Haferflocken für Hunde?

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Viele Hundefreunde schrecken fast zusammen, wenn es um Getreide geht: Da es nicht im natürlichen Ernährungsplan der Tiere enthalten ist, weichen sie lieber auf kornfreies Futter aus. Oft macht das auch Sinn – insbesondere bei Sorten wie Weizen, Gerste oder Mais kann die Verdauung empfindlicher Tiere doch sehr beansprucht werden.

Doch es gibt auch Ausnahmen: So sind Haferflocken z.B. in vielen Fällen ein absoluter Gewinn für die Gesundheit des Vierbeiners. Dafür musst Du aber auch wissen, wie man sie richtig verfüttert.

In diesem Artikel erfährst Du alles über die positiven Effekte von Haferflocken und mögliche Nebenwirkungen. Weiterhin kannst Du nachlesen, wie man sie am besten und schonendsten für den Vierbeiner zubereitet.

Diesen Nutzen haben Haferflocken für Hunde

Haferflocken gehören zu den nützlichsten Getreidesorten, die man an Hunde verfüttern kann. Das liegt vor allem an den vielen Kohlenhydraten, Ballast- und Nährstoffen, die enthalten sind.

Im Folgenden findest Du die vielen nützlichen Eigenschaften im Detail.

Hoher Energiegehalt

Ein besonders positiver Effekt von Haferflocken ist der hohe Energiegehalt: Sie bestehen zu über 50 Prozent aus Kohlenhydraten. Schon mit einer sehr kleinen Menge kannst Du so beim Hund sehr viel bewirken.

Im Vergleich zu anderen Getreiden wird die Power sehr schnell bereitgestellt. Deshalb werden die Flocken auch sehr häufig als Hundesport-Diät verfüttert: Wenn das Tier an einem Tag alles geben muss, dienen sie Profis häufig als Teil des Frühstücks.

Außerdem werden Haferflocken eher langsam abgebaut: Der Blutzuckerspiegel bleibt so konstant und dein Liebling kann den ganzen Tag vom Energie-Boost zehren.

Fördert richtig zubereitet die Verdauung

Obwohl Haferflocken zu den Getreiden zählen, sind sie alles andere als unverträglich. Im Gegenteil: Richtig zubereitet können sie einen sehr positiven Effekt auf die Verdauung des Vierbeiners haben.

Sie sind nämlich sehr reich an Ballaststoffen, welche Magensäure und schädliche Keime im Darm an sich binden können. Besonders bei Durchfall sind sie deshalb ein sehr beliebtes Hunde-Hausmittel.

Wegen ihrer Verträglichkeit gehören sie neben Reis auch zu den beliebtesten Getreidesorten, wenn es darum geht, das Tier zumindest zeitweise auf Schonkost zu setzen.

Viele Vitamine und Mineralien

Aber Haferflocken enthalten nicht nur Ballast, sondern sind auch sehr reich an Nährstoffen. So ist beispielsweise der Mineralien-Gehalt dieses Getreides sehr hoch: Besonders stark vertreten sind Eisen, Kalium, Magnesium, Mangan, Kupfer, Selen und Zink.

Weiterhin enthalten sie sehr viel Phosphor – Haferflocken sind deshalb auch eine ideale Ergänzung, wenn das Hundefutter zu viel Kalzium bereitstellt.

Zudem ist auch der Anteil der Vitamine bei Haferflocken hervorzuheben: Besonders B-Vitamine und das fürs Immunsystem sehr wichtige Vitamin E machen einen wichtigen Teil des Getreides aus.

Hoher Anteil an Amino- und ungesättigten Fettsäuren

Ebenfalls wichtig für den Hund: Haferflocken enthalten sehr viele essentielle Aminosäuren. Diese müssen über die Nahrung aufgenommen werden und stellen beispielsweise den gesunden Zellaufbau, Stoffwechsel und Nervenfunktionen sicher.

Im Allgemeinen sind sie zudem zwar eher fettarm, enthalten aber überproportional ungesättigte Fettsäuren: Insbesondere Omega 6 Säuren, u.a. wichtig für die Haut und die Blutgerinnung des Vierbeiners wichtig, sind hier reichlich vertreten.

Mit Haferflocken den Cholesterinspiegel senken

Ein zu hoher Cholesterinwert ist auch bei Hunden ein unter Umständen sehr gefährliches Problem: Er kann sowohl durch Lebenswandel oder falsche Ernährung begünstigt sein als auch genetische Ursachen haben.

Haferflocken können hier unter Umständen Linderung bringen. Sie enthalten nämlich viele Beta-Glucane – Ballaststoffe, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen dazu beitragen, den Cholesterinspiegel auszubalancieren.

Sättigender Effekt

Haferflocken lohnen sich außerdem besonders, wenn dein Hund einen etwas zu gesunden Appetit hat: Zwar ist es zunächst einmal schön anzusehen, wenn das Tier sein Futter nur so verschlingt, bei allzu großer Regelmäßigkeit mündet das dann aber schnell in Übergewicht.

Schon eine kleine Menge Flocken kann dem entgegenwirken: Sie haben nämlich einen sehr sättigenden Effekt, wodurch dein Hund nur das frisst, was er auch wirklich braucht – Haferflocken sind also auch für Diäten sehr interessant.

Gründe, die gegen Haferflocken bei der Hundeernährung sprechen

Aber Haferflocken können in einigen Fällen auch Nebeneffekte haben, die nicht so gewünscht sind. Deshalb werden sie häufig nur als zeitweilige Nahrungsergänzung und nicht als Teil eines Alleinfuttermittels empfohlen.

Zu viele Flocken können bei wenig Aktivität schnell zu Übergewicht führen

So sind Haferflocken auf Dauer auch ziemliche Kalorienbomben, wenn Du dem Hund zu viel gibst. Besonders, wenn das Tier eher gemütlich lebt und sich nicht sonderlich viel bewegt (z.B. lediglich ein paar kurze Spaziergänge am Tag) kann das zu einem Problem werden.

Der Hund kann die Energie dann nicht vollständig verbrennen. Stattdessen werden die eigentlich gesunden Flocken schnell zu einer unangenehmen Angelegenheit: Sie wirken dann als Dickmacher und führen schnell zu Übergewicht.

Manchmal eine Belastung für die Verdauung

Weiterhin sind die enthaltenen Ballaststoffe nicht immer verdauungsfördernd: Insbesondere roh verabreichte, trockene Haferflocken können schnell eine Belastung darstellen.

Im Übermaß verfüttert bewirken sie deshalb das, was sie eigentlich verhindern sollen: Übelkeit und Durchfall.

Weiterhin solltest Du auch immer im Blick haben, dass Haferflocken ein Getreide sind: Streng genommen gehören sie deshalb nicht zum natürlichen Ernährungsplan des Hundes und werden nicht von allen Tieren gleich gut vertragen.

Vorsicht bei Zöliakie

Besonders Vorsicht solltest Du walten lassen, wenn dein Hund unter einer Zöliakie leidet: Haferflocken enthalten nämlich in den meisten Fällen einen kleinen Gluten-Anteil, der durch Verunreinigungen, z.B., weil Weizen- oder Gerstenspuren den Weg in die Packung gefunden haben, auftreten.

Zubereitung von Haferflocken für Hunde

Haferflocken können also gut für die Gesundheit des Tieres sein – das gilt aber nur, wenn sie richtig zubereitet werden. Roh solltest Du sie eigentlich nie verfüttern, sondern vor dem Servieren die folgenden Schritte befolgen.

Auf eine feine Konsistenz achten

Ideal ist es, wenn die Haferflocken eine möglichst feine Konsistenz aufweisen: Die Blätter sollten eher klein sein, so dass der Futterzusatz so schonend wie möglich ist – auf diese Weise kann der Hund das Getreide zudem am besten verwerten.

Am besten über Nacht einweichen

Weiterhin sehr wichtig für optimale Verträglichkeit ist es, wenn Du die Haferflocken nicht trocken servierst. Stattdessen solltest Du sie über mehrere Stunden – also z.B. über Nacht – in Wasser einweichen.

Idealerweise kochen

Ebenfalls sehr ratsam ist es, die Flocken vor dem Verzehr zu erhitzen. Viele Rezepte für Menschen schlagen vor, dass Hafer zusammen mit Milch zu einem Brei zu verkochen. Das hat viele Vorteile, leider vertragen Hunde Laktose aber nur sehr bedingt.

Auf Nummer sicher gehst Du, wenn Du die Flocken in Wasser erhitzt. Nach dem Aufkochen solltest Du sie noch ein paar Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen, bevor Du sie abkühlen lässt.

Um den Geschmack zu verbessern, kannst Du auch eine kleine Prise Salz ins Wasser mischen.

Gekonnt ins Futter mischen

Haferflocken können sehr viel bewirken, dafür muss der Hund sie aber auch akzeptieren. Und das ist manchmal leichter gesagt als getan – denn den natürlichen Erwartungen an gesundem Fressen entsprechen sie kaum.

Das bedeutet: Du musst sie dem Vierbeiner erst einmal schmackhaft machen. Sehr bewährt hat sich dabei, die Flocken unters Futter zu mischen. Bei Nassfutter ist das mit Besteck sehr einfach, bei Trockennahrung etwas komplizierter: Hier ist es ratsam, die Kroketten ausnahmsweise vorher einzuweichen.

Sofern dein Hund es verträgt, kannst Du ihm aber zur Abwechslung auch ein spezielles Haferflocken-Menü zusammenstellen, z.B. mit Leber- oder Teewurst.

Haferflocken vom täglichen Futterbedarf abziehen

Haferflocken können eine ganz schöne Kalorienbombe sein. Deshalb solltest Du die Alleinfuttermenge auf jeden Fall entsprechend reduzieren, wenn Du sie verfütterst.

Wie viele Haferflocken verträgt der Hund?

Für Hunde sind Haferflocken eine exzellente Abwechslung im Speiseplan. Allzu sehr übertreiben solltest Du es mit ihnen allerdings nicht. Stattdessen ist es ratsam, bei der Verfütterung gewisse Regeln einzuhalten.

Nur in geringen Mengen empfehlenswert

So sind die Flocken nur in geringen Mengen empfehlenswert: Allgemein wird davon ausgegangen, dass ein Vierbeiner pro 10 Kilogramm Körpergewicht maximal einen Teelöffel pro Tag erhalten sollte.

Das entspricht etwas 2 bis 3 Gramm. Ein mittelgroßer Hund, der 25 Kilogramm auf die Waage bringt, sollte so beispielsweise maximal 6 bis 8 Gramm Haferflocken pro Ration erhalten.

Normalerweise nicht täglich verabreichen

Außerdem sollte ein Hund nicht täglich Haferflocken bekommen. Das könnte den Verdauungstrakt überlasten und außerdem zu viel Energie liefern, so dass der Hund übergewichtig werden könnte.

Generell empfehlen Experten, maximal 2 bis 3 Mal die Woche zu diesem Getreide zu greifen – außerhalb von Schonkost-Diät-Plänen sollten Haferflocken also wirklich eine Ausnahme bleiben.

FAQs

Wenn Du eine getreidefreie Ernährungsweise für deinen Hund bevorzugst, sind Haferflocken keine so gute Idee: Sie gehören nämlich zu den Vollkorn-Getreidesorten und haben, da sie häufig zusammen mit anderen Arten wie Gerste oder Weizen verarbeitet werden, meistens einen leichten Gluten-Anteil.

Im Vergleich zu Roggen, Weize oder Gerste kann Hafer aber ziemlich gut vom Hund verarbeitet werden. Zusammen mit Reis gehören Haferflocken daher zu den verträglichsten und oft sogar verdauungsfördernden Getreidesorten.

Haferflocken sind zwar Getreide, haben aber trotzdem viele positive Eigenschaften für den Hund: Sie enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, sind reich an langkettigen Omega 6 Fettsäuren, fördern die Darmtätigkeit und können sogar dazu beitragen, den Cholesterinspiegel des Vierbeiners zu senken.

Richtig zubereitet (also eingeweicht/gekocht) und in der richtigen Menge können sie beim Hund also viel Gutes leisten.

Getreide gehört nicht zum natürlichen Speiseplan des Hundes und wird deswegen von vielen Besitzern gemieden. Einem gesunden Tier schadet es allerdings zunächst einmal nicht. Sorten wie Haferflocken und Reis können sogar die Verdauung fördern und sind häufiger Bestandteil von Schonkost.

Mittelmäßig empfehlenswert sind Sorten wie Mais und Hirse. Getreide wie Weizen, Gerste, Roggen oder Dinkel enthalten Gluten, was besonders bei einer bestehenden Zöliakie zu Problemen führen kann.

Generell sollte Getreide niemals roh verabreicht werden. Ideal ist die Fütterung in gekochter Form.

Weiterführende Studien & Infos:

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Über den Autor Sven Kohler
Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.