Hund hat Durchfall – Was füttern?

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Durchfall gehört zu den am häufigsten auftretenden Magen-Darm-Beschwerden von Hunden. In vielen Fällen sind die Ursachen hierfür harmlos, manchmal können aber auch schwerwiegende Gründe dahinter stecken.

Bei einer Diarrhö muss auf jeden Fall die Nahrung zumindest kurzzeitig umgestellt werden. In diesem Artikel erfährst Du, welches Futter sich bei Durchfall besonders eignet und was Du ansonsten beachten musst, wenn dein Liebling auf einmal einen wässrigen Stuhl hat.

Direkt nach Auftreten des Durchfalls: Fastenzeit

Wenn Durchfall auftritt, solltest Du Magen und Darm deines Lieblings auf jeden Fall eine kurze Pause gönnen. Für den Hund bedeutet dies eine kleine Fastenzeit. So können sich Magen und Darm erholen, ohne dass neues Futter den Verdauungstrakt unnötig belastet.

Generell sollte eine derartige Nulldiät etwa 24 Stunden dauern. Bei kleinen Rassen ist aber Vorsicht geboten – zu langes Fasten kann dann schnell stärkere Mangelerscheinungen zur Folge haben. Gewöhnlich werden dann eher 14 bis 16 Stunden empfohlen.

Dem Tier beistehen

Das ist für den Hund nicht nur ungewohnt, sondern auch unverständlich: Schließlich ist ein Vierbeiner kein Ernährungsexperte – auch, wenn ihn der Durchfall stört, wird er kaum akzeptieren, dass er auf einmal nicht mehr fressen darf.

So wird der Hund nicht nur hungrig, sondern auch verzweifelt. Er braucht also deine besondere Aufmerksamkeit: Zeige Präsenz, kümmere dich um ihn und rede ihm mit beruhigenden Worten zu – so fühlt er sich sicherer und übersteht die für ihn schwere Zeit besser.

Das bedeutet auch, dass Du deine Wohnung “fastensicher” machen solltest: Etwaige Nahrungsquellen wie Speisereste sollten also auf jeden Fall außer Reichweite deines Lieblings bleiben.

Viel trinken lassen

Während der Fastenzeit ist es sehr wichtig, dass der Hund viel trinkt. Durchfall bringt den Flüssigkeitshaushalt nämlich ziemlich durcheinander, deshalb muss das Tier stärker hydriert werden als sonst. Weiterhin beschäftigt Wasser auf schonende Weise den Verdauungsapparat.

Dieses Futter eignet sich für den langsamen Wiederaufbau

Anschließend kannst Du den Hund langsam wieder an feste Nahrung gewöhnen. Dabei darfst Du aber nicht alles verfüttern – stattdessen ist vor allem schonende Nahrung wichtig.

Auf Gewürze oder viel Salz solltest Du bei Durchfall auf jeden Fall verzichten – diese könnten den Verdauungstrakt nämlich unnötig belasten und den Durchfall in die Länge ziehen.

Fleisch: Auch bei Durchfall wichtig

Auch bei Durchfall braucht ein Hund tierische Proteine: Du solltest ihm also auf jeden Fall weiterhin Fleisch geben. Allerdings eignet sich nicht jede Sorte dafür.

Zu fettiges oder schwer verdauliches Fleisch könnte das Problem sogar verstärken und den Darm zusätzlich belasten. Deshalb solltest Du auf verträgliche Varianten setzen: Besonders bewährt sind mageres Geflügel und Lammfleisch.

Weiterhin können Fleischbrühen eingesetzt werden: Sie geben auch nicht so schmackhafter Kost ein natürliches Aroma und dienen weiterhin der Hydrierung des Vierbeiners.

Reis und Haferflocken als schonendes und verdauungsförderndes Getreide

Gewöhnlich wird Getreide bei Durchfall nicht empfohlen. Sorten wie Mais oder glutenhaltiges Weizen/Gerste sind nämlich alles andere als schonend für die Verdauung, in manchen Fällen ist eine Unverträglichkeit dagegen sogar Ursache für flüssigen Stuhl.

Es gibt aber Ausnahmen: Besonders Reis hat einen sehr guten Ruf als verdauungsförderndes Getreide, der Giftstoffe und auch Wasser im Darm bindet und so dazu beiträgt, den Kot zu verfestigen. Haferflocken haben eine ähnliche Funktion und gelten als sehr beliebtes Hausmittel bei Durchfall.

Allerdings solltest Du darauf achten, dass auch die Zubereitung stimmt: Reis sollte wirklich sehr weich gekocht werden, um bei Durchfall verträglich zu sein. Haferflocken sind ideal, wenn sie vorher eingeweicht und gekocht wurden.

Nicht wieder aufwärmen

Achtung: Reis sollte nie ein zweites Mal aufgewärmt werden. Dies würde nämlich die Chance erhöhen, dass sich neue schädliche Bakterien wie Bacillus cereus stark vermehren und erneut Durchfall verursachen.

Hüttenkäse und Quark: Oft hilfreiche Milchprodukte

Milchprodukte sind bei Durchfall mit Vorsicht zu genießen: Sie enthalten oft Laktose, die von Hunden schlechter verarbeitet wird als von uns Menschen – oft können sie das Problem deshalb sogar noch verstärken.

Eine Ausnahme hiervon sind insbesondere körnige Frischkäseprodukte, auch als Hüttenkäse bekannt. Genauso wie Quark kann Hüttenkäse dazu beitragen, schädliche Darmbakterien zu neutralisieren.

Ideal sind laktosefreie Produkte – insbesondere im Zusammenspiel mit Reis können diese eine interessante Mischung bei Magen-Darm-Problemen darstellen.

Äpfel und Bananen als geeignetes Obst

Vieles Obst ist auch für Hunde geeignet – besonders bei säurehaltigen Sorten ist allerdings Vorsicht geboten, wenn es um Magen-Darm-Probleme geht. Es gibt allerdings auch erfreuliche Ausnahmen, die bei Durchfall sehr hilfreich sein können:

  • Äpfel enthalten viel Pektin, ein Ballaststoff, der hervorragend dazu geeignet ist, Giftstoffe im Darm zu binden, um die Flora zu stabilisieren. Dabei solltest Du den Apfel auf jeden Fall schälen, entkernen und dann mit einem Reibeisen zerkleinern.
  • Bananen wiederum sind sehr verträglich und haben eine stopfende Wirkung. Am besten eignen sich bei Durchfall möglichst reife Früchte – zu viel solltest Du aber nicht geben, da sie sehr viele Kalorien enthalten: Empfohlen wird generell maximal eine halbe Banane pro Tag, möglichst kleingeschnitten.

Flohsamenschalen für Ballaststoffe

Auch bei Durchfall sehr interessant sind zudem Flohsamenschalen. Sie enthalten viele Ballast- und Schleimstoffe, die dabei helfen, Wasser und Keime im Darm zu binden.

So wird der Kot fester, die Regeneration wird beschleunigt.

Keine Leckerli während der Regeneration

Auch wenn es schwer fällt: Während der Regenerationsphase solltest Du auf jeden Fall auf Leckerli verzichten!

Schonkost Rezepte für Durchfall

Futterzusammenstellungen bei Magen-Darm-Problemen werden gemeinhin als Schonkost bezeichnet. Dabei ist es einerseits möglich, fertige Mischungen zu kaufen (sehr bekannte Anbieter für Spezialfutter sind z.B. Hills und Royal Canin). Diese sind aber vergleichsweise hochpreisig.

Häufig ist es günstiger und auch schmackhafter, die Schonkost selber zu kochen: Mehr zu diesem Thema und einige leckere Beispielrezepte kannst Du in diesem Text finden.

Gewöhnung an das neue Futter auf Zeit

Wenn dein Hund vor der Schonkost-Phase einen halben oder ganzen Fastentag eingelegt hat, dürfte die Gewöhnung eher leicht fallen: Aufgrund des großen Hungers ist es dann sehr wahrscheinlich, dass er das Futter wirklich schnell annimmt und verschlingt.

Ist dies nicht der Fall, ist das kein Grund zur Sorge, denn Hunde kommen vergleichsweise lange Zeit ohne feste Nahrung aus. Du solltest allerdings konsequent bleiben und nicht zum herkömmlichen Futter wechseln, nur weil dein Liebling darum bettelt. Mit zunehmender Zeit wird er die Schonkost bestimmt akzeptieren.

Sobald es wieder ans gewohnte Futter geht, solltest Du behutsam umstellen: Ideal ist es, mit einer kompletten Ration Schonkost zu beginnen und Tag für Tag etwa ein Drittel Nass- oder Trockennahrung hinein zu mischen. So vermeidest Du, dass ein zu schneller Wechsel Magen und Darm aufs Neue irritiert.

Schonkost ist keine Dauerlösung

Einige Hundehalter glauben, dass Schonkost auch über längere Zeit hinweg gesund sein könnte. Doch das ist falsch: Schonkost ist keine Dauerlösung, gewöhnlich ist der Nährstoffgehalt nicht ausreichend, um einen Vierbeiner permanent gesund zu ernähren. Deshalb sollte sie nur zeitweise und aus gutem Grund verabreicht werden – am besten nach Rücksprache mit dem Tierarzt.

Was genau ist Durchfall beim Hund?

Unter Durchfall, auch als Diarrhö bekannt, versteht man sehr dünnen, wässrigen Stuhl, der mehrfach täglich auftritt. Gewöhnlicherweise tritt dabei auch ein Kontrollverlust auf – auch ein stubenreiner Hund kann deshalb nicht mehr warten, bis er draußen ist, sondern verrichtet sein Geschäft in der Wohnung.

Durchfall ist nicht nur aufgrund der meist organischen Ursachen und den dreckigen Konsequenzen im Haushalt ein großes Problem: Dem Hund wird außerdem viel Flüssigkeit entzogen, bei Diarrhö droht er also schnell, zu dehydrieren.

Unterschied zwischen Durchfall und weichem Kot

Vom Durchfall zu unterscheiden ist weicher Kot: Auch dieser kann Grund zur Sorge sein, allerdings hat der Hund hier seinen Stuhlgang weitestgehend unter Kontrolle und dem Körper wird nur wenig Wasser entzogen.

Er stellt also keinen Notfall dar – allerdings ist es sehr empfehlenswert, das Phänomen beim nächsten Tierarztbesuch anzusprechen.

Warum kriegt ein Hund Durchfall?

Hunde können nicht sprechen – deshalb merkt man als Halter häufig erst bei Symptomen wie Durchfall, dass etwas mit dem Magen-Darm-Haushalt nicht stimmt.

Die Gründe, die zu Diarrhö führen, sind äußerst vielfältig: Manche Ursachen sind eher harmlos, andere erfordern jedoch schnelles Handeln.

Bakterielle oder virale Infektionen

Sehr häufig sind es bakterielle oder virale Infektionen, die zu Durchfall führen. Das entspricht etwa einer Magen-Darm-Grippe.

Gewöhnlich ist diese Ursache kein Grund zu allzu großer Sorge: Der Hund muss zwar gepflegt und am besten mit Schonkost ernährt werden, in den meisten Fällen ist der Normalzustand aber nach wenigen Tagen wieder hergestellt.

Sollte allerdings keine Besserung eintreten, ist es sehr ratsam, den Tierarzt aufzusuchen, da dann eine medikamentöse Therapie notwendig sein kann.

Parasiten im Magen-Darm-Trakt

Mittelfristig etwas ernsthafter und eher häufig sind Parasiten im Magen-Darm-Trakt: Giardien, mikroskopisch kleine Einzeller, setzen sich z.B. mit Vorliebe im Dünndarm fest und verursachen nach Expertenschätzungen zwischen 10 und 20 Prozent aller Durchfallerkrankungen bei Hunden.

Hier hilft eigentlich nur ein Gang zum Tierarzt, der dann antiparasitäre Mittel verschreibt. Weiterhin solltest Du beachten, dass Giardien hochansteckend sind: Du musst also unbedingt alle hygienischen Vorsichtsmaßnahmen einhalten und den Hund von anderen Haustieren separieren.

Zu fettiges Futter

Häufig ist es aber auch die Nahrung, die zu Durchfall führt: So kann z.B. übermäßig fettiges Futter dazu führen, dass der Körper die vielen Lipide nicht ausreichend verdauen kann. Die ungespaltenen Fettmoleküle irritieren dann den Dünndarm und sorgen für Diarrhö.

Zu fettige Nahrung tritt manchmal auch in Fertigfuttern auf, dann ist es ratsam, auf eine Sorte mit niedrigerem Fettgehalt umzusteigen. Aber auch gut gemeinte Leckerlis wie z.B. Wurst oder Erbetteltes vom Essenstisch können eine Konsistenz aufweisen, die zu viel für das Tier ist.

Zu schnelle Futtermittelumstellungen

Weiterhin können auch zu schnelle Futtermittelumstellungen den Körper belasten: Der Magen-Darm-Apparat ist dann nicht auf die neue Zusammensetzung vorbereitet, so dass er mit Durchfall reagiert.

Besonders häufig tritt dies beim Wechsel von Nass- auf Trockenfutter oder umgekehrt auf, aber auch neue Nahrung mit einer für den Hund sehr ungewohnten Rezeptur sorgt oft für Probleme: Wenn dein Hund während einer Futterumstellung plötzlich mit Durchfall reagiert, ist die neue Nahrung sehr wahrscheinlich eine Hauptursache.

Vermeiden kannst Du das, indem Du das Futter langsam wechselst: Hierfür mischst Du alte und neue Nahrung und erhöhst den Gehalt an Neufutter über eine Woche hinweg langsam, so dass sich der Körper gut an es gewöhnen kann.

Futtermittelunverträglichkeiten und Allergien

Aber nicht nur Umstellungen können zu Durchfall führen. Auch Futtermittelunverträglichkeiten sind häufig Ursache von Durchfall. Dann tritt die Diarrhö über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder auf.

Ein Hund kann gegen fast jeden Inhaltsstoff allergisch reagieren: Oft sind es einzelne Fleischsorten wie Rind oder Geflügel und Getreide wie Weizen und Gerste, die allergische Reaktionen auslösen. Weiterhin führen manchmal auch Substanzen wie Obst, Gemüse und Kräuter zu Empfindlichkeiten – gelegentlich entwickelt sich die Intoleranz so langsam, dass man den Durchfall zunächst gar nicht mit dem Futter in Verbindung bringt.

Sollte sich herausstellen, dass sich eine Unverträglichkeit hinter der Ursache verbirgt, hilft nur eine Umstellung des Futters: Hierfür gibt es auch Sorten mit hypoallergenem Fleisch, das von fast allen Vierbeinern gut vertragen wird. Dann sollte der Durchfall nur von kurzer Dauer sein.

Verdorbenes Futter

Eine sehr häufige weitere Ursache für Durchfall ist verdorbenes Futter. Einerseits kann Diarrhö vor allem von versehentlich schlecht gewordenem Nassfutter verursacht werden.

Andererseits sind häufig auch aufgelesene Reste, z.B. Lebensmittelmüll auf der Straße, verdorben. Sehr oft reagiert der Darm auch sehr allergisch auf Wasser, das aus Pfützen getrunken wird.

Normalerweise sollte der Durchfall dann von kurzer Dauer sein. Mittelfristig hilft hier, den Hund beim Spaziergang genau zu beobachten und angebrochenes Futter schnell zu verbrauchen.

Chronische oder akute organische Erkrankungen

Sehr kritisch kann Durchfall werden, wenn er durch organische Erkrankungen verursacht wird. Kurz- oder mittelfristig kann dann sogar Lebensgefahr drohen, ein Gang zum Tierarzt ist dann unvermeidbar.

Häufige Erkrankungen mit Diarrhö als Symptom sind z.B.:

  • Niereninsuffizienz
  • Tumore
  • hormonelle Störungen
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung oder auch
  • chronische Magen-Darm-Erkrankungen wie Magengeschwüre oder Dünndarmentzündungen.

Charakteristisch für organische Erkrankungen als Ursache ist, dass der Durchfall immer wieder – auch ohne ersichtlichen Grund – auftritt.

Nebenwirkungen von Medikamenten

In vielen Fällen kriegt ein Hund aber auch nach medizinischen Behandlungen Durchfall. Das liegt meistens an Medikamenten: Besonders Antibiotika können die Darmflora so beschädigen, dass auch gutartige Bakterien abgetötet werden, was die Verdauung zumindest kurzfristig stört.

Auf jeden Fall solltest Du eine derartige Nebenwirkung dem Tierarzt melden.

Gefährliche Vergiftungen

Sehr gefährlich sind allerdings Vergiftungen: Hier besteht eigentlich immer Lebensgefahr, egal, ob es sich um Rattengift, Insektizide, Tabak, Alkohol, toxische Lebensmittel wie Schokolade bzw. einige Obst- und Gemüsesorten oder andere Giftquellen handelt.

Charakteristisch für Vergiftungen ist eine sehr schnelle Verschlechterung des Gesundheitszustandes. Häufig tritt auch gleichzeitig Durchfall und Erbrechen auf.

Beim Verdacht einer Vergiftung solltest Du so schnell wie möglich zum Tierarzt. Als Ersthilfemaßnahme werden häufig Kohletabletten empfohlen.

Was muss man bei Durchfall ansonsten beachten?

Nicht jeder Durchfall ist also gleich besorgniserregend: Manche Ursachen sind eher harmlos, andere jedoch müssen durchaus als Notfall gesehen werden.

Neben Nahrungsumstellung und gegebenenfalls tierärztlicher Behandlung solltest Du bei der Pflege des Vierbeiners aber auch noch ein paar andere Grundsätze beachten.

Den Hund ausruhen lassen

Durchfall schwächt den Hund. Das bedeutet, dass Du ihn auf jeden Fall ausruhen lassen solltest. Hier schadet es nicht, den einen oder anderen Spaziergang auszulassen – das Tier sollte sich ganz auf die Rekonvaleszenz konzentrieren können.

Lass’ ihn also am besten ein wenig dösen. Aus hygienischen Gründen ist es empfehlenswert, den Ruhebereich z.B. mit Papier durchfallsicher zu gestalten.

Dabei solltest Du den Vierbeiner auf keinen Fall vernachlässigen: Nehme regelmäßig Kontakt mit ihm auf, beobachte seinen Gesundheitszustand und zeige Präsenz, damit er sich nicht alleine gelassen fühlt.

Immer viel Wasser geben

Dabei ist es sehr wichtig, dass der Hund viel trinkt: Der Wassernapf muss also immer gut gefüllt werden und so nah am Ruheplatz sein, dass der Vierbeiner sich jederzeit bedienen kann.

Das solltest Du genau beobachten. Ein Hund, der während einer akuten Diarrhö nicht ausreichend hydriert wird, trocknet schnell aus, was unter Umständen lebensgefährlich sein kann.

Im Zweifel Fieber messen

Weiterhin ist es ratsam, die Körpertemperatur des Hundes zu messen. Das geschieht normalerweise rektal – anschließend ist es sehr wichtig, dass Du das Thermometer gut desinfizierst.

Fieber beim Hund

Im Vergleich zu uns Menschen hat der Hund immer eine etwas höhere Körpertemperatur. Fieber beginnt beim Vierbeiner erst ab etwa 39 Grad Celsius.

Wann muss man unbedingt zum Tierarzt?

Durchfall ist oft harmlos und klingt innerhalb kurzer Zeit wieder ab, manchmal ist er aber auch sehr ernst: In den folgenden Fällen solltest Du deshalb nicht zögern und unbedingt schnell einen Tierarzt aufsuchen.

Bei Welpen kann Durchfall immer lebensgefährlich sein

So ist ein Welpe, der unter Durchfall leidet, eigentlich immer ein Notfall. Das liegt nicht unbedingt an den zugrunde liegenden Ursachen, sondern an den direkten Folgen, die Diarrhö für das Hundekind haben kann.

Da der Wasserhaushalt des Tieres noch nicht austariert ist und ein Welpe kaum Flüssigkeitsreserven hat, kann dann nämlich sehr schnell eine lebensgefährliche Dehydrierung drohen – ein Gang zum Tierarzt ist daher immer empfehlenswert.

Blutiger oder schwarzer Durchfall: Gefahr einer Vergiftung oder eines Magengeschwürs

Auf jeden Fall besteht sofortiger Handlungsbedarf, wenn der Durchfall blutig oder sogar schwarz ist: Das weist auf ein Magengeschwür oder sogar auf eine lebensgefährliche Vergiftung hin.

Dann solltest Du auf keinen Fall zögern, sondern sofort Hilfe in Anspruch nehmen: Außerhalb der Geschäftszeiten bedeutet dies auch einen Anruf beim tierärztlichen Notdienst.

Drohende Dehydrierung

Bei Durchfall solltest Du zudem beobachten, wie viel dein Hund trinkt: Lehnt er den Wassernapf ab, muss der Tierarzt eingeschaltet werden.

Da der vom flüssigen Stuhl geschundene Flüssigkeitshaushalt dann nicht ausgeglichen werden kann, droht nämlich eine gefährliche Dehydrierung.

Apathisches Verhalten

Auch bei apathischem Verhalten in Verbindung mit Durchfall ist ein schneller Gang zum Tierarzt Pflicht:

Du solltest also auf jeden Fall immer genau beobachten, wie der Allgemeinzustand des Tieres ist: Wenn er auf dich nicht reagiert oder sogar bewusstlos wird, ist das immer ein Notfall!

Länger andauerndes Fieber

Ferner solltest Du auch bei länger anhaltendem Fieber (über 39 Grad) zum Tierarzt gehen. Sehr hohe Körpertemperaturen können nicht nur den Wasserhaushalt gefährlich senken, sondern auch schwere organische Folgen bis hin zu Hirnschäden mit sich bringen – dann sind fiebersenkende Mittel eigentlich Pflicht.

Keine Besserung in absehbarer Zeit

Und auch bei länger oder immer wieder auftretendem Durchfall muss der Tierarzt eingeschaltet werden: Er kann die Ursachen für chronische Diarrhö am besten abschätzen und dann mit dir zusammen einen individuellen Therapieplan gestalten.

Unbehandelter chronischer Durchfall kann auf Dauer schwere Folgen wie Mangelernährung und ständige Entzündungen des Darmtraktes mit sich bringen.

FAQs

Wenn der Hund Durchfall hat, ist es immer ratsam, ihn zunächst etwa 24 Stunden lang auf Nulldiät zu setzen.

Anschließend sollte er mehrere Tage lang Schonkost erhalten: Besonders bewährt sind dann fettarme Fleischsorten wie Geflügel oder Lamm, Reis, Haferflocken, Hüttenkäse und ausgewähltes Obst wie geriebener Apfel oder Bananen.

Viele Hundefreunde setzen auf Rundkornreis, um ihren Liebling während einer Durchfall-Attacke schonend zu ernähren.

Dabei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Reis so weich gekocht ist wie möglich: Nur so stellt er keine Belastung für den Darm dar.

Weiterhin darf Reis auf keinen Fall ein zweites Mal wieder aufgewärmt serviert werden, da ansonsten erneuter Durchfall droht.

Wenn dein Hund immer wieder Durchfall hat, kann das einerseits an einer Futtermittelallergie liegen. Hier kann es helfen, wenn Du die Nahrung langsam auf ein hypoallergenes Hundefutter umstellst.

Manchmal sind aber auch chronische Krankheiten Verursacher einer Langzeit-Diarrhö. Dann muss dein Liebling auf jeden Fall so schnell wie möglich in tierärztliche Behandlung.

Weiterführende Studien & Infos:

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Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.