Hundefutter mit wenig Eiweiß im Vergleich: Unsere Empfehlungen für 2024

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Eigentlich sind möglichst viele Proteine im Hundefutter sehr wünschenswert. Es gibt aber auch Fälle, in denen das Gegenteil notwendig ist: Wenn der Vierbeiner unter akuten oder chronischen Krankheiten von Stoffwechselorganen leidet, muss die Ernährung leider sehr eiweißarm gestaltet werden.

Für diesen Fall gibt es Spezialfutter mit wenig Eiweiß. Im folgenden Artikel erfährst Du, wie diese zusammengestellt sind und worauf Du bei der Fütterung achten musst. Weiterhin findest Du einen Vergleich derjenigen Sorten, die mich 2024 besonders überzeugen.

Unser Testsieger

Testsieger bei den proteinarmen Hundefuttern ist die Sorte “Rinti Canine Nieren-Diät”. Als Feuchtnahrung hat das Futter einen ziemlich hohen Flüssigkeitsgehalt, die Zusammensetzung ist erfreulich transparent.

Der Eiweißgehalt beträgt gerade einmal etwas mehr als 5 Prozent. Das Hühnerfleisch ist gut verdaulich, Mais und Reis sorgen für viele Kohlenhydrate, um dem Vierbeiner trotz Erkrankung Energie zu geben.

Die besten 5 Hundefutter mit wenig Eiweiß im Test

Produktname
Empfehlung
Rinti Canine Nieren-Diät
Royal Canin Renal Trockenfutter
Preistipp
Happy Dog Sano N
Art
Nassfutter
Trockenfutter
Trockenfutter
Fleisch
Huhn
k.A.
u.a. Rind & Geflügel
Fleischgehalt
ca. 20 %
k.A.
k.A.
weitere Inhaltsstoffe
u.a. Mais, Reis, Öle & Fette, Eier, Mineralstoffe, Bierhefe
u.a. Reis, Mais, Weizen, Fisch- & Sojaöl, Flohsamenschalen, Lutein
u.a. Mais, Reis, Kartoffeln, Ei, Sonnenblumen- & Rapsöl, Hefe, Karotten, Luzernegrünmehl
Zusatzstoffe
u.a. Vitamine D3, E, Kupfer, Mangan, Jod, Zink
u.a. Vitamin A, D3, Eisen, Jod, Kupfer, Mangan, Selen, Zink
u.a. Vitamine A, B1, B2, B3, B5, B6, B7, B12, D3, E, Eisen, Kupfer, Mangan, Jod, Selen, Zink
Proteingehalt
5,5 %
14 %
12,5 %
Fettgehalt
7,5 %
18 %
14 %
Rohaschegehalt
1,3 %
4 %
3 %
Rohfasergehalt
0,3 %
2,4 %
2,5 %
Feuchte
72 %
k.A.
k.A.
Empfehlung
Produktname
Rinti Canine Nieren-Diät
Art
Nassfutter
Fleisch
Huhn
Fleischgehalt
ca. 20 %
weitere Inhaltsstoffe
u.a. Mais, Reis, Öle & Fette, Eier, Mineralstoffe, Bierhefe
Zusatzstoffe
u.a. Vitamine D3, E, Kupfer, Mangan, Jod, Zink
Proteingehalt
5,5 %
Fettgehalt
7,5 %
Rohaschegehalt
1,3 %
Rohfasergehalt
0,3 %
Feuchte
72 %
Produktname
Royal Canin Renal Trockenfutter
Art
Trockenfutter
Fleisch
k.A.
Fleischgehalt
k.A.
weitere Inhaltsstoffe
u.a. Reis, Mais, Weizen, Fisch- & Sojaöl, Flohsamenschalen, Lutein
Zusatzstoffe
u.a. Vitamin A, D3, Eisen, Jod, Kupfer, Mangan, Selen, Zink
Proteingehalt
14 %
Fettgehalt
18 %
Rohaschegehalt
4 %
Rohfasergehalt
2,4 %
Feuchte
k.A.
Preistipp
Produktname
Happy Dog Sano N
Art
Trockenfutter
Fleisch
u.a. Rind & Geflügel
Fleischgehalt
k.A.
weitere Inhaltsstoffe
u.a. Mais, Reis, Kartoffeln, Ei, Sonnenblumen- & Rapsöl, Hefe, Karotten, Luzernegrünmehl
Zusatzstoffe
u.a. Vitamine A, B1, B2, B3, B5, B6, B7, B12, D3, E, Eisen, Kupfer, Mangan, Jod, Selen, Zink
Proteingehalt
12,5 %
Fettgehalt
14 %
Rohaschegehalt
3 %
Rohfasergehalt
2,5 %
Feuchte
k.A.

Rinti Canine Nieren-Diät

Wenn dein Hund Nassfutter bekommt und einen proteinarmen Speiseplan braucht, kann ich die Sorte “Rinti Canine Nieren-Diät” sehr empfehlen. Die Feuchtnahrung hat einen Flüssigkeitsgehalt von etwa 72 Prozent, so dass der Hund gut hydriert wird – insbesondere bei Nierenleiden ist das sehr wichtig.

Auf den ersten Blick sieht das aber nicht danach aus: In Erfahrungsberichten wird doch häufiger kritisiert, dass die Konsistenz etwas trocken wirkt und das Futter auch von manchen Vierbeinern zunächst nicht so richtig angenommen wird. Dann hilft nur Geduld und Konsequenz – das zahlt sich am Ende gesundheitlich aber auch aus.

Schön zusammengesetztes Spezial-Nassfutter

Punkten kann das proteinarme Rinti-Futter besonders durch seine sehr ausführliche Deklaration: Der Fleischgehalt – diese Sorte nutzt ausschließlich Huhn – ist vergleichsweise gering, um den Eiweißanteil niedrig zu halten, die Zutatenliste überzeugt durch fast lückenlose Angaben. So ist das Verhältnis zwischen Muskelfleisch und Innereien sehr ausgeglichen, Mais und Reis als Getreide bieten viele Kohlenhydrate und sind vergleichsweise schonend.

Eine schöne Mischung für besondere Bedürfnisse also: Wenn dein Vierbeiner Nassfutter gewöhnt ist und nur wenig Eiweiß zu sich nehmen darf, dürfte die “Rinti Canine Nieren-Diät” eine hervorragende Lösung sein!

Vorteile

  • saftiges Nassfutter
  • ziemlich ausführliche Deklaration mit genauen Angaben
  • gutes Verhältnis Muskelfleisch-Innereien

Nachteile

  • Konsistenz & Akzeptanz werden gelegentlich kritisiert

Royal Canin Renal Trockenfutter

Wenn es um Spezialfutter geht, darf auch die Marke Royal Canin nicht fehlen: Der Hersteller gehört zu den globalen Marktführern und investiert viel in eine wissenschaftlich fundierte Zusammenstellung seiner Sorten. So dürfte es kaum verwundern, dass das “Royal Canin Renal Trockenfutter” sehr häufig von Tierärzten empfohlen wird.

Der Proteingehalt dieser Kroketten beträgt um die 14 Prozent, der Fettanteil ist mit 18 Prozent etwas erhöht. Sehr schön und gesundheitsfördernd ist, dass die Mischung einen guten Anteil an pflanzlichen und tierischen Ölen enthält. Auch die Flohsamenschalen der Rezeptur sorgen für einen hübschen Nebeneffekt.

Etwas schade – aber leider für Royal Canin typisch – ist, dass die Transparenz der Deklaration doch ziemlich verbesserungswürdig ist. Fragen zum verwendeten Fleisch werden durch die Zutatenliste überhaupt nicht beantwortet, auch Prozentangaben sucht man vergebens. Für Hunde mit Futtermittelunverträglichkeiten kann das zu einem Problem werden, zumal auch glutenhaltiges Weizen verarbeitet wird.

Bewährtes & oft empfohlenes Trockenfutter

Deshalb ist es ratsam, die Wirkung des Futters auf den Vierbeiner genau zu beobachten. Die Akzeptanz scheint auf jeden Fall ziemlich gut zu sein: Sehr positive Erfahrungsberichte lassen darauf schließen, dass die Kroketten den meisten Hunden ziemlich gut schmecken.

Somit ist das “Royal Canin Renal Trockenfutter” eine vielleicht nicht richtig transparent zusammengestellte, dafür aber beliebte und bewährte Wahl. Im Vergleich zu anderen Sorten ist es aber auch etwas teurer – ein wenig Geld in die Hand nehmen musst Du deshalb auf Dauer schon.

Vorteile

  • von vielen Tierärzten empfohlen
  • mit Fisch- & Sojaöl
  • laut Erfahrungsberichten starke Akzeptanz bei den meisten Vierbeinern

Nachteile

  • Angabe der Zutaten lässt einige Fragen offen
  • vergleichsweise teuer

Happy Dog Sano N

Ein weiteres Trockenfutter mit besonders wenig Eiweiß, das sich großer Beliebtheit erfreut, ist die Sorte “Happy Dog Sano N”. Sie hat mit 12,5 Prozent einen sehr reduzierten Proteingehalt, für ein Trockenfutter ist es mit 14 Prozent Fetten auch ziemlich mager.

Als Fleisch kommen u.a. Rind und Geflügel zum Einsatz. Die genaue Zusammensetzung bleibt aber ein wenig im Dunkeln, mehr Transparenz wäre hier doch sehr wünschenswert. Positiv ist hingegen, dass die Mischung sehr viele Vitamine und auch pflanzliche Zutaten wie Öle und Kartoffeln enthält.

Sehr günstige proteinarme Kroketten

In Kundenfeedback von Hundehaltern, die dieses Futter nutzen, schneidet die Sorte ziemlich gut ab: Gelobt wird dann vor allem die gute Verträglichkeit der Kroketten, auch die Akzeptanz scheint bei den meisten Vierbeinern sehr vorhanden zu sein.

Derzeit ist das “Happy Dog Sano N” Futter lediglich in einer 7,5 Kilogramm Packung erhältlich – für größere und kleiner Hunde wären andere Größen sehr wünschenswert.

Überzeugen kann es hingegen beim Preis: Es gehört zu den günstigsten proteinarmen Futtern überhaupt und ist deshalb auch für Hundehalter, die sparen wollen oder müssen eine schöne Idee.

Vorteile

  • augenscheinlich sehr verträglich & ziemlich schmackhaft
  • guter Vitamin-Komplex
  • vergleichsweise günstiger Preis

Nachteile

  • etwas ungenaue Deklaration
  • nur in einer Größe erhältlich

Was ist eiweißarmes Hundefutter?

Generell brauchen Hunde ziemlich viel Eiweiß: Die in Proteinen enthaltenen Aminosäuren spielen schließlich u.a. beim Muskelaufbau, der Energieversorgung, dem Stoffwechsel, im Blutkreislauf und auch bei der Hormonbildung bzw. -ausschüttung eine sehr wichtige Rolle.

Besonders die acht sogenannten essentiellen Aminosäuren sind dann eigentlich unerlässlich: Sie können vom Hund nicht selbst gebildet werden und müssen deshalb Tag für Tag aufs Neue mit Nahrung gefüttert werden.

Es gibt aber auch besondere Fälle, in denen viele Proteine nicht gut, sondern schädlich sind. Dann muss ein besonderes Futter verwendet werden.

Als Nass- & Trockenfutter erhältlich

Proteinarme Hundefutter haben deshalb einen Eiweißgehalt, der wirklich auf das Minimum reduziert ist. Erhältlich sind sie sowohl als Feucht- als auch als Trockennahrung:

  • Eiweißarmes Nassfutter hat gewöhnlich einen Proteingehalt von gerade einmal 4 bis 7 Prozent, während gewöhnliche Feuchtnahrung bei etwa 9 bis 11 Prozent liegt
  • Proteinarmes Trockenfutter hingegen hat etwa zwischen 10 und 15 Prozent Eiweiß, deutlich weniger als eine Standardsorte, die meistens zwischen 20 und 30 Prozent aufweist.

Zusammensetzung proteinarmer Sorten

Dieser Effekt kann nur durch eine spezielle Rezeptur erreicht werden, die doch ziemlich stark von dem abweicht, was Hunde ansonsten bekommen oder in der freien Natur fressen würden.

Wenn dein Liebling eiweißarme Nahrung braucht, musst Du also Kompromisse eingehen und vieles, was man ansonsten über hochwertiges Hundefutter hört, außer Acht lassen.

Sehr wenig Fleisch

So geht man gewöhnlich davon aus, dass möglichst viel Fleisch ein Qualitätsmerkmal von Hundefutter ist. Bei proteinarmer Nahrung ist es aber genau umgekehrt: Viele tierische Eiweißquellen sind dann überhaupt nicht erwünscht.

Der Fleischgehalt ist deshalb deutlich niedriger als bei normalen Sorten: Generell beträgt er lediglich zwischen 10 und 20 Prozent der Gesamtzusammenstellung des Futters. So erhält der Hund zwar noch Proteine, um die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten – aber mehr auch nicht.

Mehr Kohlenhydrate & Fette als Energielieferanten

Stattdessen haben eiweißarme Sorten eigentlich immer erhöhte Kohlenhydrat- und Fettgehalte. Denn auch Hunde mit Erkrankungen der Stoffwechselorgane müssen sich bewegen, was nur mit viel Energie möglich ist.

Viele Fette werden dann über tierische und pflanzliche Öle bezogen. Das hat den Vorteil, dass der Hund so nicht nur viel Energie bekommt, sondern auch mit besonders hochwertigen ungesättigten Fettsäuren – insbesondere der Omega 3 und Omega 6 Gruppen – versorgt wird.

Oft sehr getreidereich

Weiterhin enthalten die viele proteinarme Sorten auch viel Getreide: Besonders Mais und Reis sind oft anzutreffen, etwas seltener findet man auch Weizen oder Gerste. Das liegt daran, dass Getreide sehr viele Kohlenhydrate enthält, die der Hund mangels Eiweiß auch wirklich braucht.

Getreidefreie Futtersorten mit wenig Protein sind eher selten, allerdings gibt es einige Rezepturen, die weiterhin z.B. Kartoffeln als stärkereiche Zutat verwenden.

Verzicht auf schlecht verwertbare Aminosäureketten

So paradox es auch klingen mag: Auch ein Hund, der eigentlich kein Eiweiß verträgt, braucht Proteine. Damit diese keine zu große Belastung darstellen, wird bei eiweißarmem Futter viel Wert auf eine möglichst hochwertige Zusammenstellung gelegt. Das bedeutet u.a.:

  • Die Proteinquellen enthalten langkettige Eiweiße mit allen essentiellen Aminosäuren
  • Die Eiweiße sind vom Hundekörper sehr gut verwertbar und
  • Die Proteinquellen können hervorragend verdaut werden.

Das ist auch bitter nötig, denn schlecht verwertbare Quellen, die z.B. viele nicht essentielle Eiweiße oder unvollständige Protein-Zusammensetzungen enthalten würden, könnten eine Belastung für den Körper darstellen, ohne den Hund mit allen wichtigen Stoffen zu versorgen.

Wann sollte ein Hund weniger Eiweiß bekommen?

Eine wirklich proteinarme Ernährung sollte nur im Ausnahmefall gefüttert werden. In der Regel sind größere Mengen an guten Eiweißen nicht nur wünschenswert, sondern sogar notwendig, um dem Vierbeiner ein hochwertiges und gesundes Leben zu garantieren.

Wenn der Ausnahmefall eintritt, ist ein Futter mit wenig Eiweiß aber ebenso überlebensnotwendig. Das gilt insbesondere für die folgenden Krankheitsbilder.

Nur in Absprache mit dem Tierarzt

Ein Hundefutter mit wenig Eiweiß sollte nur in Absprache mit dem Tierarzt und dann auch ausschließlich in Verbindung mit einer Therapie und regelmäßiger Behandlung verabreicht werden. Eigenmächtig solltest Du die Ernährung auf keinen Fall umstellen!

Niereninsuffizienz

Am häufigsten wird eine proteinarme Diät verordnet, wenn der Hund unter Nierenversagen leidet. Die Nieren sind eines der wichtigsten Organe von Säugetieren, sie regulieren z.B. den Blutdruck und reinigen das Blut von Schadstoffen.

Letzteres beinhaltet auch die Ausscheidung von Proteinen. Nach der Verwertung durch den Körper bleiben nämlich Ammoniak-Reste zurück. Für eine gesunde Niere ist es kein Problem, diese aus dem Körper zu leiten, sind die Organe erkrankt, sind sie mit großen Mengen aber überfordert, dann droht sogar eine akute und lebensgefährliche Vergiftung.

Akutes Nierenversagen wird häufig durch Vergiftungen, Tumore oder Infektionen verursacht. Chronische Krankheitsverläufe gehen meistens mit anderen Leiden wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen einher und verlaufen häufig so schleichend, dass man erst in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist, eine Laboranalyse schafft dann Klarheit. Symptome einer Niereninsuffizienz umfassen u.a.:

  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Erhöhte oder niedrigere Urinmenge beim Wasserlassen
  • Verdauungsprobleme oder Übelkeit
  • Abgeschlagenheit und auch
  • stärkeres Trinken.

Eine chronische Niereninsuffizienz ist unheilbar. Allerdings können die Vierbeiner viele Jahre mit ihr leben, sofern sie richtig behandelt werden – eine proteinarme Diät ist dann absolute Pflicht!

Hepatitis & Leberversagen

Ein weiteres wichtiges Stoffwechselorgan ist die Leber. Auch sie ist an der Ausscheidung von Protein-Resten beteiligt, bei einer Schädigung des Organs drohen dementsprechend auch hier Vergiftungserscheinungen.

Unterschieden wird bei diesen Leiden zwischen Hepatitis-Erkrankungen und chronischem Leberversagen. Ersteres ist häufig behandelbar, letzteres leider nicht. Allerdings ist es in beiden Fällen möglich, dem Hund mit angemessenen Maßnahmen möglichst lange Lebensqualität zu geben – ein proteinarmes Futter ist dann wirklich notwendig.

Bauchspeicheldrüsenentzündungen

Weiterhin sind viele Hunde mindestens einmal im Leben auch von einer Pankreatitis, also einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, betroffen.

Diese erfordert sofortige fachmännische Behandlung, der Tierarzt wird dann mit fast hundertprozentiger Sicherheit dazu raten, möglichst leichtes Futter zu geben, so dass das u.a. für Blutzuckerspiegel und Verdauung zuständige Organ nicht überlastet wird.

Dann sollte auch wenig Protein gegeben werden. Ein eiweißarmes Futter ist in so einem Fall eine gute und schonende Idee.

Gewöhnung eines Hundes an proteinarme Nahrung

Wenn der Vierbeiner einen Ernährungsplan mit wenig Eiweiß verordnet bekommt, bedeutet das eine große Umstellung: Nicht nur muss sich der Hund dann von seinem geliebten Normalfutter verabschieden, auch andere Therapiemaßnahmen wie Medikamente verlangen ihren Tribut vom Tier.

Der Hund wird dies nicht verstehen, sondern wahrscheinlich mit Ablehnung reagieren: Ein eiweißarmes Futter weckt gewöhnlich kaum die Fressinstinkte, da die Vierbeiner Proteine eigentlich gewohnt sind.

Konsequent bleiben

Dann hilft nur Konsequenz: Auf keinen Fall solltest Du “schwach” werden und dem Hund Normalfutter geben, nur damit er etwas frisst – das kann bei den erkrankten Vierbeinern schnell sehr böse Nebenwirkungen haben und deinen Liebling sogar das Leben kosten.

Stattdessen musst Du bei einer eiweißarmen Sorte bleiben. Oft helfen liebevolle und motivierende Worte, mit denen Du das Tier beim Fressen begleitest. Sobald er sich an sein neues Futter macht, solltest Du ihn dann auch auf jeden Fall ausdrücklich loben und auch Streicheleinheiten nicht vergessen.

Am besten auf mehr Fütterungszeiten setzen

Damit die Organe nicht über Gebühr beansprucht werden, ist es zudem sinnvoll, die tägliche Futtermenge auf mehrere Mahlzeiten mit kleineren Portionen zu verteilen: Wenn dein Hund bisher nur einmal am Tag gefressen hat, sollten es mit der Umstellung also idealerweise zwei oder sogar drei Fütterungszeiten sein.

Der Körper hat so mehr Zeit, die wenigen Proteine, die im Futter enthalten sind, zu verwerten und zu verdauen. Organe wie Leber oder Nieren werden so oft spürbar entlastet.

Auch Leckerli müssen eiweißarm sein

Neben dem Hundefutter sollten auch alle anderen Nahrungsquellen eiweißarm werden. Insbesondere bei den Leckerlis musst Du deshalb darauf achten, dass sie ebenso gesund ist – fleischige Snacks sollten eher tabu sein. Stattdessen könnten auch pflanzliche Alternativen in Frage kommen, z.B. rohe Karotten.

Die Kaufkriterien

Ein proteinarmes Hundefutter ist manchmal leider nötig. Wenn dein Vierbeiner kein Eiweiß mehr verträgt, solltest Du unbedingt auf Spezialfutter setzen, da es sich nicht nur auf das Nötigste beschränkt, sondern auch sehr gut verdauliche Zutaten nutzt, die den Körper des Hundes nicht unnötig zusätzlich belasten.

Erfreulicherweise gibt es doch einige Hersteller, die derartige Sorten anbieten. Blind auswählen solltest Du so ein Futter aber nicht: Im Detail gibt es zwischen den einzelnen Angeboten nämlich doch einige Unterschiede.

Damit Du ein Produkt findest, das wirklich zu den Ansprüchen deines Lieblings passt, solltest Du besonders auf die folgenden Kaufkriterien achten.

1

Art des Futters

Auch bei eiweißarmen Sorten hast Du die Wahl zwischen Nass- und Trockenfutter. Beide Darreichungsformen haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, Tierärzte und Ernährungsexperten sehen beide als gleichwertig an.

Bei einem gesundheitlichen Notfall wie Nieren- oder Leberinsuffizienz ist es auf jeden Fall ratsam, bei der angestammten Futterart zu bleiben. Solltest Du den Hund ohne triftigen Grund z.B. von Feucht- auf Trockennahrung umstellen, würde das für das Tier nämlich einiges an Stress bedeuten: Die Verdauung würde dann unnötig auf die Probe gestellt werden, worunter auch andere Organe leiden können.

2

Proteingehalt & Kohlenhydratquellen

Der Eiweißgehalt sollte naturgemäß möglichst niedrig ausfallen, weshalb insbesondere der Fleischanteil nicht zu groß sein darf. Der Proteinanteil sollte bei Nassfutter maximal 6 Prozent betragen, bei Trockennahrung liegt das Limit bei ungefähr 15 Prozent – das setzt aber voraus, dass alle Eiweiße, die verwendet werden, sehr hochwertig, gut verwertbar und einfach verdaulich sind.

Als Ausgleich für die Energieversorgung enthalten derartige Spezialsorten viele Kohlenhydrate. Hier musst Du auf jeden Fall darauf achten, dass die verwendeten Quellen für deinen Hund verträglich sind: Sollte der Vierbeiner z.B. zusätzlich unter einer Gluten-Unverträglichkeit leiden, sind Zutaten wie Weizen oder Gerste eigentlich tabu.

3

Möglichst transparente Deklaration der Inhaltsstoffe

Für eine persönliche Bewertung des Futters ist es zudem unerlässlich, dass die verwendeten Inhaltsstoffe sehr transparent und offen angegeben werden. Dies umfasst u.a.:

  • Angaben zum verwendeten Fleisch mit Detail- (z.B. Muskelfleisch, Innereien etc.) und Prozentangaben
  • Genaue Auflistung der Kohlenhydratquellen (z.B. “Mais, Reis…” statt bloß “Getreide”)
  • Exakte Angabe zu den Zusätzen und
  • Zusätzliche Nährwertangaben.

Bei chronischen Erkrankungen sind auch letztere Angaben sehr wichtig: Sollte der Hund unter Niereninsuffizienz leiden, musst Du z.B. auf einen sehr geringen Natrium-, Kalium, Phosphor- und Magnesiumgehalt achten.

4

Geschmack & Akzeptanz einer Sorte

Und auch der Geschmack des Spezialfutters kann eine wichtige Rolle spielen: Ganz so wie Normal-Nahrung werten proteinarme Sorten zwar wohl nie schmecken, es gibt aber einige Varianten, die ziemlich nah an ein natürliches Genusserlebnis herankommen.

Das steigert die Akzeptanz ungemein und verbessert so die gesundheitliche Prognose – ein kranker Hund, der oft sowieso schon Appetitlosigkeit aufweist, sollte schließlich niemals unter zusätzlichen Mangelerscheinungen leiden.

Anhand von bloßen Daten ist es allerdings fast unmöglich, dieses Kriterium vor der Bestellung bewerten zu können. Deshalb ist es sehr ratsam, auch Erfahrungsberichte anderer Hundefreunde zu studieren, die auf den meisten Kaufplattformen einsehbar sind. Wenn eine Sorte bei anderen Hunden fast immer sehr gut ankommt, stehen die Chancen gut, dass auch die Umgewöhnung deines Vierbeiners eher leicht vonstatten geht.

Kleine gesunde Zusätze können auch helfen

Sollte der Hund keine gute Akzeptanz des neuen Futters zeigen, ist es sehr erfolgsversprechend, etwas nachzuhelfen: Wenn Du proteinarme, gesunde Substanzen wie Fischöl über die Nahrung träufelst, werden die Fressinstinkte oft deutlich stärker geweckt und der Hund hat mehr Spaß an seiner Mahlzeit.

Die Vorteile

Entlastet die Stoffwechselorgane

Ein proteinarmes Hundefutter ist absolut notwendig, wenn der Tierarzt dir gute Gründe dafür nennt. Durch den niedrigeren Proteingehalt werden die wichtigsten Stoffwechsel- und Entgiftungsorgane wie Leber und Nieren nämlich deutlich entlastet – sie haben weniger Arbeit und können sich so ganz ihren Kernaufgaben widmen.

Lebensverlängernde Maßnahme für die Vierbeiner

Für chronisch kranke Hunde ist dies häufig eine unverzichtbare lebensverlängernde Maßnahme: Mit normalem Eiweißgehalt würden die Organe deutlich schneller komplett versagen und dann unweigerlich zum Tod des Tieres führen.

Wenn Du dich in Absprache mit dem Tierarzt für eine proteinarme Spezialdiät entscheidest, wird der Hund zwar nicht wieder gesund, der Krankheitsverlauf kann aber sehr verlangsamt werden: Die Vierbeiner haben so noch einige Jahre vor sich, viele erreichen sogar ihre natürliche Lebenserwartung oder übertreffen diese sogar.

Oft sehr gut verdaulich

Ein schöner Nebeneffekt von proteinarmer Spezialnahrung ist zudem, dass besonders hochwertige Zutaten ausgewählt werden. Diese sorgen für eine gute Verdauung und können von den meisten Vierbeinern zudem sehr gut verwertet werden.

So sinkt das Risiko für weitere Komplikationen. Der Hund wird so zwar nicht vollständig gesund, ist aber deutlich besser für die kommenden Herausforderungen gerüstet als ohne Sonderfutter.

Die Nachteile

Allerdings ist bei Hundefutter mit wenig Eiweiß auch Vorsicht geboten: So solltest Du dir auf jeden Fall auch über die “Nachteile” bewusst sein. Denn proteinarme Sorten müssen besonders sorgfältig ausgewählt und gefüttert werden.

Zusammensetzung nicht für alle Hunde ideal

So ist die Zusammensetzung nicht immer ideal für alle Vierbeiner:

  • Die Fleischauswahl ist eher gering – es dominieren Rind und Geflügel – was für einige Futtermittelallergiker zu einem großen Problem werden kann.
  • Auch das in eigentlich jedem proteinarmen Futter enthaltene Getreide trifft nicht das Wohlwollen aller Hundehalter: Zwar ist es laut Ansicht von Ernährungsexperten gut verdaulich und enthält auch sehr viele in diesen Fällen sehr wichtige Kohlenhydrate, getreidefreie Sorten, die von vielen bevorzugt werden, sind aber eigentlich nicht erhältlich. Weiterhin gibt es doch einige Hersteller, die auch auf glutenhaltiges Weizen oder Gerste setzen, was Unverträglichkeiten provozieren kann.

Kann auch zum Dickmacher werden

Aufgrund des höheren Anteils an Kohlenhydraten und Fetten können proteinarme Hundefutter außerdem schnell zu Dickmachern werden: Insbesondere bei Vierbeinern, die sich nur wenig bewegen, schlagen diese Nährstoffe stärker auf die Hüften als Eiweiße.

Deshalb solltest Du die Futterration auf jeden Fall an die Bedürfnisse des Vierbeiners anpassen und auch den Tierarzt in die Berechnungen mit einbeziehen. Weiterhin muss der Hund artgerecht und dem Gesundheitszustand entsprechend belastet werden, damit er die Nährstoffe verbrennt und sein Normalgewicht weiter einhält.

Alternative: Selbstgekochte Schonkost

Eine Alternative zu proteinarmen Sorten kann selbstgekochte Schonkost sein:

Sie wird besonders häufig bei kurzzeitigen Erkrankungen angeordnet, manche Hundehalter geben sie aber auch dauerhaft. Insbesondere, wenn der Vierbeiner nach der BARF-Philosophie gefüttert wurde und weiterhin ähnlich ernährt werden soll, kann dies eine gute Idee sein. Allerdings ist Schonkost sehr zeit- und oft auch kostenaufwändig.

Mehr zum Thema kannst Du hier finden.

FAQs

Die besten Hundefutter mit wenig Eiweiß im Vergleich

  1. Rinti Canine Nieren-Diät
  2. Royal Canin Renal Trockenfutter
  3. Happy Dog Sano N

Proteinarme Hundefutter sind meistens Spezialsorten, die für Nierenleiden entwickelt wurden. Der Eiweißgehalt beträgt dann etwa 4 bis 6 Prozent bei Feuchtnahrung und etwa 10 bis 15 Prozent bei Trockenfutter.

Besonders überzeugen konnte in unserem Test das Nassfutter “Rinti Canine Nieren-Diät”. Unter den Kroketten erscheint das “Royal Canin Renal Trockenfutter” sehr empfehlenswert.

Bei Hunden spricht man von einer eiweißarmen Ernährung, wenn der Proteingehalt deutlich reduziert wurde, bei den meisten Spezialfuttern ist der Eiweißanteil im Vergleich zu normalen Sorten ungefähr halbiert.

Eingesetzt werden sollte es nur, wenn eine veterinärmedizinische Indikation vorliegt und der Tierarzt eine derartige Kost angeordnet hat. Dies ist meistens bei akuten oder chronischen Erkrankungen der Nieren, der Leber oder der Bauchspeicheldrüse der Fall.

Gesunde Hunde sollten gut verwertbare Eiweiße bekommen, die alle essentiellen Aminosäuren in ausreichenden Mengen enthalten. Bei Nassfutter beträgt der Gehalt dann meistens zwischen 9 und 11 Prozent, Trockennahrung hat gewöhnlich einen Proteinanteil von etwa 20 bis 30 Prozent – es gibt aber auch Futter mit hohem Fleischgehalt, das deutlich höhere Werte aufweist.

Wenn der Hund unter Erkrankungen von Organen wie Nieren, Leber oder Bauchspeicheldrüse leidet, sieht es aber anders aus: Dann muss der Proteingehalt deutlich reduziert werden und liegt meistens bei ungefähr der Hälfte normaler Futter. Dies ist nur mit Spezialsorten machbar, die ausschließlich nach Rücksprache mit dem Tierarzt gefüttert werden dürfen.

Weiterführende Studien & Infos:

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Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.