Hundefutter ohne tierische Nebenerzeugnisse: Die Top 3 für 2024

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Wenn Du auf der Verpackung den Begriff “tierische Nebenerzeugnisse” liest, kriegst Du vielleicht zunächst einen Schreck: Ganz so schlimm ist es aber nicht, denn zu diesen Nebenprodukten gehören nicht nur Schlachtabfälle, sondern auch viele sehr sinnvolle Zutaten.

Allerdings gibt es auch einige Tierfreunde, die derartige Substanzen lieber meiden wollen. Diese können dann aus einigen Sorten wählen, die ganz auf tierische Nebenerzeugnisse verzichten.

Im folgenden Artikel erfährst Du, worauf Du bei der Suche dann besonders achten solltest. Weiterhin findest Du einen Test und Vergleich der meiner Ansicht nach besten derartigen Produkte, die 2024 erhältlich sind.

Unser Testsieger

Als bestes Hundefutter, das komplett ohne tierische Nebenerzeugnisse auskommt, konnte die Sorte “RAW Nature Trockenfutter Adult” überzeugen. Die Kroketten sind kaltgepresst, anscheinend sehr schmackhaft und bestehen laut Herstellerangaben ausschließlich aus Muskelfleisch und weiteren nicht tierischen Zutaten.

Die Sorte wird als sehr verträglich gelobt. Aufgrund des ausgeglichenen Energiegehaltes eignet sie sich insbesondere für normal aktive Hunde und Vierbeiner, die sich auf Diät befinden.

Die besten Hundefutter ohne tierischen Nebenerzeugnisse im Vergleich

Produktname
Empfehlung
RAW Nature Trockenfutter Adult
O’Canis Strauß Traditionell
Preistipp
Tackenberg Pferdefleisch Premium
RAW Nature Trockenfutter Adult | Natürlich Kaltgepresst | Getreidefreies Hundefutter | Vollwertkost | Muskelfleisch | hoher Fleischanteil | ohne künstliche Zusätze | für ausgewachsene Hunde (12 kg)
TACKENBERG Barf Pferdefleisch für Hunde - 14 x 500 g - leckeres Frostfleisch als Hundefutter in Premiumqualität - geeignetes Gefrierfutter für deinen Vierbeiner - ohne Zusatzstoffe
Art
Trockenfutter
Nassfutter
Tiefkühlfutter
Fleisch
Huhn
Strauß
Pferd
Fleischgehalt
33 %
50 %
99 %
weitere Inhaltsstoffe
Kartoffeln, Erbsen, Rüben, Pastinaken, Fisch- & Hanföl, Algen, Kräuter, Ei, Trockenmoor
Brühe, Karotten, Kürbiskerne, Aprikosen
keine
Zusätze
u.a. Vitamine A, B2, B6, B7, B9, B12, C, D3, E, Kalzium, Cholinchlorid, Kupfer, Mangan, Zink
keine
Kalzium
Proteingehalt
26 %
18,1 %
k.A.
Fettgehalt
10,2 %
2,6 %
k.A.
Rohaschegehalt
7,3 %
0,61 %
k.A.
Rohfasergehalt
3,5 %
unter 0,5 %
k.A.
Feuchte
k.A.
75,9 %
k.A.
Größe
5 oder 12 kg
4 x 300 g
14 oder 28 x 500 g
Empfehlung
Produktname
RAW Nature Trockenfutter Adult
RAW Nature Trockenfutter Adult | Natürlich Kaltgepresst | Getreidefreies Hundefutter | Vollwertkost | Muskelfleisch | hoher Fleischanteil | ohne künstliche Zusätze | für ausgewachsene Hunde (12 kg)
Art
Trockenfutter
Fleisch
Huhn
Fleischgehalt
33 %
weitere Inhaltsstoffe
Kartoffeln, Erbsen, Rüben, Pastinaken, Fisch- & Hanföl, Algen, Kräuter, Ei, Trockenmoor
Zusätze
u.a. Vitamine A, B2, B6, B7, B9, B12, C, D3, E, Kalzium, Cholinchlorid, Kupfer, Mangan, Zink
Proteingehalt
26 %
Fettgehalt
10,2 %
Rohaschegehalt
7,3 %
Rohfasergehalt
3,5 %
Feuchte
k.A.
Größe
5 oder 12 kg
Produktname
O’Canis Strauß Traditionell
Art
Nassfutter
Fleisch
Strauß
Fleischgehalt
50 %
weitere Inhaltsstoffe
Brühe, Karotten, Kürbiskerne, Aprikosen
Zusätze
keine
Proteingehalt
18,1 %
Fettgehalt
2,6 %
Rohaschegehalt
0,61 %
Rohfasergehalt
unter 0,5 %
Feuchte
75,9 %
Größe
4 x 300 g
Preistipp
Produktname
Tackenberg Pferdefleisch Premium
TACKENBERG Barf Pferdefleisch für Hunde - 14 x 500 g - leckeres Frostfleisch als Hundefutter in Premiumqualität - geeignetes Gefrierfutter für deinen Vierbeiner - ohne Zusatzstoffe
Art
Tiefkühlfutter
Fleisch
Pferd
Fleischgehalt
99 %
weitere Inhaltsstoffe
keine
Zusätze
Kalzium
Proteingehalt
k.A.
Fettgehalt
k.A.
Rohaschegehalt
k.A.
Rohfasergehalt
k.A.
Feuchte
k.A.
Größe
14 oder 28 x 500 g

RAW Nature Trockenfutter Adult

Wenn Du auf tierische Nebenerzeugnisse verzichten möchtest, ist das “RAW Nature Trockenfutter” eine hervorragende Wahl. Die kaltgepressten Kroketten ermöglichen es dir, deinen Hund überall auf praktische Weise und ohne minderwertige tierische Teile mit Nahrung zu versorgen.

Eingesetzt wird dabei gemahlenes Muskelfleisch vom Huhn, das etwa ein Drittel der Pellets ausmacht. Der Proteingehalt ist mit 26 Prozent eher hoch, gleichzeitig ist das Futter ziemlich mager, der Fettanteil beträgt gerade einmal etwas über 10 Prozent.

Somit lässt sich die Sorte sowohl für normal aktive Hunde als auch für Tiere, die eine schlanke Linie bekommen sollen, einsetzen. Mit einer leichten Fett-Supplementierung eignet es sich auch für aktive Vierbeiner.

Vorwiegend natürlich zusammengesetztes, praktisches Trockenfutter

Die Mischung ist getreidefrei, als Kohlenhydratquelle werden vor allem Kartoffeln verwendet. Die weiteren Zutaten machen größtenteils einen sehr guten Eindruck, so findet man nicht nur viel Gemüse, Algen und Kräuter, sondern auch einen beträchtlichen Anteil an pflanzlichen und tierischen Ölen. Etwas störend wirkt aber die Präsenz von Cholinchlorid, das als künstlich produzierter Zusatz keinen sehr guten Ruf unter Tierfreunden genießt.

An der Verträglichkeit scheint dies aber nicht viel zu ändern: In Erfahrungsberichten loben Hundehalter immer wieder die wirklich sanfte Wirkung des Futters auf die Verdauung. Oft wird die Sorte so auch bei vermeintlich “hoffnungslosen Fällen”, z.B. adoptierten Straßenhunden mit starken Magen-Darm-Problemen, verwendet.

Auch der Geschmack weiß augenscheinlich, zu überzeugen. Solltest Du also ein besonders schonendes Trockenfutter mit ausschließlich Muskelfleisch suchen, ist diese RAW Nature Variante eine erstklassige Wahl!

Vorteile

  • praktisches, kaltgepresstes Trockenfutter
  • getreidefreie Mischung mit vielen Ölen
  • guter Proteingehalt, gleichzeitig vergleichsweise mager
  • laut Erfahrungsberichten sehr verträglich, wird auch gerne bei “hoffnungslosen Fällen” eingesetzt

Nachteile

  • enthält auch eher umstrittenes Cholinchlorid

O’Canis Strauß Traditionell

Ein sehr beliebtes Nassfutter in einem gediegenen, transparenten Glas, das vollkommen auf tierische Nebenerzeugnisse verzichtet, ist die Sorte “O’Canis Strauß Traditionell”. Dabei handelt es sich um eine hypoallergene Variante, die ausschließlich auf Muskelfleisch vom Strauß setzt. Der Fleischgehalt beträgt dabei etwa 50 Prozent.

Weiterhin enthält die Sorte noch einen angemessenen Anteil an Obst und Gemüse. Optimal wäre es allerdings, wenn dieser noch höher wäre, stattdessen bietet O’Canis einen doch eher hohen Brühegehalt von über 40 Prozent, der zudem hinsichtlich der Herkunft auch noch ziemlich unklar deklariert ist.

Hypoallergenes Nassfutter

Laut Erfahrungsberichten ist der Geschmack des Futters wohl extrem gut: Praktisch alle Hundehalter loben, dass der Napf wirklich sehr schnell geleert wird, manche vermuten sogar, dass sich die Sorte auch beim menschlichen Verzehr sehr gut machen würde. Auch die Verträglichkeit wird immer wieder hervorgehoben.

Für Feuchtnahrung ist der Proteingehalt sehr hoch, er beträgt über 18 Prozent, gleichzeitig ist der Fettanteil mit gerade einmal 2,6 Prozent ziemlich klein ausgefallen. O’Canis bewirbt die Sorte als Alleinfuttermittel, ich bin diesbezüglich aber etwas skeptisch: So liegt der Kalzium-Phosphor-Quotient bei 2,63 – auf Dauer ist das viel zu viel, als Ausgleich solltest Du die Mischung am besten mit hochwertigen Innereien supplementieren.

Dann kann dieses Futter aber auch eine sehr hochwertige und hypoallergene Gourmet-Lösung sein. Auf Dauer musst Du allerdings auch ein ziemlich großzügiges Budget einplanen, die “Strauß Traditionell” Nahrung gehört nämlich wirklich zu den teuersten Angeboten ohne tierische Nebenerzeugnissen, die [year| erhältlich sind.

Vorteile

  • hypoallergenes Futter mit Straußenfleisch
  • schicke Verpackung, transparentes Glas
  • mit gutem Obst- & Gemüseanteil
  • laut Erfahrungsberichten schöner Geschmack

 

Nachteile

  • enthält verhältnismäßig viel zu viel Kalzium
  • vergleichsweise viel Brühe, Herkunft nicht zu 100% deklariert
  • sehr hochpreisig

Tackenberg Pferdefleisch Premium

Ebenfalls ein sehr gerne gekauftes Futtermittel ohne tierische Nebenerzeugnisse ist die tiefgekühlte Sorte “Tackenberg Pferdefleisch Premium”. Dabei handelt es sich augenscheinlich um fast einhundertprozentiges Pferdefleisch, das gewürfelt und gewolft abgepackt wurde.

So lässt es sich aufgetaut sehr einfach portionieren. Für eine ausgewogene Mineralversorgung sorgt zugegebenes Kalzium.

Das Fleisch stammt aus regionaler norddeutscher Freilandhaltung. Aufgrund der hypoallergenen Eigenschaften von Pferd eignet es sich auch gut für Allergiker. Es ist vergleichsweise mager, so dass es auch für Hunde, die auf Diät sind oder sich nur wenig bewegen passt.

Schmackhafte Tiefkühlkost

Sehr gelobt wird der Geschmack des Tiefkühlfutters: In Erfahrungsberichten wird immer wieder die hohe Akzeptanz bei den Vierbeinern hervorgehoben. Allerdings solltest Du vor dem Kauf bedenken, dass ein Vorratspack – Tackenberg verkauft entweder 14 oder 28 Stück des Futters – im Gefrierfach ganz schön viel Platz wegnimmt.

Auch die Nährstoffangaben lassen leider etwas zu wünschen übrig – wichtige Infos fehlen leider, da der Hersteller nicht mehr angibt als nötig. Allgemein würde ich dazu raten, das pure Fleisch eher als Bestandteil eines Barf Menüs mit weiteren pflanzliche Zutaten zu geben.

Sehr erfreulich ist allerdings, dass das “Pferdefleisch Premium” von Tackenberg vergleichsweise günstig ist – somit ist es auch für kleinere Budgets noch durchaus erschwinglich.

Vorteile

  • Pferdefleisch aus regionaler Freilandhaltung, auch für viele Allergiker geeignet
  • mit Kalzium für Mineralversorgung
  • vergleichsweise mager
  • Geschmack wird von den meisten Hundehaltern sehr gelobt

Nachteile

  • sehr ungenaue Deklaration
  • benötigt viel Platz im Gefrierfach

Tierische Nebenerzeugnisse – kontrovers diskutiert

Wenn es um die Bezeichnung “tierische Nebenerzeugnisse” geht, schrecken viele Halter von Vierbeinern sofort auf: Einige halten sie für den Inbegriff von mangelhafter Qualität in der Hundeernährung und wollen sie dementsprechend um jeden Preis meiden.

Dann werden Sorten gesucht, die ohne derartige Zutaten auskommen. Allerdings haben tierische Zutaten, die nicht unter die Definition für Fleisch fallen, auch ihre positiven Seiten und sollten nicht pauschal verteufelt werden.

Begriff mit schlechtem Ruf

Der Ruf von tierischen Nebenerzeugnissen ist trotzdem denkbar schlecht: Selbst einige Hundeexperten weisen darauf hin, dass das Vorhandensein gegen eine bestimmte Sorte spricht.

Häufig wird dann sprichwörtlich der Teufel an die Wand gemalt: Von Fleisch kranker Tiere ist dann häufig die Rede, manchmal gehen sogar Gerüchte um, dass die Reste eingeschläferter Hunde und Katzen für Tierfutter wiederverwendet werden würden.

Auf derartige Panikmache solltest Du aber nicht eingehen. Denn im rechtsfreien Raum bewegen sich Futterhersteller nun wirklich nicht.

Nicht nur Schlachtabfälle

Stattdessen ist in den Futtermittelgesetzen und -verordnungen ziemlich genau geregelt, was in Tiernahrung enthalten sein darf und was nicht. Als Fleisch gilt dann eigentlich alles, was von den Knochen der Schlachttiere gelöst wurde, zur Abgrenzung wird dann häufig auch der Begriff “Muskelfleisch” verwendet.

Dazu gehören dann auch Teile, die man zunächst einmal gar nicht in diese Kategorie einordnen würde. Futtermittelrechtlich sind so auch z.B. Zunge und Schlund Muskelfleisch. Andere tierische Zutaten werden hingegen als “Nebenerzeugnisse” eingeordnet, darunter sind auch welche, die dem Hund durchaus weiterhelfen können und für einen ausgewogenen Speiseplan sogar erwünscht bis notwendig sind.

Innereien als wertvolle Nährstoffquelle

So hat eigentlich kaum ein Hundehalter etwas dagegen, wenn sein Liebling schmackhafte Innereien serviert bekommt. Auch aus ernährungswissenschaftlicher und tierärztlicher Sicht gibt es hier keine Einwände, im Gegenteil: Sie gelten als Bestandteil einer ausgewogenen Diät für Vierbeiner.

Wichtige Innereien umfassen u.a.

  • Pansen
  • Leber
  • Lunge
  • Nieren und auch
  • Herzen, die manchmal aber auch als Fleisch eingeordnet werden.

Diese Innereien spielen eine sehr wichtige Rolle bei der Nährstoffversorgung von Vierbeinern: So enthalten sie sehr viele wertvolle Vitamine und Mineralien – sie sind z.B. unverzichtbar, wenn der Hund auf natürlichem Wege Eisen und Phosphor bekommen soll. Auch die Versorgung mit lebenswichtigen essentiellen Aminosäuren wird mit Innereien um einiges einfacher – weiterhin sind sie oft sehr fettarm.

Das Problem ist allerdings, dass diese wichtigen und sinnvollen Bestandteile offiziell nicht als Fleisch, sondern eben als “tierische Nebenerzeugnisse” gelten.

Knochen & Knorpel für Mineralstoffversorgung

Ähnliches gilt für Knochen und Knorpel: Auch diese Bestandteile fallen unter den Oberbegriff “tierische Nebenerzeugnisse”, sind aber in bestimmten Maßen absolut wünschenswert.

Sie tragen besonders zur Mineralstoffversorgung der Vierbeiner bei. Ein knochen- und knorpelfreies Hundefutter muss so eigentlich immer mit künstlichen Zusätzen oder Nahrungsergänzungsmitteln supplementiert werden.

Unerwünschte Nebenprodukte

Tierische Nebenerzeugnisse sind also beileibe nicht immer schlecht. Allerdings gibt es auch unerwünschte Bestandteile, die in diese Kategorie fallen. Sie sind für den Hund zwar nicht unbedingt schädlich, haben aber auch keinen Nährwert – im Grunde genommen handelt es sich dabei also um tierische Füllstoffe.

Dazu gehören z.B.

  • Hufe
  • Hörner
  • Gebärmutter
  • Federn oder auch
  • Wolle.

Auch Gelatine kann zu den tierischen Nebenprodukten gehören. Sie richtet keinen Schaden an und kann besonders für die Gelenke sogar Nutzen bringen – aufgrund der minderwertigen Aminosäuren-Verkettung bietet sie aber keinen großen Nährwert.

Auf die Deklaration kommt es an

Wenn ein Hundefutter als Zutaten “Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse” aufführt, ist dies also zunächst einmal überhaupt nicht schlecht. Es handelt sich eher um Fachbegriffe aus dem Futtermittelrecht, die nicht überbewertet werden sollten.

Das heißt allerdings nicht, dass jede Sorte dann unbedenklich ist. Auf Nummer Sicher gehen kannst Du eigentlich nur, wenn die Deklaration der Zutaten bis ins kleinste Detail aufschlüsselbar ist.

Beispiele für transparente Angaben

Die Zutatenliste sollte also sehr transparent sein und sich nicht auf den Punkt “Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse” beschränken. Im Extremfall könnte dies nämlich bedeuten, dass ein Futter nur einen mikroskopisch kleinen Anteil an gut verwertbaren tierischen Proteinquellen enthält und der Rest z.B. aus Federn und Hufen besteht.

Ideal sind dann Angaben, die wirklich akribische Prozentzahlen aufweisen, im Folgenden einige Beispiele für gelungene Deklarationen:

  • “Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (davon 40 % Muskelfleisch, 20 % Pansen, 15 % Lunge, 10 % Euter, 10 % Herzen, 5 % Leber)”: In dieser Deklaration ist absolut ersichtlich, woraus die tierischen Proteinquellen bestehen, Zweifel treten eigentlich keine auf.
  • “45 % Rindfleisch, 30 % tierische Nebenerzeugnisse (davon 40 % Leber, 25 % Nieren, 15 % Pansen, 10 % Lunge), 10 % Erbsen, 5 % Karotten, 4 % Kräuter, 2 % Eierschalen, 2 % Algen, 2 % Mineralstoffe”: Der Gesamtanteil tierischer Zutaten beträgt hier 75 Prozent, was für ein Nassfutter z.B. sehr gut wäre. Die tierischen Nebenprodukte sind zu 90 Prozent aufgeschlüsselt, die restlichen 10 Prozent bleiben im Dunkeln, was aber noch akzeptiert werden kann.

Beispiele für eher undurchsichtige Deklarationen

Leider gibt es aber auch einige Anbieter, die bei der Angabe der tierischen Bestandteile eher intransparent vorgehen. Manchmal liegt das daran, dass der Hersteller genaue Anteile nicht garantieren kann – die gesetzlichen Anforderungen werden aber dennoch erfüllt.

Sehr ärgerlich ist es allerdings, wenn eine Marke auf den ersten Blick sehr transparent wirkt, die Deklaration am Ende aber mehr Fragen offen lässt als beantwortet. Ein paar Beispiele hierfür:

  • “50 % Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. 20 % Muskelfleisch, Leber, Lunge)”: Hier ist eigentlich nur klar, dass der tierische Gesamtgehalt des Futters 50 Prozent beträgt und 20 Prozent dieser 50 Prozent Muskelfleisch sind. Der Rest der Klammerangabe ist eigentlich ohne großen Informationswert, es ist klar, das Leber und Lunge enthalten sind, wie viel, wird aber nicht deutlich. Weiterhin können noch sehr viele weitere, auch unerwünschte, Nebenerzeugnisse verarbeitet sein.
  • “Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (25 % Rind, 20 % Geflügel)”: Hier garantiert der Hersteller nur, dass insgesamt 45 Prozent der tierischen Bestandteile aus Rind oder Geflügel bestehen. Welche Zutaten genau verwendet werden, wird nicht klar, der Rest kann auch von anderen Tieren stammen.

Oft wird dazu geraten, Hersteller, die es mit der Deklaration nicht ganz so genau nehmen, eher zu meiden. Allerdings gibt es auch Marken, die trotzdem einen exzellenten Ruf genießen. Dazu gehören insbesondere Hersteller von Spezialfutter für besondere gesundheitliche Ansprüche.

Nebenerzeugnisfreie Futter als Alternative

Allerdings trauen viele Tierfreunde dem Begriff “Nebenerzeugnisse” dann doch nicht. Sie versuchen dann, auf diese unerwünschten Zutaten so weit es geht zu verzichten.

Solltest Du auch dazu gehören, gibt es einige Hersteller, die dir helfen können: Sie bieten Sorten an, die auf Inhaltsstoffe, welche in diese Kategorie fallen, komplett verzichten. Dann hast Du die Wahl zwischen folgenden Futterarten.

Trockenfutter mit Muskelfleisch

So gibt es auch Trockenfutter, das als tierische Inhaltsstoffe ausschließlich Muskelfleisch einsetzt und auf Nebenprodukte verzichtet. Angeboten wird es vor allem von kleineren Herstellern, der Produktionsprozess ist dann auch weniger industrialisiert, weshalb es viele kaltgepresste und auch gebackene Kroketten gibt, die in diese Kategorie fallen.

Trockenfutter ohne Nebenerzeugnisse sind eigentlich immer Alleinfuttermittel, müssen also nicht supplementiert werden. Das bedeutet aber auch, dass vergleichsweise viele künstliche Zusätze verwendet werden müssen, insbesondere Vitamine und Mineralstoffe sind dann notwendig, um den fehlenden Knochen-/Knorpel- und Innereien-Gehalt auszugleichen.

Derartige Sorten sind vor allem für Hunde interessant, die bereits an Trockenfutter gewöhnt sind. Auch für unterwegs – z.B. auf Reisen – ist diese Darreichungsform sehr praktisch.

Feuchtnahrung ohne Nebenerzeugnisse

Weiterhin gibt es auch einige Nassfutter, die komplett ohne weitere tierische Nebenprodukte auskommen. Sie haben einen hohen Feuchtegehalt und sind gewöhnlich sehr schmackhaft.

Der Muskelfleischanteil ist bei diesen Produkten sehr hoch. Allerdings solltest Du dann auch die Nährwertangaben genau durchlesen. Neben Ergänzungsfuttermitteln gibt es nämlich auch Sorten, die als Alleinnahrung gekennzeichnet sind, aber trotzdem supplementiert werden sollten, weil insbesondere der Mineralstoffgehalt nicht richtig ausgeglichen ist.

Tiefkühlprodukte nach Barf Philosophie

Ebenfalls häufig anzutreffen sind gefrorene Produkte, die ausschließlich aus Muskelfleisch bestehen. Sie sind meistens Teil einer Barf Produktpalette und sowohl als Ergänzungsfutter als auch als Menü erhältlich.

Gefrorenes Futter ist sehr lange haltbar, benötigt aber auch ziemlich viel Platz im Gefrierfach. Weiterhin musst Du darauf achten, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird – ansonsten besteht die Gefahr, dass sich schädliche Keime ausbreiten.

Vegetarisches & veganes Hundefutter

Per Definition frei von jeglichen tierischen Produkten sind natürlich auch vegetarische und vegane Hundefutter Sorten. Sie liegen bei einigen Tierfreunden sehr im Trend, werden aber von Experten sehr kritisch beäugt.

Theoretisch ist es zwar möglich, einen Hund auch ohne Fleisch zu ernähren, dafür muss das Tier aber sehr genau gefüttert und wirklich regelmäßig kontrolliert werden. Fast alle Tierärzte raten daher von einer derartigen Ernährungsweise prinzipiell ab.

Die Kaufkriterien

Die Anzahl der Hundefutter ohne tierische Nebenprodukte ist zwar nicht ganz so groß, trotzdem gibt es immer mehr Anbieter, die in diese Nische stoßen und interessante Produkte verkaufen. Die Auswahl, die Du hast, steigt also stetig.

Das bedeutet aber auch, dass Du wirklich genau hinschauen solltest, wenn Du dich auf die Suche nach einem Produkt machst, das für deinen Vierbeiner geeignet ist. Denn hinsichtlich der Zusammensetzung gibt es doch sehr große Unterschiede. Dementsprechend solltest Du wirklich informiert sein und insbesondere auf die folgenden Kaufkriterien achten.

1

Art des Hundefutters

Sorten ohne tierische Nebenprodukte werden sowohl als Nass- als auch als Trocken- und Tiefkühlfutter angeboten. Alle Darreichungsformen haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, wie Du etwas weiter oben nachlesen kannst.

Weiterhin solltest Du auf jeden Fall darauf achten, wie eine Sorte grundlegend gekennzeichnet ist:

  • Alleinfuttermittel sollen eine vollwertige Ernährung ermöglichen
  • Ergänzungsfuttermittel – insbesondere aus der Barf Kategorie – stellen keine vollwertige Mahlzeit dar und müssen entsprechend mit Obst, Gemüse, Ölen, weiterem Fleisch oder künstlichen Zusätzen supplementiert werden.

2

Deklaration der Inhaltsstoffe

Auf jeden Fall sollte ein Futter ohne tierische Nebenerzeugnisse sehr transparent deklariert sein. Nur so kannst Du eine mündige Entscheidung treffen und wissen, welche Stärken und Schwächen eine Sorte hat. Bei Defiziten in der Zusammensetzung kannst Du dann auch früh genug mit Zusätzen nachsteuern, ohne dass der Vierbeiner unter Mangelerscheinungen leiden muss.

Einige Beispiele für gute und weniger gelungene Deklarationen findest Du etwas weiter oben.

3

Verwendetes Fleisch

Das Fleisch sollte für den Hund gut verträglich sein.

Leider gibt es immer häufiger Vierbeiner, die sehr sensibel auf weit verbreitete Sorten wie Geflügel und Rind reagieren: In diesem Fall kann eine hypoallergene Mischung, z.B. mit Strauß, Pferd oder Känguru, die bessere Lösung sein.

4

Protein & Fettgehalt

Der Protein- und Fettgehalt des Futters sollte sich insbesondere am Aktivitätslevel orientieren. Bei falscher Verteilung würde nämlich eine Energieunterversorgung oder auch Übergewicht drohen:

  • Sehr aktive Vierbeiner brauchen gewöhnlich sowohl viele Proteine als auch viele Fette
  • Hunde mit normalem Bewegungsprofil sollten sowohl hinsichtlich der Eiweiße als auch der Fette eher ausgeglichen ernährt werden
  • Tiere, die zu Übergewicht neigen oder abnehmen sollen, brauchen eher viele Proteine, gleichzeitig aber auch mageres Fleisch
  • Wenig aktive Hunde oder Senioren sollten etwas weniger Eiweiß, aber deutlich weniger Fett bekommen.

Proteinarme Speisepläne sollten nur bei bestimmten gesundheitlichen Leiden und in Absprache mit dem Tierarzt gefüttert werden. Sollte ein Futter sehr mager sein, kann man es trotzdem verwenden, sofern man dem aktiven Tier noch zusätzliche Fettquellen bereitstellt – z.B. durch Snacks.

5

Vitamine & Mineralstoffe

Sehr genau solltest Du hinschauen, wenn es um den Vitamin- und Mineralstoffgehalt geht. Da bei Futter ohne Nebenerzeugnisse auch auf Innereien verzichtet wird, ist dieser oftmals etwas unausgeglichen – dann musst Du mit anderen Zutaten nachsteuern.

Sehr häufig kritikwürdig ist dann der Kalzium-Phosphor-Quotient: Bei erwachsenen Hunden sollte dieser etwa zwischen 1,2 und 1,4 liegen. Ohne Innereien besteht manchmal ein Kalziumüberschuss, dann musst Du dem Vierbeiner mehr phosphorhaltige Snacks bieten.

6

Geschmack, Verträglichkeit & Akzeptanz

Natürlich sollte auch der Geschmack stimmen: Idealerweise wird ein Futter vom Vierbeiner ohne zu murren und aus eigenem Antrieb akzeptiert. Weiterhin sollte es auch verträglich sein, um die Verdauung nicht unnötig zu strapazieren.

Einzig und allein auf Basis der Nährstoffangaben lässt sich diese Frage eigentlich nicht beantworten. Dann können Erfahrungsberichte anderer Hundehalter sehr weiterhelfen, die auf vielen Kaufplattformen zu finden sind: Wenn eine Sorte diesbezüglich fast ausschließlich hervorragende Kritiken erhält, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie auch bei deinem Liebling gut abschneiden wird.

Die Vorteile

Oft hochwertige Zusammensetzung

Die meisten Hundefutter ohne tierische Nebenerzeugnisse stammen von kleineren Herstellern, die keine industrielle Massenware anbieten. Das hat den Vorteil, dass diese Sorten oft sehr hochwertig zusammengesetzt sind.

Sehr häufig wird besonders sorgsam ausgewähltes Fleisch verwendet, hier kann man oft “Lebensmittelqualität” attestieren – das Futter könnte also theoretisch auch von uns Menschen gegessen werden.

Deklaration meistens sehr transparent

Weiterhin wissen die meisten Hersteller, dass Käufer von Sorten ohne tierische Nebenprodukte sehr wählerisch sind. Dementsprechend transparent ist dann auch meistens die Deklaration.

Allgemeine Angaben, die viele Massenhersteller verwenden, findet man hier deshalb nur selten. Stattdessen sind die Deklarationen meistens sehr transparent, so dass Du ganz genau weißt, was Du deinem Liebling in den Napf gibst.

Gut verdaulich & verträglich

Durch den Verzicht auf unnötige tierische Füllstoffe sind Sorten ohne Nebenprodukte zudem meistens sehr verträglich. Sie werden von den Hunden sehr gut angenommen und können auch problemlos verdaut werden.

Das ist insbesondere bei Vierbeinern, die zu Magen-Darm-Problemen neigen, ein großes Plus.

Die Nachteile

Allerdings gibt es auch einige Gründe, die gegen Sorten, die frei von Nebenerzeugnissen sind, sprechen können. Auch diese “Nachteile” solltest Du im Hinterkopf behalten, denn nicht alle Futter, die auf tierische Beiprodukte setzen, sind automatisch schlecht.

Enthalten meistens viele künstliche Zusätze

So enthalten viele Sorten, die ausschließlich Muskelfleisch enthalten, doch einige künstliche Zusätze: Unter den “ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen” findet man dann eine ziemlich große Auflistung.

Das liegt daran, dass beim Verzicht auf Nebenprodukte auch Innereien keine Chance haben. Du schließt dann also nicht nur unnötige Füllstoffe aus, sondern auch sinnvolle tierische Zutaten.

Muss in manchen Fällen supplementiert werden

Manch anderes Futter ist dann zwar sehr natürlich und frei von Nebenerzeugnissen, aber nicht wirklich optimal zusammengesetzt. Es gilt dann oft als Ergänzungsfutter, aber auch vermeintliche Alleinfuttermittel können ihre Defizite haben.

Das bedeutet dann, dass Du selbst tätig werden musst, um Mangelerscheinungen zu verhindern. Der Hund sollte dann mit weiteren Zutaten supplementiert werden – das können hochwertige Innereien sein, aber auch Vitamin- und Mineralstoffmischungen sind gelegentlich angebracht.

Teurer als Standard Hundefutter

Weiterhin sind Sorten ohne tierische Nebenerzeugnisse oft auch deutlich teurer als vergleichbare Produkte mit einer Standardmischung.

Du musst also etwas tiefer in die Tasche greifen – da manchmal auch noch zusätzliche Ausgaben für die Ausbalancierung der Nährstoffversorgung notwendig sind, kann eine derartige Fütterungsweise so auf Dauer ganz schön ins Geld gehen.

FAQs

Unter “tierischen Nebenerzeugnissen” versteht man im Futtermittelrecht eigentlich alle tierischen Proteinquellen, die kein Muskelfleisch darstellen. Dazu gehören nicht nur unerwünschte Füllstoffe oder Schlachtabfälle wie Hufe oder Hörner, sondern auch sinnvolle und sogar notwendige Bestandteile wie Innereien.

Bei pflanzlichen Nebenerzeugnissen im Hundefutter handelt es sich z.B. um Weizenkleie, Stroh oder auch Nusschalen. Sie haben meistens keinen großen Nährwert und sind eher Beiprodukte, die während des Herstellungsprozesses anfallen. Sie können als Ballaststoffe dienen, verursachen im Übermaß manchmal aber auch Verdauungsprobleme.

Fleischnebenprodukte werden in der Futtermitteldeklaration als “tierische Nebenerzeugnisse” angegeben. Dabei handelt es praktisch um alle tierischen Zutaten, die kein Muskelfleisch darstellen.

Neben Schlachtabfällen und minderwertigen Teilen wie Hufen oder Hörner gehören auch wichtige und nährstoffreiche Innereien sowie Knochen und Knorpel dazu.

Weiterführende Studien & Infos:

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Über den Autor Sven Kohler
Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.