Hund hat Durchfall mit Schleim: 9 Ursachen & 7 bewährte Lösungen 2024

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Durchfall beim Hund kommt vergleichsweise häufig vor. Obwohl die Ursachen häufig harmlos sind, muss das Problem ernst genommen werden, denn Diarrhö lässt die Tiere schnell austrocknen und bringt so insbesondere junge und/oder geschwächte Vierbeiner schnell in Gefahr.

Ein gar nicht mal so selten auftretender Sonderfall ist schleimiger Durchfall. Dieser lässt darauf schließen, dass im Dickdarm etwas nicht in Ordnung ist.

Aber was genau ist dann das Problem? Im folgenden Text findest Du die 9 häufigsten Ursachen für Durchfall mit Schleim beim Hund. Weiterhin nenne ich dir 7 Lösungen, die sich sehr bewährt haben.

9 häufige Gründe für schleimigen Durchfall beim Hund

1. Nebeneffekt einer Futterumstellung

Häufig hat schleimiger Durchfall beim Hund mit dem Futter zu tun. So ist es nicht unüblich, dass die Vierbeiner sehr heftig auf eine Umstellung des Futters reagieren.

Grund dafür ist, dass Hunde echte Gewohnheitstiere sind, was die Verdauung angeht: Eine bekannte Nahrungszusammensetzung wird schnell verarbeitet, neue Rezepturen stellen den Körper aber oft vor Probleme.

Tierarzt Emin Jasarevic erklärt, wie eine Futterumstellung so schonend wie möglich abläuft. Quelle: Tierisch Gesund / https://www.youtube.com/watch?v=XwmwRi1ddAQ .

Das bedeutet: Magen und Darm trauen dem neuen Futter nicht und sehen es zunächst als Fremdkörper an: In den ersten Tagen nach einem Wechsel tritt daher oft (vereinzelter) Durchfall auf, der Dickdarm versucht, sich mit Schleim zu schützen.

Das sollte aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wieder verschwinden.

2. Futtermittelallergien & -intoleranzen

Es kann aber auch sein, dass der Hund das Futter einfach nicht verträgt. Das liegt dann entweder an einer angeborenen Allergie oder an einer erworbenen Unverträglichkeit.

Der Körper identifiziert dann einige Bestandteile der Nahrung als feindlich, weshalb er versucht, das Futter so schnell wie möglich wieder auszuscheiden – entweder durch Brechreiz oder durch Durchfall. Im Dickdarm tritt dann verstärkt Schleim aus, der den Verdauungstrakt schützen soll.

Anders als bei einer Futterumstellung gehen die Symptome von Allergien und Intoleranzen nicht mit der Zeit weg: Ohne einen Wechsel wird der Vierbeiner also immer wieder mit Problemen zu kämpfen haben.

3. Dickdarmentzündung

Ein weiterer häufiger Grund für schleimigen Durchfall ist eine Dickdarmentzündung. Sie wird von Medizinern auch als Colitis bezeichnet, der Kot ist nicht immer flüssig, sondern kann auch eine normale Form haben.

Bei einer Colitis ist oft das bakterielle Gleichgewicht gestört, auch in den Darm streuende Entzündungen oder eine Überforderung des Verdauungstraktes – z.B. durch zu schwer im Magen liegendes Futter – können zu ihr beitragen.

Der Schleim, den Du im Kot beobachten kannst, ist dann eine Schutzreaktion des Körpers: Er versucht, einen Film zu bilden, um Krankheitserreger unschädlich zu machen.

”Inflammatory Bowel Disease”

Eine häufig vorkommende chronische Form ist die “Inflammatory Bowel Disease”. IBD greift vor allem die Schleimhäute an, der ausgeschiedene Schleim ist deshalb häufig blutig durchsetzt.

4. Parasitenbefall

Praktisch jeder Hund ist mindestens einmal in seinem Leben von einem Parasitenbefall betroffen. Die Schmarotzer – zu ihnen gehören z.B. Würmer und Giardien – leben häufig im Darm der Vierbeiner, wo sie sich von Nährstoffen bedienen und einiges Unheil anrichten.

Viele betroffenen Tiere leiden dann unter Durchfall, auch weitere Verdauungsprobleme wie Brechreiz treten häufig simultan auf. Der Kot ist dann meistens nicht nur flüssig, sondern auch schleimig.

Das liegt daran, dass Parasiten bzw. deren Eier die Darmflora stören und im Dickdarm eine allergische Reaktion verursachen: Der Verdauungstrakt versucht, sich mit Schleim gegen die störenden Eindringlinge zu wehren.

5. Magen-Darm-Infekte

Auch Infekte können den Darm des Hundes stören bzw. beschädigen.

  • Den Dickdarm betreffend sind das häufig E.Coli Bakterien, welche, sofern sie in Überzahl sind, die Schleimhaut so reizen können, dass sie vermehrt Schleim ausstößt.
  • Auch Virusinfektionen können die Schleimhaut angreifen. Häufig handelt es sich um “normale” Magen-Darm-Viren, aber auch eine hochansteckende und -gefährliche Parvovirose ist im Bereich des Möglichen. Typisch für Letzteres ist nicht nur schleimiger Durchfall, sondern auch Blut im Stuhl.

6. Erkrankungen der Stoffwechselorgane

Ebenfalls im Bereich des Möglichen sind Erkrankungen der Stoffwechselorgane, die anschließend auf den Darm übergreifen. Zu diesen Krankheitsbildern gehören z.B. die Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), Leber- und Nierenversagen.

Häufig treten dann Irritationen des Dickdarmes in Verbindung mit schleimigem Durchfall auf. Auch Brechreiz, Appetitlosigkeit, apathisches Verhalten und Fellverlust sind typische Anzeichen für Erkrankungen dieses Spektrums.

7. Stress

Auch Hunden geht Stress schnell auf den Magen: Das liegt daran, dass Hormone wie Adrenalin oder Cortisol den Verdauungstrakt irritieren, wenn sie im Übermaß ausgeschüttet werden.

Häufig treten dann Probleme wie Brechreiz und auch Durchfall auf. Ist der Dickdarm betroffen, kommt es zudem zu mit schleim überzogenen Kot. Weiterhin wird über die Darmschleimhaut viel Serotonin freigesetzt, es ist also auch möglich, dass der Schleim ein Versuch des Körpers ist, durch die Ausschüttung dieses “Glückshormons” selbst Stress abzubauen.

Stress kann durch viele Faktoren begünstigt werden und tritt meistens noch mit weiteren Symptomen auf, z.B. ängstliches oder hyperaktives Verhalten, veränderte Fressgewohnheiten oder defensive Körperhaltung.

8. Vergiftungserscheinungen

Aber aufgepasst: Ein schleimiger Durchfall kann auch Symptom einer Vergiftung sein! Leider gibt es viele Stoffe, die auf Hunde toxisch wirken, neben Schädlingsbekämpfern und Chemikalien können auch Lebensmittel wie bestimmte Obst- und Gemüsesorten pures Gift sein.

Das erkennt der Körper natürlich: Um zu verhindern, dass das Gift ins Blut gelangt, zieht er alle Register: Die Darmschleimhaut arbeitet auf Hochtouren, die Nahrung wird durch Erbrechen und/oder Durchfall so schnell wie möglich wieder ausgeschieden – oft auf blutige Weise.

Mehr Infos

Mehr zu diesem wichtigen Thema findest Du auch in unserem Info Artikel “Vergiftungen beim Hund”.

Dabei handelt es sich grundsätzlich immer um einen Notfall, der tödlich enden kann. Du solltest also sofort zum Tierarzt! Betroffene Tiere zeigen oft noch weitere Symptome wie deutlich sichtbare Schmerzen mit Schonhaltung, Verweigerung der Nahrungsaufnahme, starke Unruhe oder auch apathisches Verhalten.

9. Nebenwirkungen von Medikamenten

Auch Medikamente können die Darmschleimhaut reizen. Besonders häufig ist dies bei Antibiotika der Fall, denn diese töten nicht nur schädliche Bakterien ab, sondern auch nützliche.

Somit ist die Darmflora unausgeglichen, der Dickdarm entzündet sich. Fachleute sprechen dann auch von einer “pseuromembranösen Colitis”. In deren Folge wird das Futter oft nicht mehr richtig verdaut und als Durchfall ausgeschieden. Gleichzeitig ist der Kot von Schleim umgeben, um den Darm zu schützen.

Hund hat schleimigen Durchfall: 7 bewährte Lösungen

Ein schleimiger Durchfall beim Hund lässt auf Verdauungsprobleme schließen, die insbesondere mit dem Dickdarm zu tun haben. Auf die leichte Schulter nehmen darfst Du das nicht: Zwar gibt es einige eher harmlose Gründe für das Problem, es können aber auch schwerwiegende Erkrankungen dahinterstecken.

Deshalb solltest Du auf jeden Fall auch auf andere mögliche Symptome achten, denn so kannst Du die möglichen Ursachen schon einmal etwas einschränken. Anschließend können insbesondere die folgenden 7 Lösungen deinem Vierbeiner helfen.

1. Dem Hund viel zu trinken geben

Hunde, die Durchfall haben, dehydrieren schnell. Auch der Darm braucht Wasser, um sich regenerieren zu können. Deshalb ist es extrem wichtig, dem Vierbeiner viel zu trinken zu geben.

Der Wassernapf muss deshalb auf jeden Fall gut gefüllt sein. Verweigert der Hund Flüssigkeit, kann es helfen, die Nahrung in Wasser aufzuweichen, denn so wird das Tier quasi dazu gezwungen, beim Fressen gleichzeitig auch zu trinken.

2. Mit Schonkost aufpäppeln

Experten empfehlen nachdrücklich, den Hund bei Durchfall einige Zeit auf Nulldiät zu setzen. Je nach Größe des Tieres sollte dies etwa 12 bis 24 Stunden dauern. Bei vielen Ursachen – z.B. einer gestörten Darmflora oder Infekten – ist es anschließend sinnvoll, den Vierbeiner langsam wieder aufzupäppeln.

Dazu empfiehlt sich insbesondere Schonkost – leicht verdauliche Nahrung, die den Darm nicht überfordert. Der Dickdarm kriegt so mehr Zeit zur Regeneration. Das erhöht die Chancen, dass nicht nur der Durchfall aufhört, sondern sich auch die Schleimhaut erholen kann.

Mehr zum Thema

Hier findest Du mehr Infos zum Thema “Schonkost für Hunde”.

Mittlerweile gibt es viele Hundefutter Hersteller, die fertig abgepackte Schonkost anbieten. Die meisten Tierfreunde setzen aber immer noch auf Selbstgekochtes, so kannst Du auch auf die individuellen Bedürfnisse deines Schützlings besser eingehen.

3. Ruhe für den Hund

Ebenfalls wichtig: In der Erholungsphase braucht der Hund viel Ruhe. Aktivitäten sollten also auf das Nötigste eingeschränkt werden, denn das Tier braucht seine Energie, um wieder zu einer Verdauung alter Stärke zurückzufinden.

Dabei musst Du auch darauf achten, was dein Vierbeiner will: Ist er schlapp und müde, solltest Du ihn auf keinen Fall zu etwas zwingen.

Sollte Stress die Ursache für die Probleme sein, ist ein wenig mehr Trubel sogar eine dauerhafte Lösung: Wenn Faktoren wie Menschenaufläufe, viel Lärm, dominante Hunde auf dem Gassiweg oder Strapazen wie Autofahrten möglichst gemieden werden, verbessert sich oft die Gesamtkonstitution des Tieres enorm.

4. Eventuell Futterwechsel

Solltest Du dir sicher sein, dass der schleimige Durchfall mit der Ernährung zusammenhängt, kann auch ein Futterwechsel helfen. Damit darfst Du es aber nicht übertreiben: Hast Du gerade eine Umstellung vorgenommen, solltest Du nicht sofort wieder wechseln, denn wahrscheinlich verlängert sich dann das Problem nur.

Anders sieht es aus, wenn Du eine Allergie oder Unverträglichkeit stark vermutest. Typischerweise wird dann mit einer Ausschlussdiät nach dem Allergen gesucht. Das kann sehr langwierig sein, bessere Chancen auf schnelle Besserung hast Du, wenn Du sofort auf ein hypoallergenes Hundefutter setzt. Diese Mischungen meiden alle “Risikozutaten” und werden von fast allen Vierbeinern hervorragend angenommen.

5. Nahrungsergänzungen & Hausmittel

Weiterhin gibt es auch einige Hausmittel, die sich sehr dabei bewährt haben, Durchfall zu bekämpfen. Dazu gehören beispielsweise

  • Flohsamenschalen
  • Ulmenrinde und
  • Heilerde.

Diese Substanzen helfen dabei, überschüssige und schädliche Substanzen im Darm zu binden, so dass sich der Kot wieder festigt. Dadurch werden oft auch die Schleimhäute beruhigt. Manche Tierärzte empfehlen unter bestimmten Umständen auch Prä- bzw. Probiotika, um die Darmflora zu sanieren.

Einige Hersteller bieten auch spezielle Magen-Darm-Mischungen an. Meistens handelt es sich dabei um Nahrungsergänzungsmittel, die verschiedene Substanzen beinhalten.

6. Regelmäßige Entwurmung

Da schleimiger Durchfall oft mit Parasiten zusammenhängt, ist es zudem empfehlenswert, den Vierbeiner regelmäßig zu entwurmen, wenn er dazu neigt.

Es gibt einige Anbieter, die pflanzliche Entwurmungsmittel verkaufen. Diese sind allerdings laut den meisten Experten nicht sonderlich effektiv. Wissenschaftlich wirksam sind vor allem Antiparasitika, die oft nicht nur gegen alle gängigen Darmwürmer, sondern auch gegen Giardien helfen.

So oft muss dein Hund entwurmt werden

Wie oft ein Hund entwurmt werden sollte hängt vor allem davon ab, welchen Risiken er ausgesetzt ist: Tiere, die viel alleine draußen sind oder regelmäßig in einer Hundepension abgegeben werden, sollten häufiger behandelt werden als “Stubenhocker”, die nur an der Leine ausgeführt werden.

Mehr zum Thema findest du in unserem Artikel “Hund entwurmen – wann und wie oft”.

Viele Hundehalter scheuen derartige “Chemiekeulen”, weil sie sich Sorgen um das Wohlbefinden ihrer Schützlinge machen.

Allerdings sind die Bedenken weitgehend unbegründet: Für Hunde sind die Mittel weitgehend harmlos, die wenigen kleinen Nebenwirkungen, die möglich sind, können im Vergleich zu den möglichen Auswirkungen eines weitläufigen Parasitenbefalls vernachlässigt werden.

7. Auf zum Tierarzt

Sollte der Durchfall über mehrere Tage hinweg anhalten bzw. keine Lösung helfen, ist es allerdings das Beste, zum Tierarzt zu gehen. Dies ist nicht nur für eine kompetente Diagnose wichtig, in der Praxis kann das Tier auch erstversorgt werden, z.B. mit Infusionen gegen Dehydrierung.

Auch bei Verdacht auf ernsthafte Krankheiten solltest Du auf jeden Fall zum Arzt. Ohne Therapie besteht ansonsten oft sogar Lebensgefahr.

FAQs

Was ist wenn der Hundekot mit Schleim überzogen ist?

Ein schleimiger Hundekot spricht stark für Probleme mit dem Dickdarm, denn nur dort hat der Darm des Hundes Schleimhäute. Häufig wird er von Futtermittelintoleranzen und Parasiten verursacht, aber auch Entzündungen, Infektionen und in manchen Fällen ernsthafte organische Erkrankungen sind mögliche Ursachen.

Weiterführende Studien

[1]: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S104366180580101X
[2]: https://econtent.hogrefe.com/doi/abs/10.1024/0036-7281.145.5.209 .

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Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.