Hund erbricht braun: 6 häufige Ursachen & Dinge, die Du tun kannst 2024

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Es gibt kaum einen Hund, der nicht mindestens einmal unter Brechreiz leidet. Häufig handelt es sich dabei eher um hellen Schleim, doch was ist, denn der Vierbeiner auf einmal Braunes erbricht?

In vielen Fällen liegt das an gut erklärbaren, harmlosen Gründen. Es kann aber auch eine ernsthafte Erkrankung oder ein lebensbedrohlicher Notfall dahinter stecken.

Damit Du weißt, was Sache ist, findest Du im folgenden Artikel die 6 häufigsten Ursachen dafür, dass ein Hund braun erbricht. Weiterhin erfährst Du, was Du tun kannst, damit es deinem Vierbeiner bald wieder besser geht.

6 Gründe, warum ein Hund braun erbricht

1. Magenverstimmung oder -reizung

In vielen Fällen hat Brechreiz eine ganz einfache Ursache: Dann rebelliert nämlich der Magen. In der Folge stößt der Hund auf und der unverdaute Mageninhalt gerät durch die Speiseröhre wieder nach draußen.

Das Erbrochene ist dann sehr häufig braun. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Hundefutter derartige Farbtöne aufweisen. Eine häufige Ursache ist verdorbenes Futter, insbesondere bei angebrochen nur kurz haltbarer Feuchtnahrung. Ebenfalls die Verdauung beeinträchtigen können ruckartige Bewegungen oder Autofahrten (Reisekrankheit).

Eine Magenverstimmung geht häufig von alleine wieder weg, sobald die irritierenden Bestandteile ausgeschieden wurden. Bei einer Reizung der Schleimhäute kann es auch etwas länger dauern. Ein akut betroffener Hund reagiert oft zudem mit apathischem Verhalten, Appetitlosigkeit und Sensibilität im Abdomen.

2. Allergien & Unverträglichkeiten

Häufig wird Erbrechen auch von allergischen Reaktionen ausgelöst. Ist der Magen betroffen und der Brechreiz mehr oder weniger regelmäßig, handelt es sich oft um eine Futtermittelunverträglichkeit.

Dann entwickelt der Hund im Laufe der Zeit eine Intoleranz gegen bestimmte Bestandteile der Nahrung. Meistens handelt es sich um Protein- oder Kohlenhydratquellen wie eine bestimmte Fleischsorte oder Getreide, theoretisch hat aber jede Zutat das Potential zum Allergen.

Die allergische Reaktion ist dann eine Überaktivierung des Immunsystems. Der Körper versucht dann, den vermeintlichen “Übeltäter” so schnell wie möglich wieder auszuscheiden. Erbrochenes Futter hat dann häufig noch eine braune Farbe.

3. Vergiftungen

Es gibt aber auch Fälle, in denen das Erbrechen Symptom für einen akuten Notfall ist. Dann handelt es sich häufig um eine Vergiftungserscheinung.

Leider gibt es sehr viele Stoffe, auf die unsere Vierbeiner toxisch reagieren. Dazu gehören auch vermeintlich harmlose Lebensmittel wie Schokolade, Trauben oder Zwiebeln, auch bestimmte Chemikalien sind gefährlich. Besonders tückisch sind Giftköder, denn mittlerweile werden deren Wirkstoffe oft zeitversetzt abgegeben und erwischen das Tier dann, ohne dass Du es erwartest.

Mehr zum Thema

Wenn Du mehr erfahren willst, solltest Du dir auf jeden Fall auch unseren Artikel zum Thema “Vergiftungen beim Hund” anschauen.

Viele Vergiftungen verursachen vor allem innere Blutungen. Da der Körper reflexartig erkennt, dass der Giftstoff schädlich ist, versucht er sofort, ihn auszuscheiden.

Zusammen mit ebenfalls hochgewürgtem Futter hat dieses blutige Erbrochene häufig eine bräunliche Farbgebung. Dann musst Du hochalarmiert sein, denn dein Vierbeiner befindet sich in akuter Lebensgefahr!

4. Erbrechen von Kot anderer Tiere

Dass Hunde den Kot von Artgenossen oder sogar von anderen Lebewesen fressen, ist gar nicht mal so selten. Manchmal handelt es sich dabei im eine Marotte, es kann aber auch sein, dass dem Vierbeiner Nährstoffe fehlen und das Tier versucht, diesen Mangel so auszugleichen.

Allerdings ist nicht jedes natürliche Verhalten auch gut: Kot ist voller Krankheitserreger wie Bakterien und Parasiten, auch Vergiftungen durch ausgeschiedene Medikamente – besonders bei Kuh- und Pferdemist – sind möglich. Weiterhin ist ein “Geschäft” nur schwer verdaulich und gerät im Magen-Darm-Trakt oft in Konflikt mit normaler Nahrung, die gefressen wurde.

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Weitere Gründe und Lösungsmöglichkeiten findest Du auch in unserem Artikel zum Thema “Hund frisst Kot”.

Die Folge: Hunde, die Kot fressen, leiden häufig unter Verdauungsproblemen, die Brechreiz hervorrufen. Wird das Exkret durchs Maul wieder ausgeschieden, hat es weiterhin eine braune Farbe.

5. Darmverschluss

Ein lebensgefährlicher Notfall ist hingegen ein Darmverschluss, von Tiermedizinern auch “Ileus” genannt. Dann ist der Darmeingang blockiert, Nahrung kann also nicht mehr verdaut werden und staut sich an.

Der Hund kann dann nicht mehr Kot ablassen, stattdessen wird die gefressene Nahrung schnell wieder unverdaut oder sogar als Exkrement oben ausgeschieden – daher die braune Farbe. Das ist brandgefährlich, unbehandelt endet ein Darmverschluss mit Blutvergiftung und Kreislaufversagen – er ist also tödlich.

In den meisten Fällen wird ein Ileus durch aufgenommene Fremdkörper verursacht – deshalb sind oft junge, neugierige Vierbeiner betroffen. Es gibt aber auch organische Krankheiten und Vergiftungen, die derartig enden können.

6. Innere Blutungen

In manchen Fällen ist das braune Erbrochene aber auch blutig durchsetzt: Er hat dann oft eine helle, rötliche Einfärbung, wenn Du den Brechreiz zu spät bemerkt hast, ist es aber auch möglich, dass Blut an der frischen Luft oxidiert ist und bereits braun eingefärbt wurde.

Beides lässt dann auf innere Blutungen schließen.

Diese können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, z.B.

  • Spitze Fremdkörper
  • Endopasariten (z.B. Würmer & Giardien)
  • Giftstoffe
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Krebs, z.B. Milz- & Lebertumore
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Nachwirkungen von Operationen oder
  • Unfälle, z.B. ein Schlag in den Abdomen.

Sollte ein Hund unter inneren Blutungen leiden, wird er zudem deutlich schwächer wirken. Die Atemfrequenz erhöht sich, meistens schwillt die Bauchgegend an. Auch im Kot und manchmal sogar im Urin können dann oft Blutspuren beobachtet werden.

Braunes Erbrochenes beim Hund: 6 Dinge, die Du tun musst

Wenn dein Hund braun erbricht, ist dies nicht immer sofort Grund zur Sorge, denn die Ursache kann auch eher harmlos sein. Allerdings solltest Du jederzeit auf der Hut sein, denn bei vielen Gründen, die gesundheitlich bedingt sind, handelt es sich um akute medizinische Notfälle.

Deshalb solltest Du dich niemals zurücklehnen, wenn dein Vierbeiner unter Brechreiz leidet, sondern versuchen, der Ursache auf den Grund zu gehen. Dabei musst Du dann insbesondere die folgenden sechs Dinge erledigen.

1. Erbrochenes anschauen & riechen

Als erstes solltest Du dir das Erbrochene auf jeden Fall gut anschauen, denn Aussehen und Geruch des Auswurfes kann schon viel über die wahrscheinliche Ursache aussagen:

  • Riecht das Erbrochene nach Kot, hat der Vierbeiner vielleicht Exkremente gefressen, aber auch ein Darmverschluss ist möglich
  • Rötliche Schimmer oder Fäden lassen auf innere Blutungen schließen
  • Wenn Du ganz klar Futterreste erkennen kannst, handelt es sich vielleicht um eine Magenverstimmung
  • Kleine Punkte im Erbrochenen oder sogar spaghettiartige Fäden sind klare Anzeichen für einen Parasitenbefall.

Allzu nah solltest Du an das Erbrochene aber nicht herantreten, da Du dich ansonsten unter Umständen mit Krankheitserregern anstecken könntest. Anschließend musst Du die Stelle gut reinigen bzw. desinfizieren.

2. Im Zweifel sofort zum Tierarzt

Solltest Du vermuten, dass eine lebensbedrohliche Erkrankung hinter dem Brechreiz stecken könnte, solltest Du sofort zum Tierarzt. Einige Krankheitsbilder wie Darmverschlüsse oder Vergiftungen verlaufen ohne schnelle Behandlung oft tödlich. Jede Minute zählt dann – außerhalb der Geschäftszeiten solltest Du also auch zum tiermedizinischen Notdienst.

Bei anderen gesundheitlichen Ursachen reicht es, in die normale Sprechstunde zu gehen. Oft ist es dem Tierarzt möglich, einen Behandlungsplan mit oder ohne Medikamenten zu erstellen, wodurch sich die Verdauung des Vierbeiners wieder beruhigt.

Auch auf andere Symptome achten

Bei der Frage, ob dein Hund sofort einen Tierarzt braucht, musst Du natürlich auch auf andere Symptome achten: Dazu gehören z.B. apathisches Verhalten, hohes Fieber, sichtbare Schmerzen, ein aufgeblähter Bauch oder ständiges Erbrechen ohne Pause.

3. Schonkost

Nach dem Brechreiz wird der Hund einige Zeit brauchen, um sich wieder aufzupäppeln. In dieser Zeit ist herkömmliches Futter oft zu viel für den Vierbeiner. Experten raten dann oft dazu, ihm Schonkost zu verabreichen.

Dabei handelt es sich um besonders leicht verdauliche Mahlzeiten. Einige Hersteller bieten derartige Mischungen fertig an, es ist aber auch möglich, selbst für den Vierbeiner zu kochen.

4. Dauerhafter Futterwechsel

Sollte dein Hund seine Nahrung immer wieder erbrechen und kein anderer Grund festgestellt werden, ist es wahrscheinlich, dass eine Futtermittelunverträglichkeit hinter der Misere steckt. Dann hilft eigentlich nur ein Wechsel des Hundefutters – ansonsten hören die Probleme nicht auf.

Oft wird dann versucht, das Allergen durch eine Ausschlussdiät ausfindig zu machen, z.B., indem eine Sorte ohne Rind oder Geflügel verwendet wird. Auch getreidefreies Hundefutter wird häufig probiert.

Das kann aber ein langwieriges Unterfangen sein, in vielen Fällen wird der “Übeltäter” erst nach vielen Umstellungen gefunden. Vielversprechender ist es dann, gleich auf ein hypoallergenes Hundefutter zu setzen. Diese Rezepturen sind darauf ausgelegt, ganz ohne gängige Allergene auszukommen.

5. Den Vierbeiner viel trinken lassen

Wenn dein Vierbeiner viel erbricht, verliert er auch eine große Menge an Flüssigkeit. Das ist ein großes Problem, denn eine Dehydrierung kann auch lebensgefährlich werden.

Nach einem Brechreiz ist es deshalb Pflicht, den Hund viel trinken zu lassen. Neben einem gut gefüllten und jederzeit zugänglichen Wassernapf hat es sich dann auch bewährt, z.B. die Schonkost ein wenig mit Wasser aufzufüllen. So wird das Tier beim Fressen sozusagen dazu gezwungen, Flüssigkeit aufzunehmen.

6. Zu Hause & unterwegs genau hinschauen

Ansonsten solltest Du deinen Liebling ganz genau beobachten, wenn er zu Brechreiz neigt. Wenn Du schnell genug einschreitest, kannst Du häufige Ursachen für Magenverstimmungen, Vergiftungserscheinungen oder Parasitenbefall bereits im Vorfeld bekämpfen.

  • Der Hund sollte dann idealerweise an der Leine ausgeführt werden
  • Essensreste oder für Vierbeiner giftige Lebensmittel wie Zwiebeln, Knoblauch, Schokolade oder Weintrauben dürfen weder auf dem Boden liegen noch – z.B. über die Mülltonne – dem Hund zugänglich sein
  • Wenn das Tier beginnt, an Kot zu schnuppern, musst Du es sofort unterbinden
  • Auch das Fressen von Aas oder vermeintlich unbedenklichen Lebensmitteln wie Fleisch oder Wurst sollte nicht zugelassen werden, da die Verdauung beeinträchtig werden kann.

FAQs

Was Hund geben nach Erbrechen?

Wenn ein Hund viel erbrochen hat, muss er behutsam wieder aufgepäppelt werden. Dazu gehört vor allem leicht verdauliche Schonkost, die selbst gekocht werden kann und auch fertig erhältlich ist. Weiterhin muss ein Hund nach Brechreiz viel Flüssigkeit zu sich nehmen – ansonsten droht Dehydrierung.

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Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.