Ausgefallene Fellzeichnungen mit gesundheitlichen Folgen: Dilute- & Merle-Gen

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Ausgefallene Fellzeichnungen bei Hunden wie Merle oder Blue Line mögen zwar ästhetisch ansprechend sein, jedoch können sie für betroffene Tiere schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Es gibt drei Gene, die sowohl die Fellfarbe beeinflussen als auch die Gesundheit der Hunde gefährden können – Dilute-Gen, Merle-Gen und Weiß-Scheckungs-Gen.

Ein besseres Verständnis der möglichen gesundheitlichen Risiken hinter diesen auffälligen Fellfarben ist entscheidend, um sowohl das Wohlbefinden des Tieres als auch die Fortpflanzung von gesunderen Hunden zu gewährleisten. Wichtig ist also, sich zu informieren und kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Key Takeaways

  • Auffällige Fellzeichnungen bringen gesundheitliche Risiken für Hunde mit sich
  • Drei gefährdende Gene sind Dilute-Gen, Merle-Gen und Weiß-Scheckungs-Gen
  • Informieren und kritisches Hinterfragen sind für das Wohlergehen der Hunde unerlässlich

1. Dilute-Gen beim Hund

Tolle Fellfarbe…mit gesundheitlichem Preis. Dilute Gen.

Haarausfall durch Dilute-Gen

Das Dilute-Gen verursacht eine Aufhellung der Hundefellfarbe. Eine Mutation auf diesem Gen fördert die Produktion des Proteins Melanophilin, das schwarzes Fell zu Grau-Blau und braunes Fell zu Silber-Braun aufhellt. Diese Fellveränderungen sind von Geburt an erkennbar, bringen aber oft gesundheitliche Gefahren mit sich.

Ein Hund, der das Dilute-Gen trägt, kann an einer sogenannten Colour Dilution Alopecia (CDA) erkranken. Eine CDA beim Hund zeigt sich durch Haarausfall, kahlen Stellen im Fell und Hautentzündungen. Die Krankheit tritt häufig erst auf, wenn der Hund sechs Monate oder älter ist. Daher wirken betroffene Welpen zunächst gesund, obwohl sie es vielleicht nicht sind.

Hunde mit CDA benötigen lebenslang intensiven Schutz vor Sonnenlicht und Kälte. Die Hautentzündungen müssen angemessen behandelt werden. Ein Tierarzt kann den Verdacht auf CDA mit einer Haarprobe äußern, aber eine Hautbiopsie oder ein Gentest ist erforderlich, um die Krankheit sicher zu diagnostizieren.

Hunderassen, die an CDA leiden

Einige Rassen sind häufiger als andere von CDA betroffen, darunter

  • Whippet,
  • Saluki,
  • Dackel und
  • Neufundländer.

Manchmal wird das Dilute-Gen gezielt in einen Hund eingezüchtet, um ihn optisch ansprechend zu gestalten. Ein Beispiel sind die Silber Labradore: Labradore sind laut Rassestandard nur in den Farben Schwarz, Gelb oder Braun erlaubt. Das Dilute-Gen verleiht ihnen jedoch ein silber schimmerndes Fell. Viele übersehen die potenziellen Gefahren dieser Fellfarbe für den Hund.

Die sogenannte „Blue Line“ ist bei American Staffordshire Terriern und Französischen Bulldoggen beliebt, wobei auch hier das Risiko einer CDA-Erkrankung hoch ist.

Weimaraner und Deutsche Doggen tragen ebenfalls das Dilute-Gen, lösen jedoch normalerweise keine CDA aus. Experten gehen davon aus, dass diesen Rassen bestimmte Gene fehlen, welche in Kombination mit dem Dilute-Gen CDA verursachen könnten.

2. Merle-Gen bei Hunden

Besonders oft betroffen vom Merle Gen: Australian Shepherd

Krankheiten durch das Merle-Gen verursacht

Hunde, die zwei Merle-Gene geerbt haben, weisen häufig einen Mangel an Pigmentzellen auf, die für die Entwicklung von Seh- und Hörzellen notwendig sind. Dies kann dazu führen, dass solche Hunde taub und/oder blind sind. Zusätzlich zeigen Forschungsergebnisse, dass Hunde mit dem Doppel-Merle-Gen häufig an folgenden Beschwerden leiden:

  • Spaltbildungen in der Iris
  • Hautkrebs
  • Sonnenempfindlichkeit
  • Fehlbildungen des Skeletts

Daher sollte bei der Auswahl von Zucht-Tieren besondere Vorsicht walten, um die Gesundheit der Nachkommen sicherzustellen.

Erkennung des Merle-Gens

Das Merle-Gen beeinflusst lediglich die schwarz-braunen Fellbereiche und führt zu deren Aufhellung. Rot-gelbes Fell bleibt davon unberührt. Das bedeutet, dass bei Hunden mit rötlichem Fell nicht immer äußerlich erkennbar ist, ob sie das Merle-Gen besitzen oder nicht.

Da diese Information für die Paarung von Hunden relevant ist, sollte jeder verantwortungsbewusste Züchter seine Hunde vorab untersuchen lassen, um sicherzustellen, dass zwei Tiere mit dem Merle-Gen nicht gekreuzt werden.

3. Genetische Ursachen von Weiß-Scheckung bei Hunden

Weiß-Scheckung kann zu Taubheit und Sehstörungen führen

Taubheit: Bei Hunden mit Weiß-Scheckung sind Melanozyten, Zellen für die Pigmentierung des Fells, vermindert. Diese sind jedoch auch für das Hören essentiell, da sie zur Erhaltung der Haarzellen in der Gehörschnecke beitragen. Dadurch ermöglichen sie die Weiterleitung akustischer Signale ins Gehirn.

Bei Hunden mit Weiß-Scheckung kann der Mangel an Melanozyten eine Schädigung dieser Haarzellen und schließlich eine einseitige oder beidseitige Taubheit verursachen. Die Taubheit manifestiert sich normalerweise im Alter von etwa acht Wochen.

Sehstörungen: Das Weiß-Scheckungs-Gen kann auch eine Fehlentwicklung des Auges hervorrufen, wodurch betroffene Hunde schlechter sehen. Einige Tiere mit dieser Färbung leiden zudem an Hautproblemen. Weiß-Scheckung tritt bei verschiedenen Hunderassen auf, wie beispielsweise beim Dalmatiner oder dem weißen Bullterrier.

Beispiel für weiße Rassen mit Pigmentierung: Samojede, West Highland White Terrier

Beispiel für Rassen mit Weiß-Scheckung: Dalmatiner, weißer Bullterrier

Exotische Fellfarben sind kostspielig

Achten Sie bei der Auswahl eines Hundes darauf, dass es nicht nur um sein Aussehen geht. Ein einzigartiges und außergewöhnliches Erscheinungsbild sollte kein entscheidender Faktor sein.

Die Persönlichkeit des Hundes muss zu Ihnen passen. Beachten Sie, dass ein Hund mit besonderem Charakter auch bei einem weniger auffälligen Aussehen vorhanden sein kann, wie bei einem Silber-Labrador oder einem weißen Bullterrier.

Häufig gestellte Fragen

Das “Greying-Gen” bei Hunden ist ein genetischer Faktor, der das Ergrauen des Fells im Laufe der Zeit verursacht. Es betrifft vor allem Hunde mit dunklem Fell und ist ein natürlicher Alterungsprozess. Das Greying-Gen kann dazu führen, dass schwarzes oder braunes Fell allmählich grau wird. Es ist wichtig zu beachten, dass das Greying-Gen keine gesundheitlichen Auswirkungen auf den Hund hat und lediglich ein ästhetisches Merkmal ist.

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für CDA bei Hunden, wie z.B. Medikamente, spezielle Diäten und Therapien. Es ist wichtig, einen Tierarzt zu konsultieren, um die beste Option für den individuellen Fall des Hundes zu finden.

Das Dilute-Gen tritt bei verschiedenen Hunderassen auf, darunter Weimaraner, Dobermann, Greyhound und verschiedene Windhundrassen.

Ja, sowohl Weimaraner als auch Labradore können vom Dilute-Gen betroffen sein. Dieses Gen kann dazu führen, dass ihr Fell eine verdünnte Farbe aufweist.

Ja, ein Hund kann auf CDA getestet werden. Die Kosten für den Test können je nach Tierarzt und Labor variieren. Es ist am besten, sich bei einem Tierarzt in Ihrer Nähe nach den genauen Kosten zu erkundigen.

Die Ernährung kann die Behandlung von CDA bei Hunden unterstützen, indem sie Nahrungsergänzungsmittel und spezielle Diäten verwendet, die die Hautgesundheit verbessern und Entzündungen reduzieren. Es ist wichtig, dies mit einem Tierarzt zu besprechen.

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Über den Autor Sven Kohler

Sven schreibt leidenschaftlich gerne über alles, was seine liebsten haarigen Freunde angeht. Am Herzen liegen ihm dabei Hundeerziehung, -Gesundheit und natürlich -Ernährung- die absolute Grundlage für ein glückliches Hundeleben. Und da es auch eine schier unendliche Anzahl an Zubehör und Spielzeug gibt, macht sich Sven die Mühe und stellt Euch seine liebsten Produkte im Test vor.