Gute Hundebücher wecken das Verständnis für unsere Vierbeiner. Man weiß, dass Hunde nicht unbedingt so scharf sehen, wie Raubvögel. Wie es um das Sehvermögen verschiedener Hunde wirklich bestellt ist haben wir in einem sehr informativen Hundebuch gefunden.
Hunde beobachten genau, sehen aber nach menschlichen Maßstäben schlecht
Hunde bemerken selbst die leiseste Bewegung, sehen aber oft unscharf – gerade im Nahbereich. Ihre Linsen sind zu groß und starr, um sich zu verformen und damit ihre Brechkraft zu verändern: Voraussetzung für ein scharfes Netzhautbild naher Objekte. Gerade ältere Hunde sind extrem weitsichtig. Zwar ist der Augenabstand nicht mehr so groß wie beim Wolf, aber die Gesichtsfelder der Augen überlappen sich längst nicht so stark wie beim Menschen, sodass Stereo sehen und damit Tiefenwahrnehmung nur in einem schmalen Zentralbereich möglich ist. Und zum Farbensehen haben Hunde zwar die nötigen Zellen im Auge und Gehirn, aber sie nutzen dieses Potenzial kaum. Die Hauptfunktion der Hundeaugen besteht darin, selbst bei Dämmerlicht noch minimale Bewegungen zu registrieren.
Unterschiedliche Sehfähigkeiten von Mensch und Hund
Ein Hund sieht die Welt anders als wir. Wir Menschen fokussieren den Blick auf ein Objekt und entscheiden auch anhand der Farbe, ob es gefährlich ist. Nach vorn gerichtete Augen mit vielen farbempfindlichen Zäpfchen ermöglichen dies, dafür sehen wir Menschen seitlich schlecht. Für Wölfe war ein weites Blickfeld wichtiger als Farbe, weshalb Hunde ein breites Gesichtsfeld haben und in der Peripherie besser sehen als wir. Sie nehmen zwar auch Gel- und Balutöne, primär aber Graustufen wahr.Das Gesichtsfeld Hund umfasst 250-290°, das Gesichtsfeld des Menschen nur 210°
Problem mit Augenverletzungen bei hochgezüchteten Hunderassen
Mops mit Augenverletzung
Die Züchtung von Rassen mit flachen »Kindergesichtern« wie Pekinese und Mops hat unerwünschte Nebenwirkungen mit sich gebracht, wie hervortretende Augen, die leicht verletzt werden können. Schon wenn er nur ein wenig im Gebüsch herumschnüffelt, kann ein flachgesichtiger Hund sich einen Zweig ins Auge stechen. Da Hunde außerdem in dieser Region längst nicht so berührungsempfindlich sind wie wir, bemerken sie oft nicht einmal, dass sie sich Schaden zuzufügen drohen.
Der Boxer – Künstliche Intelligenz
Die Augenstellung eines Boxer ähnelt der im menschlichen Gesicht. Daher halten wir ihn unreflektiert für intelligenter als einen Hund, dessen Augen seitlich am Kopf stehen.
Der Afghane – ein klassischer Sichthund
Der Afghanische Windhund ist eine alte Rasse mit gutem Sprint- und Sehvermögen. Seine Augen sind Licht- und bewegungsempfindlicher als unsere und ihre seitliche Lage sorgt für ein breites peripheres Gesichtsfeld.
Permanent-Makeup beim Husky
Die Augen eines Husky sind von schwarzer Haut umgeben. Dieses Zuchtmerkmal sollte ursprünglich verhindern, dass vom Schnee reflektiertes Licht das Tier blendet, aber es führt auch zu einer sehr ausdrucksstarken Mimik.
Nachtsicht bei Bulldoggen
Eine französische Bulldogge kann ihre Pupillen stärker weiten als der Mensch. Damit fällt mehr Restlicht auf die Netzhaut. Diese enthält zudem mehr lichtempfindliche, „farbenblinde“ Sehnerven
nach dem Hundebuch: Fogle, Hunde richtig verstehen