Gepolstertes Hundegeschirr: Die 5 besten Modelle im Vergleich 2023

Herzlich willkommen bei unserem großen Test für gepolsterte Hundegeschirre! Immer mehr Hundehalter trennen sich von Halsbändern und setzen stattdessen auf diese sichere und artgerechte Alternative. In den meisten Fällen hilft eine gute Polsterung dabei, die Akzeptanz zu steigern und den Vierbeinern vor unangenehmen Irritationen zu bewahren.

Neben einem Vergleich der besten Modelle für 2023 findest Du in diesem Artikel auch viele weitere wichtige Infos zum Thema.

Überblick der besten gepolsterten Hundegeschirre

Unsere Empfehlung: Julius K9 Powergeschirr
Die Premiumvariante: Ruffwear Switchbak Harness
Besonders bequem: Hunter Geschirr Neopren
Gut gepolstertes Brustgeschirr: Happy Hachi Hundegeschirr
Unser Preistipp: Trixie Premium Touren-Geschirr

Testsieger: Julius K9 Powergeschirr

Unsere Empfehlung

Starker & hochwertiger Klassiker

Ein echter Klassiker ist das “Julius K9 Powergeschirr”. Es ist bereits seit 1997 auf dem Markt und gehört weltweit zu den beliebtesten Modellen von anspruchsvollen Hundehaltern. Erhältlich ist es in den Größen “Mini-Mini” (auch für Welpen geeignet), Mini, 0, 1 und 2 – dies entspricht ungefähr dem Bereich zwischen “XXS” und “L/XL”.

Die Konstruktion ist ein Sattelgeschirr und an die Bauart “Norwegergeschirr” angelehnt. Somit bietet es dem Hund einiges an Freiheiten, die aber nicht für alle Tiere optimal sind: Sofern dein Vierbeiner eher ängstlich ist oder gerne versucht, sich aus seiner “zweiten Haut” herauszulösen, ist eine andere Konstruktionsweise wahrscheinlich besser geeignet.

Faktencheck:

  • Material Gurte: Nylon
  • Material Ring: Metall
  • Material Polsterung: Oeko-Tex-zertifiziertes Innenfutter
  • Größen: Mini-Mini, Mini, 0, 1 oder 2
  • Bauch-/Brustumfang: 40 – 53, 49 – 67, 58 – 76, 63 – 85 oder 71-96 cm
  • Art: Sattelgeschirr
  • Farbe: Fuchsia-Rot
  • Pflege: Handwäsche bis 30 Grad

Sehr überzeugen kann die Verarbeitung – Julius K9 setzt ausschließlich auf hochwertige Materialien, das “Oeko-Tex” zertifizierte Innenfutter ist angenehm weich und sorgt für einen schönen Tragekomfort. Aufgrund der Bauweise ist auch das An- und Ausziehen des Geschirrs sehr schnell und einfach erledigt.

Julius K9 empfiehlt, dieses Geschirr ausschließlich per Hand zu waschen. Leider kann das ein kleiner Zeitfresser sein, wenn Du dir weniger Mühe machen möchtest, solltest Du dir also ein anderes, maschinenwaschbares Modell suchen.

sehr bequemes Sattelgeschirr mit vielen Freiheiten für den Hund

dank vieler Größen auch für Welpen & riesige Tiere geeignet

starke Verarbeitung

einfaches An- & Ausziehen

für “Ausbruchskünstler” weniger geeignet

nur für Handwäsche ausgelegt


Ruffwear Switchbak Harness

Premium

Hervorragendes Premium Modell

Wenn dein Hund eher ängstlich ist und Du auf viel Qualität wert legst, könnte das “Ruffwear Switchbak Harness” Geschirr eins starke Lösung sein. Bei diesem Modell handelt es sich um ein Premium Sicherheitsgeschirr mit Y-Schnitt, das praktisch ausbruchssicher ist.

Beim Material hat sich Ruffwear sehr ins Zeug gelegt: So besteht die Polsterung aus bequemem Schaumstoff und ist mit einer reißsicheren 300D Ripstop Polyester Hülle umgeben, der Leinenring besteht aus fast unkaputtbarem Aluminium. Laut Langzeit-Erfahrungsberichten ist das Modell dann auch sehr robust, Verschleiß wird kaum kritisiert.

Faktencheck:

  • Material Gurte: Polyester
  • Material Ring: Aluminium
  • Material Polsterung: 300D Ripstop Polyester, Schaumstoff-Futter
  • Größen: S-L/XL
  • Bauch-/Brustumfang: 56-69, 69-81 oder 81-107 cm
  • Art: Sicherheitsgeschirr, Y-Geschirr
  • Farben: Rot
  • Pflege: Handwäsche

Ebenfalls sehr schön und praktisch sind die beiden Seitentaschen, die jeweils ungefähr anderthalb Liter Proviant oder Zubehör fassen: Sie machen sich insbesondere auf längeren Touren sehr bezahlt.

Etwas schade ist allerdings, dass die Größen-Vielfalt etwas schmal ausfällt, lediglich drei Varianten werden verkauft. Für manche Hundehalter ebenfalls enttäuschend ist, dass Ruffwear empfiehlt, das Modell ausschließlich mit der Hand zu reinigen.

sehr hochwertige Materialien & starke Verarbeitung

ideal für ängstliche Hunde, praktisch ausbruchssicher

mit Seitentaschen für Proviant & Zubehör

ziemlich pflegeaufwändig

etwas kleines Größen-Angebot


Hunter Geschirr Neopren

Komfort-Lösung

Leichte & bequeme Lösung

Sehr viele Fans hat auch das “Hunter Geschirr Neopren”. Die Polsterung der Y-Konstruktion ist sehr atmungsaktiv sowie haut- und fellfreundlich, gleichzeitig bietet sie einen angenehmen Tragekomfort. Anders als andere Modelle der gehobenen Klasse kann es auch in die Waschmaschine gegeben werden.

Erhältlich ist das Geschirr in 6 Größen im Bereich zwischen “XS” und “XL”. Leider ist der Halsumfang aber nicht einstellbar, weshalb Du ein wenig Glück haben musst, damit das Modell wirklich gut passt. Kritisiert wird ebenfalls ziemlich häufig, dass die Geschirre Hunter-untypisch klein ausfallen. Wenn Du bereits Erfahrungen mit dem Hersteller hast, solltest Du also eher eine Nummer größer als gewohnt kaufen.

Faktencheck:

  • Material Gurte: Nylon
  • Material Ring: verchromtes Metall
  • Material Polsterung: Neopren
  • Größen: XS-XL
  • Halsumfang: 32, 39, 42, 52, 65 oder 72 cm
  • Bauch-/Brustumfang: 36 – 44, 42 – 53, 53 – 65, 58 – 72, 72 – 91 oder 77 – 100 cm
  • Gurtbreite: 1,5, 2 oder 2,5 cm
  • Art: Führgeschirr, Y-Geschirr
  • Farben: schwarz/grau
  • Pflege: Maschinenwäsche

Ebenfalls etwas schade ist, dass Kunden des öfteren die etwas schwachen Reflektoren kritisieren. Sehr gelobt wird aber die Verarbeitung, auch dauerhaft ist das Geschirr sehr robust, so dass es sich auch für Vielnutzer eignet.

sehr leicht & atmungsaktiv

robuste Verarbeitung

Gurte schonen Haut & Fell, hervorragender Tragekomfort

fällt ziemlich klein aus, im Zweifel eine Nummer größer kaufen

reflektiert im Dunkeln eher schwach

Halsumfang nicht einstellbar


Happy Hachi Hundegeschirr

Für „Leinenzieher“

Globaler Bestseller

Weltweit sehr gerne gekauft wird das “Happy Hachi Hundegeschirr”. Das Anti-Zug-Geschirr hat eine sehr breite Brustpartie, befestigt wird der Vierbeiner aber gewöhnlich an einem verzinkten Standard-Ring im Nacken-Rücken-Bereich.

Dieses Modell hat robuste Gurte aus Oxford-Gewebe, die Polsterung besteht aus atmungsaktivem, gleichzeitig aber auch angenehm weichen Mesh-Material. Laut Erfahrungsberichten ist die Verarbeitung eher hochwertig und robust, auch die hohe Akzeptanz bei den meisten Hunden ist hervorzuheben. Angesichts der eher geringen Anschaffungskosten lässt sich so ein ziemlich starkes Preis-Leistungs-Verhältnis attestieren.

Faktencheck:

  • Material Gurte: Oxford-Gewebe
  • Material Ring: Verzinktes Metall
  • Material Polsterung: gepolstertes Mesh-Gewebe
  • Größen: XS-L
  • Halsumfang: 33-43, 45-57, 60-81 oder 75-96 cm
  • Bauch-/Brustumfang: 42-50, 50-60, 65-75 oder 70-80 cm
  • Art: Brustgeschirr, Anti-Zug-Geschirr
  • Farben: Blau oder Orange
  • Pflege: Hand- oder Maschinenwäsche

Dieses Modell hat robuste Gurte aus Oxford-Gewebe, die Polsterung besteht aus atmungsaktivem, gleichzeitig aber auch angenehm weichen Mesh-Material. Laut Erfahrungsberichten ist die Verarbeitung eher hochwertig und robust, auch die hohe Akzeptanz bei den meisten Hunden ist hervorzuheben. Angesichts der eher geringen Anschaffungskosten lässt sich so ein ziemlich starkes Preis-Leistungs-Verhältnis attestieren.

schöne Optik & gute Reflektoren

angenehme Polsterung mit hoher Akzeptanz bei den meisten Vierbeinern

hochwertig verarbeitet, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Größen-Angebot nicht lückenlos & fällt sehr groß aus

färbt bei der Wäsche wohl etwas ab/aus


Trixie Premium Touren-Geschirr

Preistipp

Günstige Option

Eine wirklich gute, gleichzeitig aber auch günstige Option ist hingegen das Y-förmige “Trixie Premium Touren-Geschirr”. Es ist insbesondere für längere Spaziergänge konzipiert worden und in fünf verschiedenen Farben erhältlich.

Die Polsterung besteht aus Fleece-Gewebe, das wirklich flauschig ist und einen sehr angenehmen Tragekomfort bietet. Gewaschen werden kann es in der Maschine bei bis zu 30 Grad.

Faktencheck:

Material Gurte: Nylon
Material Ring: Metall
Material Polsterung: Fleece
Größen: XS-L
Bauch-/Brustumfang: 30-40, 30-50, 30-55, 35-65, 40-70, 45-80 oder 50-90 cm
Gurtbreite: 15, 20 oder 25 cm
Art: Führgeschirr, Y-Geschirr
Farben: 5 verschiedene
Pflege: Maschinenwäsche, 30 Grad

Das Größen-Angebot ist eigentlich sehr üppig, Du kannst aus sieben verschiedenen Varianten wählen. Aber aufgepasst: Trixie gibt nur den Brustumfang an, viele Hundehalter mussten nach dem Kauf resigniert feststellen, dass die anderen Maße nicht so geschnitten sind, wie sie es sich vorgestellt haben.

Angesichts des wirklich sehr günstigen Preises kann es sich aber durchaus lohnen, auszuprobieren, wie das Geschirr an deinem Vierbeiner sitzt.

ausführliches Größen-Angebot

sehr weiche, angenehme Fleece-Polsterung

in 5 verschiedenen Farben erhältlich

sehr günstiger Preis

ungenaue Größenangaben, passt vielen Hunden beim ersten Versuch nicht


Die Kaufkriterien

Wenn Du deinen Liebling regelmäßig mit einem Geschirr ausführst, ist es sehr wichtig, auch auf Komfort zu setzen. Eine gute Polsterung ist dann ein großes Plus, dass auch längere Touren ermöglicht.

An gepolsterten Modellen mangelt es dann nicht: Fast jeder Hersteller hat eine oder mehrere Optionen im Angebot, aus denen Du wählen kannst. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, denn bei der Vielzahl der Produkte gibt es immer welche, die für den einen Hund sehr und für den anderen weniger geeignet sind.

Da das Geschirr ein wichtiger, oft täglicher Begleiter des Vierbeiners ist, solltest Du keine Kompromisse eingehen und vor der Bestellung wirklich gut nachdenken. Dabei ist es insbesondere ratsam, auf die folgenden Kaufkriterien zu achten.

Hundegeschirr Art

Es gibt verschiedene Arten von Hundegeschirren, die alle ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Mehr zum Thema kannst Du etwas weiter unten finden.

Bei der Wahl der Konstruktionsform solltest Du u.a. Körperbau, Persönlichkeit und Aktivitätslevel des Vierbeiners berücksichtigen.

Qualität & Material der Polsterung

Die Polsterung an sich sollte möglichst weich und bequem sein. Ideal ist es, wenn nicht nur die Gurte, sondern auch die Verschlüsse verkleidet sind. Dies lässt sich anhand von Beschreibungen und Produktfotos oft kaum seriös beurteilen, weshalb es auch sinnvoll ist, Erfahrungsberichte anderer Hundehalter zu berücksichtigen. Diese findest Du auf fast jeder Kaufplattform.

Das Material sollte Komfort bieten und beim Hund keine allergischen Reaktionen hervorrufen. Günstige Modelle nutzen meistens in Nylon gehüllten Schaumstoff, hochwertigere Geschirre setzen oft auf Fleece oder Neopren.

Größe & Maße

Bei einem Hundegeschirr müssen die Maße einfach stimmen: Wenn ein Modell falsch sitzt, kann selbst die beste Polsterung der Welt nichts mehr retten. Es ist also extrem wichtig, dass das Modell gut sitzt und weder zu groß noch zu klein ist – ansonsten würde der Hund eingeschnürt werden oder könnte sich sehr einfach aus der Konstruktion befreien.

Deshalb solltest Du bereits im Vorfeld zum Maßband greifen – wie das geht, erfährst Du ausführlicher in einem Abschnitt weiter unten. Allerdings kann es trotz Vorbereitung passieren, dass das Geschirr nicht wirklich passt, in diesem Fall solltest Du es zurückschicken und eine Nummer kleiner oder größer bestellen.

Design & Farbgebung

Das Design sollte in erster Linie funktionell sein, es schadet aber nicht, wenn es auch deinen optischen Geschmack trifft.

Bei einem Geschirr ist der Look allerdings etwas mehr als ein schönes Plus: Bei schlechten Lichtverhältnissen lohnen sich möglichst grelle Farben und/oder Reflektoren, um die Sichtbarkeit des Hundes zu verbessern. Unangeleint kannst Du den Vierbeiner so deutlich schneller finden, auf jeden Fall werden so außerdem Dritte wie Fußgänger, Rad- und Autofahrer vor dem Hindernis Hund gewarnt.

Atmungsaktivität & Gewicht

Ideal ist es, wenn die Polsterung nicht wirklich ins Gewicht fällt: Leichte Geschirre haben einen deutlich besseren Tragekomfort als schwerere Modelle.

Ebenfalls von Vorteil ist ein möglichst atmungsaktives Gewebe, z.B. mit Mesh- bzw. Netzeinsätzen – Haut und Fell werden so nicht nur besser belüftet, auch Nässe belastet den Vierbeiner dann nicht so sehr.

Langlebigkeit

Erfahrungsgemäß haben Geschirre unterschiedliche Verarbeitungsqualität: Manche Modelle halten länger, andere verschleißen schneller. Der Preis ist dabei nicht immer maßgeblich – es gibt auch günstige Angebote, die lange halten.

Wenn dein Hund täglich mit dem Geschirr unterwegs ist, sollte er auch ein möglichst langlebiges Modell bekommen. Sollte er aber in der glücklichen Lage sein, meistens frei herumtollen zu können und nur in Ausnahmefällen an die Leine müssen, dann kann auch ein bequemes, aber nicht ganz so lang haltendes Modell in Frage kommen.

Bei Verschleißerscheinungen solltest Du sofort handeln und das Geschirr aus dem Verkehr ziehen. Auch bei diesem Kriterium können Erfahrungsberichte anderer Hundebesitzer eine große Hilfe sein.

Pflege & Unterhalt

Weiterhin sollte ein Geschirr regelmäßig gepflegt werden. Sehr einfach ist dies bei synthetischen Materialien, naturbelassene Modelle aus Leder sind etwas aufwändiger.

Ideal ist es, wenn ein Modell in die Waschmaschine gegeben werden kann, Handwäsche – besonders bei Premium Geschirren weit verbreitet – kosten mehr Zeit und Mühe.

Vorteile von gepolsterten Hundegeschirren

Häufig bessere Akzeptanz als bei nicht gepolsterten Modellen

Wenn ein Hundegeschirr gut gepolstert ist, hilft das dem Vierbeiner sehr weiter. Ein großer Vorteil derartiger Modelle ist, dass es von den Hunden meistens deutlich besser akzeptiert wird.

Der Tragekomfort ist deutlich höher, das Tier merkt sich dies und verbindet anschließend positive Assoziationen mit dem Geschirr. Die Gefahr, dass er sich beim Anziehen weigert, sinkt so deutlich. Davon profitierst dann auch Du, denn nervenaufreibende Geduldsspiele fallen dann aus.

In fast allen Formen erhältlich

Dabei hast Du eine sehr große Auswahl: Praktisch alle Hundegeschirr Arten sind auch mit einer guten Polsterung erhältlich. Das bedeutet, dass Du dich ganz auf die Bedürfnisse deines Vierbeiners konzentrieren kannst: Nicht nur bezüglich der Trageform, sondern auch beim Schnitt kannst Du eine passgenaue Lösung finden.

Schont Haut & Fell

Durch die Polsterung sinkt zudem die Wahrscheinlichkeit, dass Gurte oder Verschlüsse auf den Vierbeiner drücken. Dies wirkt sich positiv auf die Blutzirkulation aus und verhindert, dass Haut und Fell irritiert werden: Ekzeme oder sogar kahle Stellen bzw. Hyperkeratosen (Verhornung der Haut) entstehen seltener, weil gepolsterte Modelle weniger scheuern.

Nachteile gepolsterter Hundegeschirre

Allerdings haben gepolsterte Geschirre auch ihre kleinen “Nachteile”: In einigen wenigen Fällen kann es daher auch angebracht sein, auf eine derartige Verkleidung zu verzichten.

Kann die Bewegungsfreiheit etwas einschränken

So schonen die Polster zwar den Hund, schränken die Bewegungsfreiheit aber auch etwas ein. Das Tier ist dann nicht mehr so wendig, was sich insbesondere beim Hundesport negativ auswirken kann.

Viele Geschirre für Gebrauchshunde – z.B. Mantrailing Modelle – kommen daher ohne oder mit nur eingeschränkter Polsterung aus.

Manchmal schnellerer Verschleiß & pflegeaufwändiger

Im Vergleich zu reinen Riemen-Geschirren sind gepolsterte Modelle zudem oft etwas kurzlebiger. Das liegt vor allem daran, dass die weiche Füllung ein zusätzliches Verschleißteil darstellt.

Weiterhin solltest Du dich auf eine etwas aufwändigere Pflege einstellen: Beispielsweise trocknen gepolsterte Modelle nicht ganz so schnell und sind daher nach einer Wäsche nicht ganz so schnell wieder einsatzbereit.

Oft teurer als Standard Geschirre

Weiterhin sind gepolsterte Modelle meistens auch etwas teurer als Geschirre, die ohne diesen Luxus auskommen. Wenn Du eine wirklich günstige Lösung suchst, wirst Du also wahrscheinlich eher bei einem Standardmodell fündig werden.

Artgerechte & schonende Alternative zum Halsband

Immer mehr Hunde tragen ein Geschirr: Das hat auch seine Berechtigung, denn angeleint ist der Vierbeiner in so einer Konstruktion deutlich sicherer unterwegs als mit einem Halsband. Viele Tierschützer und -ärzte raten deshalb Hundebesitzern dazu, zu wechseln.

Genick bleibt fast unbelastet

Denn ein Hundegeschirr kann den Hund vor bösen traumatischen Verletzungen schützen und sogar Leben retten. Angezogen liegt es fast am ganzen Vorderkörper an, nur das Genick bleibt frei von Belastungen.

Das wiederum entlastet die Halswirbelsäule: Diese ist eine der empfindlichsten Stellen der Vierbeiner, da sie kaum durch Muskulatur geschützt ist. Ein gewolltes oder unabsichtliches starkes Ziehen an der Leine ist deswegen – egal, ob der Zug vom Hund oder vom Halter ausgeht – brandgefährlich. Die Bandscheiben können geschädigt werden, bleibende Verformungen oder sogar eine tödliche Fraktur sind dann nur einige der möglichen Folgen.

Weiterhin besteht mit einem Halsband erhöhte Gefahr, dass dem Hund – z.B., wenn er sich mit der Leine verheddert – die Luft abgeschnürt wird. Strangulationen können die Atmung dauerhaft beschädigen und führen gelegentlich leider auch zum Erstickungstod.

Gleichmäßige Belastung der Zugkräfte

Bei einem Halsband wird die gesamte Kraft, die beim Ziehen entsteht, zudem auf eine sehr kleine Fläche geleitet. Ein Geschirr funktioniert hier anders: Es ist darauf optimiert, den Zug auf möglichst viele Punkte zu verteilen.

Das hat zwar den Nachteil, dass die Vierbeiner mit einigen Geschirr-Formen bärenstark wirken und nur schwierig kontrolliert werden können. Es überwiegen allerdings die Vorteile: Neben der geringeren Verletzungsgefahr werden auch Muskulatur und Skelett weniger belastet. Der Hund bleibt so länger gesund, Haltungsschäden und deren Spätfolgen wie Gelenkleiden treten deutlich seltener auf, wenn ein geeignetes Geschirr genutzt wurde.

Polsterung als Schutz und Komfortmerkmal

Viele Modelle verfügen dabei über eine Polsterung aus weichem Material. Dieses bedeckt idealerweise insbesondere die Regionen, die stark belastet werden. Dazu gehören:

  • Die Riemen, die an der Brust anliegen
  • Bereiche, die auf empfindliche, kaum behaarte Stellen wie Bauchpartie oder Achseln drücken sowie
  • Ringe und Klickverschlüsse.

Verhindert Druck- & Scheuerstellen

Eine gute Polsterung verhindert dabei vor allem, dass bei starker Zugkraft Druck- und Scheuerstellen entstehen. Diese sind für den Hund nicht nur unangenehm, sondern können sogar chronische Krankheiten verursachen. Dazu gehört z.B. Juckreiz, aber auch dauerhafte Hautreizungen wie Ekzeme werden durch ein zu hart anliegendes Geschirr gefördert.

Dies macht sich dann auch beim Fell bemerkbar, das oft spröder werden, manche Hunde erhalten dann sogar dauerhaft kahle Stellen, auch Hyperkeratosen der Haut, also dauerhafte Verhornungen insbesondere an Achseln und Gelenken, lassen sich dann häufig beobachten. Eine Entzündung in diesem Bereich kann sich zudem ausbreiten und auch Parasitenbefall fördern.

Entlastung für ungestüme Vierbeiner

Dies betrifft insbesondere Vierbeiner, die beim Spaziergang sehr aktiv sind. Wenn der Hund gerne seine Freiheiten hat und dementsprechend an der Leine zieht, drücken die Gurte fast permanent auf die Haut.

Eine Polsterung hilft hier sehr entlastend. Allerdings solltest Du trotzdem daran arbeiten, das Tier gefügiger zu machen, denn idealerweise sollte die Leine so wenig wie möglich spannen. Hier hilft regelmäßiges Training, z.B. anhand eines Online Programms oder auch in einer Hundeschule.

Große Hilfe bei längeren Ausflügen

Aber auch disziplinierte Hunde spüren irgendwann die Last des Geschirrs, die zwar nicht sofort gefährlich, aber doch sehr unangenehm und nervig ist. Deshalb lohnen sich Polsterungen insbesondere bei häufigen Einsätzen.

Dazu gehören einerseits tägliche Spaziergänge an der Leine, andererseits aber auch längere Ausflüge. Wenn Du mit deinem Vierbeiner stundenlang ohne Polster unterwegs bist, bräuchte er eigentlich hin und wieder eine Pause, bei der Du das Geschirr abnimmst. Das würde allerdings nicht nur Zeit kosten, sondern auch ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Als Faustregel kann man deshalb festhalten:

  • Bei gelegentlicher Nutzung und Kurzeinsätzen ist eine Polsterung sehr schön, muss aber nicht unbedingt sein.
  • Je häufiger und länger Du jedoch mit dem Hund unterwegs bist, desto mehr musst Du über ein entsprechend weiches Modell nachdenken.

Eigentlich Pflicht bei Tieren mit empfindlicher Haut

Pflicht sollte eine Polsterung allerdings sein, wenn der Hund mit empfindlicher Haut oder einem angegriffenen Fell zu kämpfen hat. Ein zu raues Geschirr könnte den Zustand des Tieres dann schnell verschlechtern, weshalb Du mit einem geeigneten Modell vorbeugen solltest.

Dazu gehören oft auch Welpen, die bei den ersten Schritten mit der Leine noch sehr sensibel sind, und ältere Hunde mit einem nicht mehr ganz optimal ausgeprägten Immunsystem.

Arten von Hundegeschirren

Hundegeschirr ist aber nicht gleich Hundegeschirr: Es gibt die verschiedensten Bauarten. Dabei gibt es keine “bessere” oder “schlechtere” Konstruktionsform – alle Formen haben ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Bei der Frage, welche Art es sein soll, kommt es insbesondere auf den Hund und seine Lebensweise an. Im Folgenden ein kurzer Überblick.

Auch Gelatine kann zu den tierischen Nebenprodukten gehören. Sie richtet keinen Schaden an und kann besonders für die Gelenke sogar Nutzen bringen – aufgrund der minderwertigen Aminosäuren-Verkettung bietet sie aber keinen großen Nährwert.

H-Geschirr

Eine der ältesten und bekanntesten Formen ist das “H-Geschirr”. Es gehört zu den Führgeschirren und hat zwei Schlaufen, die um Hals und Brust liegen. Ein zwischen den Vorderbeinen verlaufender Gurt verbindet beide Teile, die von oben wie ein “H” wirken.

Geeignet ist es vor allem als Alltagsbegleiter für den normalen Spaziergang und auch für einige Sportarten, dann verbindet es Komfort mit Sicherheit. H-Geschirre lassen sich vergleichsweise großzügig verstellen, so kann es auch mit einem Junghund “mitwachsen”.

Allerdings muss es auch sehr akribisch eingestellt werden, sonst drohen Schäden. Eine Polsterung ist insbesondere im Brustbereich empfehlenswert.

Y-Geschirr

Das „Y-Geschirr“ ist eine Abwandlung der H-Bauart und ist bietet etwas weniger Spielraum. Im Brustbereich entsteht so eine Y-Form, das Geschirr liegt eng am Brustbein und auch an den Achseln.

Y-Geschirre sind sehr sicher, da der Hund nur mit sehr viel Mühe ausbrechen kann. Manche Hunde fühlen sich durch sie aber eingeengt, aufgrund der engen Passform sollten sie insbesondere an den empfindlichen Stellen gut gepolstert sein.

Norweger– & Sattel-Geschirre

Sehr bequem sind hingegen Norwegergeschirre: Sie nutzen gewöhnlich lediglich einen Brustgurt, so dass auf Kehlkopf und andere sensiblen Stellen keinerlei Druck ausgeübt wird. Diese Bauform bietet dem Hund sehr viel Freiheit und lässt sich einfach an- und ausziehen. Eine Polsterung lohnt sich insbesondere im Brustbereich.

Norwegergeschirre bieten nur sehr wenige Verstellmöglichkeiten, weswegen die Maße wirklich passen müssen. Sie eignen sich vor allem für ruhige, disziplinierte Hunde. Bei nervösen Tieren oder Vierbeinern mit ausgeprägtem Jagdtrieb sind sie weniger empfehlenswert, da sie – wenn sie wollen – sich verhältnismäßig leicht befreien können.

Eine Weiterentwicklung der Norweger-Modelle sind die Sattelgeschirre: Bei ihnen ist die Rückenplatte zusätzlich verstärkt.

Mehr zum Thema findest Du auch hier.

Step-In-Geschirr

Gelegentlich findet man auch “Step-In”-Geschirre. Diese lassen sich wie eine Hose anziehen, man muss es dem Vierbeiner also nicht über den Kopf ziehen. Eingesetzt wird es eigentlich nur bei kleineren Hunderassen.

Problemzone bei diesem Geschirr sind oft die Achseln. Aufgrund der hohen Scheuer-Gefahr sollte es dort gut gepolstert sein.

X-Back-Geschirr

Das “X-Back”-Geschirr ist für Zughunde entwickelt worden: Vor allem im Schlittensport hat es viele Freunde. Die Gurte überschlagen sich auf dem Rücken in X-Form, was für eine optimale Kraftverteilung sorgt – der Vierbeiner ist so in der Lage, auch sehr schwere Lasten zu ziehen.

Außerhalb des Zugsports kann dies aber zu Problemen führen, an der Leine lassen sich ziehende Hunde dann nämlich kaum noch kontrollieren. Weiterhin passt die Form nicht zu allen Rassen, Alternativen sind dann z.B. das “Fastback-Geschirr” oder ein gewöhnliches H-Modell.

Um die Bewegungsfreiheit nicht einzuschränken, sollte ein X-Back-Geschirr hochwertig, aber nicht zu dick gepolstert sein.

Wenn Du mehr erfahren willst, solltest Du dir auch unseren Zuggeschirr Test anschauen.

Sicherheits- & Panikgeschirr

Für ängstliche Hunde entwickelt wurden Sicherheits- bzw. Panikgeschirre. Sie haben einen zusätzlichen Taillengurt, für die Vierbeiner wird ein Ausbruch so praktisch unmöglich.

Aufgrund der komplizierten Konstruktion mit vielen Gurten ist eine gute Polsterung unerlässlich. Weiterhin muss das Geschirr sehr gut sitzen, die zusätzliche Sicherheit hat zudem den Nachteil, dass diese Modelle nicht die bequemsten sind.

Weitere Infos findest Du auch in unseren Sicherheits- und Panikgeschirr Tests.

Brust- & Anti-Zug-Geschirr

Brustgeschirre haben meistens eine ausgeprägte Brustplatte, an der entweder eine Schlaufe oder sogar ein Ring befestigt ist. Diese ermöglicht es, den Hund sozusagen vorne anzuleinen. Sollte der Vierbeiner sehr eigensinnig sein und gerne ziehen, hat der Ruck dann weniger Wirkung als bei einer gewöhnlich befestigten Leine.

Derartige Modelle werden vor allem in der Erziehung und beim Leinentraining eingesetzt. Die Polsterung sollte insbesondere am Brustbein und den Achseln ausgeprägt sein. Für manche Tiere ist die Brustplatte allerdings auch eine Bewegungseinschränkung.

Wenn Du mehr hierzu wissen möchtest, solltest Du dir auch unseren Vergleich der besten Geschirre mit Brustring anschauen.

Spezialgeschirre für besondere Einsätze

Weiterhin gibt es auch noch einige Geschirre, die nur für besondere Anlässe gedacht sind. Dazu gehören z.B. das Such- bzw. Mantrailing Geschirr oder Modelle für Autofahrten. Eine gute Polsterung ist dann nicht immer notwendig, da die Einsatzdauer eher kurz ist.

Weitere Geschirre im Test

Einen Überblick über mehr empfehlenswerte Geschirre kannst Du auch in diesem Vergleich hier finden. Für die jüngsten Vierbeiner lohnt sich auch unserer Welpengeschirr Test.

Die richtige Größe finden

Egal, für welche Art Du dich entscheidest: Ein Hundegeschirr muss auf jeden Fall gut passen. Ist dies nicht der Fall, hilft auch eine gute Polsterung nur wenig – zu kleine Modelle schüren den Hund ein, zu große stören und ermöglichen es dem Vierbeiner oft, sich zu befreien und die Flucht zu ergreifen.

Leider gibt es immer wieder Hundehalter, die von einem Modell enttäuscht sind, weil es nicht so sitzt wie erhofft. Das liegt meistens daran, dass sie sich allein auf die angegebenen Größen der Hersteller verlassen haben – ein großer Hund kriegt dann “XL”, obwohl er eigentlich ein kleineres Geschirr brauchen würde.

Diesen Fehler kannst Du vermeiden, indem Du schon vor der Bestellung zum Maßband greifst.

Hals- & Brustumfang als wichtigste Kriterien

Bei eigentlich allen Bauarten brauchst Du zumindest den Hals- und Brustumfang. Dieser muss dort gemessen werden, wo das Geschirr später anliegen wird – in den meisten Fällen ist dies die dickste Stelle.

Gelegentlich wird das Brustmaß auch als “Bauchumfang” angegeben, da sehr weit hinten gemessen wird.

Taillenumfang & Rückenlänge als relevante Zusatzinfos

Bei einigen Modellen brauchst Du aber noch mehr Infos: Ein H-Back-Geschirr ist z.B. oft zwar vorne passend, nach hinten aber viel zu kurz – hier brauchst Du auch die Rückenlänge des Vierbeiners. Bei einem Panikgeschirr hingegen musst Du zusätzlich den Taillenumfang messen.

Selbst, wenn Du nicht alle Werte sofort brauchst, ist es deshalb ratsam, den Hund einmal genau durchzumessen und die Zahlen dann zu speichern. So weißt Du bei späteren Bestellungen anderer Geschirre sofort, worauf Du achten musst.

Wenn’s nicht passt: Zurückschicken

Die richtigen Maße allein sind aber noch keine Garantie: Einerseits gibt es Hunde mit ungewöhnlichem Körperbau, andererseits ist die Verarbeitung manchmal etwas ungenau, so dass das Geschirr doch nicht perfekt passt.

Sollte dies der Fall sein, solltest Du das Geschirr nach der Anprobe nicht behalten, sondern am besten wieder zurückschicken.

FAQs

Welches Material für Hundegeschirr?

Bei Hundegeschirren ist ein möglichst robustes, bequemes Material sehr wichtig: Häufig eingesetzt werden Nylon, PVC und Leder. Dabei ist es in den meisten Fällen sehr ratsam, auch auf eine gute Polsterung an empfindlichen Stellen zu setzen, z.B. aus Neopren, Schaumstoff oder Fleece.

Was macht ein gutes Hundegeschirr aus?

Ein gutes Hundegeschirr sollte robust und reißfest sein. Weiterhin muss es auf jeden Fall sehr gut sitzen, weshalb Du deinen Vierbeiner vor dem Kauf gut ausmessen solltest. Ebenfalls sehr empfehlenswert ist eine gute Polsterung, sie erhöht die Akzeptanz und schont Hals, Haut und Fell vor Schäden.

Was ist besser: Halsband oder Geschirr?

Generell raten Hundeexperten, Tierschützer und Veterinärmediziner dazu, dem Hund ein Geschirr anzuziehen. Halsbänder belasten den Nacken nämlich stark, ein Leinenruck kann dann zu Verletzungen der Halswirbelsäule und sogar zu Strangulationen oder einem Genickbruch führen.

Bei einem Geschirr wird die Last hingegen sehr gleichmäßig über Brust und Rücken verteilt. Das Genick wird kaum beansprucht, weshalb diese Bauart als sichere und artgerechte Alternative gilt.

Über den Autor Sven Kohler
Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.