Was dürfen Hunde nicht essen? Diese Lebensmittel sind gefährlich

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Es muss nicht immer Hundefutter sein: Manchmal kann es sehr spannend sein, auf dem Speiseplan für etwas Abwechslung zu sorgen. Viele Lebensmittel enthalten Nährstoffe, die unseren vierbeinigen Freunden nicht nur schmecken, sondern sie auch gesundheitlich weiterbringen.

Es gibt aber auch Ausnahmen: So ist die Liste von Essen, das für Hunde (lebens)gefährlich sein kann, leider ziemlich lang. Im folgenden Artikel erfährst Du, um welche Lebensmittel dein Liebling auf jeden Fall einen großen Bogen machen muss.

Diese Lebensmittel sind für Vierbeiner tabu

Leider gibt es doch einige Lebensmittel, die unsere vierbeinigen Freunde nicht fressen dürfen. Einige sind dabei langfristig schädlich, anderes Essen kann für die Tiere aber auch sofort gefährlich werden.

Im folgenden ein kurzer Überblick.

Gefährliches Obst

In kleinen Mengen – aufgrund des hohen Fruchtzuckergehaltes solltest Du es auf keinen Fall übertreiben – ist Obst ein schöner Nährwert-Spender, der den Vierbeinern häufig auch sehr gut schmeckt. Allerdings gibt es einige Ausnahmen, nicht jede Frucht ist also für Hunde geeignet:

  • Steinfrüchte wie Aprikosen, Pflaumen oder Pfirsich dürfen nur entkernt serviert werden. Ansonsten könnte der Hund sich nicht nur verschlucken, die Kerne können auch eine für das Tier tödliche Blausäure-Vergiftung verursachen.
  • Avocados sind offiziell auch Obst, dürfen dem Hund aber weder mit noch ohne Kern gegeben werden. Sie enthalten nämlich das natürliche “Insektenschutzmittel” Persin, das für Hunde giftig ist.
  • Eine der Beerenarten, die Hunde auf keinen Fall fressen dürfen, sind Holunderbeeren. Sie enthalten Sambunigrin, das im Körper des Vierbeiners zu Blausäure werden kann.
  • Absolut tabu sind zudem Weintrauben und Rosinen. Die Erfahrung lehrt, dass diese Früchte schon in kleinen Mengen tödlich sind. Der genaue Grund hierfür ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend erforscht, was aber nichts daran ändert, dass diese Früchte für Hunde ein “No-Go” sind.

Weiterhin solltest Du vermeiden, zu saure oder überreife Früchte zu servieren: Erste können den Verdauungstrakt der Vierbeiner irritieren, letztere enthalten oft Alkohol, der für Hunde deutlich giftiger ist als für uns Menschen.

Mehr zum Thema findest Du auch hier.

Gemüse, das für Hunde ungeeignet ist

Auch Gemüse ist oft eine schöne Nahrungsergänzung, die dem Hund nicht nur viele Nähr-, sondern auch Ballaststoffe bietet. Einige Sorten wie Karotten eignen sich so auch als Leckerli, aufgrund ihres verschwindend geringen Zuckergehaltes und harten Konsistenz fördern sie zudem die Zähne.

Das ist aber nicht bei allen Sorten der Fall: Es gibt auch Gemüse, das für die Tiere gefährlich ist. Dazu gehören insbesondere

  • Knoblauch
  • Lauch und
  • Zwiebeln, die allesamt einen potentiell tödlichen Schwefelgehalt haben.

Andere Gemüsesorten sollten nur richtig zubereitet und in kleinen Mengen verfüttert werden. Das betrifft z.B.:

  • Nachtschattengewächse wie Auberginen, Paprika und Tomaten
  • Gemüse mit Oxalsäure wie Rote Beete, Rhabarber oder Spinat
  • Gurken und Kürbisgewächse mit Cucurbitacinen oder
  • Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen, die roh zu einer Verklumpung der roten Blutkörperchen führen können.

Letztere Gemüsesorten dürfen auf keinen Fall roh gegeben werden, sondern nur gut gekocht. Wenn der Hund sie aus Neugierde frisst, musst Du dies sofort unterbinden!

Weitere Infos kannst Du hier nachlesen.

Irritierende Milcherzeugnisse

Hunde haben generell eine Laktoseintoleranz und sollten daher keine Milchprodukte erhalten. Ausgenommen davon sind laktosefreie Sorten, auch diese sollten allerdings keinen Hauptbestandteil der Ernährung darstellen.

Zu den wenigen Milchprodukten, die in kleineren Mengen als förderlich erachtet werden, gehören naturbelassener Joghurt, Quark und salzarme Käsesorten wie Hüttenkäse.

Süßigkeiten & Schokolade

Kein Hund braucht zuckerhaltige Süßigkeiten! Sie sind nicht nur unnötige Dickmacher, sondern können auch die Zähne der Vierbeiner schädigen: Karies ist bei den Vierbeinern eigentlich fast unbekannt, sobald sie aber Zucker bekommen, ändert sich dies sehr schnell. Auch von Leckereien mit Zuckerersatz solltest Du die Finger lassen, einige Substanzen wie Xylit sind unter Umständen sogar tödlich.

Lebensgefährlich ist für Hunde auch Schokolade: Kakao enthält den Stoff Theobromin, den die Tiere wegen eines fehlenden Enzyms nicht bzw. viel zu langsam abbauen. Schon eine kleine Menge kann daher tödlich sein! Du musst also auf jeden Fall aufpassen, dass niemals eine Schokoladentafel in Reichweite des Hundes herumliegt.

Koffein, Nikotin & Alkohol

Ebenfalls sehr schnell giftig für Hunde können Koffein, Alkohol und Nikotin sein:

  • Kaffee, Tee oder koffeinhaltige Erfrischungsgetränke erhöhen den Blutdruck der Tiere, verursachen Herzrhythmusstörungen und verengen die Blutgefäße. Schon kleine Mengen können eine lebensgefährliche Vergiftung verursachen, das kann bereits der Fall sein, wenn der Vierbeiner aus Neugierde fast leere Kaffeetasse ausschlürft.
  • Alkohol ist auch für Hunde giftig: Die Vierbeiner sind ihn nicht gewohnt und können ihn auch kaum abbauen, bereits kleinste Mengen – z.B. ein herumstehendes, fast leeres Glas oder Bier, das im Garten als Köder für Nacktschnecken verteilt wurde, sind oft lebensgefährlich.
  • Ähnliches gilt auch für Nikotin: Zwar werden Hunde von herumliegenden Zigarettenstummeln kaum angezogen, neugierige Tiere, insbesondere Welpen, können hierdurch aber dennoch schnell vergiftet werden.

Problematische Nüsse

Manche Nüsse können für Hunde durchaus vorteilhaft sein: Sie enthalten viele Nährstoffe, sind aber auch ziemlich fettig und gelten daher im Übermaß als Dickmacher. Verwendet werden sollten nur frische Exemplare, da ansonsten Pilzbefall droht.

Es gibt aber auch einige Sorten, die von Hunden auf keinen Fall gefressen werden dürfen, da sie die Tiere vergiften können. Zu diesen gehören:

  • Macademia
  • Bittere Mandeln
  • Muskatnuss und
  • Schwarznuss.

Rohes Schweinefleisch

Viele Hunde lieben rohes Fleisch, wenn das Tier nach BARF Richtlinien ernährt wird, stellt es sogar den Löwenanteil des Speiseplans dar. Mit der richtigen Zusammensetzung kann so durchaus ein vollwertiges Menü entstehen, allerdings besteht bei dieser Ernährungsweise immer ein erhöhtes Keimrisiko.

Auf jeden Fall die Finger lassen solltest Du allerdings von rohem Schweinefleisch. Dieses enthält leider sehr häufig Erreger, welche die für unsere Vierbeiner meist tödliche Aujeszky-Krankheit verursacht. Diese lassen sich nur durch gutes Erhitzen vor dem Verzehr abtöten.

Rohes Ei

Rohes Ei zählt ebenfalls zu den Speiseplänen vieler Hunde, die gebarft werden. Einerseits enthält es viele Proteine und andere Nährstoffe, andererseits besteht aber auch hier die Gefahr, dass Krankheitserreger wie Salmonellen den Hund befallen.

Aus diesem Grund raten viele Experten dazu, ausschließlich erhitztes Ei zu füttern.

Gekochte Knochen

Knochen können Hunden nicht nur viele Mineralien, sondern auch großen Kauspaß bieten. Gekochte Knochen sind dann aber tabu, denn sie können spröde werden und splittern. Dann drohen nicht nur Erstickungsanfälle, sondern auch innere Blutungen, wenn spitze Teile die Organe perforieren.

Was tun, wenn der Hund etwas Verbotenes gefressen hat?

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist es immer möglich, dass der Hund in einem unbeachteten Moment etwas “Verbotenes” ins Maul nimmt. Das ist dann natürlich Anlass für viel Sorge, was allerdings nicht bedeutet, dass Du in Panik verfallen solltest.

Versuchen, das gefährliche Futter aus dem Maul zu entfernen

Wenn Du den Hund “auf frischer Tat” ertappst, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, zu versuchen, das, was möglich ist, mit der Hand zu entfernen.

Wenn wirklich akut giftige Substanzen wie Schokolade oder Rosinen gefressen wurden, kann es zudem hilfreich sein, zu versuchen, das Tier erbrechen zu lassen. Das ist aber nur möglich, wenn der Vierbeiner noch keine Symptome zeigt und bei Bewusstsein ist. Ein Finger im Maul wird hier allerdings nicht weiterhelfen – stattdessen haben sich Methoden wie mit einer nadellosen Spitze in den Schlund gejagter Senf oder Salzwasser bewährt.

Hund Gras fressen lassen

Wenn der Hund etwas Verbotenes gefressen hat und auf einmal beginnt, große Mengen Gras in sich hineinzuschaufeln, solltest Du ihn auf jeden Fall gewähren lassen: Das pflanzliche Material kann nicht nur Giftstoffe binden, sondern wird von den Tieren instinktiv dazu genutzt, Brechreiz auszulösen.

Sofortiger Besuch beim Tierarzt

Bei akut giftigen und lebensgefährlichen Substanzen solltest Du anschließend sofort zum Tierarzt. Außerhalb der Öffnungszeiten ist dann auch ein Gang zum Notdienst gerechtfertigt.

Sehr empfehlenswert ist es in diesem Zusammenhang, sofort telefonischen Kontakt zu einem Experten herzustellen. Dieser kann dir dann wertvolle und lebensrettende Ratschläge dazu geben, was Du tun kannst, bevor der Hund in der Praxis angekommen ist.

Kohletabletten als Erste Hilfe

Bei akuten Vergiftungen zählen Kohletabletten zu den besten und wirkungsvollsten Mitteln. Hundekenner raten deshalb dazu, immer eine ausreichende Menge in der Hausapotheke bereit zu halten.

Aktivkohle bindet Giftstoffe und hat schon vielen Vierbeinern das Leben gerettet. Die benötigte Menge ist allerdings sehr groß: Pro Kilogramm Körpergewicht braucht ein Hund dann einen Gramm Kohletabletten.

Mehr zum Thema kannst Du auch hier nachlesen.

FAQs

Was für Gemüse dürfen Hunde nicht essen?

Auf keinen Fall dürfen Hunde schwefelhaltige Gemüsesorten wie Zwiebeln, Knoblauch oder Lauch fressen, da diese schon in kleinen Mengen giftig sind. Nachtschattengewächse (z.B. Tomaten, Auberginen oder Paprika), Gemüse mit Oxalsäure (z.B. Rote Beete, Rhabarber, Spinat), Gurken, Kürbis oder Hülsenfrüchte dürfen niemals roh gegeben werden, da sie unerhitzt ebenfalls lebensgefährlich sein können.

Was passiert, wenn ein Hund Zucker isst?

Zuckerhaltige Süßigkeiten sind für Hunde absolut ungeeignet: Nicht nur gelten sie als Dickmacher, sie verursachen auch Karies. Schokolade ist sogar hochgiftig für die Vierbeiner, der in Kakao enthaltene Stoff Theobromin wirkt schon in kleineren Mengen tödlich. Auch bei Zucker-Ersatzstoffen wie Xylit kann Lebensgefahr drohen.

Ist Käse für den Hund schädlich?

Wie andere Milchprodukte enthalten auch die meisten Käsesorten Milchzucker, der von den meisten Hunden nicht vertragen wird. Er sollte also allgemein gemieden werden. Eine Ausnahme stellen laktosefreie und salzarme Sorten, z.B. viele Hüttenkäse-Arten, dar, die in kleineren Mengen oft für Schonkost verwendet werden.

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Über den Autor Sven Kohler
Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.