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Praktisch jeder Hund hat mindestens einmal in seinem Leben mit Würmern zu kämpfen. Oft ist die Infektion unsichtbar, es gibt aber auch Fälle, in denen der Vierbeiner lebendige Parasiten ausscheidet.
In Panik verfallen solltest Du dann aber nicht, denn auch bei lebenden Würmern, die vorne oder hinten ausgeschieden werden, kannst Du etwas tun. Im folgenden Artikel erfährst Du mehr.
Anzeichen für starken Wurmbefall
Wenn ein Hund lebende Würmer ausscheidet, dann ist dies leider nur die Spitze des Eisberges: Der Vierbeiner ist dann höchstwahrscheinlich schon sehr stark von den Parasiten befallen, im Inneren finden sich also deutlich mehr.
Wenn Du deinen Liebling genau beobachtest, wirst Du dann wahrscheinlich feststellen, dass er noch andere Symptome eines Wurmbefalls aufweist. Diese umfassen Magen-Darm-Probleme wie Verstopfung, Erbrechen und Durchfall, einen schlappen Allgemeinzustand und auch Haut- bzw. Fellprobleme.
Kann auch im Rahmen einer Wurmkur auftreten
Nach einer Wurmkur scheidet der Hund meistens tote Würmer aus. Es kann aber auch passieren, dass Du einige lebende Exemplare beobachtest. Viele Antiparasitika funktionieren nämlich, indem sie die Plagegeister nicht sofort töten, sondern lediglich lähmen.
Dann kann es geschehen, dass sich einige Exemplare noch bewegen, wenn sie ausgeschieden werden.
Aussehen der Würmer
Um zu beurteilen, welche Parasiten den Vierbeiner heimgesucht haben, muss man natürlich wissen, wie die Würmer aussehen.
- Bandwürmer sind eher platt und sehen ein wenig flache Bänder aus. Wenn sie lebend ausgeschieden werden, ist es gut möglich, dass sie sich zusammenziehen, in diesem Fall erinnern sie eher an Reiskörner.
- Rundwürmer hingegen sehen eher aus wie weichgekochte Spaghetti, wenn sie noch leben, zappeln sie gerne hin und her.
- Hakenwürmer hingegen sehen den Rundwürmern sehr ähnlich, haben an einem Ende aber Zähne, die sie im Darmtrakt dazu nutzen, sich festzukrallen.
Parasiten sind nicht immer sichtbar
Wenn Du im Kot nichts finden kannst, bedeutet dies aber nicht automatisch Grünes Licht. Es ist durchaus möglich, dass dein Vierbeiner trotzdem infiziert ist, auch ein starker Befall ist dann möglich.
So scheiden viele Vierbeiner zwar keine lebenden oder toten Würmer aus, dafür aber Eier der Plagegeister. Diese sind mit dem menschlichen Auge kaum sichtbar, aber durchaus lebendig: Wurmeier sind der Hauptübertragungsweg von Tier zu Tier und Tier zu Mensch, sie machen die Parasiten so hochansteckend.
Weiterhin gibt es einige Arten, die eigentlich überhaupt nicht sichtbar sind. Peitschenwürmer können so z.B. auch lebend ausgeschieden werden, ohne Mikroskop kannst Du sie aber nicht erkennen. “Spezialisierte” Würmer wie der Herz- und Lungenwurm geraten überhaupt nicht in den Magen-Darm-Bereich, sie müssen vor allem mit einer Blutanalyse erkannt werden.
Arten der Ausscheidung
Würmer können sowohl oral als auch mit dem Kot ausgeschieden werden. Weiterhin lassen sich gelegentlich auch Parasiten im Fell der Vierbeiner finden.
Lebende Würmer im Kot
Sehr häufig findet man lebende Würmer im Kot der Vierbeiner, wobei eigentlich jede Art angetroffen werden kann. Oft werden sie dann mit wässrigem Durchfall ausgeschieden.
Dies ist besonders aus einem Grund gefährlich: Die Ansteckungsgefahr für andere Tiere und gelegentlich auch Menschen ist dann sehr hoch.
Solltest Du die Parasiten entdecken, musst Du also sehr vorsichtig sein. Beim Auflesen des “Geschäftes” solltest Du dann auf jeden Fall Handschuhe tragen. Sollte der Hund seinen Kot auf einer Hundetoilette oder sonst wo in deinem Haus oder auf deinem Grundstück hinterlassen haben, ist es zudem ratsam, die Stelle gut zu desinfizieren.
Erbrechen lebender Würmer
Wenn dein Vierbeiner lebende Würmer erbricht, handelt es sich meistens um einen Rundwurmbefall, der Brechreiz wird dann auch durch die Parasiten ausgelöst.
Da Erbrechen sehr plötzlich und unerwartet erfolgen kann, ist es gut möglich, dass die Würmer an einem hygienisch heiklen Ort – z.B. in der Küche – ausgeschieden werden. Wenn deinem Vierbeiner sichtlich unwohl ist, solltest Du ihn also besonders gut beobachten, die Parasiten sofort unschädlich machen und anschließend gut desinfizieren.
Würmer im Fell
Manchmal wirst Du auch lebende Würmer im Fell beobachten können. Dabei handelt es sich dann zwar nicht um eine Ausscheidung, sie sind aber trotzdem ein Alarmzeichen.
Der Hund hat dann entweder ausgewachsene Würmer aufgenommen oder ist mit Wurmeiern in Berührung gekommen, die sich im Fell verfangen haben und geschlüpft sind.
Meistens handelt es sich um Hakenwürmer. Oft bohren sie sich dann durch die Haut in den Körper und können großen Schaden anrichten.
Was kann man tun?
Würmer sind sehr hartnäckige Parasiten und gehen nicht von alleine weg. Bei einem starken Befall mit ausgeschiedenen lebenden Exemplaren befinden sich sehr viele Plagegeister im Körper, die sich dann wieder vermehren können.
Hunde sind sehr gut darin, Schmerzen zu verbergen, solange es geht. Du solltest dich also nicht davon täuschen lassen, dass es dem Vierbeiner trotz Wurmbefall vermeintlich gut geht: Höchstwahrscheinlich leidet er mindestens unter Magen-Darm-Problemen.
Auch die Ansteckungsgefahr für andere Tiere – im Haushalt oder auf der Straße – und auch Menschen ist sehr hoch. Du bist also eigentlich in der Pflicht, etwas gegen die Infektion zu unternehmen.
Wurmkur unverzichtbar
Bei einem starken Befall bedeutet dies eigentlich immer eine Wurmkur. Praktisch alle Tierärzte raten dann zu einer Wurmkur mit geeigneten Antiparasitika.
Dabei handelt es sich um Arzneimittel, die bewirken, dass die Würmer bzw. Eier innerhalb von 24 bis 72 Stunden abgetötet und unschädlich gemacht werden. Die meisten Wirkstoffe zerstören die Proteinstruktur der Plagegeister, lösen die Zellwände auf oder lähmen die ungebetenen Gäste, so dass sie ausgeschieden werden können.
Einige Hundehalter scheuen allerdings davor zurück, sie brandmarken derartige Mittel oft als “Chemiekeule”. So schlimm ist es aber nicht, denn moderne Arzneien sind so gestaltet, dass sie für die Fellnasen absolut harmlos sind.
Kleinere Nebenwirkungen wie vorübergehende Verdauungsprobleme können zwar vorkommen, sind aber deutlich milder als die Folgen eines dauerhaften Wurmbefalls.
Zum Weiterlesen
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Pflanzliche Alternativen meist nicht stark genug
Von pflanzlichen Alternativen, die oft angeboten werden, würde ich bei einer starken, akuten Wurminfektion eher abraten. Zwar gibt es Mittel, die durchaus hilfreich sind, die Wirkung ist meistens aber nicht durchdringend genug.
Das bedeutet: Es ist gut möglich, dass mit einem Naturheilmittel Würmer unschädlich gemacht werden, aber beileibe nicht alle. Das Problem besteht also weiter fort, dem Hund ist damit nicht geholfen.
Derartige Substanzen eignen sich eher zur schonenden Prophylaxe, bei fortgeschrittenem Befall würde ich dann aber ausnahmsweise auf härtere Mittel setzen.
Kot nach Behandlung im Blick behalten
Wenn ein starker Wurmbefall aufgetreten ist, kann es gut sein, dass zwar sehr viele, aber nicht alle Parasiten unschädlich gemacht wurden. Deshalb solltest Du den Kot deines Lieblings mehrere Tage nach der Kur genau im Blick behalten.
Auch eine Laboranalyse kann dann sinnvoll sein. Sollten drei Tage nach der Behandlung immer noch Würmer ausgeschieden werden oder der Hund Symptome eines Befalls zeigen, ist es ratsam, die Kur etwa zwei Wochen später nochmals zu wiederholen.
FAQs
Wie sieht der Kot nach einer Wurmkur aus?
Wenn Du deinen Hund prophylaktisch entwurmst, sieht der Kot nach einer Kur wahrscheinlich sehr normal aus: Bei einem kleinen Befall werden nur mikroskopisch kleine Eier ausgeschieden. Sollte dein Vierbeiner stark infiziert sein, ist es aber auch möglich, dass lebendige oder tote Würmer im Kot sind, die deutlich sichtbar sind.
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