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Immer mehr Hundehalter entscheiden sich dafür, ihren vierbeinigen Freund zu barfen. Das bedeutet, dass das Tier möglichst so ernährt werden sollte wie sein Urahne, der Wolf.
Leider ist so eine Ernährungsweise besonders für unerfahrene Barfer nicht immer frei von Risiken: Experten bemängeln so häufig, dass viele Speisepläne falsch zusammengestellt werden und früher oder später zu Mangelerscheinungen führen.
Um diese Gefahr zu minimieren, gibt es Barf Komplettmenüs. Das sind Alleinfuttermittel, die ganz oder zum größten Teil der natürlichen Futterphilosophie entsprechen. Im folgenden Text findest Du nicht nur mehr Infos zu diesem Thema, sondern auch einen Test und Vergleich der besten 2024 erhältlichen Komplettpakete.
Unser Testsieger
Testsieger in unserem Vergleich ist eindeutig das “Petman BARF-In-One Komplettmenü Ente”. Es hat einen hochwertigen Fleischgehalt von 90 Prozent und überzeugt durch einen sehr ausgeglichenen Energiegehalt. Die weiteren pflanzlichen Zutaten sind sehr ausgewogen und ermöglichen eine vollwertige Komplett-Ernährung.
Aufgrund der Lieferung in einzelnen, genormten Stücken lässt sich das Futter zudem perfekt portionieren und ermöglicht einen sehr genau kalkulierten Speiseplan.
Die besten 5 Barf Komplettmenüs im Test
Petman BARF-In-One Komplettmenü Ente
Eine sehr praktische und hochwertige Lösung ist das “Petman BARF-In-One Komplettmenü Ente”. Es besteht zu 90 Prozent auch sehr feinem und gut deklariertem Entenfleisch.
Das ist zunächst einmal löblich, für ein Komplett Paket aber auch etwas zu viel Fleisch. Da verwundert es kaum, dass sich in der Zutatenliste auch künstliche Zusätze finden.
Daneben enthält es aber auch pflanzliche Zutaten, die sehr viele Bedürfnisse des Vierbeiners abdecken: Kartoffeln sind eine sehr verträgliche Kohlenhydratquelle, Karotten und Spinat bieten sehr viele Vitamine. Äpfel sind nicht nur nährstoffreich, sondern auch mit vielen Ballaststoffen versehen, während Rapsöl besonders reich an Omega 3 Fettsäuren ist.
Praktische, servierfertige Tiefkühl Kroketten
Der Proteingehalt beträgt 11,8 Prozent, 7 Prozent des Futters besteht aus Fetten. Das ist sehr ausgewogen und macht das Futter ideal für Hunde mit normalem Aktivitätsprofil – Gefahr, dass unnötig Übergewicht entsteht, besteht also nicht.
Die Präsentation ist denkbar praktisch: Das Fleisch in Krokettenform aufbereitet und ähnelt in der Verabreichung so Trockenfutter. Ein Stück enthält 25 Gramm – so kannst Du wirklich passgenau portionieren und dem Hund genau das geben, was er täglich braucht.
Es gibt also sehr viele Gründe, die dafür sprechen, diesen Barf Mix zu empfehlen. Gegenargument ist vor allem der Preis: Im Vergleich zu anderen Produkten ist das Petman BARF-In-One Komplettmenü nämlich doch deutlich teurer.
Vorteile
- hochwertiges, gut deklariertes Entenfleisch
- einzelne Stücke, kann hervorragend portioniert werden
- ausgewogener Protein- und Fettgehalt, ideal für normal aktive Hunde
- Gute Mischung aus Obst, Gemüse und Pflanzenöl
Nachteile
- etwas zu hoher Fleischgehalt wird durch Zusätze kompensiert
- sehr teuer
Purus Frischfleisch Menü Rind
Eine weitere praktische Lösung ist das “Purus Frischfleisch Menü Rind”. Es enthält zu 79 Prozent Fleisch – der Muskelfleischgehalt ist mit 39 Prozent ziemlich hoch, weiterhin findet man in der sehr transprarenten Deklaration der Inhaltsstoffe u.a. Herz, Leber und Innereien.
Der Proteingehalt ist mit 14,8 Prozent etwas überdurchschnittlich, der Fettanteil mit mehr als 13 Prozent sehr ausgeprägt. Das alles macht diese Sorte besonders für aktive und agile Vierbeiner interessant. Ist der Hund eher gemütlich, kann das Futter aber auch verstärktes Risiko für Übergewicht mit sich bringen.
Starke Nuggets mit vielen pflanzlichen Zutaten
Das Futter ist eher trocken – es hat einen Feuchtegehalt von 69 Prozent – lässt sich aber sehr gut portionieren. Es hat die Form von Nuggets, die meisten Hunde können die Stücke gut fressen, ohne dass sie sie zu sehr verschlingen müssen.
Sehr gut gelungen ist zudem die pflanzliche Komponente des Menüs: Für ausreichend Kohlenhydrate sorgen die sehr verträglichen Kartoffeln. Pastinaken, Karotten, Rote Bete und Äpfel bieten sehr viele Vitamine und Mineralstoffe, die durch Fleisch allein nicht aufgenommen werden können. Ebenfalls hervorzuheben sind die vielen Öle, die zu einem sehr hohen Gehalt an essentiellen Omega 3 Fettsäuren beitragen.
Eine sehr interessante Mischung also: Wenn dein Hund eher viel Energie braucht, können diese Nuggets eine ausgewogene Komplettlösung sein.
Vorteile
- gute Deklaration, hoher Muskelfleischgehalt
- ausgewogener Kohlenhydrat- und Obst-/Gemüse-Gehalt
- mit vielen Ölen
- einfach portionierbare Nuggets
Nachteile
- für weniger aktive Hunde etwas viel Fett
- eher trocken
Nivoba Pferd Vital Mix
Besonders für Hunde mit wählerischem Verdauungstrakt interessant ist der “Nivoba Pferd Vital Mix”. Dieses Komplettmenü besteht zu 79 Prozent aus gut deklariertem, hypoallergenem und sehr verträglichem Pferdefleisch. Etwa die Hälfte ist dabei Muskelfleisch, der Rest entfällt auf Innereien und Knochen.
Für weitere Vitamine sorgen vor allem Salat, Obst und Gemüse. Ebenfalls sehr interessant ist der enthaltene Micro Mineralien Komplex: Dabei handelt es sich um hochkonzentrierte, sehr gut absorbierbare Mineralstoffe, die bei anderen Barf Fütterungsmethoden umständlich als Nahrungsergänzungsmittel verabreicht werden müssten. Das ist zwar nicht ganz natürlich, dafür aber sehr effektiv.
Verträgliche Lösung mit viel Obst & Gemüse
Barf Puristen wird es wahrscheinlich freuen, dass dieses Futter praktisch ohne Kohlenhydrate auskommt. Viele Ernährungswissenschaftler sind hier aber eher skeptisch – aktive Hunde könnten so manchmal nicht genug Energie bekommen, um sich richtig auszutoben.
Du solltest deinen Liebling also ganz genau beobachten und bei eventuellen Mangelerscheinungen nachsteuern. Das muss aber nicht unbedingt nötig sein, denn der Proteingehalt ist mit 14,8 Prozent überdurchschnittlich hoch.
Somit ist der Nivoba Pferd Vital Mix besonders dann interessant, wenn Du einen ausgewogenen, kohlenhydratfreien Mix aus verträglichem, hypoallergenem Fleisch und viel Obst und Gemüse suchst.
Vorteile
- sehr verträgliches Pferdefleisch
- gute Deklaration
- vergleichsweise viele Proteine
- mit Micro Mineralien
Nachteile
- keine Kohlenhydrate, wird nicht von allen Experten akzeptiert
ProCani BARF Hypoallergen Pferd Menü mit Zucchini
Ein weiteres sehr interessantes Menü besonders für Tiere, die unter Unverträglichkeiten oder Allergien leiden ist das “ProCani BARF Hypoallergen Pferd Menü mit Zucchini”. Es hat einen sehr hohen Fleischgehalt von 90 Prozent, das enthaltene Pferdefleisch wird allgemein als hypoallergen anerkannt.
Der Proteingehalt ist mit 18 Prozent sehr hoch, während das Fleisch mit weniger als 5 Prozent Fett sehr mager ist. Das macht dieses Futter ideal zum Abnehmen. Aktive Hunde mit Normalgewicht könnten aber auch zu wenig Energie abbekommen, denn nicht nur der Fettanteil ist sehr niedrig, auch Kohlenhydrate sind kaum vertreten.
Nährstoffreiches Paket auch für Allergiker
Allerdings hat das Futter einen sehr akribisch zusammengesetzten pflanzlichen Zutatenkomplex: Hier findet man u.a. schonende Zucchini, Pastinaken und sehr viele Kräuter. Auch die vielen pflanzlichen Öle mit vielen Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren sind sehr lobenswert. Angesichts dieser Zusammenstellung wird der eigentlich etwas zu hohe Fleischgehalt fast wieder komplett ausgeglichen.
Mit einem Feuchtegehalt von über 75 Prozent wird der Hund während des Fressens zudem sehr gut hydriert. Etwas schade ist allerdings, dass der ProCani bei der Deklaration etwas intransparent ist – genaue Angaben zur Art des verwendeten Pferdefleischs fehlen leider.
Hier musst Du wohl oder übel dem Hersteller vertrauen. Tust Du dies, ist dieses Komplettmenü aber besonders für übergewichtige Allergiker eine gute Wahl.
Vorteile
- hypoallergen, mit Monoprotein Pferd
- hoher Fleischgehalt
- sehr hoher Protein- und geringer Fettanteil, ideal z.B. zum Abnehmen
- viel Feuchte
- sehr akribisch zusammengesetzte pflanzliche Zutaten
Nachteile
- etwas viel Fleisch, dazu eher ungenau deklariert
- für aktive Hunde wohl zu wenig Fett & Kohlenhydrate
Tackenberg BARF Menü vom Rind
Besonders bei preissensiblen Hundehaltern sehr beliebt ist zudem das “Tackenberg BARF Menü vom Rind”. Der Hersteller ist einer der bekanntesten deutschen Hersteller von Hunde Rohfutter und bietet bereits seit 1975 tiefgekühlte Nahrung für Vierbeiner an.
Das Rinder Menü hat einen Fleischgehalt von 80 Prozent und hat eine sehr knackige Konsistenz, so dass auch das Gebiss der Vierbeiner gefördert wird. Laut Kundenfeedback von Hundehaltern wird das Futter auch sehr gut akzeptiert, es scheint also ziemlich schmackhaft zu sein.
Günstige Komplett-Lösung
Allerdings ist das verwendete Fleisch leider nicht sonderlich hochwertig – weiches Muskelfleisch sucht man so vergebens, stattdessen dominieren Pansen, Maul und Schlund. Darunter kann nicht nur der Nährstoffgehalt etwas leiden, das Futter ist auch ziemlich fettig: Der Gehalt liegt bei 14 Prozent, so dass doch schnell Übergewicht droht.
Erfreulich ist hingegen, dass das Menü auch viel Gemüse enthält. Kohlenhydrate sucht man allerdings vergeblich – das mag einigen Hundehaltern gefallen, viele Tierfreunde werden hier aber auch eine wichtige Energiequelle vermissen.
Somit hat das Tackenberg BARF Menü vom Rind viele gute Ansätze, aber auch ein paar Schattenseiten. Empfehlenswert ist es vor allem, wenn dein Budget eher begrenzt ist, denn es gehört wirklich zu den günstigsten gefrorenen Roh Komplettlösungen, die 2024 auf dem Markt erhältlich sind.
Vorteile
- gute Konsistenz
- laut Aussagen von Hundehaltern sehr schmackhaft
- mit viel Gemüse
- sehr günstig
Nachteile
- Fleisch nicht sonderlich hochwertig
- für manche Hunde vielleicht zu fettig
- Fehlen von Kohlenhydraten umstritten
Was sind Barf Komplettmenüs?
Unter Barf Komplettmenüs versteht man alle Alleinfuttermittel, die der “Barf” Philosophie folgen.
Dieses Ernährungskonzept ist in Grundzügen bereits seit den 1930er Jahren bekannt – seit der Veröffentlichung des Bestsellers “Give Your Dog a Bone” durch den australischen Tierarztes Ian Billinghurst im Jahr 1993 ist die Zahl der Fans und Anhänger aber rapide gestiegen.
Die Abkürzung “Barf” wird meistens als “Biologically appropriate raw food” – auf Deutsch “Biologisch artgerechte Rohfütterung” – verstanden. Darunter versteht man nicht nur die Herkunft der Nahrung, sondern auch das große Vorbild aller Barfer.
Natürliche, an den Bedürfnissen des Wolfes orientierte Ernährungsphilosophie
Denn egal, ob Trocken- oder Frischnahrung, ob aus der Dose oder aus dem Tiefkühlfach – alle Barfer orientieren sich in erster Linie an dem Speiseplan des Wolfes. Er ist der Urahn aller domestizierten Haushunde, trotz jahrtausende langer Trennung teilen beide Arten immer noch etwa 99 Prozent ihrer DNA.
Und was dem Wolf gut tut – so die Meinung vieler Hundeexperten – ist auch gut für den Hund: Barfer versuchen so, den Fress-Alltag der Wildtiere so gut wie möglich nachzubilden. Das Hundefutter nimmt dann sozusagen die Rolle eines Beutetiers ein.
Viel rohes Frischfleisch
Das bedeutet vor allem: Viel rohes Frischfleisch. Wenn ein Wolfsrudel ein Beutetier gerissen hat, fallen sie über eigentlich alles her, was saftig und fressbar ist. Das ist auch bitter nötig, denn in freier Wildbahn wissen die Tiere nicht, wann ihre nächste Mahlzeit auf sie wartet.
Auch beim Barfen wird vor allem auf tierische Proteinquellen gesetzt. Anders als bei Fertigfutter bedeutet das nicht nur leckeres Muskelfleisch, sondern vor allem auch nährstoffreiche Innereien wie Magen, Hals, Lunge und Karkassen.
Im Gegensatz zum wilden Wolf solltest Du deinen Liebling natürlich nicht tagelang hungern lassen – regelmäßige Mahlzeiten gehören auch beim Barfen zum artgerechten guten Ton dazu.
Pflanzliche Nährstoffe zur Ergänzung
Aber auch Wölfe ernähren sich nicht ausschließlich von Fleisch: Auch pflanzliche Nahrungsquellen sind unverzichtbarer Teil ihres Speiseplans.
Nicht nur lesen sie, sofern sie etwas finden, gerne reifes Obst und Beeren auf, sie fressen auch mit Vorliebe den Mageninhalt ihrer Beute. Da Wölfe fast ausschließlich Pflanzenfresser wie Wild, Hase oder Kaninchen reißen, ist dieser voller Obst, Gemüse, Gräser, Kräuter und Hülsenfrüchte.
Die Beute ist dann bereits vorverdaut und kann deshalb leicht gefressen werden. Pflanzliche Nahrungsquellen versorgen den Wolf vor allem mit Vitaminen und Mineralstoffen, die in derartiger Form nicht in reinem Fleisch vorkommen.
Verzicht auf unnatürliche Zutaten & Zusätze
Was die Natur liefert, braucht der Hund nicht auf andere Weise aufnehmen. Deshalb verzichten Barfer weitestgehend auf Futterquellen, die nicht auf dem Speiseplan des Wolfes stehen.
Dazu zählen besonders Kohlenhydrate, die in praktisch jedem industriell hergestellten Hundefutter verarbeitet sind. Vor allem Getreide, das häufig den Ruf hat, Unverträglichkeiten zu verursachen, wird von fast jedem Barfer gemieden.
Außerdem hat ein Barf Futter den Anspruch, jeden Nährstoff auf natürliche Weise bereitzustellen. Im Vergleich zu Fertigfuttern, deren Kleingedrucktes meistens eine ellenlange Liste an künstlich hinzugefügten Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen aufweist, soll dieser fast ausschließlich mit Fleisch, Innereien, Knorpel, Knochen, Obst und Gemüse erfüllt werden.
Die Bestandteile von Barf Komplettmenüs
Barf Komplettmenüs sind Alleinfuttermittel und können deshalb – abhängig vom individuellen Nährstoffbedarf deines Vierbeiners – als vollständige Mahlzeit eingesetzt werden. Entsprechend der Philosophie bestehen sie aus
- etwa 70 bis 80 Prozent tierischen Bestandteilen wie Muskelfleisch, Innereien und Knochen sowie
- ca. 20 bis 30 Prozent pflanzlichen Zutaten.
Gegenteil von Komplettmenüs sind Ergänzungsfutter: Sie bestehen meist ausschließlich aus tierischen oder pflanzlichen Komponenten, können aber auf sich alleine gestellt keine gesunde Ernährung gewährleisten.
Im Folgenden findest Du die wichtigsten Bestandteile eines guten Barf Menüs kurz aufgeschlüsselt.
Muskelfleisch
Unter Muskelfleisch versteht man alle Teile, die einen starken Muskelanteil haben und direkt am Skelett des Beutetieres anliegen. Es stellt sozusagen das Grundgerüst eines jeden Barf Futters dar und ist vor allem für die Protein- und Fettversorgung des Vierbeiners unverzichtbar.
Beispiele hierfür sind Geflügelbrust, Rinderhüfte oder -nacken. Auch Teile wie Maul oder Schlund gehören gewöhnlich zum Muskelfleisch. Herzen sind theoretisch auch dieser Sorte zuzuordnen, werden aber häufig zu den Innereien gezählt.
Einige Muskelfleisch Arten – besonders in Geflügel, aber auch in fettigem Fisch – sind zudem hervorragende Quellen für essentielle Omega 3 Fettsäuren.
Innereien
Zu den Innereien gehören fast alle Organe des Beutetieres. Sehr bekannt und beim Barfen beliebt sind beispielsweise Euter, Niere, Lunge, Magen/Pansen oder Milz.
Gewöhnlich sind Innereien eher protein- und fettarm und daher für die Energieversorgung eher zweitrangig. Sehr wichtig sind sie allerdings aufgrund ihres sehr hohen Vitamin- und Mineralstoffgehaltes: Ein Menü, das reich an Innereien ist, ermöglicht es oft, vollständig auf künstlich hergestellte Nährstoffzusätze zu verzichten.
So sind Innereien beispielsweise hervorragende Quellen für folgende Nährstoffe:
- Vitamin A
- Vitamine B2, B3, B5
- Vitamin C
- Natrium
- Kalium
- Phosphor
- Schwefel
- Eisen
- Kupfer und
- Zink.
Knochen & Knorpel
Eine sehr wichtige Bemessungsgröße bei der Speiseplanung für einen Hund ist der Kalzium-Phosphor-Quotient: Beide Mineralien spielen eine extrem große Rolle beim Knochenbau und der Blutbeschaffenheit des Tieres und sind voneinander abhängig: Ist im Organismus zu viel Kalzium, zieht dieses Phosphor aus dem Körper, ein Phosphorüberschuss hingegen führt zu Kalziummangel.
Das optimale Verhältnis zwischen Kalzium und Phosphor wird in der Fachliteratur meistens mit 1,2 bis 1,4 zu 1 beschrieben. Die Phosphor-Versorgung kann auf natürlichem Wege meistens mit Muskelfleisch und insbesondere Innereien sichergestellt werden.
Bei Kalzium sieht das aber ein wenig anders aus, weshalb viele Hundefutter leider künstliche Zusätze verwenden. Hier kommen Knochen und Knorpel ins Spiel: Zusammen mit Mark und herumgewachsenem Fleisch sind sie eine hervorragende Quelle für dieses Mineral und daher Bestandteil fast jeder Barf Zusammenstellung.
Obst, Gemüse & Kräuter
Allerdings ist Fleisch nicht alles: Für eine ausgewogene Ernährung braucht der Hund auch pflanzliche Bestandteile. Dazu gehören besonders Obst, Gemüse und Kräuter.
Sie ergänzen den Vitamin- und Mineralstoffbedarf des Vierbeiners und liefern so beispielsweise viele Vitamine A, C und E sowie Substanzen wie Eisen, Kupfer, Mangan und Zink. Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Linsen liefern zudem pflanzliche Eiweiße.
Pflanzliche Inhalte spielen zudem eine sehr große Rolle bei der Verdauung: Sie enthalten sehr viele Ballaststoffe und halten so den Magen-Darm-Trakt in Schwung.
Pflanzliche Bestandteile in Barf Komplettmenüs sind bereits für den sofortigen Verzehr vorbereitet. Solltest Du Obst oder Gemüse nachdosieren wollen, solltest Du allerdings aufpassen, dass es nicht schädlich für den Vierbeiner ist.
Pflanzliche & tierische Öle
Eine sehr wichtige natürliche Ergänzung können zudem pflanzliche und tierische Öle sein. Dazu gehören beispielsweise Lebertran, Fischöl oder Sonnenblumen-, Borretsch-, Raps- oder Leinöl.
Sie enthalten vor allem Vitamine und essenzielle Fettsäuren, die der Hund nicht selber produzieren kann. So sind derartige Öle z.B. eine ausgezeichnete Quelle für
- Vitamin D3 (Lebertran)
- Vitamin E (pflanzliche Öle)
- Omega 3 Fettsäuren (vor allem Fischöl und pflanzliche Varianten) und
- Omega 6 Fettsäuren (insbesondere in Pflanzenöl).
Portionierung von Barf Mahlzeiten
Im Vergleich zu Nassfutter oder Trocken-Kroketten musst Du beim Barfen ganz besonders auf die richtige Portionierung achten: Aufgrund des hohen Fleischgehaltes enthält die Nahrung nämlich ganz schön viele Kalorien – zu viel kann demnach sehr schnell zu Übergewicht führen.
Wenn Du herkömmliche Sorten gewöhnt bist, wirst Du wahrscheinlich zunächst einmal dazu tendieren, mehr zu geben als nötig. Das liegt daran, dass Barf praktisch ohne unnötige Füllstoffe auskommt – was im Futter ist, kann also vom Hund auch verwertet werden.
Für erwachsene Tiere mit normalem Ernährungszustand sollte ein ausgeglichenes Barf Futter etwa 2 Prozent des Körpergewichts umfassen: Wenn dein Vierbeiner also 25 Kilogramm wiegt, bräuchte er eine tägliche Ration von etwa 500 Gramm. Bei starkem Untergewicht ist es möglich, bis zu 3 Prozent zu geben.
Barf Diät bei Übergewicht
Bei Übergewicht solltest Du vorsichtig sein und die Barf Futtermenge nicht stark reduzieren. Stattdessen kann es hilfreich sein, weniger Muskelfleisch und mehr Innereien zu verabreichen. So beugst Du Mangelernährung vor. Du solltest das Vorgehen aber auf jeden Fall mit dem Tierarzt absprechen.
Lieber mehrere kleine Mahlzeiten als eine große
Barf Portionen sind so klein aber fein – unterschätzt werden sollten sie aber auf keinen Fall: Zwar kommen funktionierende Verdauungstrakte gut mit Rohfleisch klar – sie stellen aber dennoch eine etwas größere Belastung dar als vorgegartes oder getrocknetes Fertigfutter. Weiterhin sind die Vierbeiner dann um einiges mehr mit dem Kauen und Verschlingen beschäftigt.
Um den Magen-Darm-Trakt nicht zu überfordern, ist es deshalb empfehlenswert, lieber mehrere kleine Mahlzeiten zu geben: Wenn der Hund bis jetzt eine Fressenszeit täglich gewöhnt ist, kannst Du diese also z.B. auf zwei strecken.
Leckerlis in die Futterration mit einbeziehen
Wenn dein Hund zwischendurch Leckerli gewohnt ist, musst Du diese unbedingt in die tägliche Futtermenge mit einberechnen, weil sonst schnell Übergewicht droht. Sehr empfehlenswert sind dann spezielle Barf Snacks. Aber auch gesunde Alternativen wie eine rohe Karotte entsprechen der Futterphilosophie und sind dazu nicht nur gesund, sondern auch kalorienarm.
Arten von Barf Menüs
Barf Menüs sind in verschiedenen Varianten erhältlich. Das bezieht sich nicht nur auf die Zutaten, sondern auch auf die Zubereitungsart. Hier sind vor allem folgende Formen verbreitet.
Barf Frost Menüs
Am weitesten verbreitet und besonders von Puristen geschätzt sind Barf Frost Menüs. Dabei handelt es sich um einen tiefgefrorenen Rohfleisch Mix mit pflanzlichen Zutaten, der zu Hause im Gefrierfach gelagert werden kann.
Sobald eine Mahlzeit ansteht, kann das Menü aufgetaut werden – entweder über mehrere Stunden im Kühlschrank oder schnell im Wasserbad.
Barf Trockenmahlzeiten
Etwas umstritten unter Barfen sind Trockenmahlzeiten. Sie sind entweder als Kroketten oder als Schale erhältlich, deren Inhalt – ähnlich wie bei einer Instantsuppe – dann mit Wasser aufgeweicht und essbar gemacht wird.
Fleisch und pflanzliche Zutaten sind dabei getrocknet und konzentriert. Somit macht es auf den ersten Blick nicht den Eindruck eines Beutetiers. Allerdings ist Trocken Barf um einiges schonender und naturnaher als Fertig-Kroketten. Genutzt werden diese Menüs vor allem als praktische und flexible Alternative.
Barf Nass-Alleinfutter
Weiterhin gibt es auch besonders naturbelassene Feuchtnahrung zur Alleinfütterung, die als Barf Nahrung gekennzeichnet ist. Auch diese Form wird nicht von allen Barfern geschätzt – denn Dosenfutter muss gegart sein und ist daher niemals richtig roh.
Der Grat zwischen Dosen Barf und herkömmlichem Nassfutter ist also sehr schmal – dennoch gibt es viele Hundefreunde, welche aufgrund der hohen Hygienestandards, einfachen Verabreichung und langer Haltbarkeit sehr gerne auf Dosen setzen.
Die Kaufkriterien
Komplettmenüs sind wohl die einfachste Möglichkeit, den Hund regelmäßig, sicher und ohne größeren Aufwand zu barfen. Das haben auch viele Hersteller erkannt – die Anzahl der Alleinfutter Angebote wächst also ständig, so dass Du eine ziemlich große Auswahl hast.
Das bedeutet auch, dass Du vor dem Kauf einiges an Überlegungen anstellen solltest. Denn je nach Ansprüchen deines Vierbeiners und auch nach praktischen Aspekten könnte ein anderes Komplettmenü das beste für dich sein.
Deshalb ist es ratsam, bei der Suche insbesondere auf die folgenden Kaufkriterien zu achten.
1
Art des Futters
Die erste Frage, die Du dir stellen musst, ist, welche Barf Art Du verwenden möchtest. Wenn Du es mit der Philosophie sehr ernst meinst, wirst Du dich wahrscheinlich für Frostfutter entscheiden. Dabei solltest Du aber bedenken, dass dieses sehr viel Platz im Gefrierfach beansprucht und auch hygienisch – nicht alle Keime werden durch Minusgrade abgetötet – bei vielen Experten umstritten ist.
Eine praktischere, aber nicht unbedingt reine Barf Lösung sind dann Trocken- und Nassfutter. Sie eignen sich auch hervorragend zum Einstieg oder zum Teil Barfen – also einer Kombination zwischen naturbelassener Nahrung und konventioneller Fertigkost.
2
Tierische Proteinquellen
Sehr wichtig ist auch die Wahl des Fleischs: Generell wird dazu geraten, pro Mahlzeit idealerweise nur eine Proteinquelle zu verwenden. Monoprotein Futter kommt nicht nur der Wildnis sehr nahe (ein Wolf reißt eigentlich immer nur ein Tier gleichzeitig), sondern gilt auch als besonders gut verdaulich und verwertbar.
Sehr weit verbreitet sind dabei Rind und Geflügel, wobei ersteres generell eher für sportliche Tiere und letzteres für normal aktive Hunde empfohlen wird. Allerdings gibt es auch andere Sorten, die sehr interessant sein können.
Besonders bei Unverträglichkeiten oder Futtermittelallergien haben sich dann hypoallergene Proteinquellen wie Lamm, Pferd oder Kaninchen sehr bewährt.
3
Verhältnis Fleisch-pflanzliche Inhaltsstoffe
Hauptbestandteil eines jeden Komplettmenüs sollte Fleisch sein. Daneben muss es immer auch pflanzliche Zutaten enthalten, um den Hund mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen und um eine gute Verdauung zu gewährleisten.
Im Regelfall sollte der Fleischgehalt zwischen 70 und 80 Prozent betragen, pflanzliche Nährstoffe machen dementsprechend 20 bis 30 Prozent des Menüs aus.
Gelegentlich sind auch höhere Fleischanteile zu beobachten – das kann aufgrund hervorragend ausgewählter pflanzlicher Zutaten angebracht sein, häufig enthalten diese Menüs aber auch wenige ausgewählte künstliche Vitamin- und Mineralstoff-Zusätze, was dem Barf Gedanken etwas widerspricht.
4
Kohlenhydratquellen
Viele Barfer sprechen sich strikt gegen Kohlenhydrate im Hundefutter aus. Allerdings gibt es ernährungswissenschaftlich gesehen kein striktes Argument gegen sie: DNA Analysen des Hundes haben nämlich ergeben, dass domestizierte Vierbeiner eine deutlich höhere Stärketoleranz aufweisen als Wölfe, weshalb die Verfütterung durchaus artgerecht ist.
Ob Du dich für Kohlenhydrate als schnelle Energiequelle entscheidest, bleibt also dir überlassen. Empfehlenswert sind dann aber insbesondere Menüs, die schonende Zutaten wie z.B. Kartoffeln enthalten.
5
Zusammensetzung des Fleischs
Das Fleisch ist idealerweise transparent deklariert und mit Prozentzahlen versehen. Dabei sollten allgemeine Angaben (z.B. 100% Rindfleisch) am besten gemieden werden, denn so lässt sich keine seriöse Aussage über den Nährwert eines Menüs geben – unerwünschte Mangelerscheinungen können dann drohen.
Stattdessen besteht ein ausgewogenes Barf Komplettmenü sowohl aus Muskelfleisch als auch aus Innereien und knorpel-/knochenhaltigen Teilen. So verfügt es über Proteine, Fette, Vitamine und Mineralien. Eiweiß- und Fettgehalt sollte möglichst nach Aktivitätslevel des Hundes gewählt werden, zum Abnehmen eignen sich besonders Mischungen mit hohem Innereien-Anteil.
Sofern dein Hund über ein gutes Gebiss verfügt und nicht zum Schlingen neigt, kann das Fleisch gerne in ganzen Teilen verarbeitet sein. Ansonsten – auch, wenn Du eine sehr exakte Portionierung wünschst – sind kleinere Nuggets oder gewolftes Fleisch eine sehr gute Option.
Die Vorteile
Ausgeglichenes Alleinfuttermittel nach Barf Philosophie
Ein großer Vorteil von Barf Komplettmenüs ist, dass es sich bei ihnen um ein Alleinfuttermittel handelt. Das ist vor allem praktisch: Im Regelfall musst Du dich nicht darum kümmern, verschiedene Fleischarten, Obst, Gemüse, Kräuter und Öle zusammen zu mischen – alles ist bereits vorbereitet.
Das ist sehr praktisch: Ein großes Argument gegen Barfen – der hohe Zeitaufwand – wird so entkräftet.
Geringere Gefahr einer Mangelernährung
Weiterhin stellt ein Komplettmenü eine gute Mindestversorgung des Hundes sicher: Die tierischen und pflanzlichen Bestandteile sorgen dafür, dass das Tier bei normalen Ansprüchen nicht nur genug Proteine und Fette bekommen, sondern auch ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente aufnehmen.
Beim Zusammenmischen von einzelnen Komponenten ist es außerdem eher schwierig, den Gesamtnährwert des Futters zu bestimmen: Du hast dann z.B. den Fettgehalt einer Fleischsorte, wie hoch er in Kombination mit Obst und Gemüse ist, ließe sich aber nur pi mal Daumen abschätzen.
Komplettpakete hingegen geben feste Nährwerte an, so dass Du genau weißt, was in einer Mahlzeit enthalten ist.
Oft günstiger als einzeln gekaufte Teilkomponenten
Im Vergleich zum selbstständigen Mischen von Barf Zutaten ist außerdem der Preis von Komplettmenüs meistens konkurrenzlos günstig: Du tust also nicht nur etwas für eine ausgeglichene Ernährung, sondern hilfst auch deinem Geldbeutel auf die Sprünge.
Die Nachteile
Allerdings haben Komplettmenüs, die der Barf Philosophie entsprechen, auch einige kleine Nachteile, über die Du dir bewusst sein solltest.
Erschwert passgenaue Ernährung
So kaufst Du dir mit einem Menü zwar eine praktische Fertigmischung, eigene Akzente setzen kannst Du dann aber kaum noch: Sollte dir ein Angebot mit Ausnahme einer Zutat gefallen, ist es also nur möglich, diese zähneknirschend zu akzeptieren oder nach einem anderen Futter zu suchen.
Das konterkariert ein wenig einen der großen allgemeinen Vorteile des Barfens, nämlich dem der wirklich passgenauen Ernährung. Wenn Du einen wirklich individuellen Speiseplan erstellen willst oder musst, ist dies also nur mit einzeln gekauften und dann zusammen gemischten Zutaten möglich.
Frostfutter hygienisch umstritten
Ferner besteht der Großteil des Komplettmenü Angebotes aus Frostfutter, das unter Experten alles andere als unumstritten ist: Tiefgekühlt ist es zwar deutlich länger haltbar als rohes Frischfleisch, Keime werden dadurch aber nicht zuverlässig abgetötet.
Das kann zur Folge haben, dass der Hund verunreinigtes Fleisch frisst. Die damit verbundenen Bakterien, Parasiten oder sogar Viren können dann im Einzelfall gesundheitliche Probleme nach sich ziehen. Deshalb solltest Du das Barfen auch auf jeden Fall mit regelmäßigen Tierarztbesuchen verbinden.
FAQs
Unter Fertigbarf versteht man Barf Komplettmenüs, die als Alleinfuttermittel konzipiert sind. Normalerweise bestehen sie zu 70 bis 80 Prozent aus Fleisch und zu 20 bis 30 Prozent aus pflanzlichen Zutaten.
Die tierischen Bestandteile sind meist so zusammengesetzt, dass sowohl Muskelfleisch als auch Innereien und Knochen Verwendung finden – so wird Mangelernährung vorgebeugt und der Vierbeiner erhält viele natürliche Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
Im Vergleich zur Mischung einzelner Komponenten hat ein Fertigbarf Menü den großen Vorteil, dass praktisch alle wichtigen Nährstoffgruppen ausreichend berücksichtigt worden sind. Das reduziert die Gefahr einer Mangelernährung ungemein.
Im Einzelfall kann es aber trotzdem passieren, dass ein Komplettpaket nicht alle Nährstoffe enthält, die dein Hund im Einzelfall braucht. Du solltest dir also unbedingt die Zutatenliste genau durchlesen und bei Bedarf weitere Zutaten hinzu mischen oder ein anderes Produkt wählen.
In unserem Test und Vergleich konnte besonders das “Petman BARF-In-One Komplettmenü Ente” überzeugen.
Das Frostfutter enthält sehr hochwertiges Monoprotein Fleisch, wobei auch Knochen und Innereien nicht zu kurz kommen.
Viele hochwertige pflanzliche Zutaten runden den sehr positiven Gesamteindruck dieses Alleinfuttermittels ab.
Weiterführende Studien & Infos:
- [1]: https://www.zooplus.de/magazin/hund/hundeernaehrung/barf-fuer-hunde-ist-das
- [2]: https://barfenhund.de/
- [3]: https://www.tierarzt-schmitten.de/tierisch-aktuelles/barfen-pro-und-contra-zum-fest-der-liebe-und-des-futterns/
- [4]: https://www.tierklinik-oberhaching.de/blog/gesundheit/barfen-natuerlich-artgerecht/
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