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Wenn Du an Hundeschuhe denkst, winkst Du vielleicht zunächst ab: Schließlich hört sich so etwas eher nach einem modischen Accessoire an, das den Vierbeiner nur zu sehr vermenschlicht. Das ist aber falsch: Schuhwerk kann ein sehr hilfreiches Zubehör sein, das Gesundheit und Lebensqualität der Fellnasen wirklich deutlich verbessern kann.
In den folgenden Zeilen erfährst Du, wann derartige Latschen helfen können. Weiterhin findest Du einen Test & Vergleich der besten Hundeschuhe, die es meiner Ansicht nach 2024 zu kaufen gibt.
Unser Testsieger
Testsieger ist das Modell “Ruffwear Grip Trex”. Dabei handelt es sich um hervorragend verarbeitete Premium Hundeschuhe, die auch unter widrigen Bedingungen hervorragenden Halt geben, gut sitzen und ausschließlich wirklich hochwertiges Material nutzt.
Die Schuhe sind in vier verschiedenen Größen für kleine, mittelgroße und große Hunde erhältlich. Dank sehr gut arbeitender Reflektoren eignet sich das Modell auch für den Einsatz im Dunkeln.
Die besten 5 Hundeschuhe im Test
Ruffwear Grip Trex
Ein hochwertiges und bei Hunden wie Kundschaft gleichsam beliebtes Modell sind die “Ruffwear Grip Tex” Hundeschuhe. Sie sind in vier verschiedenen Größen erhältlich – der Hersteller nutzt dabei nicht die üblichen Bezeichnungen, sondern orientiert sich an der Pfotenbreite.
Sehr hervorzuheben ist die starke Verarbeitung: Ruffwear nutzt sehr hochwertige Materialien, das Gros besteht aus atmungsaktivem Polyester, bei der Sohle wird eine stark profilierte Vibram Gummisohle verwendet.
Starke Lösung mit gutem Halt
Diese sorgt für einen sehr guten Halt auch auch rutschigem Geläuf, somit eignet sich der Schuh hervorragend für Schnee, Eis und Regen. Kunden loben außerdem nicht nur die Langlebigkeit des Schuhs, sondern auch die einfache Handhabung: So lässt er sich nicht nur sehr einfach anziehen, sondern hält dank Klettverschluss mit Gurt auch sehr gut an der Pfote.
Weiterhin haben die schick gestalteten Schuhe auch gut funktionierende Reflektoren, die nachts und im Morgengrauen wirklich effektiv sind – die Sichtbarkeit ist so zu keinem Zeitpunkt gefährdet.
Eine wirklich starke Premium Lösung, die allerdings auch etwas kostet: Die im Zweierpack verkauften Ruffwear Grip Tex Hundeschuhe sind doch um einiges teurer als das meiste, was andere Hersteller auf den Markt bringen. Angesichts der hohen Qualität und Langlebigkeit kann sich diese Ausgabe aber trotzdem lohnen.
Vorteile
- sehr hochwertiges Material
- gute Verarbeitung
- lassen sich einfach anziehen
- gute Lichtreflexion in Dämmerung & Morgengrauen
- starker Grip dank Vibram Gummisohle
Nachteile
sehr hoher Preis
Trixie Walker Active
Ein weiteres sehr bequemes Modell der Premium Klasse ist der “Trixie Walker Active” Schuh. Der Hersteller gehört zu den renommiertesten Spezialisten für Hundezubehör überhaupt, der Walker Active ist dabei das Flaggschiff des Schuhangebots der Marke.
Und das merkt man auch: Denn bei der Verarbeitung gibt es kaum etwas zu beklagen: Der Großteil des Schuhs ist aus atmungsaktivem, aber wasserfestem Mesh-Material gefertigt. Laut Aussagen der meisten Hundebesitzer führt dies zu einer sehr guten Akzeptanz und einem ziemlich leichten Tragegefühl – groß eingeschränkt wirken die Vierbeiner zumindest nicht.
Dazu trägt auch die ziemlich dicke, aber dennoch ergonomisch gestaltete PVC Sohle bei. Sie sorgt für viel Schutz, gibt dem Hund aber dennoch genug Bewegungsfreiheit. Der Schuh lässt sich zudem ziemlich einfach anziehen und hält dank gut sitzenden Klettverschlüssen auch sehr stabil.
Bequemes Premium Modell
Weiterhin ist dieses Modell mit gut funktionierenden Reflektoren versehen. So ist es auch im Dunkeln möglich, den Vierbeiner zu beobachten und – sofern nötig – wieder einzufangen.
Erhältlich ist der Trixie Walker Active Schuh in Größen zwischen XS und XL, so dass für die meisten Rassen eine geeignete Variante dabei sein dürfte. Allerdings solltest Du bei der Auswahl im Kopf behalten, dass das Modell ziemlich groß ausfällt – im Zweifelsfall kann es also Sinn machen, eher eine Nummer kleiner zu bestellen.
Es gibt also viele gute Gründe, sich für den Trixie Walker Active zu entscheiden. Ein ganz günstiges Unterfangen ist der Schuh aber nicht: Er wird im Einzelpack verkauft und ist, wenn Du keine Ein-Pfoten-Lösung für den Verletzungsfall, sondern ein Komplettpaket suchst, doch um einiges teurer als viele andere Modelle.
Vorteile
- dicke PVC Sohle mit gutem Laufverhalten
- atmungsaktives Mesh Material, sehr leichtes Tragegefühl
- gute Passform, einfach anzuziehen
- reflektiert gut im Dunkeln
Nachteile
- fällt etwas groß aus
- wird im Einzelpack verkauft, paarweise relativ hochpreisig
Trixie Walker Care
Wenn dir der Walker Active etwas zu teuer ist, bietet Trixie aber auch eine günstigere Alternative an: Diese hört auf den Namen “Trixie Walker Care” und richtet sich eher an preisbewusste Hundehalter.
Für die gelegentliche Nutzung – insbesondere im Verletzungsfall – ist dieses Modell ziemlich gut brauchbar: Der Schuh sitzt vergleichsweise gut und liefert dank Vinylsohle auch einen ziemlich annehmbaren Grip.
Weiterhin ist der Walker Care auch sehr pflegeleicht: So kann er – anders als die meisten anderen Schuhe – auch in der Waschmaschine gewaschen werden. Das ist insbesondere nach einem Spaziergang an feuchten Tagen eine sehr große Erleichterung.
Gute & günstige Alternative
Allerdings musst Du bei der Ausstattung doch einige kleine Abstriche machen: So verzichtet Trixie bei diesem Modell leider auf Reflektoren, das Polyester-Material ist zudem auch wenig atmungsaktiv, was die Pfoten auf Dauer ganz schön ins Schwitzen bringen kann.
Erfreulich ist allerdings, dass es den Schuh in wirklich allen denkbaren Größen gibt: Ob S oder XXXXL – die Chancen stehen sehr gut, dass auch für deinen Vierbeiner ein geeignetes Modell erhältlich ist.
Für den ständigen Einsatz ist so vielleicht eine anderer Schuh etwas besser geeignet. Solltest Du aber eine gute zeitweilige Lösung suchen, ist der Trixie Walker Care auch für kleinere Budgets eine Überlegung wert – das Preis-Leistungs-Verhältnis ist nämlich wirklich hervorragend!
Vorteile
- gute Passform
- sehr pflegeleicht, maschinenwaschbar
- in sehr vielen Größen erhältlich, auch für riesige Hunde geeignet
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Nachteile
- schlechte Sichtbarkeit im Dunkeln
- kaum atmungsaktiv
Dogs Creek Hiker
Ebenfalls gern gekauft wird der “Dogs Creek Hiker” Hundeschuh. Er kommt in grau/schwarz/oranger Optik daher und überzeugt schon äußerlich durch ein modernes, modisch-sportliches Design.
Erhältlich ist er in Größen zwischen S und XL. Dabei solltest Du aber etwas Obacht geben, denn die Modelle fallen doch ziemlich groß aus – im Zweifelsfall ist es deshalb ratsam, eher eine Nummer kleiner zu kaufen.
Ansonsten kann der Schuh aber größtenteils überzeugen: Er besteht aus atmungsaktivem Material und hat eine angenehm-flauschige Fleece-Fütterung. Dank der guten, auf Hundepfoten angepassten Ausformung ist das Laufen für den Vierbeiner sehr angenehm.
Schicker, funktioneller Helfer
Bei Dunkelheit überzeugen die Reflektoren: Hier hat sich der Hersteller nicht lumpen lassen, er verwendet hervorragend sichtbares Material aus dem renommierten Hause 3M. Etwas kritisiert wird allerdings gelegentlich, dass die Klettverschlüsse nicht ganz so stabil sind wie die restliche Konstruktion – sie öffnen sich laut Erfahrungsberichten manchmal spontan, so dass es passieren kann, dass der Hund auf einmal ohne Schuh dasteht.
Deshalb solltest Du deinen Vierbeiner während des Auslaufes genau im Blick behalten. Dann kann der Dogs Creek Hiker Schuh aber auch eine schicke, funktionelle und gut sitzende Hilfe darstellen.
Vorteile
- modisches Design
- außen atmungsaktiv, innen flauschig
- gute Ausformung
- hervorragende 3M Reflektoren
Nachteile
- fällt sehr groß aus
- Klettverschlüsse scheinen sich manchmal zu öffnen
S & P Boots
Eine sehr preiswerte Lösung hingegen sind die “S & P Boots”. Sie bestehen aus Polyester und sind in Größen zwischen XS und XXL erhältlich.
Hundehalter bemerken in Erfahrungsberichten, dass die Schuhe verhältnismäßig klein ausfallen, im Zweifelsfall solltest Du also lieber eine Nummer größer kaufen.
Mit dem Kauf eines Pakets erhältst Du dabei gleich vier Exemplare. Das könnte eigentlich als Komplettpaket durchgehen, allerdings haben dann alle Schuhe auch dieselbe Größe. Da Vorder- und Hinterpfoten aber unterschiedlich gebaut sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Boots je nach Lage besser oder schlechter sitzen – passgenau ist diese Zusammenstellung also nicht unbedingt.
Sehr preiswerte Option im 4er-Pack
Die Verarbeitung ist größtenteils gelungen: Der Schuh ist ziemlich atmungsaktiv, die Sohle auch TPR ist robust und bietet guten Halt, auch das Fleece Innenfutter weiß, zu überzeugen. Allerdings sind die Boots auch ziemlich pflegeintensiv: So empfiehlt der Hersteller z.B., sie wirklich nach jeder Handwäsche aufs Neue zu imprägnieren.
Das kann auf Dauer doch etwas Zeit und Nerven kosten. Wenn Du aber bereit bist, etwas in die Pflege zu investieren, können diese Schuhe auch für sparsame Hundehalter eine große Hilfe sein: Sie gehören nämlich zu den günstigsten Modellen, die 2024 überhaupt erhältlich sind.
Vorteile
- robuste Verarbeitung
- TPR Sohle bietet guten Halt
- geschmeidiges Fleece Innenfutter
- sehr günstiges 4er-Pack
Nachteile
- ziemlich pflegeintensiv
- fällt etwas klein aus
- Einheitsgröße pro Packung für Vorder- und Hinterpfoten nicht ideal
Was sind Hundeschuhe?
Ein Hundeschuh ist eine besonders robuste Form der Pfotenbekleidung für Vierbeiner. Er schützt den Hund vor äußeren Einflüssen und eignet sich sowohl als vorbeugende Maßnahme als auch als Helfer, wenn Fremdkörper in der Pfote gefährlich werden könnten.
Hohe Belastbarkeit
Diese Modelle sind vor allem auf hohe Belastbarkeit ausgelegt. Beispielsweise verfügt ein Hundeschuh so über eine vergleichsweise dicke Sohle, die aus Gummi oder einem ähnlichen Material besteht.
So kann der Vierbeiner auch bei schlechtem Wetter nach draußen gehen – sein Tagesablauf wird also nicht unnötig verändert, was für Zufriedenheit beim Hund sorgt.
Unterschied zwischen Schuhen & Hundesocken
Hundeschuhe sind vor allem für den Outdoor Bereich konzipiert. Manchmal werden sie auch in geschlossenen Räumen eingesetzt, auf Dauer sind sie dann aber oft doch etwas zu klobig.
Für diesen Anwendungsbereich sind Hundesocken besser geeignet. Sie bestehen aus einem weichen Stoff wie Baumwolle und haben an der Sohle eine Anti-Rutsch-Verstärkung. Unterwegs sind sie allerdings ungeeignet, weil sie anfällig für Fremdkörper wie Steine sind.
Anwendungsbereiche von Schuhwerk für Hunde
Generell sollte man Hundeschuhe nicht dauerhaft einsetzen: Sofern die Bedingungen gut sind und der Hund körperlich in der Lage dazu ist, sollte freie, unbehinderte Bewegung der Standard sein. Die Vierbeiner sind es gewohnt, “barfuß” herumzulaufen und tragen normalerweise auch keine Schäden davon, denn die Pfotenballen sind mit einer prallen Hornhautschicht versehen.
Allerdings gibt es einige Fälle, in denen es sich zumindest zeitweise lohnt, auf Schuhwerk zu setzen. Im Folgenden einige Paradebeispiele:
Erleichterung an heißen Tagen
Wenn Du schon einmal an einem heißen, sonnigen Tag barfuß auf Asphalt gelaufen bist, weißt Du, was das für den Fuß bedeutet: Länger als wenige Sekunden hält man es kaum aus, bevor man den Rückzug antreten muss. Oft reicht schon dieser kurze Kontakt für leichtere Verbrennungen aus.
Jetzt solltest Du dich in deinen Hund hineinversetzen: Wenn Du mit ihm im Sommer Gassi gehst, kann das für ihn eine wahre Tortur werden. Jeder Schritt schmerzt dann, am Ende stehen häufig lädierte Pfoten.
Dann lohnen sich vier Hundeschuhe an den Tatzen: Der Vierbeiner ist vor Hitze geschützt und kann wie an Tagen mit normalem Wetter ganz normal den Auslauf genießen, den er braucht.
Schützt den Hund vor Kälte
Ähnliches gilt auch bei Kälte: Zwar können Hunde einiges ab, was niedrige Temperaturen angeht, aber selbst die robustesten Vierbeiner haben hier ihre Grenzen.
Das liegt weniger an den Pfotenballen an sich als an deren Zwischenräumen: Werden diese von Eiskristallen heimgesucht, kann das für den Hund eine schmerzhafte Erfahrung sein. Streusplitt kann Entzündungen verursachen, Salz führt gelegentlich sogar zu Verätzungen – alles gute Gründe, die Fellnase mit Schuhen zu schützen.
Das ist im Übrigen keinesfalls zu viel des Guten: Selbst Huskies, die am Polarkreis quasi professionell Schlitten ziehen, werden eigentlich immer mit gutem Schuhwerk ausgestattet.
Anti-Rutsch-Vorsorge an regnerischen Tagen
In manchen Fällen können Schuhe aber auch bei Regen von Vorteil sein: Ihre Sohle verfügt gewöhnlich über einen guten Grip, so dass die Rutschgefahr deutlich besser unter Kontrolle gebracht wird.
Besonders auf glatten Oberflächen wie Fliesen können die Helfer an den Pfoten dann Unterstützung bieten. Ferner sind die meisten Modelle zumindest wasserabweisend, der Hund wird untenrum also weniger nass.
Den Hund nicht mit Schuhen schwimmen lassen
Hundeschuhe sollten auf keinen Fall zum Schwimmen genutzt werden. Die Pfoten werden durch sie nämlich immobilisiert, das Tier hat also kein Feingefühl und kann sich nicht den Auftrieb geben, den es gewohnt ist. Sollte der Hund am Strand oder am Seeufer Schuhe tragen, ist es also auf jeden Fall ratsam, sie vor dem Sprung ins kühle Nass auszuziehen.
Verhindert, dass Fremdkörper in die Ballen geraten
Aber auch bei normalem Wetter kann es sich manchmal lohnen, dem Vierbeiner etwas um die Pfoten herum anzuziehen. So gibt es einige Strecken, die sich zwar eigentlich hervorragend zum Auslauf oder sogar zum Hundesport eignen, aber einen großen Nachteil mit sich bringen: Sie sind mit kleinen Teilen wie Schutt, Kieselsteinen oder sogar Glassplittern gesät.
Das kann für den Hund schnell zur Gefahr werden: Schnittwunden sind dann manchmal die Folge, noch häufiger scheuern die Fremdkörper das Pfoteninnere auf, wenn die zwischen die Ballen geraten. Das hinterlässt dann kleiner und größere Risse und ist nicht nur sehr schmerzhaft, auch das Infektionsrisiko ist dann deutlich erhöht.
Hier kann ein Hundeschuh eine hervorragende vorbeugende Maßnahme sein.
Hilft dem Vierbeiner, auch bei Verletzungen aktiv zu bleiben
Sehr häufig wird ein Hundeschuh aber auch anlassbezogen verwendet. Dieser Fall tritt besonders dann auf, wenn eine Pfote aus gesundheitlichen Gründen steril gehalten werden muss. Beispiele dafür sind
- Autoimmunerkrankungen
- Wunden
- Entzündungen
- Infektionskrankheiten
- geschwächter/abgelöster Hornhautschicht und Verletzungen des Nagelapparats oder eine
- abgelöste Kralle.
In diesen Fällen könnten Keime, Fremdkörper oder Feuchtigkeit den Krankheitsverlauf verschlimmern oder den Heilungsprozess behindern – im schlimmsten Fall droht dann sogar eine Blutvergiftung und/oder eine Amputation der Pfote.
Das kann mit einem Schuh – sowohl nur an einer als auch an mehreren Pfoten – verhindert werden. Weiterhin verhinderst Du so auch, dass dein Vierbeiner unerlaubterweise an der Pfote herumknabbert oder sie leckt.
Belastung bei Verletzungen anpassen
Sollte dein Vierbeiner krank oder verletzt sein, ist ein Hundeschuh keine Patentlösung. Das bedeutet, dass der Hund sich trotzdem schonen muss – dementsprechend bist Du in der Pflicht, die Belastung des Tieres den gesundheitlichen Gegebenheiten anzupassen!
So misst Du die Schuhgröße deines Lieblings
Eine wichtiger Aspekt ist dabei die Schuhgröße: Sie sollte so gewählt sein, dass die Pfote eng an den Tretern sitzt. Gleichzeitig sollten einige Millimeter Spielraum bleiben, ansonsten würden die Schuhe zu sehr drücken, dabei die Wolfskralle einquetschen und auch die Blutzirkulation negativ beeinflussen.
Leider kann man mit dem Vierbeiner nicht so ohne Weiteres ins nächste Geschäft gehen: Zwar gibt es auch einige Fachläden, die Hundeschuhe anbieten, anprobieren kann man diese aus hygienischen Gründen aber eigentlich nicht.
Du musst also schon vor dem Kauf wissen, welcher Schuh deinem Hund höchstwahrscheinlich passt.
Vorder & Hinterpfoten sind nicht identisch
Dabei solltest Du wissen, dass Vorder- und Hinterpfoten unterschiedliche Funktionen haben: Die vorderen Tatzen, auch Katzenpfoten genannt, sind eher für schnelle Bewegungen und Feinarbeiten zuständig, während die hinteren “Hasenpfoten” eher für die Sprungkraft verantwortlich sind.
Das bedeutet, dass beide Pfoten gewöhnlich unterschiedliche Größen haben. Es ist also in den meisten Fällen sehr ratsam, zwei verschiedene Paar Schuhe zu kaufen.
Ideal: Nachzeichnen der Pfotenkonturen auf Papier
Die Maße selbst bestimmst Du am besten, indem Du den Hund auf ein großes Blatt Papier stellst. Sobald er die nötige Ruhe aufweist, kannst Du die Konturen der Pfoten mit einem Stift abzeichnen.
Anschließend nimmst Du ein Maßband oder ein Lineal und schreibst dir die Maße auf. Diese vergleichst Du dann mit den Werten in den Größentabellen der Hersteller – so sparst Du dir unnötige böse Überraschungen nach dem Kauf.
Bei Verband: Etwas größere Schuhe wählen
Sollte der Hund wegen einer Verletzung einen Verband tragen, musst Du dies in deine Berechnungen mit einfließen lassen: Der Schuh muss dann etwas größer sein, ansonsten würde er konstant auf die wunde/entzündete Stelle drücken und das Leiden des Tieres unnötig verlängern.
Gewöhnung eines Hundes an festes Schuhwerk
Noch schwieriger als die Bestimmung der richtigen Größen ist allerdings die Gewöhnung an das neue Schuhwerk. Der Vierbeiner wird anfangs nämlich bestimmt nicht davon begeistert sein – die Treter sind für ihn wortwörtlich ein Klotz am Bein.
Das bedeutet: Wenn der Hund versucht, die Schuhe wieder loszuwerden, ist das ein absolut verständliches und auch natürliches Verhalten. Hier hilft nur ein behutsames Herantasten, viel Liebe und Geduld.
Beginn in der Wohnung
Deshalb solltest Du den Hund auf keinen Fall mit den Schuhen “überfallen”. Stattdessen solltest Du ihn lange vor dem ersten Auslauf in der Wohnung damit vertraut machen. Stell’ sie dafür am besten einfach auf den Fußboden im Wohnzimmer – dein Liebling kann sie so zunächst einmal unverbindlich beschnuppern.
Dabei darf er auch ruhig etwas mit den Schuhen spielen – das schafft Vertrauen und gibt dem Tier das Signal, dass mit den Tretern alles in Ordnung ist. Sobald sich der Hund ihnen nähert, solltest Du zudem mit motivierenden Worten und Lob nicht sparen.
Schuhe an den Vorderpfoten anziehen & fest verschließen
Hat der Vierbeiner etwas Vertrauen gefunden, kannst Du ihm die Schuhe an den Vorderpfoten anziehen. Dabei solltest Du sehr behutsam vorgehen, denn nur ein bequem sitzendes Schuhwerk wird vom Hund akzeptiert werden.
Anschließend ist es sehr wichtig, die Schuhe fest zu verschließen. Die Klettverschlüsse müssen also so sitzen, dass sie sich nicht lockern können.
Den Hund ablenken
Das liegt daran, dass die erste Reaktion deines Lieblings höchstwahrscheinlich sein wird, sie sofort wieder loswerden zu wollen. Die einzige Möglichkeit, ihn davon abzubringen, ist es wohl, ihn abzulenken.
Das kann mit Spielzeug geschehen, aber auch das Aufmuntern zu anderen Aktivitäten hat sich häufig bewährt. Sobald der Hund auf diese Weise beschäftigt ist, ist es gut möglich, dass er auf einmal völlig vergisst, was da an seinen Pfoten klebt.
Jetzt gilt es, dranzubleiben: Je länger die spannende Beschäftigung dauert, desto normaler werden die Schuhe für das Tier.
Mit Leckerli belohnen
Neben warmen Worten und viel Lob helfen dabei häufig auch Leckerli: Der eine oder andere Snack kann, zum richtigen Zeitpunkt gegeben, dem Hund dabei helfen, eine positive Assoziation zu den Schuhen aufzubauen.
Wiederholung mit den Hinterbeinen
Sollte es notwendig sein, kannst du die Gewöhnungsphase anschließend mit den Hinterbeinen wiederholen. Im Regelfall fällt diese um einiges kürzer aus als die ersten Schritte mit den Vorderpfoten.
Behutsamer erster Auslauf
Dann kann es ganz langsam an den ersten Auslauf gehen, zunächst am besten im eigenen Hof oder Garten, später dann in Grünanlagen und auf öffentlichem Straßenland.
Der Hund wird damit anfangs etwas zu kämpfen haben: Wie wir Menschen auf High-Heels sind Gleichgewichtsprobleme und komisch anzusehende Bewegungen völlig normal.
Schritt für Schritt sollte dies aber der Vergangenheit angehören – am Ende beherrscht der Hund dann seine Schuhe fast perfekt.
Die Kaufkriterien
Es kann sich also durchaus lohnen, immer zwei Paar Hundeschuhe im Haus zu haben: Bei schlechtem Wetter oder einer plötzlich auftretenden Verletzungen können diese Latschen wirklich Gold wert sein und die Lebensqualität des Tieres deutlich verbessern.
Dafür muss es aber auch ein Modell sein, das wirklich zu deinem Vierbeiner passt: Falsch gewählte Hundeschuhe können nämlich manchmal sogar mehr Schaden anrichten als der Verzicht auf sie.
Deshalb musst Du auf jeden gut vor der Bestellung nachdenken und die Anschaffung vorbereiten. Dabei dürften dir die folgenden Kaufkriterien sehr weiterhelfen.
1
Erhältliche Größen & Maße
Auf jeden Fall muss der Schuh die richtige Größe haben. Die meisten Hersteller verwenden ein System von XS bis XXL, das aus der Bekleidungsindustrie bekannt ist. Das sagt aber noch nichts über die Eignung aus, denn auch Hundeschule können größer oder kleiner ausfallen.
Wenn Du z.B. denkst, dein kleiner Terrier bräuchte bestimmt die Größe XS, ist die Enttäuschung groß, wenn die Schuhe trotzdem auf einmal zu klein sind.
Deshalb solltest Du immer die Größentabellen der Hersteller recherchieren: Hier erfährst Du genaue Zentimetermaße, die Du dann mit den Pfoten-Abmessungen deines Vierbeiners vergleichen kannst. Dabei solltest Du beachten, dass Die Hinterpfoten generell eine andere Größe aufweisen als die Vordertatzen.
2
Material & Verarbeitung
Das Material sollte möglichst atmungsaktiv sein – das verhindert zu starkes Schwitzen durch die Pfotenballen und sorgt zudem für einen leichten Sitz. Sehr häufig findet man hier Polyester, es gibt aber auch Modelle, die zum größten Teil aus Oxford-Gewebe oder einem anderen Mesh-Material bestehen.
Die Sohle sollte aus robustem Material bestehen, sehr häufig genutzt werden beispielsweise Latex bzw. TPR-Kunstgummi oder PVC. Dabei ist es sehr wichtig, dass diese einen gewissen Grip aufweist, ohne diesen würde der Hund schnell ins Rutschen geraten.
Wenn dein Hund regelmäßig auf Schuhe angewiesen ist, spielt zudem die Verarbeitung eine sehr wichtige Rolle: Sehr stabil gebaute Modelle halten auch bei starker Belastung vergleichsweise lange, während meist günstige, aber auch qualitativ eher minderwertige Schuhe häufig schon nach wenigen Wochen Dauernutzung erste Verschleißerscheinungen zeigen.
3
Möglichst natürliches Laufverhalten
Eine sehr wichtige Rolle spielt weiterhin das Laufverhalten: Die Schuhe sollten keinen Fremdkörper darstellen, stattdessen sollte der natürliche Bewegungsablauf des Hundes unbeeinträchtigt bleiben.
Auf den ersten Blick ist das nur sehr schwierig zu beurteilen. Deshalb ist es hier sehr ratsam, auch Erfahrungsberichte anderer Hundehalter zu berücksichtigen: Wenn das Feedback überwiegend positiv ist, spricht das für einen sehr natürlich wirkenden Schuh.
4
Reflektoren für die Dunkelheit
Wenn Du häufig in der Dämmerung oder früh morgens unterwegs bist, ist es zudem sehr hilfreich, wenn die Schuhe mit Reflektoren ausgerüstet sind. Auf diese Weise ist der Hund nicht nur im Fall, dass er plötzlich ausbüxt, leichter wiederfindbar, auch Dritte, z.B. Autos oder Radfahrer, werden so vorgewarnt.
5
Notwendige Pflege
Weiterhin müssen Hundeschuhe regelmäßig gepflegt werden – denn so ein Auslauf kann ganz schön viel Dreck anziehen. Viele Hersteller empfehlen deshalb, die Treter vor der ersten Nutzung zu imprägnieren.
Weiterhin sollte auch die Reinigung deinen zeitlichen Möglichkeiten entsprechen: Wenn Du viel beschäftigt bist, lohnt sich auf jeden Fall ein Modell, das in die Waschmaschine gegeben werden kann. Solltest Du mehr Zeit haben, kann aber auch Handwäsche eine Option sein.
6
Wasserschutz
Für regnerische Tage solltest Du zudem auf ausreichend Wasserschutz achten: Richtig wasserdicht ist zwar kaum ein Modell, der Schuh sollte aber auf jeden Fall zumindest wasserabweisende Eigenschaften aufweisen.
Das dient nicht nur dem Komfort und beugt unangenehmen Gerüchen nach dem Ausziehen vor, bei Tiefsttemperaturen kann ein guter Wasserschutz auch Erkältungen bereits im Vorfeld verhindern.
Die Vorteile
Schützt den Hund vor Fremdkörpern
Hundeschuhe bieten viele Vorteile, die sich positiv auf Gesundheit und Lebensqualität von Hund und Halter auswirken können. Der größte ist wohl, dass der Hund zuverlässig vor Fremdkörpern geschützt wird.
Kleine Steine, Schotter oder Glassplitter haben so keine Chance, in den Raum zwischen den Pfotenballen zu kommen. Das ist nicht nur bei einer akuten Verletzung oder Erkrankung sehr hilfreich, auch gesunde Hunde können auf eher gefährlichen Pisten so geschützt werden.
Problemloser Auslauf auch im Sommer & Winter
Weiterhin dienen Hundeschuhe auch zum sicheren Auslauf bei Extremtemperaturen. An sehr heißen Tagen sind die Vierbeiner so vor brennendem Asphalt oder Sand geschützt. Im Winter wiederum weist der Schuh nicht nur Schnee und Eis, sondern auch schädliches Streugut wie Splitt oder Salz ab.
Das bedeutet: Du kannst mit dem Hund jederzeit unterwegs sein, ohne dass die Pfoten allzu sehr in Gefahr wären.
Gibt dem Hund zusätzlichen Halt
Aufgrund der Gummisohle haben Hundeschuhe zudem einen ziemlich festen Grip. Das bedeutet, dass der Vierbeiner nur wenig Gefahr läuft, aus Versehen auszurutschen.
Besonders hilfreich ist dies an nassen oder eisigen Tagen. Aber auch ältere Hunde, deren Kraft nicht mehr ausreicht, um sich souverän zu bewegen, können davon profitieren: Manche Hundehalter geben diesen auch im Haus Hundeschuhe, z.B. aufgrund von eher glatten Böden wie Fliesen.
Kein unnötiger Dreck im Haus
Und schließlich kannst auch Du von Hundeschuhen profitieren: Wenn Du sie dem Vierbeiner nach dem Auslauf wieder ausziehst, hat der Hund nämlich keine Chance, Dreck von den Pfoten ins Haus zu tragen.
Das ist nicht nur sehr praktisch und verhindert so manche Reinigungsaktion mit Staubsauger oder Lappen: Auch die Gefahr, dass Keime oder sogar Parasiten in den Wohnraum geraten, verringert sich stark. Du tust also auch etwas für die Hygiene.
Die Nachteile
Stört auf Dauer etwas den natürlichen Bewegungsablauf
Ein Nachteil von Hundeschuhen ist jedoch, dass sie den natürlichen Bewegungsablauf nicht 1 zu 1 nachbilden können. Selbst bei sehr guten Modellen bedeutet dies, dass sich der Hund immer in einer Art Schonhaltung befindet, welche auf Dauer Körperbau, Knochen, Muskeln und Gelenke beeinträchtigen kann.
Deshalb sollte die Nutzung der Schuhe möglichst nicht permanent erfolgen, sondern eher die Ausnahme bleiben.
FAQs
Die besten Hundeschuhe im Test & Vergleich
- Ruffwear Grip Trex
- Trixie Walker Active
- Trixie Walker Care
- Dogs Creek Hiker
- S & P Boots
In unserem Test & Vergleich der besten Hundeschuhe konnte besonders das Modell “Ruffwear Grip Tex” überzeugen. Dieser Premium Schuh ist exzellent verarbeitet, nutzt hochwertige Materialien und liefert außerdem noch einen sehr bequemen Sitz – besonders bei häufigen Einsätzen ist er deshalb sehr zu empfehlen.
Die 4 besten Gründe für Hundeschuhe
- Abwehr von Fremdkörpern wie Steinen
- Schutz bei Erkrankungen oder Verletzungen
- Vorsichtsmaßnahme bei heißem Untergrund oder Schnee/Eis
- Anti-Rutsch-Wirkung
Hundeschuhe haben viele mögliche Einsatzgebiete, weshalb es sich immer lohnt, ein paar Stück im Haus zu haben.
Neben der Abwehr von lästigen Fremdkörpern wie Steinchen oder Glassplittern dienen sie auch dem Schutz bei Wunden oder Entzündungen. Ferner schützt ein Schuh vor Verbrennungen oder Gefrierbrand und gibt dem Hund dank Grip auch auf rutschigen Böden viel halt.
Etwa 10 bis 50 Euro pro Paar
Die genauen Kosten für Hundeschuhe hängen vor allem von Qualität, Ausstattung und Größe ab. Einfach gestaltete Modelle sind oft schon ab etwa 10-15 Euro pro Paar zu haben, Top Schuhe hingegen können deutlich teurer sein und bis zu etwa 50 Euro kosten.
Meistens werden die Schuhe paarweise verkauft. Manche Anbieter bieten aber auch Einzelstücke oder Vierer-Packs für alle Pfoten an. Bei Letzteren solltest Du aber bedenken, dass die hinteren Pfoten oft eine andere Größe aufweisen als die Vordertatzen.
Weiterführende Studien & Infos:
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