von ungefähr 35 Grad für ein Hundebad ideal ist.
Auch der Wasserdruck muss stimmen. Volle Kraft wäre Fehl am Platze, da die Haut dann unnötig strapaziert wird und der Hund sogar Schmerzen ausgesetzt werden kann. Stattdessen sollte das Wasser so niedrig wie möglich laufen, um das Shampoo auswaschen zu können.
Der Hund sollte von hinten nach vorne mit Wasser bespritzt werden. Um langwierige Infektionen des Gehörgangs zu vermeiden, ist es ratsam, die Ohren beim Baden leicht und sanft herunter zu drücken.
Dem Hund beruhigend & liebevoll zureden
Besonders bei den ersten Einheiten wird der Hund wahrscheinlich trotz aller Gewöhnungsübungen eher nervös sein: Erste Praxiserfahrungen sind eben eine ganz andere Nummer. Es wird sich also kaum vermeiden lassen, dass dein Liebling z.B. etwas zu zittern beginnt.
Hier hilft es vor allem, dem Hund gut zuzureden: Wenn er deine Präsenz spürt und merkt, dass Du Ruhe ausstrahlst, wird ihn das bestimmt entspannen. Auch kleine “Ablenkungsmanöver”, z.B. in Form von Spielzeug, können dazu beitragen, dass der Vierbeiner die Strapazen weniger spürt.
Mit Spezialhandtuch oder Hundebademantel abtrocknen
Wichtig ist es, dass das Hundeshampoo nach dem Einwirken komplett ausgespült wird. Anschließend ist das Bad fast schon vorbei. Der Hund muss “lediglich” noch abgetrocknet werden.
Das ist aber einfacher gesagt als getan: Das Fellkleid eines Hundes ist deutlich üppiger als das von uns Menschen. Ein Vierbeiner bringt es pro Quadratzentimeter Körperfläche auf bis zu 9000 Haare. Dementsprechend wird viel mehr Wasser aufgesogen, das dann wieder entfernt werden muss.
Wenn Du ein Handtuch zum Abrubbeln nutzt, sollte dies wirklich saugstark und robust sein. Eine weitere Idee ist ein Hundebademantel, der dem Vierbeiner nach dem Bad angezogen wird. Mit ihm muss er nicht mehr so stark stillhalten und wird außerdem noch gegen Kälte geschützt.
Bei manchen Vierbeinern kann auch ein Hundefön helfen
Besonders bei langhaarigen Hunderassen hat sich als Feinschliff zudem eine Fön-Behandlung als sinnvoll erwiesen: Das Fell trocknet dann vollständig, der Hund erkältet sich nicht so leicht und auch Verfilzungen des Fells können so verhindert werden.
Aufgrund der Fellbeschaffenheit von Hunden reicht aber auch hier ein herkömmlicher Haarfön nicht aus: Die Tiere brauchen deutlich mehr Power, ohne dass die Luft zu heiß wird. Zum Glück gibt es hierfür spezielle Hundeföne – einen Test und Vergleich der besten Modelle kannst Du auch hier finden.
FAQs
Warum sollte man Hunde nicht so oft baden?
Generell sollten Hunde nicht öfter gebadet werden als nötig. Zu häufiges Waschen kann nämlich eine negative Auswirkungen auf den Vierbeiner haben: Einerseits verlieren sie so ihren charakteristischen Eigengeruch, was die Tiere dazu verleiten könnte, sich stärker in Dreck zu wälzen. Andererseits kann zu häufiges Baden auch die Hautflora schädigen und u.a. zu trockener Haut und Pilzbefall führen.
Wie warm sollte man Hunde baden?
Hunde sollten auf keinen Fall zu heiß gebadet werden, da ansonsten Verbrennungen und Herz-Kreislauf-Probleme drohen. Zu kalt darf das Wasser aber auch nicht sein: Allgemein empfehlen Experten eine Wassertemperatur von etwa 35 Grad Celsius.
Warum hat mein Hund Angst vorm Baden?
Ein Bad stellt für einen Hund einen sehr großen Stressfaktor dar: Die ungewohnte Umgebung mit rutschigem Untergrund ist für den Hund genauso unangenehm wie das lange Stillhalten, das nötig ist. Das laute Plätschern des Wassers macht ungeübten Vierbeinern Angst, auch Shampoo gefällt den Tieren nicht. Aus diesen Gründen sollte ein Hund niemals ohne Grund gebadet werden.
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