Hund bellt, wenn er alleine ist – Was tun?

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Kein Hund ist gern alleine. Aber während die meisten Tiere es akzeptieren, dass die menschlichen Familienmitglieder manchmal außer Haus sind, fällt das anderen um einiges schwieriger.

Sobald sie einsam sind, bellen, jaulen und winseln diese Hunde dann fast ununterbrochen. Das bricht nicht nur unsere Herzen, sondern kann auch zu einer enormen Lärmbelästigung werden.

Im folgenden Artikel erkläre ich dir, warum viele Hunde bellen, wenn sie alleine sind. Und für die Lösung dieses Problems habe ich dir 5 praktische und einfache Tipps zusammengestellt.

Häufige Ursachen

Die meisten Hunde kommen gewisse Zeit ganz gut alleine klar. Zu lange sollte man sie aber nicht unbeaufsichtigt im Haus/in der Wohnung lassen – Experten empfehlen für erwachsene Tiere meistens maximal 4 Stunden.

Wenn dies nicht so ist, gibt es meistens handfeste Gründe dafür.

Der Hund hat Trennungsangst

Häufig ist ein seelisches Trauma der Vergangenheit dafür verantwortlich, dass der Hund keinen Moment ohne seinen Besitzer auskommen möchte.

Experten sprechen dann auch von Trennungsangst: Sie stammt häufig von vorherigen schlechten Erfahrungen. Hunde aus dem Tierheim, die ausgesetzt wurden, haben so beispielsweise ständig Angst, dass das aufs Neue passieren könnte.

Diese Trennungsangst äußert sich dann in Nervosität und Angst. Bellen ist dann kein Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen, sondern vielmehr Ausdruck von Panik und Unruhe.

Stark ausgeprägter Meutetrieb

Aber auch gut erzogene Hunde ohne traumatische Erfahrungen können alleine dazu neigen, ständig bellend nach dem Besitzer zu fragen. In vielen Fällen sind das Tiere, bei denen der Meutetrieb sehr ausgeprägt ist.

Darunter versteht man das natürliche Verlangen des Hundes, seinem Rudel zu folgen. Ist dieses (also seine menschliche Ersatzfamilie) nicht da, sucht er es. Das Bellen sind dann eher Signale, die Du als seine erste Bezugsperson erwidern sollst.

Ausdruck von Langeweile

Manchmal ist Bellen aber auch Ausdruck von schierer Langeweile. Wenn der Hund sich körperlich oder geistig nicht gefordert fühlt, beginnt er, zu bellen. Und in einem leeren Haus ohne Menschen oder andere Tiere kann es schnell öde werden.

Je nach Ausprägung des Bellens kann Einsamkeit sehr problematisch sein: Zum einen beschweren sich schnell die Nachbarn über diese Lärmbelästigung. Andererseits solltest Du auch den Gemütszustand des Hundes ernst nehmen, in manchen Fällen kann zu viel Zeit alleine sogar eine handfeste Hundedepression verursachen.

5 praktische Tipps gegen Bellen wegen Einsamkeit

Damit dies nicht geschieht und Du, dein Vierbeiner und deine Umgebung Ruhe haben, solltest Du die Ursachen sanft bekämpfen. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen.

1

Hund Schritt für Schritt an Zeit alleine gewöhnen

Hunde haben kein Zeitgefühl wie wir Menschen, weshalb jede Trennung sehr schmerzhaft für die Vierbeiner ist. Um die Effekte zu lindern, ist es ratsam, das Tier nicht sofort längere Zeit sich selbst zu überlassen.

Verlasse also zunächst nur kurz für wenige Minuten das Haus und begrüße deinen Liebling danach herzlich. So merkt der Hund, dass alles in Ordnung ist. Schritt für Schritt bleibst Du dann die nächsten Tage immer etwas länger weg – der Trennungseffekt kann so gelindert werden – besonders, wenn ein starker Meutetrieb Ursache für das Bellen ist.

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2

Geduldsspiele spielen

Auch eine spielerische Lösung ist ein guter Weg, den Hund aufs zeitweilige Alleinsein zu konditionieren. Vorteil davon ist, dass das Tier sich nicht bestraft fühlt, sondern im Gegenteil für gutes Verhalten belohnt wird.

Hierfür verlässt Du den Raum, so dass der Vierbeiner alleine im Zimmer ist. Solange er bellt, solltest Du nicht zurückkehren – erst, wenn der Hund ruhig ist, kommst Du wieder. Für sein braves Verhalten kriegt er dann etwas Leckeres zur Belohnung, so wird das Warten zum positiven Geduldsspiel.

3

Das Haus auf unterschiedliche Weisen verlassen

Hunde sehen mehr, als man manchmal denkt. So haben die Vierbeiner das Talent, feste Tagesabläufe sehr gut zu erfassen. Wenn Du dir z.B. jeden Tag vor dem Verlassen des Hauses die Schuhe ausziehst, weiß der Hund, dass er jetzt Grund hat, wegen Einsamkeit traurig zu sein.

Wenn Du deine Routine für deinen Liebling unberechenbar erscheinen lässt, wird der Auslösereiz abgeschwächt. Variier’ also am besten täglich, wie Du das Haus verlässt. So kannst Du einen Tag z.B. zuerst die Jacke und dann die Schuhe anziehen und später zunächst die Schuhe und erst im Treppenhaus die Jacke.

4

Dem Hund Beschäftigung bieten

Gegen Langeweile hilft vor allem Beschäftigung: Es ist also einen Versuch wert, dem Tier etwas Spielzeug zu geben. Damit er auch dann noch ausgelastet ist, nachdem es ihn nicht mehr interessiert, solltest Du ihm immer wieder neue oder lange nicht mehr genutzte Spielsachen geben.

5

Antibellhalsband mit Sensor

Manche Hundehalter machen auch mit Antibellhalsbändern gute Erfahrungen. Das sind Halsbänder, die meistens mit einem Sensor ausgerüstet sind: Sobald der Hund bellt, kriegt er automatisch ein Signal (z.B. einen leichten Impuls, einen Ultraschallton oder etwas Spray), das für ihn unangenehm, aber ungefährlich ist. So wird das Tier darauf konditioniert, das Bellen zu unterlassen.

Für uns Menschen ist das eine gute und häufig auch sehr effektive Lösung. Allerdings solltest Du bedenken, dass die Problemursachen (z.B. psychische Komplikationen) damit nicht bekämpft werden.

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Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.